@Fargo: natürlich liegen die Ursachen für die einzelnen Menschenrechtsverletzung auf den jeweiligen Seiten ganz anders; die Allierten handelten aus einem Rachegefühl heraus, weil ihnen seitens der Deutschen Unrecht angetan wurde. Aber diese Rache ist in der von den Allierten ausgeübten Form Unrecht, und Unrecht bleibt nun mal Unrecht.
Für die Opfer der Deutschen erscheint es vielleicht als gerecht, dass man den Deutschen teilweise mit gleicher Münze heimzahlen konnte, aber Gerechtigkeit ist nicht gleich Recht. Und gerade aufgrund der Tatsache, dass die Allierten Deutsche des Kriegsverbrechen angezeigt haben, hätten doch gerade sie mit guten Vorbild vorangehen müssen.
Zum Bombenkrieg: Natürlich waren die Bombenangriffe ein militärisches Mittel um die Festung Europa zu knacken. Aber bei diesen Angriffen wurde ohne weiteres in Kauf genommen, dass zehntausende von Zivilisten dabei ihr Leben lassen, wobei die militärischen Erfolgen (bei einem Bombenangriff verstehe ich darunter die Vernichtung von militärischen Zielen wie Kasernen, Stellungen und Rüstungsunternehmen) in keinem Verhältnis zu den zivilien Opfern stheen. Und dann werden solche Angriff schnell als Terror angesehen.
Ich möchte jetzt nicht den Sinn und Zweck der Angriffe in Frage stellen, schließlich kann man nachher immer behaupten, dass das angewendete Mittel falsch oder richtig war; je nachdem auf welcher Seite man steht. Man muss sich aber fragen, ob eine rasche Befreiung Europas aus den Händen der Nazis eine solche billigend in Kauf genomme Zahl von Zivilisten wert war. Gerade dann, wenn, wie zum Zeitpunkt des Angriffs auf Dresden, der Krieg schon so gut wie entschieden war. Ein solcher Angriff ist für mich militärisch nicht zu vertreten, dies ist der berühmte Tritt gegen den hilflos am Boden liegenden Gegner. Und das empfinde ich schon als Terror gegen die Zivilbevölkerung.