Verlobung?!

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
MaryAngel
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Sa 30. Aug 2003, 21:42 - Beitrag #1

Verlobung?!

Seit einigen Tagen ist es bei uns in der Clique wohl eine Art Krankheit, Virus .. na irgendetwas ansteckendes ....
Kaum ist Schultag 5 rücken so viele ihre Geheimnisse heraus. Ein schönes Paar hat sich getrennt, ein Mädel hat endlich jemanden Netteres gefunden. Und 2 bis 3 Spezies haben sich verlobt. Dazu muss ich sagen, dass wir alle in der Drehe um die 18/19 sind.

Ich hab mich etwas mit dem Thema beschäftigt und frage mich und hiermit auch euch Anderen, vor allem Verlobte/Verheiratete, was es für einen Sinn hat? Hat einer Verlobung nach "nur" 7 Monaten Sinn? Ich meine, ich führe eine zweijährige Beziehung und bin noch nicht so weit. Daher hab ich auch ein paar Fragen, die mir spontan einfallen:
Wann sollte man sich verloben?
Aus welchen Gründen tut man dies? (Meine Beispiele wohnen nämlich weder zusammen, noch haben sie ein Einkommen, bzw. nicht einmal die Aussicht im nächsten Jahr auch nur in der Nähe des Anderen zu wohnen, weil Abi und Studium). Ich bitte um Antworten :)

Noriko
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Sa 30. Aug 2003, 22:02 - Beitrag #2

ich kenne nur ein beispiel:
ein Paar aus der AK 04 der FALS ahben sich aucn bereits verlobt, nachdem sie eine gaze woche zusammen waren.
sie wollen direkt anch dem abi heiraten.
da finde ich doch 7 monate irgendwie vernünftiger ;)

MaryAngel
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Sa 30. Aug 2003, 22:11 - Beitrag #3

*ggg* Nagut, das setzt das Ganze wieder in ein Anderes Licht :)
Aber wenn man "normalerweise" den Partner wie seine Unterwäsche wechselt dann ist ne Verlobung sehhhhhr naja :) urkomisch.

Fargo
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Sa 30. Aug 2003, 22:14 - Beitrag #4

"Sicherstellen und Weitersuchen", lautet eine alte rüde Männerdefinition von Verlobung, MaryAngel.

Der erste Teil führt uns auf den alten bürgerlichen Sinn dieser Zeremonie. Verlobungen dienten in einer Zeit, die viel Wert auf Formen und Rituale legte, der Stabilisierung der Verhältnisse. Man konnte Menschen, die 'noch nicht reif' fürs Heiraten waren, eine Zwischenform der sozialen Annäherung bieten.

Es war auch eine Testphase, sehr wichtig in einer Gesellschaft, in der die Menschen einander nicht so frei und unter so vielen verschiedenen Umständen näher kennen lernen konnten. Eine Verlobung 'besetzte' das Gegenüber erst einmal, und man konnte einander ausforschen. Eine Entlobung war zwar schlimm, aber viel besser als eine (fast undenkbare) Scheidung.

Bei dem Ganzen spielen natürlich auch die Sexualmoral von damals und die Mahct der Kirche eine Rolle. Freies Zusammenleben vor der Ehe war zu Zeiten, als eine Verlobung wirklich noch etwas bedeutete, eine Schande. Die Verlobung gab der Testphase ein schickliches Korsett - und war zugleich ein (oft genug geheucheltes) Beteuern, dass die Künftige zwar küsst, aber nicht weitergeht. Dass sie sich 'aufspart' für die Ehe, deren weißes Brautkleid ja ein Symbol für 'Unbeflecktheit' darstellt. Nach einer Entlobung war der Ruf eines Mädchen noch halbwegs intakt - anders als nach unverlobtem öffentlichem Knutschen.

Mit der Änderung der Moralvorstellungen, nach der so genannten sexuellen Revolution, nach dem Entrümpeln der bürgerlichen Gesellschaft hatte die Verlobung als Einfädelspur für die Ehe ihre gesellschaftliche Bedeutung erst einmal verloren.

Aber so wie Du das erzählst, wird sie nun als altes Ritual entdeckt, das man neu praktizieren kann. Vielleicht gibt es der Beziehung eine gewisse Würze: es ist ein bisschen was anders als vorher und doch noch nichts verbindlich. Man spielt ernst. Gerade wenn man nicht nah beieinander wohnt, ist es ein äußeres Zeichen für das formlose Versprechen, das man vom anderen ja meist verlangt: treu zu sein.

Vielleicht ist das ein Zeichen, dass die Gesellschaft wieder konservativer wird. Dass man früh stabile Verhältnisse will. Vielleicht ist es das Gegenteil davon, ein Zeichen für Inkonsequenz und Instabilität. Man will den Kitzel der Bindung, weiß aber schon, dass man die Bindung vielleicht bald wieder spurlos lösen will. Dann ist die Verlobung die Beziehungsvariante des Abwaschtattoos.

Oder auch: die bürgerliche Variante des echten Tattoos mit dem Namen des anderen. Man tut zwar innig. Aber wenn's nicht klappt, dann kann man den Verlobungsring einfach wieder abziehen (falls man diesen Teil des alten Rituals überhaupt mit praktiziert hat und es nicht gleich bei Worten blieb), und die Haut bleibt unberührt.

Welchen Eindruck hast Du denn - Du kennst die Leute ja ein wenig?

Fargo

MaryAngel
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So 31. Aug 2003, 11:01 - Beitrag #5

Also erstmal vielen Dank für deine Ausführungen, Fargo :)
Das meiste davon wusste ich wirklich noch nicht, aber deine Hintergründe sind einleuchtend.
Zum Thema Verlobungsringe ... naja bei der einen "ja so innigen" Beziehung von ca. 7 Monaten hörte es sich nach einer Reihe von geschenken an. Erst bekam sie eine Kette, dann ein Armband und noch weiteres und letzterer Schritt hörte sich an wie: "ich kauf uns Ringe und dann verloben wir uns." ... Das ist nicht die Variante die ich mir wünsche.
Aber trotzdem kann ich den Hintergedanken desse, was es bedeuten soll nicht ganz ausmachen. Vielleicht gerade deswegen weil ich mir nicht sicher bin aus welchen Motiven ich "Ja" sagen würde. Mein Anreiz wäre bestimmt auch, einfach nur einen anderen Status in die Beziehung zu bringen, weil sie mir eben so viel Wert ist. Man wird mir vielleicht zustimmen, aber "Mein Verlobter" und "Mein Freund" sind zwei verschiedene Sachen die damit auch einen unterschiedlichen Eindruck machen.
"Ernst spielen" trifft die Sache wohl schon extrem gut. Ich denke nicht, das sich die betreffenden Mädels mit dem gedanken herumgeschlagen haben, nur noch diesen Mann fürs Leben zu akzeptieren. Unser Beispiel der 7 Monate, also der weibliche Teil, würde sich nicht einmal trauen es ihren Eltern zu sagen. In der zweiten Beziehung hat die Mutter die Ringe keines Blickes gewürdigt (da fällt mir ein sie haben auch welche).

Ach, für mich ist das ganz einfach ein Versprechen. Ein Versprechen jemanden zu lieben und mit ihm oder gerade in ihm seine Zukunft zu sehen. Ich hab mich lange mit den Gedanken daran herumgeschlagen und würde ihn akzeptieren, als denn Mann der mein ganzes Leben neben mir weilt. (Bemerkung: Ja, Scheidung/Trennung ist was einfaches, aber ich kämpfe.)
Und da die eine Beziehung, ich weiss zuviel von den beiden Menschen weil meine Ex-Beste Freundin) sehr schnell droht in die Brüche zu gehen sobald kleine Dinge passieren kann ich nicht wirklich an das alles glauben .... über die Hintergründe muss ich ncoh weiter nachdenken .. danke für den Anreiz, vielleicht bekomm ich ja heraus was deren Motive sind ...

Re-Animator
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Do 6. Nov 2003, 11:52 - Beitrag #6

Vielleicht passt das jetzt nicht ganz dazu aber ich habe mich vor mit meiner Freundin zu Verloben, wir sind jetzt 3 Jahre zusammen und ich wollte den Schritt jetzt vollziehen aber leider weiß ich nicht genau wie ich das bewerkstelligen muß (ja ich weiß das ist arm ), vielleicht kann mir jemand Tips geben...
Danke im Vorraus

Feuerkopf
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Do 6. Nov 2003, 12:12 - Beitrag #7

Ehrliche Antwort?
Finde ich mehr als eingestaubt, die Idee.
Entweder ich will heiraten oder nicht, aber dieser Firlefanz mit der Verlobung ist für mich reine Geschenkeschneiderei.

Ich hätte auch nie geheiratet, wenn wir nicht Kinder bekommen hätten. Das hatte ganz praktische Gründe.

Feuerkopf
in sowas völlig pragmatisch

Re-Animator
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Do 6. Nov 2003, 13:08 - Beitrag #8

Ja das ist ehrlich, aber meine Freundin besteht auf diesen Brauch und deshalb hätte ich gerne ehrlich gemeinte Tips und keine Kritiken.;)

Fraenker
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Do 6. Nov 2003, 13:12 - Beitrag #9

also fargo hat die ganze moralische geschichte hinter der verlobung ja bereits erklärt, nur noch schnell zwei anmerkungen.

erstens konnte die frau den mann früher verklagen, wenn er die verlobung aufgelöst hat und wenn sie während der verlobungsphase ihre jungfräulichkeit verloren hat.
dann gabs schadensersatz von ihm.

zweitens gibt es meines wissens (nicht 100%ig sicher) auch heut zu tage noch dass gesetz, dass man nicht heiraten darf ohne verlobt zu sein. als verlobung gild hierbei aber einfach das ehe versprechen - sprich also, beide müssen einer eheschliesung zugestimmt haben, und dies tut man ja spätestens auf dem standesamt wenn man das aufgebot bestellt.

Feuerkopf
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Fr 7. Nov 2003, 12:46 - Beitrag #10

Fraenker,
ich kann mich nicht erinnern, verlobt gewesen zu sein.
Dabei bin ich seit 16 Jahren verheiratet.:s126:

Re-Animator,
Deine Freundin besteht auf dem Brauch. Warum? (Interessiert mich wirklich.)

Fraenker
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Fr 7. Nov 2003, 16:53 - Beitrag #11

Original geschrieben von Feuerkopf
Fraenker,
ich kann mich nicht erinnern, verlobt gewesen zu sein.
Dabei bin ich seit 16 Jahren verheiratet.:s126:


wie ich bereits sagte, offiziell bist du verlobt, sobald du einer erheschliesung zustimmst. und irgendwann wirst du ja das mal bereits getan haben, bevor ihr geheiratet habt. Die sache mit dem ring ist nur ein schmankerl aber nicht notwendig ...

gibts hier nicht nen juristen der davon mehr ahnung hat?

Rosalie
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Fr 7. Nov 2003, 17:39 - Beitrag #12

Lass Deiner Phantasie freien Lauf! Mein Bruder fuhr z.B. mit seiner Auserwählten auf eine einsame Insel (irgendwann während eines gemeinsamen Urlaubs in Afrika), dort war bereits t ein hübsches Picknick mit Sekt .... vorbereitet. In diesem Rahmen fragte er sie, ob sie ihr Leben für immer mit ihm teilen will!! Das ist sicherlich sehr romantisch und nicht für jeden durchführbar.

Bei mir war so, mein Jetziger schenkte mir zu Weihnachten einfach einen (bzw. zwei, für sich nämlich auch) Ring und ging davon aus, dass ich die Botschaft die dahintersteckt verstehe (was ich ja auch tat).

Du könntest sicherlich auch (wenn Du Dein Glück mit vielen teilen möchtest) Freunde zu einer Party einladen und in diesem Rahmen dann verkünden, dass Du Dich verlobt hast.

Die Verlobung selbst - also das Einverständniss zur Ehe - würde ich immer unter vier Augen vollziehen.

Ich habe keine Ahnung, ob Dir das eine Hilfe war .....

MaryAngel
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So 9. Nov 2003, 16:34 - Beitrag #13

@Re-Animator

Ich glaub das ist ein ganz Schwieriges Thema durch das so jeder Mann gehen muss. Lassen wir AmericanPie mal beiseite so gubt es doch ganz nette Verlobungen in verschiedenen Filmen. Ein süßer Zeitpunkt wäre dabei eine Hochzeit, schrecklich fände ich ein Restaurantbesuch. Einen Wunsch den ich im Moment hätte wäre während einer Lasershow im Planetarium, sozusagen unter künstlichem und sehr genialem Sternenhimmel. Eine süße Iedd ist es auch einen Kinofilm unterbrechen zu lassen, aber ich glaube sowas gibt s nur bei Kai Pflaume ...
Diese Idee wäre dann ja schonwieder nicht machbar, ich zumindest wäre sauer dabei im Fernsehen zu sein.
Vielleicht Abends am Meer/See ein kleines Feuerwerk? Find ich zwar abgedroschen, ist aber nicht die teuerste Variante .... ach ich weiss auch nicht ... du musst ur ne richtige Quelle der Inspiration finden ...

Feuerkopf
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So 9. Nov 2003, 17:14 - Beitrag #14

Geht es hier um Verlobung oder einen schön gestalteten Heiratsantrag?

Solche Sachen sind nicht geeignet für Überraschungsaktionen, finde ich. Eine Heirat ist eine wichtige Entscheidung, die auch mit klarem Kopf überlegt sein will.
Einen Partner quasi zu überrumpeln mit einem spektakulären Antrag kann auch nach hinten losgehen.
Wer kann da übrigens NEIN sagen, in einer solchen Situation?

MaryAngel
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Mo 10. Nov 2003, 16:18 - Beitrag #15

Ehm, also für mich ist man nach einem Bejahtem Heiratsantrag Verlobt ... es ist ja nur das Versprechen mit jemandem eine Ehe einzugehen. Oder macht man das "Sch Schatz unser Bezihung is so toll, lass uns Heiraten und das ändern?" So stell' ich mir keine verlobung vo. Und ich hab auch noch nie jemanden gesehen der gefragt hat: "Wollen wir uns verloben?"
Ausserdem sind kleinere Sachenw ie ein Mini-Feuerwerk nichtt spektakulär - man will ja den Kindern auch einmal was erzählen ... später. Und nicht nur "Ach wir standen da vor einem Juwelier und dachten 'Kaufen wir doch mal Ringe'"
Das schlimmste für mich wäre gewesen meine Eltern hätten mir erzählt "Wir haben nur wegen dir geheiratet". Das wäre doch keine Beziehung sondern gezwungen wie die Trauer bei einem Todesfall ...

Danke und Gute Nacht. Ausserdem war es ein Frage ... Für unromantische und Hyperreale Menschen kann ich nichts.


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