ich denke, z.b. die primären und wohl auch die sekundären geschlechtsmerkmale sind ausdruck einer genetischen disposition. rollenverständnis etc wohl nicht unbeding.
das mit der vielfalt ist jedoch so eine sache. sie hängt vom blickwinkel ab. der aussenstehende betrachter mag sich an den bunten erscheinngsbildern erfreuen, aber wie schon angeklungen trifft das auf die einzelnen betroffenen nicht unbedingt zu. vor allem: im konkreten menschen spiegelt sich die vielfalt ja nicht wider; er ist auf eine konkrete weise. an sich zu arbeiten, sich irgendwo hin zu entwickeln, wo man gerne hin möchte, ist ja auch alles andere als trivial.
ich denke grundsätzlich, man sollte nicht gegen sich und seine umwelt rebeliere, sonder versuchen einen weg zu finden. die eigene selbsterkenntnis steht da sicher am anfang, aber ebenso gehört zu ihr auch die erkenntnis der gesellschaft in der man sich befindet. hier ist ja sowieso schwer bis kaum zu trennen.
allgemein würde ich sagen: jammern hilft nicht weiter. wenn jemand querschnittsgelähmt ist, kann er aufgrund depressionen zum selbstmord tendieren, er kann aber auch mit seinen noch verbelibenden möglichkeiten ein glücklicher mensch werden. ich will damit nicht sagen, dass die sexuelle ausrichtung eine krankheit sei, ich halte dies für spielarten, ähnlich wie fetische, sondern ich möchte darauf hinweisen, dass es vieles im leben gibt, was man an sich oder an der umwelt nicht ändern kann. wenn man sich selber kennt und so wie man ist annimmt, kann man am besten sehen, wie man auf die gesellschaft u.a. reagiert ohne sich einzuschränken. dabei meine ich jetzt nicht, dass man all seinen trieben nachkommen sollte, sondern dass man versuchen sollte, mit sich und der welt im reinen zu sein.
jeder mensch sollte versuchen sich und die anderen in liebe anzunehmen. wenn man stark kämpfen muss, verbaut man sich das aber allzu schnell, und manchmal liegt der weg wohl in der gestaltung der eigenen möglichkeiten.
ich weiss, dass das alles recht allgemein klingt, aber ne lebenshilfe kann man ja auch nicht geben, ohne eine persönliche beziehung zu dem, dem man helfen möchte, zu haben. in bezug auf deine freundin, tendou, ist das sicher alles recht wage: ich kenn sie ja nicht. es scheint halt so, dass sie es nicht geschafft hat, mit sich und der welt wie sie nun mal ist, ins reine zu kommen. dies schaffen viele nicht, auch die sog. normalen oder gesunden. ich denke, heute in einer welt in der es möglichkeiten gibt wie nie zuvor, fällt es den menschen noch viel schwerer als früher, diese zu ergreifen. freiheit macht wohl für offensichtliches leicht blind...
gruss,
thod
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