Arnies Wahlkampf habe ich ziemlich intensiv verfolgt. Der Mann hat sich vor allen Sachaussagen gedrückt und jede Menge Plattitüden von sich gegeben - nicht gemessen an einem klugen Leitartikel, sondern an den Wahlkampfreden seiner Konkurrenten. Debatten mit den anderen ist er aus dem Weg gegangen, mit einer Ausnahme: bei der hat er sich als Rüpel aufgeführt, der nichts zur Sache wusste, sondern auswendig gelernte aggressive Polemik anbrachte.
Schwarzenegger hat bei mir kein einziges Mal den Eindruck hinterlassen, er wisse auch nur im Entferntesten Rat für die Strukturkrisen Kaliforniens. Sein einziges Rezept für alle Krisen: Entlastung der Besserverdienenden. Prima.
Nun fragt man sich, ob er auf seine Berater hören wird und sich damit begnügt, als Grins- und Laberaugust Fototermine als Politikdarsteller wahrzunehmen. Oder ob er versucht, seine schlichten Ideen gegen die Einwände der eigenen Leute auch durchzusetzen.
Man darf übrigens auch nicht vergessen, dass die meisten Gründe, die für eine Neuwahl vorgebracht wurden - sieht man mal davon ab, dass Gray Davis katastrophal wenig Charisma hat - nicht stichhaltig waren. Man kann es nicht anders sagen: da haben sich ein paar superreiche Republikaner und einige interessierte Lobbies kurz nach einer demokratischen Wahl eine Neuwahl gekauft. Indem sie mit ihren Dollars eine gigantische Propagandamaschine in Gang gesetzt haben.
Das ist übrigens keine besonders linke Position. Die eher konservative Los Angeles Times hat sich aus obigen Gründen entschieden gegen die Recall-Prozedur ausgesprochen.
Fargo
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