Amerikanische Kriegsführung

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Shockk
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Mo 18. Aug 2003, 09:44 - Beitrag #1

Amerikanische Kriegsführung

US-Soldaten halten Kamera für Granatwerfer

Soldaten der amerikanischen Armee haben am Stadtrand von Bagdad einen Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters erschossen. Die letzten Aufnahmen des 43-jährigen Journalisten zeigen einen Panzer, der auf die Kamera zufährt.

Bild
Mazen Dana bei einem Dreh im Oktober 2001 in Hebron

Bagdad - Nach Angaben des US-Militärs hielten die Soldaten die Kamera Mazen Danas für einen Granatwerfer. Der Reuters-Mann hatte am Sonntag Filmaufnahmen bei einem US-geführten Gefängnis im Westen der irakischen Hauptstadt gemacht. Seine Aufnahmen dokumentieren seinen Tod. Als er einen auf ihn zufahrenden Panzer filmt, ertönen aus Richtung des Panzers Schüsse. Dann fällt die Kamera zu Boden. Die US-Armee bestätigte inzwischen, dass Soldaten auf den Kameramann geschossen hatten. Ein Sprecher des US-Generalstabs sagte: "Armeesoldaten haben ein Individuum angegriffen, von dem sie glaubten, er richte einen Granatwerfer auf sie."
Danas Tonassistent Nael al-Shyoukhi sagte, er habe vor dem Zwischenfall einen US-Soldaten in der Nähe des Gefängnisses um ein Interview mit einem Offizier gebeten. Der Soldat habe gesagt, dies sei nicht möglich. "Sie haben uns gesehen und wussten, wer wir waren und was wir vorhatten", sagte Shyoukhi.

Filmaufnahmen von dem Gefängnis habe der Soldat jedoch erlaubt. "Nachdem wir gedreht haben, gingen wir zum Auto und wollten wegfahren, als sich ein Konvoi näherte, der von einem Panzer angeführt wurde. Mazen stieg aus dem Auto, um zu filmen", sagte Shyoukhi weiter. Dana sei einige Meter gegangen und von den Soldaten gesehen worden. "Ein Soldat hat vom Panzer auf uns geschossen. Ich lag am Boden. Ich hörte Mazen schreien und sah, wie er sich an die Brust griff. Ich habe den Soldaten angebrüllt, dass er einen Journalisten getötet hat."

Die Soldaten hätten dann versucht, Dana zu helfen, er habe aber stark geblutet. "Er nahm einen letzten Atemzug und starb vor meinen Augen", sagte Shyoukhi.

Mit dem Tod Danas stieg die Zahl der seit Beginn des Kriegs im Irak getöteten Journalisten auf 17. Bereits am 8. April war ein Reuters-Kameramann in Bagdad getötet worden. Der Ukrainer Taras Protsyuk starb in dem von Journalisten bewohnten Hotel Palestine, das von einem US-Panzer beschossen wurde.

Reuters-Nachrichtenchef Stephen Jukes würdigte Dana als einen der besten Reuters-Kameraleute. "Er war ein tapferer Journalist, der mit Preisen ausgezeichnet wurde und der weltweit in vielen Krisengebieten arbeitete", sagte Jukes. Seine Kollegen seien angesichts des Verlustes am Boden zerstört. "Unsere Gedanken und unsere tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie."

Dana, ein Palästinenser, war hauptsächlich in Hebron im Westjordanland für Reuters tätig. Für seine dortige Arbeit zeichnete das Komitee zum Schutz von Journalisten Dana 2001 mit einem Preis aus. Er war bei Dreharbeiten wiederholt verletzt worden. Dana hinterlässt eine Frau und vier Kinder.

Quelle: spiegel.de


Gaaanz toll ... reiht sich sich ein in heroische Aktionen wie zB der Beschuss des größtenteils von Journalisten bewohnten Hotels in Bagdad bei dem ebenalls 2 Kameraleute starben.

Ich finde die Amis respektive ihre Soldaten verhalten sich klassisch nach dem Prinzip der Cowboys, wie es ihnen so oft unterstellt wird ... Wir sind die wichtigsten, und lieber abdrücken und eine Gefahr vermuten, als mal nachzudenken. Tragisch ist ja, dass die Soldaten wussten, um wen/was es sich handelte ...

JaY
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Mo 18. Aug 2003, 19:27 - Beitrag #2

Man könnte jetzt sagen so was passiert halt. aber so etwas darf nicht passieren. Ich persönlich setze vorraus das wenn ich jemanden eine Waffe in die Hand gebe, das er fähig ist Freund von Feind zu unterscheiden. Es ist unhaltbar das ein Mann nur weil er nicht richtig schaut einen anderen einfach hinrichtet. Denn anders kann man es nicht nennen wenn so etwas passiert. Ich könnte es noch entschuldigen wenn nicht bekannt gewesen wäre das ein Kamerateam unterwegs ist. Und selbst dann wäre es für mich schwer zu verstehen wie so etwas passieren kann. Da hat sich die USA wieder mal ein Perfektes Eigentor geschossen. Ich glaube fast das in diesem Krieg mehr Leute durch "Friendly-Fire" ums leben gekommen sind als durch den Feind. Sowas nenne ich Gotterbärmlich!

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Mo 1. Sep 2003, 18:03 - Beitrag #3

Natuerlich ist es tragisch und deie Verantwortliche solten schnelstmoeglich zur rechenschaft gezogen werden. Aber man sollte auch beachten, dass die Soldtan tagtaeglich um "ihr leben fuerchten muessen", was waere wenn es wirklich en mann mir granatwerfer gewesen waere und ie soldaten nicht reagiert haetten, dann haette es bestimmt meht als einen toten gegeben.

Fritz
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Fr 5. Sep 2003, 22:46 - Beitrag #4

In einem von den Abrams Kampfkolossen wäre den Soldaten so schnell nichts passiert. Aber man kann verstehen das man in einer solchen Situation erst schießt und dann fragt. Wenn ein Verdächtiger auf einen zukommt dann geht der Adrenalinspiegel hoch, und die meisten GIs sind ja noch blutjung.

JaY
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Do 18. Sep 2003, 12:53 - Beitrag #5

Was willst du mit Blutjung sagen?

Ich denke ich hätte in der gleichen Situation genauso gehandelt wie die GI's denn mein Leben und das meiner Kameraden (Freunde) wäre mir wichtiger als das von irgendjemand anderem den ich nicht kenne. Trotzdem hätte man sich und das würde ich mir dan wohl auch vorwerfen lassen müssen vergewissern müssen ob wirklich eine Gefahr besteht. Andererseits ist es töricht als Kameramann in so eine Pose zu gehen und zu Filmen. Ihm muß eigentlich klar sein das die Nerven der Soldaten die so schon oft genug von Überfällen oder Angriffen geplagt werden blank liegen und es leicht zu einer Überreaktion kommen kann. Ich bin der Meinung das sich die Soldaten zwar dafür zur Verantwortung stellen müssen aber nicht zu hart bestraft werden sollten. Meiner Bescheidenen Meinung nach würde die "Ehrenhafte" Entlassung aus der Armee genügen da sie nur zu ihrem eigenen Schutz gehandelt haben.

Gilmor
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Do 18. Sep 2003, 13:03 - Beitrag #6

Es mag sich hart anhören, aber ein solcher Fehler ist nicht entschuldbar. Man stelle sich dieses Szenario mal mit einem Polizisten vor. Ihm würde man sofort mangelnde Vorsicht vorwerfen und u. U. sogar, dass er für diesen Job nicht geeignet ist. Und die amerikanischen Soldaten treten im Irak als eine Art "Sicherheitsarmee" auf. Und gerade bei der schlechten Stimmung gegen die Amerikaner müssen sie Vorsicht walten lassen, da ermordete Zivilisten nicht gerade dazu beitragen, dass sich diese Stimmung zugunsten der Amerikaner verändern würde.
Diese Soldaten sollten auf diese Situationen vorbereitet sein und nicht in Wild-West-Manier erst schießen und dann fragen. Egal wie alt sie sind.

Cyborg
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Do 16. Okt 2003, 18:19 - Beitrag #7

Hm...

Ich finde Reporter haben da nichts zu suchen... Krieg an sich darf nicht sein, dann werden auch keine Reporter erschossen... Und außerdem kann ich auf die paar verschwommene Panzer im Fernsehen echt verzichten, wenn das Leben anderer Menschen deswegen in Gefahr ist ... nein ehrlich ...

Thod
Harfner des Erhabenen
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Do 16. Okt 2003, 18:26 - Beitrag #8

wenn es keine reporter im krieg gibt, können die armeen völlig ungezügelt metzeln, und keiner kriegts mit.

mfg,
thod

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Do 16. Okt 2003, 18:41 - Beitrag #9

Naja ... Soldaten sind auch Menschen so wie du und ich und ich denke nicht, dass das alles nur Killermaschinen sind ... Aber du hast auch Recht , manche sind so ... Dann sollten sich Reporter besser kennzeichnen und es sollte ein Gesetz geben , dass man keinem Reporter was antun darf, egal wann egal wo , aber das ist füpr die Regierung ungünstig ... (könnte es seyn, dass dieser Reporter was geheimes filmen wollte?)

Thod
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Do 16. Okt 2003, 18:43 - Beitrag #10

gerade weil sie menschen sind, sind sie so. du kannst doch nicht einfach jemanden aus friedenszeiten am pc mit einer gruppe soldaten im krieg gleichsetzen. schau mal ein wenig in die geschichte...

gruss,
thod

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Do 16. Okt 2003, 18:49 - Beitrag #11

Warum denken alle ich wär dooooof?
Was solls ... "ICH FINDS SCHEISSE DASS DER REPORTER ERSCHOSSEN WURDE UND AMIS SIND SCHEISSE UND KRIEG IST SCHEISSE!" - jetzt mal ne Frage dazu : hab ich jetzt jemandem geholfen , weil ich das gesagt habe , was jeder denkt? oder hab ich die Diskussion damit angekurbelt, oder weitergebracht?

Thod
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Do 16. Okt 2003, 18:51 - Beitrag #12

ich hab nicht gesagt, dass du doof bist, und mich interessiert eigentlich auch nicht, was du vom krieg hältst.
wenn ich wo was lese, was ich für offensichtlichen schwachsinn halte, wie z.b. dass man reporter nicht in kriegsgebiete schicken soll, dann widerspreche ich. und das ganz ohne ansehen der person, vor allem wenn ich sie nicht kenne.

gruss,
thod

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Do 16. Okt 2003, 18:55 - Beitrag #13

Und wenn ich irgendwo Schwachsinn vom feinsten lese, dann widerspreche ich auch , da sind wir uns einig... Also ich finde es schwachsinnig überall Reporter hinzuschicken und immer noch daran zu glauben dass wirklich alle Reporter die Wahrheit zeigen ... Glaubst du etwa, dass der Staat weniger Macht hat als ein Reporter? Und wenn dem Staat nicht passt, dass etwas gefilmt wird, meinst du dass der Staat es zulässt?
Oder glaubst du immer noch NAIV daran, dass wir HIER in einer DEMOKRATIE leben??? Sag jetzt bitte nicht, dass du wirklich an die Freiheit der Presse glaubst ..... ACHJA, ICH VERGAß , DASS MAN VON SOLCHEN DINGEN NICHT REDET .........

Thod
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Do 16. Okt 2003, 18:58 - Beitrag #14

es geht nicht darum, was ein einziger reporter sagt oder tut, oder was ein staat tut oder nicht, sondern darum, dass gewisse gepflogenheiten folgen haben. die meinung eines staates kann sich z.b. durch das einfache anwesensein von medien ändern. natürlich passt man sich an, und umgeht bestmöglich solche "störungen". aber sie sind halt da, und ich möchte nicht wissen, wie es ohne sie aussieht.

mfg,
thod

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Do 16. Okt 2003, 19:00 - Beitrag #15

Ich auch nicht , aber bitte lass uns diese sinnlose Diskussion wo es um die Meinung geht beenden, denn das bringt MIR nur noch ein Streit im Forum und das möchte ich nicht ... Ich finde deine Meinung auch gerechtfertigt und schliesse mich dir an , und hoffe dabei wenigstens so eine direkte Auseinandersetzung zu umgehen ....

Thod
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Do 16. Okt 2003, 19:06 - Beitrag #16

von mir aus können wir das so auf sich beruhen lassen, auch wenn ich nicht denke, dass eine diskussion um meinungen sinnlos ist.

gruss,
thod

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Do 16. Okt 2003, 19:20 - Beitrag #17

Es ist nur so , da ich in real life nicht so wirklich einer bin, der seine Meinung durchsetzt , möchte ich wenigstens hier die Sau rauslassen und daher werd ich meine Meinung bis zum letzten Tropfen Blut vertreten und du wirst es wahrscheinlich auch und dann ist es schwer eine Diskussion zu führen , die nicht in einem Streit mündet .... Aber von mir aus können wir friedlich weiterdiskutieren...

Thod
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Do 16. Okt 2003, 19:22 - Beitrag #18

ich muss meine meinung nicht zum letzten blutstropfen verteidigen. weder hier, noch im rl. aber man braucht schon bessere argumente als die, die mich zu meiner derzeitigen ansicht bewogen haben, um meine ansicht zu ändern. und im laufe der jahre hab ich doch schon einiges gehört, so dass es bei solchen themen hier schwer sein dürfte, was wirklich neues für mich vorzubringen.

gruss,
thod

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Do 16. Okt 2003, 19:27 - Beitrag #19

Darf ich fragen wie alt du bist , oder Sie sind , denn eine Diskussion mit einem Erwachsenen kann ich mir nicht leisten , denn ich fühle mich noch zu jung um auf die DieskussionenEbene der Erwachsenen zu steigen. Ich selbst bin 19 und ich sehe schon Ihr Lächeln und ich könnte sogar behaupten zu wissen , dass Sie gerade "Grünschnabel" im Kopf haben , wenn Sie diese Worte lesen , Herr Thod :)

Thod
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Do 16. Okt 2003, 19:33 - Beitrag #20

das lächeln hast du gut gesehen. aber ich hab nicht "grünschnabel" gedacht, sondern eher sowas wie " das ist ja nett" ;)
ich bin tatsächlich schon älter. knapp könnte ich dein vater sein, aber um doppelt so alt zu sein wie du, hätte ich noch ein paar jährchen hin.

gruss,
thod

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