Karriere-Ende für Jan Simak

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Di 30. Sep 2003, 15:04 - Beitrag #1

Karriere-Ende für Jan Simak

München - Seit dem 23. September war Jan Simak unauffindbar. Am Montag ist er wieder aufgetaucht. Doch sein Fall hat ein höchst ungewöhnliches Ende.

Offiziell ist der Fußball-Profi krankgeschrieben. Doch Sport1 erfuhr aus sicherer Quelle: Der 24 Jährige muss wegen anhaltender psychischer Problem seine Karriere beenden. Zumindest vorübergehend.

Das ist das Ergebnis einer mehrstündigen Unterredung am Flughafen Frankfurt/Main, die erst am frühen Dienstagmorgen endete.

Karriere-Ende mit 24

"Ich halte den öffentlichen Druck nicht mehr aus", hatte der Tscheche in der "Neuen Presse" Hannover bereits vor der Unterredung erklärt. Damit war die Tendenz klar.

Die Entscheidung trafen Leverkusens Manager Reiner Calmund, Trainer Ralf Rangnick und Sportdirektor Ricardo Moar von Hannover 96, die Simak-Berater Roger Wittmann und Christoph Leutrum sowie Jan Simak gemeinsam.

Die offizielle Erklärung

"Jan Simak hat Bayer 04 Leverkusen und Hannover 96 gestern seine Probleme offen dargelegt. Er fühlt sich zur Zeit nervlich und körperlich nicht in der Lage, den Druck des Profifußballs auszuhalten", so der Wortlaut der Presseerklärung.

Dort heißt es weiter: "Bayer 04-Vereinsinternist Dr. Karl-Heinrich Dittmar hat bei Jan Simak nach seiner heutigen Untersuchung ein Erschöpfungssyndrom diagnostiziert. Der Spieler wird fachärztlich behandelt und ist bis auf weiteres krankgeschrieben."

Knifflige Vertragsdetails

In Leverkusen steht Simak noch bis 2007 unter Vertrag. Hannover hat pocht weiter auf Erfüllung des Leihgeschäfts bis Saisonende.

Mit der Krankmeldung halten sich beide Klubs alle Türen offen. Und sie sind einen Teil des finanziellen Risikos los. Sollte die Krankheit länger als echs Wochen andauern, muss Simaks Krankenversicherung für das Gehalt aufkommen.

Der offensive Mittelfeldspieler wird dennoch immer mehr zur tragischen Figur. Nicht schillernd wie bisher aufgrund vermeintlicher Eskapaden immer geschrieben wurde.

Aufstiegs-"Held" 2001

Jan Simak spielte seit 2000 im deutschen Profi-Fußball eine Rolle.

Mit 18 Toren hatte er großen Anteil am Aufstieg von Hannover im Jahr 2001. Nach dem Wechsel zu Bayer Leverkusen für 6,2 Millionen Euro konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen jedoch nicht erfüllen.

In 22 Spielen schoss er drei Tore und wurde vor dieser Spielzeit wieder an Hannover bis Saisonende ausgeliehen.

Der jüngste Auslöser

Am 21. September war Simak nach dem Vormittags-Training in Hannover in seine tschechische Heimat abgereist, dort war er untergetaucht. Nach dem freien Montag fehlte er unentschuldigt beim 96-Training am 23.

Weder Familie, enge Freunde, noch sein Klub Hannover 96 konnten den Mittelfeldstrategen aufspüren.

Simak in der Psychofalle?

"Rogon"-Mitarbeiter Christoph Leutrum traf den Tschechen nach intensiver, teilweise abenteuerlicher Suche am vergangenen Sonntag in der Hauptstadt Prag in einem Cafe eines engen Freundes.

Simak machte einen völlig verstörten Eindruck. "Ich möchte nicht viel darüber sprechen, aber es war ein unglaublich emotionales Treffen", erklärte Leutrum.

Schon an diesem Tag deutete sich an, dass eine Rückkehr von Simak in die Bundesliga keinen Sinn mehr machen würde.

Vermutlich hatte sich Simak tagelang in ein abgedunkeltes Zimmer eingeschlossen.

Ähnlicher Vorfall in Hannover

In einer ähnlichen Lage hatten ihn Mannschaftsbetreuer bereits einmal in Hannover vorgefunden. Damals mussten sie sich beinahe mit Gewalt Zugang zur Simak-Wohnung verschaffen. Der Tscheche soll völlig abwesend in der Mitte seines Wohnzimmers gesessen haben.

Dass psychische Probleme einen Fußball-Profi zur Aufgabe zwingen, ist in dieser drastischen Form ein einmaliger Vorgang in der Bundesliga. Bislang waren eher Alkohol- oder Drogen-Probleme Gründe für ein zumindest zwischenzeitliches Aus. Doch darüber wurde meist der Mantel des Schweigens gelegt. Ein Gentleman-Agreement.

Wurde eine Krankheit vertuscht?

Simaks offenkundige Probleme wurden von Hannovers Manager Ricardo Moar noch am Wochenende als "Quatsch" bezeichnet, als Schutzbehauptung seines Beraters. Angesichts der neuerlichen Wendung hat Moar wohl deutlich überzogen.

Simaks Eingeständnis, an einer Krankheit zu leiden und sich helfen zu lassen, stellt eher die alten Geschichten von vermeintlichen Eskapaden in Frage. Da war z.B. schon einmal von einem Auto-Diebstahl die Rede, als Simak beim Trainingsauftakt von Bayer Leverkusen fehlte.

Ob das wohl der Wahrheit entsprach?


Schade, aber das zeigt wiedermal, wie nach Genialität an Wahnsinn grenzt und das des Öfteren diese Grenze überschritten wird. Vielleicht kommt er ja mal wieder...

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