@Feuerkopf: Als die vorrangigen "Werte" und Fähigkeiten, die Erziehung übermitteln soll, würde ich folgende nennen:
Selbstständigkeit. Man muss in der Lage sein, sein Leben selbst zu führen. Genauso wichtig ist selbstständiges Denken, die eigene Meinung vertreten.
Soziales Verhalten: Respekt vor anderen Menschen (und daraus folgend Höflichkeit und Benimm), Wertlegen auf Freundschaften und Bekannte
Verantwortungsbewusstsein: Sowohl im persönlichen als auch im politischen Bereich.
Kritische Grundhaltung: verwandt mit der Selbstständigkeit - alles hinterfragen, sich nichts sinnlos vorschreiben lassen. Aber auch wissen, wann man dies zurückstecken muss und doch besser gehorcht bzw vertraut.
Das sind sicher nur einige grobe Punkte, die vieles auslassen. Aber die ungefähre Richtung, die ich als am wichtigsten ansehe, sollten klar werden.
@Padreic: Ich meine ja eben keine Ersetzung der Eltern. Das wäre das, was ich als "Gesamterziehungsprogramm" wie etwa in der DDR bezeichnet habe. Was ich meine, ist, dass große Teile der Elternschaft inzwischen so wenig für die Erziehung tun, dass der Staat stärker in die Bresche springen muss. Unterstützend, nicht ersetzend. Einflussnahme auf die Eltern, wieder mehr zu tun, ist mindestens genauso wichtig. Aber sie reicht eben nicht, Teile muss leider inzwischen der Staat übernehmen.
Wie du selber schreibst, sind solche Maßnahmen jedoch ungeheuer aufwendig. Die Vertrauenspersonen zu schaffen sehe ich auch als das wichtigste an. Kleinere Gruppen sind dafür sicher schonmal ein großer Schritt. Ebenso stärkere pädagogische Ausbildung der Lehrer oder alternativ zusätzliche, reine "Betreuer"/"Erzieher"-stellen. Wobei letztere es vermutlich noch schwerer hätten, einen Zugang zu den Kindern zu bekommen.
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