Schuldfrage 1.Weltkrieg

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Bernd das Brot
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Fr 19. Sep 2003, 18:35 - Beitrag #1

Schuldfrage 1.Weltkrieg

Über die Schuldfrage des 2. Weltkrieges brauchen wir nicht zu diskutieren. Ist ja klar.
Aber Schuldfrage des 1.Weltkrieges (der schon fast in Vergessenheit geraten ist und von den Kriegsakten gegen die Soldaten weitaus schlimmer war als der 2. Weltkrieg) ist bis heute meiner Meinung noch nicht ganz geklärt. Auslöser soll mal wieder der "böse Deutsche" gewesen sein.

Ich sehe das etwas anders und Ihr?

Hier mal ein Link über den 1.Weltkrieg:



ttp://www.dhm.de/lemo/html/wk1/

Thod
Harfner des Erhabenen
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Fr 19. Sep 2003, 18:43 - Beitrag #2

ich denke das haben wir auch hier schon mal diskutiert. sicher bin ich mir da allerdings nicht.
dass deutschland schuld am 1. weltkrieg hat, meint man oft darum, weil die alleierten im nachheinein von den deutschen verlierern das zugeständniss der alleinigen kriegsschuld erzwungen haben. faktisch ist das gut aufgearbeitget, und es ist auch klar, dass das nicht haltbar ist.

gruss,
thod

Marc Effendi
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Fr 19. Sep 2003, 19:36 - Beitrag #3

Es war schon immer so, das die Sieger die Geschichte geschrieben haben.....

Ecthy
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Sa 20. Sep 2003, 02:37 - Beitrag #4

Die Kriegserklärungen an Russland und Frankreich sind mir suspekt. Es mögen zwar alle darauf zu gearbeitet haben oder zumindest Hoffnungen in den Krieg gesteckt, aber die entscheidenden Kriegserklärungen, insbesondere die an Frankreich, sind mir ziemlich rätselhaft.

So gesehen mag eine Mehrschuld bei Deutschland liegen, durch den entscheidenden Schritt, aber Hauptschuld nicht.

Native
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Do 2. Okt 2003, 02:57 - Beitrag #5

ICh wuerde nicht sgaegn dass deutschland dei hauptschuld hatte. der krieg war meiner mmeiner nach das erbegbniss des nationalistischen und imperialistischen streben jeder europaeischen nation. das attentat auf franz ferdinadn hat das fass nur zum ueberlaufen lassen. nach dem attentat hat oesterreich ungarn die truppen mobilistiert, als reaktion darauf haben dann die russen mobilisiert und waren damit eine bedrohung fuer deutschlnd, das dann ebenfalls seine truppen mobillisiert hat, das war wiederum eine bedrohung fuer england und frankreich. deutschlnad war ein teil dieser kettenreaktion aber sicherlichnnicht der ausloeser, wer der ausloeserwar ist schwer zu sagen, aber ich wuerde behaupten das jugoslawien eine hauptschuld traegt, die haben sich geweigert oesterreichische beamte einreisen zu lassen umd die hintermaenner des attentates zu finde.
es wurden schon kriege in der modernen zeit mit weniger gruenden gefuehrt

MagicMagor
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Do 2. Okt 2003, 19:43 - Beitrag #6

Alle Staaten tragen eine gewisse Schuld. Deutschland hat aber einen großen Teil der Schuld zu tragen, wenn auch nicht alle, wie es im Vertrag von Versailles stand.

Kaiser Willhelm hat das Bündnissystem von Bismarck nicht weitergeführt, das Frankreich politisch isolierte. Aufgrund dessen gab es eine Annäherung von Frankreich an Rußland.
Deutschland hat Österreich-Ungarn nach dem Attentat einen "Blankoscheck" ausgestellt. Egal was ÖU tut, Deutschland steht dahinter. Das hat sicherlich Österreich-Ungarn mit dazu bewegt militärisch vorzugehen. Auch hatte ÖU Blicke auf die Gebiete des Balkans geworfen.

Frankreich wiederrum wollte sich für 1870/71 rächen, wo das deutsche Reich in Versaille ausgerufen wurde.

Im allgemeinen kann man sagen, daß es eine Menge von Spannungen zu der Zeit in Europa gab, insofern ist der 1. Weltkrieg folge einer Verkettung unglücklicher Zufälle.

eviegrashalm
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Fr 3. Okt 2003, 13:24 - Beitrag #7

europa war zu der zeit ein hexenkessel der eigentlich nur überzukochen drohte! ich denke nicht dass deutschland die hauptschuld trägt!!! der einzige fehler den deutschland machte war dass es die bündnispolitik bismarcks nicht weiterführt und ÖU im endeffekt der einzige verbündete blieb! allerdings muss man auch bedenken dass bismarck ein genialer diplomat war und dieses bündnissystem nur durch einen haufen fingerspitzengefühl aufrecht erhalten werden konnte!!! und das imperialistische streben deutschland's war ja nichts neues, es war lediglich ein versuch mit anderen ländern gleichzuziehen!!! die blankovollmacht war wiederrum ein fehler! allerdings war ÖU ja der letzte verbündete! vielleicht glaubte man hinter diesem stehen zu müssen!
die hauptkonflikte spielten sich aber meiner ansicht nach zwischen ÖU und serbien ab! das zeigte sich u.a. in der ermordung von franz ferdinand und dessen frau durch gavrilo princip! dem waren aber auch schon diverse konflikte und krisen vorrangegangen! russland war in einer ähnlichen lage wie deutschland einerseits (nämlich in der lage des verbündeten der serbien die unterstützung schuldet), kämpfte andererseits mit ÖU aber schon seit geraumer zeit um die vormachtstellung auf dem balkan!
frankreich stand deutschland spätestens seit 1870/71 als erzfeind gegenüber, da es damals den krieg verlor, als verlierer gedemütigt wurde und auf elsass-lothringen verzichten musste, was es natürlich auch zurückgewinnen wollte! england fühlte sich bedroht da deutschland seine flotte aufrüstete!
alles in allem war europa ein krisenherd und ein krieg war vorprogrammiert! man wartete nur auf den tropfen der das fass zum überlaufen bringen sollte!
die einzige schuld deutschland's bestand darin dass es sich allzu sicher fühlte da es die letzten kriege (gegen österreich, dänemark und frankreich) gewonnen hatte, auch wenn die schon eine weile zurücklagen! man entwickelte (nicht nur in deutschland) einen gewissen nationalen stolz und jeder wollte ein stück vom kuchen!!!

Native
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Fr 3. Okt 2003, 22:42 - Beitrag #8

di allgemein Kriegsbegeisterung zu anfang des kriges war ja nicht nur in deutschland enorm sonern auch OEU, frankreich england und russland, jedes land dachtes es koenne binne weniger monate siegen. die deutschen haben sich aber zu sher auf den schlieffen plan verlassen, der meiner meinung nach absoluter mueel war. um wieder zum thema zurueckzukommen ich kann eviegrashalm nur zustimmen und sagen dass deutschland nicht meh schuld am krieg hat asl jede andere europaeische nation.

teut
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So 19. Okt 2003, 17:25 - Beitrag #9

Nach so vielen Jahren Abstand sieht eben alles in der Geschichte anders aus das wird auch nach einigen Jahrzehnten bei der Beurteilung des WK II so sein.Das ist ja das Schöne an einer Diskussion dass es unterschiedliche Meinungen gibt und warscheinlich alle so richtig und gleichzeitig so falsch sind; je nach Standpunkt der Beobachtung

Chiro
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Di 21. Okt 2003, 15:14 - Beitrag #10

Wenn ich meinen Senf dazugeben darf, finde ich das alle Länder die Teilgenommen haben schuld waren, manche mehr manche weniger.

Mauch
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Di 21. Okt 2003, 16:20 - Beitrag #11

Deutschland wollte den Krieg und hat ÖU sozusagen zum Krieg getrieben! Aber wie schon gesagt alle Länder im 1. Weltkrieg hatten schuld durch dass Wettrüsten usw usv.....!

JaY
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Di 21. Okt 2003, 16:56 - Beitrag #12

Ich geb nun mal mein Statement zum Besten!

Es gehören immer mindestens zwei dazu!

Einer der Versucht einen Krieg anzufangen und einen, in diesem Fall mehrere die Bereit sind auch Krieg zu führen!

Ich würde sagen das jedes Land das im 1.Weltkrieg mitgewirkt hat gleich viel Schuld hat. Das mit der Schuldfrage ist immer Ansichtssache.

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Di 21. Okt 2003, 20:29 - Beitrag #13

nach meiner meinung war kein staat schuld am 1. wk

schuld war der zu diesem zeitpunkt weit verbreiteter nationalismus ... und gerade zu abgöttische liebe zur obrigkeit
Dass lässt sich super nachlesen bei H. Mann
"Der Untertan"

und die absolte hauptschuld hat nach meiner meinung nach die starke industre... die indusrie wolte den krieg und die industrie hatte die macht, die politik zu lenken. Firmen wie Grupp, Thysen und co sind für mich die Kriegsbeginner

Chiro
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Mi 22. Okt 2003, 18:28 - Beitrag #14

habe ich doch gesagt

Thod
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Do 23. Okt 2003, 17:42 - Beitrag #15

wenn man das so sieht, muss man das ganze auf die geistesrichtung zurückführen. da kann man dann wohl sagen, die ideologie des 1. weltkrieg der materialismus war.
politisch wäre dann also marx schuld ;)

gruss,
thod

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Do 23. Okt 2003, 20:14 - Beitrag #16

Original geschrieben von Thod
wenn man das so sieht, muss man das ganze auf die geistesrichtung zurückführen. da kann man dann wohl sagen, die ideologie des 1. weltkrieg der materialismus war.
politisch wäre dann also marx schuld ;)

gruss,
thod


dass musste mir mal näher erklären ... wieso marx????

ich weis es ist modern den kommunismus für alles die schuld zu geben, aber das verstehe ich doch nicht ...

eviegrashalm
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Do 23. Okt 2003, 22:02 - Beitrag #17

ja, was hat marx mit materialismus zu tun, der war schließlich kommunist????
vielleicht bin ich auch zu doof um das zu verstehen! erklärs mir!!!

@mauch: deutschland war im 1. wk wesentlich zurückhaltender als im 2. wk!!! österreich war schon sehr an dem konflikt beteiligt und hat deutschland sehr mitgerissen! im grunde hingen alle mit drin und im grunde waren alle beteiligt, deutschland nicht mehr als österreich!!!

Padreic
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Do 23. Okt 2003, 22:34 - Beitrag #18

Der Kommunismus in marxistischer Form setzt durchaus den Materialismus voraus. Marx geht auch nicht unwesentlich von Ludwig Feuerbach aus, der ja ein bekannter Vertreter des Atheismus und Materialismus ist (dazu passend das überspitzte Zitat: "Der Mensch ißt, was er ist."). Marx betonte auch immer wieder (bzw. das war sogar die Grundlage seiner ganzen Theorie), dass die materiellen Veränderungen das wesentliche seien und die geistigen/kulturellen daraus hervorgingen. Daher kommt auch, dass er der Besitzverteilung der Produktionsgüter eine so immense Bedeutung zumisst. Marxens Ziel war sozusagen, dem Materialismus Taten folgen zu lassen. Insofern man den Materialismus als Basis des Ersten Weltkriegs sieht, kann man ihn also durchaus mit Marx in Verbindung setzen. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass deutsche und russische Revolution im Klima des Ersten Weltkrieges entstanden, liegt es noch näher.

Padreic

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Fr 24. Okt 2003, 12:19 - Beitrag #19

padreic hat das im wesentlichen schon gesagt.
was ich nicht verstehe ist, wieso man marx immer noch verteidigen kann, wenn man offensichtlich weder etwas von noch über sein system gelesen hat. :confused:

natürlich ist marx materialist. dies sagt er ausdrücklich und darauf baut er auch seine positionen auf. ich fände es durchaus schön, wenn man bei kritik sich vorher "ein wenig" sachkundig macht. so aussagen wie "was hat marx mit materialismus zu tun, der war schließlich kommunist", darüber kann ich wirklich nur den kopf schütteln. und mit modernheit über marxismus zu schimpfen hat das zumindest bei mir sicher nichts zu tun. allerdings denke ich, man sollte dinge die offensichtlich schwachsinn *sind* auch nicht immer schönreden, egal welche kriege auf das konto gegangen sind. sich so über geistesströmungen und historische fakten hinwegzusetzen ist imho menschenverachtend.

mfg,
thod

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Fr 24. Okt 2003, 12:52 - Beitrag #20

Original geschrieben von Thod
padreic hat das im wesentlichen schon gesagt.
was ich nicht verstehe ist, wieso man marx immer noch verteidigen kann, wenn man offensichtlich weder etwas von noch über sein system gelesen hat. :confused:

natürlich ist marx materialist. dies sagt er ausdrücklich und darauf baut er auch seine positionen auf. ich fände es durchaus schön, wenn man bei kritik sich vorher "ein wenig" sachkundig macht. so aussagen wie "was hat marx mit materialismus zu tun, der war schließlich kommunist", darüber kann ich wirklich nur den kopf schütteln. und mit modernheit über marxismus zu schimpfen hat das zumindest bei mir sicher nichts zu tun. allerdings denke ich, man sollte dinge die offensichtlich schwachsinn *sind* auch nicht immer schönreden, egal welche kriege auf das konto gegangen sind. sich so über geistesströmungen und historische fakten hinwegzusetzen ist imho menschenverachtend.

mfg,
thod


wie bist du denn drauf??? Schlecht gelaunt oder was???:o
darf man den hier nichts fragen ohne von die runter gesaut zu werden?

übrigens hatte ich Marxismus/Leninismus noch in der Schule (ausbildung)

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