Hitzfeld: "Wir werden um Elber kämpfen"
München - Zwar freut sich Torjäger Giovane Elber nach dem Triumph in der Champions League auf ein Weltpokal-Finale in Tokio, trotzdem drängt er aus familiären Gründen weiter auf einen vorzeitigen Abschied vom deutschen Fußball-Meister Bayern München.
"Das Schönste für mich wäre, schon heute oder morgen nach Spanien oder Italien zu wechseln", sagte der 28-jährige Brasilianer der "Sport-Bild". Mit Präsident Franz Beckenbauer hat Elber bereits gesprochen. "Ich habe ihm gesagt, dass es aus familären Gründen schön wäre, den Verein zu verlassen", sagte er.
Bayern pocht auf Vertrag bis 2004
Der "Kaiser" allerdings hatte die Absichten Elbers bereits als "Koketterien" bezeichnet, die man nicht so ernst nehmen dürfe. Auch Manager Uli Hoeneß, Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge und Trainer Ottmar Hitzfeld sprachen sich vehement gegen eine vorzeitige Auflösung des bis 2004 datierten Vertrages aus.
"Leistungsträger verkaufe ich nicht. Da gibt es auch keine finanzielle Schmerzgrenze", stellt Hitzfeld unmissverständlich klar und ergänzte: "Wir werden um ihn kämpfen. Es kann nicht sein, dass jemand in dieser Gehaltsklasse kommt und sagt: Ich habe familäre Probleme. Ich löse meinen Vertrag auf."
Familie fühlt sich nicht mehr wohl in Deutschland
Elber betonte, dass nicht das Geld ausschlaggebend sei: "Pfeif auf`s Geld. Ich habe mit Bayern alles gewonnen und viel verdient. Ich könnte jederzeit zu Hoeneß gehen und sagen: Ich brauche 50 oder 100.000 mehr im Monat."
Vielmehr bereitet ihm die Familie Sorgen. Seine Frau Cintia und seine beiden Kinder Camilla und Victor Antonio fühlen sich in Deutschland nicht mehr so recht wohl. "Aber alleine leben, das ist nichts für mich", betonte Elber.
"Bayern schuld an der verfahrenen Situation"
Der Brasilianer machte seinen Arbeitgeber mitverantwortlich für die vertrackte Lage: "Ein bisschen ist auch Bayern schuld an der verfahrenen Situation." Der Grund: Elber wollte aus Brasilien eine Putzfrau mitbringen nach München.
Der Verein habe ein Visum versprochen, sogar Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber sei eingeschaltet worden.
Elber: "Ich hänge an Bayern"
"Aber es klappte nicht" sagte Elber, der nun "alle zwei Monate andere Leute aus Brasilien einfliegen" lassen muss.
Sollte der Rekordmeister tatsächlich, wie angekündigt, auf eine Erfüllung des Vertrages pochen, "dann bin ich mit vollem Herzen dabei", versprach Elber, der 1997 vom VfB Stuttgart zum FC Bayern gekommen war: "Ich hänge an Bayern, ich bin kein Legionär, der nur abzockt."
Wenn Elber gehen will, dann sollten die Bayern ihn auch gehen lassen. Elber hat mit Bayern doch alles erreicht, warum sollte er dann noch groß für Bayern spielen ?