Essstörungen

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Anadyr
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Di 30. Dez 2003, 09:45 - Beitrag #1

Essen?!

Eigentlich ist es doch einfach total absurd. Hier in Europa, Amerika natürlich auch, sagen wir mal in der sogenannten 1. Welt, wo man es ja wirklich gut hat, gibt es bald mehr Leute mit Essstörungen, als Leute die noch ein normales Essverhalten haben. Soviele junge Mädchen, die irgendeinem Ideal nachstreben, oder auch aus anderen Gründen in eine Essstörung, Magersucht oder sogar Bulemie geraten.
Wenn man dann noch Afrika oder sonstige "arme" Länder ansieht, in welchen die Menschen wirklich zu wenig zu essen haben ist doch das total gestört?!
Diese Problematik hat sich ja in der Gegenwart noch verschlimmert. Es sind immer mehr Menschen welche eine Essstörung haben, sei es jetzt in Richtung Magersucht oder Fettsucht.
Was glaubt ihr sind die Auslöser dafür? Hat es einfach damit zu tun, dass die heutige Welt so "schrecklich" ist, dass man sich in andere Probleme flüchtet? Oder woran liegt es sonst?

Maurice
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Di 30. Dez 2003, 11:45 - Beitrag #2

Fettsucht ist die Folge von zuviel kalorischem Essen, eindeutig eine Wohlstandskrankheit, die imo zeitlos ist. Auch der König im 16. Jahrhundert hätte fettsüchtig sein können er konnte ja auch soviel essen wie er wollte.
Bullemie oder Magersucht ist hingegen mehr an den Zeitgeist gebunden. Ich habe gehört diese Essstörungen können auch teilweise als eine Art Trotzreaktion gedeutet werden, von der Seite her kann ich mir diese Essstörungen auch unter weniger wohlhabenden Verhältnissen vorstellen. Auf der anderen Seite sind diese Essstörungen auch zweifelsfrei mit auf die Medien und das Schöhnheitsideal mancher Gesellschaften zurückzuführen. Hier gilt: Schlank=Schön. Oder noch extremer: Dünn=Schön.
Dabei ist dies keinen Falls ein internationales Schöhnheitsideal. In Afrika hingegen gilt meines Wissens nach, dass die Frau wenn möglich einige Pfunde mehr auf die Wage bringen sollte, als sie bräuchte.
Dass hier so viele Teenies diesem Schlankheitswahn unterliegen führe ich auf eine allgemeine Charakterschwäche und natürlich die Irrationalität dieser Personen zurück.

DaumA
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Di 30. Dez 2003, 13:16 - Beitrag #3

Ich kenne ein Mädchen (grade 16) und seit 2 Jahren leidet sie an Bullimie! Aus Gesprächen mit Freunden weiß ich, dass sie es tut, weil sie früher etwas molliger war und deshalb von den Jungs nicht als hübsch empfunden wurde!
Ich denke sowas kommt von mangelnden Selbstbewusstsein! Ich selber habe eine eher normale Figur, nicht zu dick und nicht zu dünn! Bin damit zufrieden, ich kleide mich so wie ich will und ich mach einfach was ich will mit meinem Körper, wenn das andere nicht gefällt ist das nicht mein Problem und ich würde nie auf die Idee kommen wegen einem Kerl mein Essen wieder rauszukotzen oder nichts mehr zu essen!
Mädchen den so etwas passiert müssen in eine Therapie. Nicht nur in eine Therapie wo sie lernen wieder richtig zu essen, sondern in eine in der sie ihr Selbstbewusstsein wieder bekommen!

Blue World
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Di 30. Dez 2003, 13:54 - Beitrag #4

Ich denke nicht, dass man das als Charakterschwäche ansehen kann. Das kommt viel eher aus sehr langen, über Jahre dauernde foppeleien und blöden Kommentaren. Ich meine, wie würded ihr reagieren, wenn ihr täglich und das jahrelang hören würded, ihr seid dick, ihr hättet Fettringe etc.
Am Anfang nimmt man es noch gelassen und sieht es nicht anders, als dumme Bemerkungen. Aber mit der Zeit fängt es an zu nerven, bis man es schlussendlich ernst nimmt. Findet man dann tatsächlich einen etwas dickeren "Bereich" am Körper, hat man den Beweis, dass doch etwas wahres daran ist. Und so entwickelt sich der Gedanke, dass man zu dick ist und man beginnt mit dem Fasten.

Ich weiss nicht, ob es wirklich so ist, aber das ist die einzige Möglichkeit, die ich mir vorstellen kann. Aber Charakterschwäche ist es ganz sicher nicht!

lg Blue World

Traitor
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Di 30. Dez 2003, 14:20 - Beitrag #5

Solchen Sticheleien nachzugeben und sich in eine Magersucht zu flüchten, ist durchaus eine Charakterschwäche. In den Fällen, wo das Mobbing wirklich extrem ist, allerdings eine vollkommen verständliche. Da braucht es einfach schon vor dem Ausbruch der Krankheit Hilfe - der Lehrer gegen das Mobbing, der Eltern und auch professioneller psychologischer Betreuung.

Maurice
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Di 30. Dez 2003, 14:58 - Beitrag #6

Ich meine, wie würded ihr reagieren, wenn ihr täglich und das jahrelang hören würded, ihr seid dick, ihr hättet Fettringe etc.

Es hat meinem Selbstbewusstsein nicht gerade gut getan und ich glaube wenn das nicht gewesen wäre, dann wäre ich heute selbstsicherer.... aber kann man jetzt auch nicht rückgängig machen. Bin trotzdem nicht magersüchtig oder bullemiekrank. :P

Anadyr
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Di 30. Dez 2003, 16:42 - Beitrag #7

Naja... denkt ihr nicht es ist zu einfach, es einfach als Charakterschwäche oder fehlendes Selbstbewusstsein abzustempeln. Und einfach zu sagen so jemand brauche professionelle Hilfe, ist nicht sogar das zu einfach.
Ich meine, ich kann nur aus meiner eigener Sicht reden. Ich bin weder Magersüchtig, noch habe ich Bulemie. Doch eine Essstörung habe ich mir leider angeeignet. Und ich muss sagen, ich habe denn tiefsten Punkt glaub ich seit einer Weile überschritten. Langsam geht es wieder bergauf. Doch der Weg ist anstrengend und verdammt hart.
Bei mir kam es zu einer Esstörung weil ich früher ziemlich mollig war. Es gab dann so eine Zeit in der es mir wirklich verschiessen ging, ich kam mir klein, gefangen abhängig von allem, meinem Alltag, einem Typen, der Welt allgemein vor. Damals beschloss ich dann abzunehmen. Und das tat ich dann. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann ziehe ich es durch. Klingt schwachsinnig und kindisch, doch so bin ich nunmal. Naja... ich wusste schon die ganze Zeit das ich meinem Körper schadet, weil ich eben viel zu wenig ass. Doch irgendwie, ich musste es einfach durchziehen.
Ich glaube man kann das wirklich nur verstehen, wenn man es selber kennt. Doch das Gefühl sich selbst, seinen Hunger kontrollieren zu können gibt einem den Eindruck sich selbst zu beherschen. Auch wenn das eigentlich nur ein Trugbild ist, wenigstens auf eine Art.
Ich meine das war ja das eine. Doch als ich dann mein "Wunschgewicht" erreichte, wieder anzufangen normal zu essen, ich gebe zu, ganz kann ich das auch heute noch nicht, dass ist dann noch viel schwerer. Weil ich meine, wenn man auf einmal wieder normal essen würde, dann würde man wieder ziemlich zunehmen. Jojo-Effekt und so... dass wollte ich auf keinen Fall. Und auch ansonst, man denkt einfach durch jeden Bissen mehr den man ist wird man zunehmen.
Ich kann nur meinem Umfeld danken, denn Mensche welche mir so gut zu mir schauten, besonders meiner Mutter. Ohne sie, und auch sonst allen, wäre es gut möglich dass ich abgerutscht wäre, höchstwahrscheinlich in eine Magersucht. Anstatt dessen besuche ich jetzt eine Ernährungsberaterin (nein, keinen Psychiater) und wie oben schon erwähnt habe ich, das Gefühl so langsam wieder aus der ganzen Geschichte etwas rauszukommen. Die Fortschritten sind zögerlich, kosten viel Kraft, doch es gibt sie. Und neuerdings habe ich auch wieder das Gefühl, dass ich die ganze Sache packe, dass ich es schaffe.
Doch eben, ich denke, dass man um solche Probleme oder vielleicht sogar "Störungen" zu begründen, etwas tiefer graben muss, anstatt einfach ein Stempel wie Charakterschwäche draufzusetzen. Denn ich denke, dass das Umfeld, die Familie und alles andere, auch viel dazu beitragen. Ganz abgesehen von allen anderen möglichen Auslösern.

Maurice
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Di 30. Dez 2003, 17:07 - Beitrag #8

Mitschuld ist imo die Irrationalität die ein Teil der menschlichen Natur ist.

Traitor
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Di 30. Dez 2003, 19:24 - Beitrag #9

@Anadyr: Vielleicht hast du den Begriff "Charakterschwäche" als sehr abwertend interpretiert, weil du selber von dem Problem betroffen bist - dafür entschuldige ich mich. Der Begriff soll nicht bedeuten, dass die ganze Person (zu) schwach ist oder das dies verwerflich wäre. Wie geschrieben, ist die Schwäche unter solchen Mobbing-Umständen durchaus verständlich. Jeder Mensch hat charakterliche Schwächen, jeder reagiert unter bestimmten Drucksituationen falsch.
Die Frage ist dann eben nur, wie geht man damit um? Ist man so schwach, dass man an der Problematik zerbricht und in einer völlig krankhaften Störung landet? Oder schafft man es, sich darauszureißen, sei es auch unter Zuhilfenahme anderer, und sein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen und die Störung zu überwinden?
Diese Zuhilfenahme ist kein Zeichen von Schwäche, im Gegenteil, damit überwindet man ja seinen Stolz, der einer der Faktoren ist, die einen in diese Situation gebracht haben (der Stolz, gut aussehen zu wollen, was Mädchen auch anfälliger macht als Jungen) und somit ist es ein Beweis, dass man ernsthaft aus der Situation herauskommen will.

Allerdings heißt diese Verstehbarkeit der Schwäche nicht, dass diese unvermeidlich ist. Der ideale Weg wäre natürlich, sein Selbstvertrauen gar nicht erst einzubüßen und die Probleme nicht zu bekommen - aber jenachdem, wie die Sache abläuft, kann das sehr, sehr schwer sein.

Anadyr
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Di 30. Dez 2003, 22:11 - Beitrag #10

@Traitor
Mh... wenn du es so auslegst tönt es für mich ganz anders. Und so muss ich dir auch Recht geben. Als ich es in den früher Beiträgen gelesen hatte, tönte es für mich einfach zu einfach und zu pauschal. Aber so erklärt tönt es für mich jetzt wieder ganz annehmbar.

@Maurice
Dass wegen der Fettsucht, ich glaube auch dies ist nicht weniger mit dem Zeitgeist verbunden. Denn es hat wohl auch damit zu tun, dass allgemein immer ungesünder gegessen wird. Und ausserdem kann meiner Meinung nach auch eine Fettsucht, genau wie auch die Magersucht psychologische Auslöser haben. Das sogenannte "Frustessen" zum Beispiel, ist ja dann genauso von solchen Dingen ausgelösst.

Blue World
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Mi 31. Dez 2003, 23:01 - Beitrag #11

Was bei mir in Bezug auf das Essen Probleme schafft ist, wenn ich anderen Leute zuschaue was und wie sie essen. Wenn ich sehe wie gewisse Leute einfach in sich hinein schauffeln etc. dann vergeht mir doch der Appetit. Essen ist für mich kein Vergnügen, sondern reine Energieaufnahme. Manchmal kann ich sogar Hunger haben, bringe aber nichts herunter, da mich nichts "gluschted" (tut mir leid, aber ich weiss das korrekte deutsche Wort nicht dafür). In solchen Stituationen muss ich mich richtig zwingen zu essen.
Was mich am meisten abstösst ist, wenn ich mit einer Gruppe zusammen esse und dann sage, ich nehme nichts mehr, da ich keinen Hunger mehr habe und dann als Antwort bekomme, wir haben ja auch keinen Hunger mehr, aber darauf könne man nicht gehen. Solange es noch zu essen habe, müsse man es aufessen. Kein Wunder werden die Leute immer Dicker!
Es verwundert mich nicht, dass immer mehr Leute Essstörungen haben. Heutzutage hat es genügend Food für alle, sogar mehr als genug und da kann man leicht über die Stränge hauen.

lg Blue World

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Fr 13. Feb 2004, 20:59 - Beitrag #12

Ich denke einer der hauptgründe warum es so viele magersüchtige leute gibt ist die modebranche . Überall wenn man den fernseh anmacht oder eine Zeitung aufschlägt springen einen bilder von total dünnen , makellosen Model oder schauspielerinnen ins auge . Und dann kommt man ins grübeln ob man genauso hübsch ist und so weiter . Ich weiß nicht bei mir ist es so ziemlich genauso ,ich komm mir manchmal ziemlich plump vor wenn ich neben einem plakat von Claudia Schiffer oder so stehe und dann an mir herunter sehe obwohl ich eigentlich nicht dick bin . Da kommt jeder ins grübeln und ich entwickle einen richtigen groll auf die mode branche ; das sie uns so eine trügerische scheinwelt vorgaukeln und uns in die köpfe setzten wollen nur megadünn ist gut alles andere ist schlecht .

Traitor
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Di 17. Feb 2004, 20:55 - Beitrag #13

Das "Schönheits"ideal von Mode-, Film- und sonstiger Unterhaltungsbranche ist sicher eine der Gründe der verbreiteten Magersucht. Aber es ist eher ein Auslöser als eine echte Ursache. Denn warum orientiert man sich denn so bedingunslos an den Models? Warum denkt man, auch als normales Mädchen müsste man so aussehen? Warum sieht man die Risiken nicht?
Die wahren Probleme liegen tiefer, in der allgemeinen Medienhörigkeit und zu niedrigen Selbststärke vieler Kinder und Jugendlicher.

janw
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So 22. Feb 2004, 23:58 - Beitrag #14

ich denke, daß Essstörungen sehr mit einem schwachen oder geschwächten Selbstwertgefühl zusammenhängen, wobei dies heute IMHO durch die ganze vorgeführte Konsumwelt begpnstigt wird.
Es wird gerade Kindern und Jugendlichen zuwenig Bewußtsein ihre wirklich eigenen Wertes vermittelt, stattdessen wird eine Welt vorgeführt, in der sich der Wert einer Person an ihrem Zuspruch von außen bemisst. Logisch, daß dann mangelnder Zuspruch von außen eine innere Wertkrise hervorrufen kann, die man dann versucht zu beheben, indem man sich in Richtung einer vermeintlich zuspruchsfördernden Figur hungert.

Ich bin selbst sehr dünn, irgendwie immer gewesen, und frage mich mittlerweile woher das kommt. Ich esse nämlich eigentlich gerne, aber kenne auch etwa das was Blue World beschreibt. Keinen Hunger haben obwohl ich eigentlich Hunger haben müßte...habe ersten leckere ;) Pasta mit Pesto gehabt ;)

Wie wärs, gründen wir das twm-Kochstudio mit leckeren Rezepten für Spaß am Essen?

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Mo 23. Feb 2004, 08:09 - Beitrag #15

*g* Das ist gar keine so schlechte Idee janw ! :)
Nochmal zum Thema zurück : Ich selbst orientiere mich auch viel an meinen Freundinnnen . Mit denen ist man ja auch jeden Tag oder eben sehr oft zusammen und da gibt es natürlich Vergleiche , auch unbewusst und ohne das man die Freundin darauf anspricht . Und wenn die Freundin dann superdünn ist will man ja auch irgendwie genauso "gut" sein wie sie ...

janw
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Di 27. Jul 2004, 01:30 - Beitrag #16

...Wunder brauchen etwas länger... ;)

Nun ja, ich hab die Idee mal in die Tat umgesetzt jetzt und meine neueste Koch-Kreation zum anlaß genommen, das twm-Kochstudio ins Leben zu rufen. Hier ist es also, Das twm-Kochstudio!

Feuerkopf
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Di 27. Jul 2004, 11:33 - Beitrag #17

Vor vielen Tausenden von Jahren überlebte nur der Mensch, der am besten seine Nahrung verwertete und sich Fettreserven anfuttern konnte. Deshalb gibt es im menschlichen Gen-Pool offenbar viele Leute mit der Anlage zum Dickwerden. Wir entwickeln uns halt nicht so schnell, wie die gesellschaftlichen Anforderungen sich ändern...

Susanne Fröhlich, die das Buch "Moppel Ich" geschrieben hat, meinte in einem Interview sinngemäß, dass die berühmten superschlanken Frauen einfach so gut wie gar nichts essen. Und wenn sie essen, gibt es genügend, die anschließend auf dem Klo zum Kotzen verschwinden.
Es ist eben NICHT normal, bei 1,80 m Körpergröße unter 60 kg zu wiegen, als Frau.
Ein Model sagte neulich im Interview, sie habe sei 14 Tagen nichts gegessen.
Noch Fragen?

Aus irgend einem absurden Grund hat sich das Schönheitsideal in Richtung superdünn (nicht SCHLANK) entwickelt, ein Ideal, das mann bzw. frau gar nicht erreichen kann, denn dazu muss man definitiv untergewichtig sein und bleiben.
Selbst in einigen Sportarten gehört das Untergewicht zum Standard. Guckt euch mal die Skispringer an. Ein Sven Hannawald hat nicht umsonst mit der Grenze zur Magersucht gekämpft und um ein Haar verloren.

Als Verona Feldbusch - normalerweise ein 36/38er Persönchen - nach der Entbindung gute 10 kg mehr hatte, galt sie plötzlich als fett, dabei hatte sie rein rechnerisch einen völlig normalen BMI und bei ihrer Größe ein gesundes Normalgewicht.

Und was ist mit den Übergewichtigen? Wenn einem Mädchen oder Jungen mit Normalgewicht heute schon von Kindesbeinen an suggeriert wird, sie/er sei ein bisschen moppelig, wie soll er oder sie dann jemals ein normales Verhältnis zu seinem/ihrem Körper bekommen?

Bei der großen Anzahl "unnatürlicher" Lebensmittel, will sagen: industriell vorgefertigter Ware, ist es schwierig, ein Gefühl für das gescheite Essen zu bekommen. Hand aufs Herz: Wie viele von euch können "richtig" kochen, aus nicht vorverarbeiteten Nahrungsmitteln eine Mahlzeit zubereiten?

Natürlich sind Bulimie, Magersucht , Binge Eating und Adipositas krankhafte Essstörungen. Sie haben ganz unterschiedliche Auslöser und sind nur sehr schwer zu heilen, weil eben Essen nicht verzichtbar ist, wie z. B. das Rauchen.

janw
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Mi 28. Jul 2004, 14:47 - Beitrag #18

Tja, Feuerkopf, hast Du mal wieder recht! :D

Wer von der nachwachsenden Generation kann noch richtig kochen? loenne, ttt anscheinend, wer noch?

Aber wo solls denn auch herkommen, wenn Muttern nicht mehr kocht und der Weg zum Essen zum Schnell-Imbiß führt, oder zum Telefon-> Pizza-Bringdienst oder zur Tiefkühltruhe?

Damit geht nicht nur eine Fertigkeit verloren, sondern, wie ich finde, auch etwas Genußfähigkeit und angesichts der standardisierten Geschmacksrichtungen auch eine Vielfalt an regionalen Unterschieden. Bratkartoffeln, schon die sind nicht überall gleich...

Also denn, die Matrix lehrt kochen!

Anadyr
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Mi 28. Jul 2004, 16:41 - Beitrag #19

Ich muss hier noch etwas die Jugend retten. Ich bin eine begeisterte Köchin, trotz meinen gut 16 Jahren. Ich weiss nicht, aber ich liebe es in der Küche zu stehen. Und nicht nur dann wenn ich muss, weil es sonst nichts zu essen geben würde. Sondern allgemein... Für mich hat es fast therapeutische, wenn ich schlechte Laune habe.

janw
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Mi 28. Jul 2004, 19:36 - Beitrag #20

Na das liest m/j an gerne! :)

Dann kannst Du ja auch mal etwas zum twm-Kochstudio beitragen...

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