@Thod:
wenn du sagst, "nicht konservativ" *sollte* heissen "stärker für gleichberechtigung als die konservativen" dann finde ich das einerseits nicht begründbar, weil im "nicht bewahren wollen" genauso wenig über den inhalt dessen, was man nicht bewarhen will ausgesagt wird, wie umgekehrt, und zum anderen finde ich sowas höchst anmassend und beleidigend.
Konservativität heißt für mich, den aktuellen Zustand oder die Teile davon, die einem persönlich wichtig sind, beibehalten zu wollen (was nicht ausschließt, einige Teile davon zu ändern). Progressivismus dagegen, alle Teile dieses Zustands zu überdenken und versuchen, sie ihrem Idealzustand zuzuführen (was nicht ausschließt, dass einige schon erreicht sind). Beide liegen kaum in extremer Form vor, da beides Unsinn wäre (totale Stagnation gegen völliges Chaos), sondern als Mischformen. Der eine bewahrt mehr, der andere weniger. Der, der die Veränderung als sein Ziel nennt, sollte demnach stärker zu ihr bestrebt sein als der, der sich eher die Bewahrung auf die Fahnen geschrieben hat. Frauen in politischen Führungspositionen sind nun eindeutig eine Veränderung. Also sollte man vom Progressiven stärkeres Engagement dafür erwarten, oder er wird seinem Selbstanspruch nicht gerecht - ausgenommen, er hielte Gleichberechtigung eben nicht für eine positive Veränderung.
einem menschen, der etwas wichtiges gefunden hat, was ihm halt gibt, und der von dieser basis aus für andere menschen da ist, abzusprechen er sei für moralische werte,
Spreche ich ihm nicht ab, wie gesagt, er kann durchaus für die Veränderung sein. Mit "moralischen Werten" hat das auch erstmal nichts zu tun.
, oder schlichtweg zu behaupten, menschen denen alles vergangene egal ist, die in den tag leben und nur nach vorn (vielleicht würden sie sich schämen, wenn sie zurück schauten?) sehen, die also in keiner weise konservativ sind, diese menschen also seien eher für eine gleichberechtigung, ist imho ein schlag ins gesicht für viele gute menschen. ich finde diese ansicht an rücksichtslosigkeit kaum zu überbieten.
Abstruse Überspitzung des Progressivismus. Wie oben geschrieben, wäre so eine 100%ige Ablehnung des Etablierten Selbstmord. Ich rede von "Realprogressiven", also Mittelweglern, die stärker zur Veränderung tendieren. Und diese sollten sich ihrem Namen gerecht erweisen und die (positive) Veränderung verstärkt anstreben.
ich finde es nur widerlich, wenn man über solche klischees wie konservativ oder nicht konservativ über ganze schaaren von menschen derart urteilt.
Der Vorwurf, den ich erhebe, ist ja der der nicht ausreichenden Progressivität, nicht des zu starken Konservativismus. Und wie oben geschrieben, sehe ich da durchaus feine Abstufungen, keine schwarz-weiß-Klischees.