Leute vom Land = Landeier = blöd etc.?

Das Forum für allgemeine Diskussionen! Alle Themen, die nicht in andere Bereiche passen, können hier diskutiert werden.
Kati
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2290
Registriert: 17.03.2001
Fr 12. Dez 2003, 21:25 - Beitrag #21

Les mal meinen Namen Artanis dann weißt du das ich nicht KATJA heiße!

Über die Bildung will ich mcih nicht mit dir auseinander setzen denn ich kann nur meine Erfahrung wiedergeben und ich hab mein Leben lang mit beidem (also Stadt und Land) zusammengelebt und kann sagen, das ich manchmal die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen hab.... und zwar NICHT über diejenigen die vom Land kommen.

Und was das Schminkverhalten angeht, befinde ich mich in MEINEN Augen auch nicht im Irrtum denn ich bin wie oben schon gesagt ein Mittelding von beidem und hab schon die ein oder andere Beobachtung getätigt.... es ist nicht so, das ich die Aussage hier mache ohne das ich weiß wovon ich rede ;)

Ich hab nie gesagt das ICH dir das beibringen will, und es war auch nie die Rede von Stall ausmisten. Das war auf etwas anderes bezogen, nämlich mal die Seele baumeln zu lassen, die frische Luft und die Natürlichkeit da draußen zu genießen. Eben mal das komplette Gegenteil dessen zu erleben was man in der Stadt hat. Ich glaub nämlich nicht das du das schon erlebt hast.
Rein neben bei: Stall ausmisten ( auch wenn ich es bei Pferden mache ) ist keine niedere Arbeit und kann wenn mans richtig mach auch Spaß machen.

Artanis
Advanced Member
Advanced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 390
Registriert: 20.11.2003
Fr 12. Dez 2003, 21:42 - Beitrag #22

@Kati
Man möge mir vergeben, dass ich dich irrtümlicherweise zu Katja umbenannt habe, war nicht böswillig sondern fahrlässig.

ICh glaube kaum, dass du eine objektive Sichtweise der Dinge hast, dass glaube ich daraus schließen zu können, dass du mit Vehemenz eine Position vertrittst, welche offenkundig aus logischen Gründen irrt.
Es freut mich, dass du vermeintlich objektiv zu urteilen versuchst, allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass ich vom Durchschnitt spreche und ich weiß wovon ich rede, ich bin Versicherungsfachmann und habe mit Sicherheit mit mehr Menschen zu tun, als viele andere, folglich kann ich diese auch bezüglich ihrer Bildung einschätzen. Es geht nicht darum, dass ich hier lediglich persönliche Erfahrungen zitiere, obschon diese eigentlich in Anbetracht der Quantität ausreichen würden, ich spreche von der Summe der Erfahrungen, aller Außendienstmitarbeiter, denen ich bisher begegnet bin.

Abgesehen davon ist es offenkundig, dass dir simpelste literarische Stilmittel nicht vertraut sind, was auch Teil von "Bildung" ist und folglich nicht für die deine, als Landäbkömmling, spricht. Das ist keine Beleidigung, lediglich eine Beobachtung, sollte ich mich irren, möge man mir vergeben.
Ich bin des öfteren in Starnberg, ich kenne also die Landluft, et cetera, allerdings bin ich kein großer Fan. Ich bevorzuge die Seeluft.

Kati
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2290
Registriert: 17.03.2001
Fr 12. Dez 2003, 21:51 - Beitrag #23

*sichjetztwirklichbemühtnichtsauerzuwerden*

Aha, ich hab also eine nicht objektive Sichtweise.... hmmm, das heißt also, meine Lebenserfahrung darf man nicht als Sichtweise ansehen?
Und du bist nicht der einzige von uns beiden der mit Menschen zu tun hat. Ich bin Zahnmedizinische Fachangestellte und habe täglich mit allen Lebensständen zu tun. Eine gewisse Menschenkenntnis kann man auch mir nicht absprechen.... auch wenn ich in deinen Augen weniger gebildet bin.

Und ich fasse es sehr wohl als Beleidigung auf!! Nur weil ich mich nicht so geschwollen ausdrücke wie du... also wirklich.
Dann fahr mal zu See und lass den in deinen Augen "dümmeren" die Landluft.

Lisi
Cool Newbie
Cool Newbie

 
Beiträge: 22
Registriert: 09.11.2003
Fr 12. Dez 2003, 22:04 - Beitrag #24

*gähn*
@ Artanis: Nur weil Leute "anderes" gebildet sind, heißt das noch lange nicht das sie "weniger" gebildet sind... außerdem ab wann ist man den deiner Meinung nach gebildet?

Kati
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2290
Registriert: 17.03.2001
Fr 12. Dez 2003, 22:15 - Beitrag #25

Danke Lisi, du bringst es auf den Punkt ;)

Artanis
Advanced Member
Advanced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 390
Registriert: 20.11.2003
Sa 13. Dez 2003, 01:38 - Beitrag #26

@Kati

Ich bezweifle ernsthaft, dass man in einem kurzen Gespräch beim Zahnarzt einen derartigen Einblick in den Bildungsstand eines Menschen erhält, wie das bei einem Gespräch über finanzielle Entscheidungen der Fall ist, aber das ist eigentlich auch völlig unerheblich.
Selbstverständlich ist deine Lebenserfahrung als Sichtweise anzusehen, sie ist allerdings so wenig repräsentativ, wie die meine. Ich berufe mich daher ausdrücklich auf die Summe von Eindrücken verschiedener Personen mit denen ich Gespräche geführt habe, sowie auf Zahlreiche Seminare, auf denen ich war, die nebenbei auch von Psychologen geleitet wurden; und auch diese haben ähnliche Beobachtungen gemacht, zugegeben in letzter Zeit ist die Entwicklung in eine andere Richtung, aber der Unterschied besteht nach wie vor.
Meine Schreibweise hat mit Bildung an sich nichts zu tun, sie ist zwangsläufige Folge davon, dieses Argument ist ein weiteres Indiz dafür, dass dir eben diese fehlt weiter nichts.
Wenn du dich durch Beobachtungen beleidigt fühlst, solltest du dich fragen warum, mich trifft eine Beobachtung nicht, wenn sie völlig aus der Luft gegriffen ist.
Was auch nicht unbedingt für dich spricht ist deine ständige Vermischung von Bildung und Intelligenz, diese Attribute haben nichts gemein. Ich beziehe mich lediglich auf Bildung, nicht auf Intelligenz.
@Lisi
Wenn man sich kurz Zeit nimmt und darüber nachdenkt warum es wohl den Terminus Allgemeinbildung gibt, dann wird man wohl erkennen, wie unsinnig dein Einwand ist. Es geht nicht um spezifische professionelle Bildung sondern um Allgemeinbildung, zumindest das sollte doch wohl klar sein.

Meiner Meinung nach ist es unsinnig von einem S/W-Denken auszugehen, da diese Art der Denkweise generell von mangelnder Bildung zeugt, Bildung ist ein gradueller Zustand.
Die Frage ist also nicht ist man gebildet oder ist man es nicht, sondern wie gebildet ist man.

Lisi
Cool Newbie
Cool Newbie

 
Beiträge: 22
Registriert: 09.11.2003
Sa 13. Dez 2003, 02:03 - Beitrag #27

Interessante Ansichten Artanis ... Warum sollten Menschen vom Lande weniger "allgemeingebildet" sein? Ich hätte da gerne konkrete Beispiele ;)
Ich nehme jetzt einfach mal als Beispiel meine Eltern her, weil sie eben einen landwirtschaftlichen Betrieb führen. Es versteht sich doch irgendwie von selbst das es einiges an Wissen benötigt um eine eigene Firma zu leiten, was eine Landwirtschaft ja an und für sich ist.
Ach ja, die Allgemeinbildung, meine Mutter hat eine höhere Fachschule abgeschlossen, mein Vater einen Meister-Titel, beide sind aufgeschlossen und an allen möglichem interessiert...
Natürlich gibt es auch "dumme" / konservative Bauern (ich kenn genug) aber es gibt in einer Stadt auch genug Leute die keine Ahnung von nichts haben :shy:
Deine Argumentation Artanis, beruht einzig und allein darauf, dass du ja so viele Menschen "kennst" und deswegen Vergleiche ziehen kannst. Hast du dich schon einmal näher mit Menschen vom Land beschäftigt? Hast du schon einmal das Leben am Bauernhof richtig miterlebt?
Wenn nicht, solltest du dir vielleicht einmal kurz Zeit nehmen und darüber nachdenken, ob du nicht vorschnell Menschen "katalogisierst"

Tendou
Cool Member
Cool Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 293
Registriert: 15.09.2003
Sa 13. Dez 2003, 02:53 - Beitrag #28

@Artanis
Um nochmal jetzt vom Thema abzuschweifen und auf die Kätzchensache zurückzukommen, vllt. hat es sich ja mit der Zeit geändert aber da eine Katze ein genauso lebendiges Säugetier ist wie wir (wenn auch wir "entwickelter" sind) finde ich es mindestens genauso grausam wie als ob ein Kind weggeworfen wird!

mfg. Tendou

Lisi
Cool Newbie
Cool Newbie

 
Beiträge: 22
Registriert: 09.11.2003
Sa 13. Dez 2003, 03:09 - Beitrag #29

@Tendou: Natürlich ist es grausam eine Katze zu ertränken, besonders wenn es keinen konkreten Grund dafür gibt, außerdem gibt es wesentlich bessere Methoden einer Katzenplage Herr zu werden. Aber ich würde es dennoch nicht damit vergleichen ein Kind "wegzuwerfen".
Immerhin ernähren sich die meisten Menschen auch von 4-Beinern, 2-Beinern oder auch beinlosen Tieren und da ist es einem dann plötzlich egal, dass das Tier noch leben könnte, wenn es nicht gerade hübsch garniert am Teller liegen würde.
Aber wie gesagt, wenn es keinen driftigen Grund gibt (also Nahrung oder Plage, weil einfach zu viele davon vorhanden, etc.) dann ist so etwas sehr wohl grausam und keinesfalls gerechtfertigt.

*bravmeinenSenfdazuabgegebenhab* :)

Tendou
Cool Member
Cool Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 293
Registriert: 15.09.2003
Sa 13. Dez 2003, 03:37 - Beitrag #30

Danke Lisi, wiegesagt, ich weiß nicht ob es noch heutzutage so häufig der Fall ist, jedoch hat meine Mutter die auf dem Land lebte mir oft davon erzählt.

Ich finde es jedoch durchaus gerechtfertigt, eine Katze mit einem Menschen zu vergleichen (denkt nicht das ich ein durchgedrehter Tierschützer bin!). Aber Säuge- und andere Tiere empfinden genauso Schmerz, Freude und anderes etc.
Wir stammen einfach vom weiterentwickelten Affen ab und meinen durch unseren Selbsterhaltungs- und Destruktions-trieb, das es wohl minderwertig schlimm wäre ein anderes Tier zu töten.
Ich bin da nun mal andere Meinung.
Außerdem werden die meisten Babys nicht mehr entsorgt, sondern in Babyklappen weggeworfen, da bekommen die zumindest gute Verpflegung und Zuneigung.

Und das mit dem Essen. Ich esse zwar auch in und wieder Fleisch, dennoch könnte ich nie ein Tier umbringen um es zu verspeisen und daß ich manchmal Tiere esse liegt an meiner Gewöhnung die ich seit klein auf nun mal (mehr oder weniger leider) angewöhnt worden bin.


mfg. Tendou

Artanis
Advanced Member
Advanced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 390
Registriert: 20.11.2003
Sa 13. Dez 2003, 03:46 - Beitrag #31

@Lisi
Welche Zeitung haben deine Eltern abonniert? Die Mehrzahl der auf dem Land lebenden Bürger hat keine Zeitung abonniert, wenn sie doch mal Abonnenten einer Tageszeitung sind, so ist das oftmals ein "Tabloid Paper", wie Beispielsweise "Die Rheinpfalz" oder ähnliches, die Mehrzahl der Stadtmenschen hat eine Zeitung abonniert. Logische Folge diese simplen Sachverhalt ist der höhere Bildungsstandart die Politik betreffend städtischer Bürger.
Welche Lektüre findest du bei deinen Eltern?
Auf dem LAnd ist es unmöglich sich Bücher aus einer Bibliothek zu leihen, weil es solche nicht gibt, Städter haben die Wahl eine Bibliothek zu nutzen, folglich ist der Teil, welcher das tut den Menschen, welche auf dem Land leben gegenüber im Vorteil.

Es ist untypisch für Studierte Menschen sich auf dem Land niederzulassen, Ärzte ausgenommen, da sie sonst ihr Klientel limitieren würden, folglich siedeln sie sich in Städten an.
(Pendler sind unberücksichtigt, da hier die Herkunft irrelevant ist)

Zum Bildungsstand deiner Eltern kann ich wenig sagen, da ich sie nicht kenne, ich kann lediglich mutmaßen, dass sie dir zu folgenden Begriffen beispielsweise nichts oder wenig sagen könnten, was eine sehr gute Allgemeinbildung ausschließt.
-Byzanz
-indirekte Attribuierung
-Jakobiner
-Brown`sche Molekularbewegung
-Eutrophication
-aerobe anaerobe Lebensformen
-"Romeo und Julia auf dem Dorfe"
-"Discorsi"
et cetera...
Diese Begriffe sind willkürlich gewählt, sie sind lediglich Teil dessen, was meiner Ansicht nach zu einer sehr guten Allgemeinbildung gehört. Das ist auch kein Vorwurf, es ist vielmehr logische Konsequenz dessen, dass ihr Beruf und ihr Lebenswandel es ihnen nicht abverlangt, sich mit diesen Begriffen zu beschäftigen. Es ist den meisten Menschen eigen, dass sie ihr Wissen nur dann erweitern, wenn sie gefordert werden, diese Forderung ist in der Stadt eher Usus, als auf dem Land.
Mein Onkel ist auch Landwirt und über sein Fachgebiet weiß er alles was es zu wissen gibt, weil er es muss, aber seine Allgemeinbildung ist erbärmlich, weil er keine braucht. Keiner seiner Freunde oder Geschäftspartner ist gebildet, also besteht auch für ihn kein Anlass Bildung zu erwerben.
Die absolute Wissensspezialisierung ist wie ich bereits erwähnte im Rückgang, allerdings noch immer deutlich spürbar.
Nebenbei habe ich meine Argumentation nie auf meinen Erfahrungen aufgebaut.
Selbstverständlich ist deine Lebenserfahrung als Sichtweise anzusehen, sie ist allerdings so wenig repräsentativ, wie die meine.


@Tendou
Eine Katze ist ein Tier, der Tod eines Tiers kann wohl kaum mit dem Tod eines Menschen verglichen werden.

Artanis
Advanced Member
Advanced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 390
Registriert: 20.11.2003
Sa 13. Dez 2003, 03:51 - Beitrag #32

@Lisi

Es ist nicht gerechtfertigt Menschen und Tiere auf einer Ebene zu sehen, weil Tiere rein instinktiv handeln und Menschen kognitiv, daher ist der MEnsch dem Tier überlegen.
Und das mir niemand mit dem "Pavlov`schen Versuch" anfängt, das ist Reizgeneralisierung, hat mit kognitiver Vernunft nichts zu tun.
Abgesehen davon sollte spätestens seit Darwin bekannt sein, dass es ein NAturgesetz ist, dass die stärkere Spezies sich die schwächere Untertan macht und nach Belieben mit ihr verfährt.

Lisi
Cool Newbie
Cool Newbie

 
Beiträge: 22
Registriert: 09.11.2003
Sa 13. Dez 2003, 04:22 - Beitrag #33

Also erstmal, mir fehlt immer noch ein Beispiel dafür warum Bauern Allgemeinbildung fehlen sollte, ... also ich hätt da gern eine konkrete Situation, denn ich finde ob jemand weiß was die Brown'sche Molekularbewegung, etc. ist, ist ja sowas von wurscht (=egal) und das fällt meiner Meinung nach nicht unter Allgemeinbildung, obwohl ich nicht bestreiten möchte, das es nett und äußerst beglückend sein muss dieses Wissen in sich zu tragen...
Ich kann dir gern die Zeitungen auflisten, die meine Eltern abonniert haben, obwohl du sie nicht kennen wirst, da ich aus Österreich komme: NÖN (Niederösterreichische Nachrichten), Raiffeisen-Zeitung (v.A. Wirtschaft ->allgemein! nicht nur ländlich), Bauernbündler, und noch ein paar ... sind allerdings keine Tageszeitungen, weil meine Eltern auch gar nicht die Zeit dazu hätten jeden Tag Zeitung zu lesen ...
Lektüre: bei uns findet sich ziemlich viel Geschichtliches (19.,20.Jhd.) und Bücher über div. berühmte Persönlichkeiten...
es ist übrigens nicht unmöglich Bücher zu leihen, in der Umgebung gibts genug Bibliotheken. Auch Landmenschen fahren gelegentlich mal in ne Stadt einkaufen ;)

Original geschrieben von Artanis

Es ist untypisch für Studierte Menschen sich auf dem Land niederzulassen, Ärzte ausgenommen, da sie sonst ihr Klientel limitieren würden, folglich siedeln sie sich in Städten an.
(Pendler sind unberücksichtigt, da hier die Herkunft irrelevant ist)

ja und? das sagt rein gar nicht aus.


Und wegen Wissenserweiterung... wenn ein Landwirt nicht "mit der Zeit geht" dann gibt es seinen Bauernhof nicht mehr lange. Es gibt auch in der Landwirtschaft ständig neue Technologien, auch ein Bauer lernt mit einem PC umzugehen, und auch ein Bauer interessiert sich dafür was außerhalb seines Hofes vor sich geht.



Original geschrieben von Artanis

Nebenbei habe ich meine Argumentation nie auf meinen Erfahrungen aufgebaut.

und genau deswegen ist sie unglaubwürdig.


...da fällt mir gerade ein, ich les auch nicht regelmäßig eine Tageszeitung (geschweige denn dass ich eine abonniert hätte) und ich hab keine Ahnung was du mit Discorsi meinst, muss ich dumm sterben?


und noch zum Schluss zu unserem Freund Darwin: es ist mir egal wie Naturgesetze aussehen, aber warum sollte man einem Lebewesen, das sehr wohl Empfindungen hat grundlos weh tun?
Ich will ja nicht wissen wie ein Mensch, der als Hobby Katzen ersäuft, dann erst mit anderen Menschen umgeht...

... und ich habe nie Menschen und Tiere auf eine Ebene gesetzt, hab ich auch ausdrücklich gesagt ;)

Cheilon
Junior Member
Junior Member

 
Beiträge: 98
Registriert: 09.11.2003
Sa 13. Dez 2003, 07:30 - Beitrag #34

@Artanis

Abgesehen davon sollte spätestens seit Darwin bekannt sein, dass es ein Naturgesetz ist, dass die stärkere Spezies sich die schwächere Untertan macht und nach Belieben mit ihr verfährt.


Dann hoffe ich nicht das hier mal eine Horde Aliens a la "Independent Day" einfällt. :D

Zum Topic:

Ich wohne in einem relativ ländlichem Gebiet. Es gibt hier Dörfer mit 8-900 Seelen oder Kleinstädte mit 10-2000 Einwohnern. Des weiteren sind in der näheren Umgebung (30km Entfernung) zwei Städte die auch für Ihre Universitäten sehr berühmt sind. Es ist hier also alles vertreten, vom Bauer bis zum Astrophysiker.

Auch in den Kleinstädten hier (die ich in 10 min. mit dem Bus erreiche) gibt es Bibliotheken, Mediatheken, Internet Cafes; kulturelle Veranstaltungen wie Bücherlesungen, Jazzfests Theater usw.
Außerdem haben wir in der nähe 2-3 Dörfer in denen sehr viele Künstler angesiedelt sind. (Mag an der schönen inspirierenden Landschaft liegen.) Zudem gibt es hier jeden erdenklichen Schultyp, von der Waldorfschule über allgemeinbildendem Gymnasium(oder auch TG, WG BK) bis hin zur Hauswirtschaftlicher oder Sonderschule. Und zwar mehrere von jeder Sorte.
( Interessant dabei ist: Wenn ich in der Mediathek sitze und mich z.B mit Stephen Hawkings Theorien befasse, während draußen ein Traktor samt Gefolge vorbeifährt ;) )

Bei uns ist jeder so gebildet wie er sein will. Man hat die Möglichkeit dazu. Die meisten "Bauernkinder" die ich kenne haben allesamt Hochschulabschlüsse und haben studiert. Von Politik über Rechtswissenschaften bis hin zur Agrarökonomie (wenn das so heißt).


Und eben das ist es. Ich habe schon mit so vielen Leuten aus der Stadt gesprochen und habe dabei die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen angesichts ihrer Allgemeinbildung. U.a. mit Studenten die aus einer Stadt stammen!
Ich habe aber auch mit "Bauern" gesprochen bei denen mir die Schublade runterfiel aufgrund ihres wissenschaftlichen oder wie auch immergeartetem Wissen.

Ich finde das Klischee vom dummen Landei ist in unserer globalisierten Welt überholt. Es liegt an jedem einzelnen welches Bildungsziel er erreich(t)en will/hat. Ob in der Stadt oder auf dem Land.

Tendou
Cool Member
Cool Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 293
Registriert: 15.09.2003
Sa 13. Dez 2003, 12:13 - Beitrag #35

Wie auch immer, ich bleibe bei der Meinung.
Wir sind genauso, wenn auch nur weiterentwickeltere Tiere. Und trotzdem verhalten sich die meisten Menschen nicht dementsprechend.

Aber das gehört nicht zum Thema, und zu beiden Sachen habe ich mich wohl ausdrücklich geäußert.

@Artanis
Ich lebe wie du weißt auch in einer Großstadt und wußte nun auch nicht was die Begriffe die du oben aufgelistet hast zu bedeuten haben. Dabei würde ich ohne eingebildet klingen zu wollen von mir sagen, das ich nicht dumm bin da ich u. a. auf eine Fachoberschule gehe, gerne und interessiert die Zeitung lese etc.

Du kannst nicht pauschalisiert sagen, das Leute vom Land dümmer sind als die von der Stadt. Es gibt ÜBERALL dumme Leute.
Hast du dich in der Stadt in der du lebst schonmal umgesehen was für Leute da teilweise herumrennen?
"Gangster" etc.? Soviele von denen wirst du zumindest meiner Erfahrung nach in keinem Kuhkaff treffen!
Warst du selber eigentlich schonmal eine zeitlang auf dem Land um dich mit den Menschen dort auseinanderzusetzen bevor du solche Sachen schreibst?

mfg. Tendou

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Sa 13. Dez 2003, 12:22 - Beitrag #36

Artanis,
Du legst einen unangebrachten Snobismus an den Tag.
Mag ja sein, dass Du diese Diskussion ein bisschen aufpeppen möchtest, aber Du wirst - natürlich - an Deinen Beiträgen gemessen.

Der klassische Instinktbegriff wird heute so nicht mehr verwendet. Instinkt bedeutet: eine angeborene Verhaltensweise, die nicht modifiziert werden kann, sogenannte Fixed Action Pattern.
Immer mehr dieser sog. FAPs sind inzwischen als durchaus lernabhängig enttarnt worden. Deshalb hat man den immer mehr inhaltsleeren Begriff des "Instinkts" durch den Begriff "Modal Action Pattern", MAP ersetzt. Ein Großteil des Verhaltens, auch des menschlichen, hat offenbar genetische Wurzeln. Das Kindchenschema z. B. ist uns angeboren.
Da solche Verhaltensmuster bei Mensch und Tier ähnlich sind und auch gelernt und verlernt werden können, ist der vermeintliche Unterschied zwischen Tier und Mensch deutlich kleiner, als viele gern hätten. :s126:

Es gibt genügend Gegenbeispiele, dass Tiere lernfähig sind, kommunizieren können und flexibel reagieren und agieren können. Hunde haben z. B. ein ausgeklügeltes System entwickelt, um speziesübergreifend mit dem Menschen kommunizieren zu können. Wenn das keine kognitive Leistung ist, was dann?

Die Darwin'sche Regel besagt übrigens nicht, dass der Stärkste, sondern der am besten Geeignete langfristig überlebt. Anpassung und zwar schnelle Anpassung an rasch wechselnde Lebensumstände ist der Schlüssel für das Überleben.

An Deiner kleinen Liste der Bildungsbegriffe gemessen, müsste ich, nach Deinen Erkenntnissen, übrigens irgendwo in einer Erdhöhle wohnen. :s126:

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Sa 13. Dez 2003, 15:08 - Beitrag #37

Die Frage nach den ersäuften Kätzchen und dem Unterschied Mensch-Tier mag sehr interessant sein, aber sie gehört doch eindeutig nicht hierher. Verlegt die Diskussion bitte ins Wissenschafts- oder Philosophieforum, dort gibt es auch schon Threads zu diesem Thema.

Zu dem, um das es hier eigentlich geht:
@Artanis: Mir scheint, du hast ein nicht zeitgemäßes Bild von dem, wie es heutzutage "auf dem Land" aussieht. Was sich sehr schön an dem Beispiel mit den Bibliotheken zeigt, bei dem Cheilon dein "Wissen" eindrucksvoll widerlegt hat. Wir leben in einer Zeit der Globalisierung und der Informationen (auch wenn ich diese Zeitaltereinteilung normalerweise nicht mag, hier passt sie gut) - in den westlichen Ländern hat jeder, egal wo er wohnt, den Zugang zum Wissen und zur Welt, den er auch nutzen will.
(Pendler sind unberücksichtigt, da hier die Herkunft irrelevant ist)
Dieser Ausschluss zeigt gut, dass du dir das Bild des Landes so zurechtbiegst, bis es in dein Urteil passt - denn eben diese Pendler sind heutzutage ein nicht gerade zu vernachlässigender Bestandteil der dortigen Bevölkerung. Auch wenn du nur den "Bildungsquotienten" der "echten Landeier", also der alteingesessenen Bauern und Dörfler, betrachtest, werden diese Leute doch gehörig von den PEndlern, die mit ihnen leben, beeinflusst. So wandeln sich viele dörfliche Gemeinschaften zu immer mehr Weltoffenheit, und der von dir vermisste Bildungsanreiz taucht schnell auf.

Kati
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2290
Registriert: 17.03.2001
Sa 13. Dez 2003, 17:37 - Beitrag #38

Danke Traitor,... einer der großen Chefs hier hält seine Meinung gegen die von Artanis ^^ und hält damirt die meinige.
Denn eigentlich wollte ich hier nichts mehr schreiben, da ich es nicht für nötig halte mich mit jemandem zu unterhalten der mich öffentlich als "ungebildet" und "dumm" beschimpft..... nur das er es nett umschrieben hat.

Und zu dem kurzen Gespräch beim Zahnarzt... auch wenn es nicht hier her gehört: Du meinst also das es sich dabei nur um Smalltalk handelt ja? Das mag vielleicht für dich so sein, aber was meinst du wie oft ich über mehrere Termine und Stunden mit ein und dem selben Patienten zu tun habe, wie sehr man da Einfühlungsvermögen braucht. Und du würdest, glaube ich, auch nicht glauben wieviel mir einige Patienten erzählen. Das ist wirklich nicht nur "Hallo" und "Tschüß".

DaumA
Experienced Member
Experienced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 521
Registriert: 05.11.2003
Sa 13. Dez 2003, 18:12 - Beitrag #39

Artanis, deine Einstellung gegenüber Bauern bzw. Landleuten ist echt einfach nur sch****! Ich kann und will deine Einstellung nicht nachvollziehen!
Ich glaube du kannst noch sehr viel von Landleuten lernen! Ich denke, dass du nicht in der Lage bist einen Stall auszumisten, und wenn dann stehste danach da und kannst nichts mehr wa?
Ich finde auch, dass Kinder vom Land wissen, was es heißt zu helfen! Kinder die in der Stadt aufgewachsen sind würden klagen, wenn sie aufeinmal die Pferde reinholen sollten, die Kühe melken müssten oder n Stall auszumisten!
Wie sind Kinder in der Stadt aufgewachsen? Meine Kindheit habe ich genossen, im Dreck gespielt, geritten....irgendwie waren wir damals frei! Ich glaube auch das wir hier im Sommer z.B. mehr möglichkeiten haben uns zu amüsieren! Wir haben einen riesen See an dem sich nicht hunderte von Touristen drängen, an dem man auch im Winter das Leben genießen kann...wir müssen nicht den teuren Eintritt im Freibad zahlen! Wir gehen reiten, wo kann man in der Stadt reiten? Vielleicht in der Halle...na toll!
Achja...und noch mal zu der Bildung:
Nur, weil ich nicht so hochgestochen rede heißt es nicht, dass ich dumm bin! Bin Jahrgangsbeste! Also? Und ich gehe in einer Kleinstadt zur Schule!
Komm du doch einmal aufs Land und lebe hier eine Woche während der Erntezeit! Dann weißt du was arbeiten bedeutet! Im Büro zu sitzten ist dagegen meiner Meinung nach nichts!
Komm hier her und genieße dein Leben! Die Menschen sind hier sicherlich auch lockerer drauf als in der Stadt!

Artanis
Advanced Member
Advanced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 390
Registriert: 20.11.2003
So 14. Dez 2003, 08:07 - Beitrag #40

Es ist doch wirklich schön wie leicht Menschen zu beeinflussen sind und das wo doch alle so unglaublich gebildet sind. Ich würde nie ernsthaft eine so pauschalisierende Hypothese äußern, wie "Alle LAndeier sind dumm", das sollte jedem aufmerksamen Leser eigentlich dadurch ersichtlich sein, dass ich S/W Denken verurteilt habe. *in mich hinein grins*
@Feuerkopf
Wie gut, dass ich nicht über Reizgeneralisierung geschrieben habe, gell? Aber HAuptsache mal genau davon gesprochen. Also nochmal, Reizgeneralisierung, oder Konditionierung hat mit kognitiver Vernunft nichts zu tun. Ich darf doch annehmen, dass du dich mit diesem Thema beschäftigt hast, da du davon sprichst.
Daher wundert es mich, dass nicht das klassische Beispiel deiner Argumentation gekommen ist, "Der einzige Unterschied zwischen der Ratte und dem Menschen ist die unterschiedliche Position zweier Chromosome".
Davon abgesehen, ist weder die Fähigkeit zu kommunizieren noch Flexibilität ein Widerspruch zu konditionierten Instinkten.

Bevor ich es vergesse, selbstverständlich werde ich an meinen Beiträgen gemessen, aber eure Meinung über mich ist so wie meine über euch eigentlich unerheblich, oder nicht?
@DaumA
Freut mich, dass du JAhrgangsbeste bist. Mach was draus. Ich habe diesen Sommer 6 Wochen lang 14 Stunden pro Tag auf dem Bau gearbeitet, ich weiß durchaus was Arbeit ist. Im Gegensatz zu manch anderen, krieg ich nämlich keinen Cent mehr von Mami und Papi seit ich 15 bin. Da muss man arbeiten, wenn man Abi machen und gleichzeitig leben will.
Ich muss mich wundern, warum mir immer wieder mein Schreibstil zur Last gelegt wird, wenn ihr Bücher nicht nur zum heizen verwenden würdet, sondern auch zum lesen, speziell klassische Literatur, dann wüsstet ihr woher das rührt.

VorherigeNächste

Zurück zu Diskussion

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast