Erwartungen

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Monoceros
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Fr 11. Jan 2002, 16:44 - Beitrag #1

Erwartungen

Hallo Leute!

In dem Thread Ich verstehe sie nicht... lief ein Teil der Diskussionen auf einen sehr interessanten Punkt hinaus, den ich hier gerne weiter erörtern würde: Welche Erwartungen stellt man einen potentiellen Partner, um mit ihm auskommen zu können, welche stellt man in einer Beziehung selbst oder allgemeiner in der Liebe? Und nicht zuletzt die Frage: Hat man überhaupt das Recht, solche Erwartungen zu stellen, inwieweit kann man sich herausnehmen, von jemandem zu fordern, dass er sich ändert? Stellt ihr überhaupt Erwartungen an jemanden, den ihr liebt?

Monoceros

Krautwiggerl
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Fr 11. Jan 2002, 18:28 - Beitrag #2

Das ist so komplex, dass ich darüber nochmal gesondert nachdenken musst.
Allerdings unterstellst du eine gewisse Reihenfolge: erst verliebt man sich, und dann soll der Partner so geformt werden, dass er den eigenen Erwartungen entspricht.
Warum aber nicht so: ich verliebe mich in Partner, die meinen Anforderungen ohnehin nahekommen, so dass ich den gar nicht mehr grossartig ändern brauche. Soll's auch geben ;)
Ansprüche sind notwendig, denn man darf sich nicht selbst aufgeben, und wenn man mit dem Partner z.B. in der Freizeitgestaltung so gar nicht zusammenkommen will, dann würde das ja zwangsläufig in den Graben gehen.
Ich habe das so eine Zauberformel für mich: 2/3 Gemeinsamkeiten, 1/3 Unterschiede
so bleibt die Beziehung interessant, hat aber genug gemeinsame Basis

Monoceros
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Fr 11. Jan 2002, 20:08 - Beitrag #3

Da bin ich aber froh, ein Thema angeschnitten zu haben, dass sogar dich noch einmal zum genauen Nachdenken animiert, Krauti! :D
Nun, ich wollte mit den Fragen keine Reihenfolgen unterstellen, sie sind eher als Leitfragen zum Thema gedacht. Was du allerdings danach genannt hast, passt dennoch recht genau zur ersten gestellten Frage, unter anderem weil du bereits von Anforderungen sprichst, die du stellst. Darüber hinaus kann man einen Menschen aus der Distanz selten so gut sehen wie aus der Nähe, so dass man doch oft noch die ein oder andere Überraschung erlebt, dass er/sie genauso ist, wie man sich das vorstellt, kommt zwar auch vor, ist aber nicht unbedingt die Regel.
Nun sind gewisse Ansprüche durchaus vonnöten, um auch die eigenen Grenzen abzustecken und sich selbst nicht zu verlieren, das ist unbestritten. Wie sieht es aber mit Erwartungen aus, die man an den Charakter des anderen stellt? Ich meine damit konkret Eigenschaften wie Pünktlichkeit oder dergleichen? Wie legt man sich diesbezüglich fest, wie sehen die "Ansprüche" diesbezüglich aus? Wie setzt man seine Prioritäten, wenn man z.B. auf Pünktlichkeit wert legt aber der geliebte Partner kommt fast zu allem zu spät? Wie sieht es - um es auf den Punkt zu bringen - mit der Akzeptanz der Eigenheiten des anderen aus?

Monoceros

Sebastian
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Sa 12. Jan 2002, 02:16 - Beitrag #4

Ich kann dazu nur sagen, wenn ich (als immer Pünktlicher) ständig auf meine Freundin warten müsste würde es irgendwann nur Streit produzieren. Und letzendlich kann zuviel Streit eine Beziehung zerstören.

Daher (und ich bin froh das es bei mir momentan so läuft) bespreche ich mit meiner Freundin 1-2 mal in der Woche was nicht gut war und was genervt hat. Aber auch was schön war und direkt auch was man z.B. nächste Woche vorhat miteinander zu unternehmen.

Auch Probleme à la Pünktlichkeit werden besprochen und glücklicherweise ist sie auch immer pünktlich!

In diesem Sinne
Sebastian

Monoceros
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Sa 12. Jan 2002, 14:41 - Beitrag #5

Nun, ein solches Gespräch ist auf jeden Fall nützlich, nur fragt sich, wie lange ein solches System hält.
Stehst du bezüglich Pünktlichkeit als konkretes Beispiel also auf dem Standpunkt, dass das gefährliches Konflikpotential in sich birgt? Ich bin - auch allgemeiner gefasst - eher ein Vertreter der Ansicht, dass mir die Person an sich wichtiger ist als ihre Marotten und dass ich zumindest so etwas auch auf Dauer akzeptieren kann, frei nach dem Motto "Man kann sich an fast alles gewöhnen." Vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich eine eher ironische Sicht auf viele Dinge habe und so manches daher nicht unbedingt so wichtig nehme. Und auch auf jemanden, der notorisch zu spät kommt, kann man sich in gewisser Hinsicht verlassen... :D

Monoceros

Sebastian
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Sa 12. Jan 2002, 18:01 - Beitrag #6

das mag stimmen, was ich lediglich meinte ist das man Differenzen konkret besprechen muss um diese zu mildern und anzupassen. Wenn auf beiden Seiten auf gemeinsame Stärken herausgearbeitet wird so kann man doch davon nur profitieren..

Monoceros
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Sa 12. Jan 2002, 20:48 - Beitrag #7

Dem kann ich nur zustimmen, Sebastian.
Zu Erwartungen an sich möchte ich mal folgende These in den Raum werfen:

"Wenn ich jemanden liebe, dann ohne etwas dafür zu erwarten."

Wie seht ihr das?

Monoceros

Feuerkopf
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Sa 12. Jan 2002, 21:08 - Beitrag #8

Wie du mir - so ich dir...

Vielleicht liegt es an meinen gemachten Erfahrungen - jedenfalls weiß ich genau, was ich NICHT mehr will.;)

Ich lege Wert auf Ebenbürtigkeit; das Wiggerl hat auch Recht, wenn er meint, die Übereinstimmung der Interessen sollte ziemlich hoch sein. Gegensätze mögen spannend sein, für das alltägliche Leben sind sie Konfliktpotenzial.

Hat ein Partner "Unarten", so muss ich mir überlegen, ob ich langfristig damit klar komme. Unpünktlichkeit kann man ggfs. sehr drastisch bestrafen. ;) Man wartet halt nicht mehr.

Ich halte nichts davon, einen Partner ändern zu wollen. Gut, in kleinen Dingen mag es angehen, so lange die Persönlichkeit dadurch nicht verändert wird. Aber es hilft eigentlich nur der Spruch: Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was Bess'res findet.

Meine Erfahrung zeigt, dass miese Charakterzüge die Tendenz haben, sich zu verfestigen. Leider. Und da hilft auch die rosa Brille irgendwann nicht mehr.

Ach ja, und guckt Euch seine/ihre Verwandtschaft an!!!(falls an was Dauerhaftes gedacht ist)

Monoceros
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Sa 12. Jan 2002, 21:27 - Beitrag #9

Das bringt die Angelegenheit "Ansprüche" und "Erwartungen" bereits jetzt auf die Punkte, auf die ich am Ende mit dieser Diskussion hinaus wollte.
Die von mir zur Diskussion in den Raum geschmissene These enthält zwar auch ein Körnchen Wahrheit, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit hat. Ein gewisses Zusammenspiel muss einfach gegeben sein und auch die Werte an sich müssen passen, wann sie passen ist dabei aber wiederum ein Punkt, der nur von Fall zu Fall entschieden werden kann. Wichtig ist auch hier wieder ein Kernpunkt der Angelegenheit, die Kommunikation, die funktionieren muss.

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Seraphim
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Di 29. Jan 2002, 22:54 - Beitrag #10

Gibts dazu nicht eine Wissenschaftliche abhandlung? Eine Stablie Beziehung abssiert auf annähernd gleicher Körpergröße (Mann etwas größer als Frau), annähernd gleichen Wissenstands (gleiche Schulbildung etc.), ausgleichenden Fertigkeiten (Mann etwas Handwerklicher, Frau etwas Mathematischer), annähernd gleichen Alters + - 5 Jahre, Gundsätzlich gleichem Sexuellen Interesse. Gleicher Nationalitä oder Rasse (ja mann mags kaum glauben Rassismus in beherscht die Beziehungen), Grundsätzlich gleiche Religiöse einstellung. Sind die meisten der Kriterien erfüllt müssen nur wenige Erwartungen an den Partner gestellt werden und nur wenige selbst erfüllt werden Ergo Traumpar. Rein von der Studie aus betrachtet. Im großen und ganzen Stimmt es Aussnhamen bestädigen die Regel. Die Schablone kann mann auf alle Beziehungen legen die schon lange halten ich red dabei von mindestens 17 Jahren.

Ich Persöhnlicvh stelle eigentlich keine Erwartungen in ein neue Beziehung wer weiß vieleicht ist es nur guter Sex ... später eventuell soweit ist es bisher (leider) nie gekommen ...

Monoceros
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Di 29. Jan 2002, 23:05 - Beitrag #11

Hm, interessant, doch habe ich doch meine Zweifel bezüglich der Studie, u.a. weil ich Leute kenne, die sogar länger als 17 Jahre glücklich verheiratet sind, aber dennoch verschiedene Herkunftsländer (Italien, Deutschland) haben, weiterhin kenne ich auch solche, die scheinbar wenig gemeinsam haben, aber dennoch auf der gleichen Wellenlänge zu liegen scheinen. Was mich an dieser Studie so stutzig macht ist, dass die Gleichheit in vielen Punkten als Voraussetzung genommen wird, von Kommunikation und ihrer Funktionalität ist hingegen gar keine Rede und das kann meines Erachtens nach nicht sein. Sehr wichtig und eigentlich das wichtigste überhaupt ist die Fähigkeit, eine funktionierende Kommunikation aufzubauen und oftmals sind es Unterschiede, die sie überhaupt erst wirklich anregen und nicht jeder sucht nach jemandem, der ihm gleicht, im Gegenteil...

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Seraphim
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Di 29. Jan 2002, 23:23 - Beitrag #12

Wie gesagt Aussnahmen bestädigen die Regel. Die Studie schliest ja an sich nichts aus sondern gibt nur eine richtung vor. Wenn du die gleichen Hobbys hast wie deine Freundin heist das nicht das ihr unbedingt die gleiche Meinung im Speziellen habt. Aber sie/du könnt viel zusammen machen und habt denoch genug Gesprächstoff oder gerade deshalb genugs Gesprächstoff. Mann muss dabei ja auch betrachten welches Umfeld so eine Studie hat und welches Umfeld eine einzelne Person hat wievile Paare kennst du gut genug? Die Studie fast alles in Tabellen und hat dabei Tausende zur Auswahl daraus ergibt sich ein Schnitt und der ist numal dieser Schnitt. Und ich bin sicher wenn du erlich bist siehst du in deinem Direkten Umfeld mehr Paare die der Studie entsprechen als welche die Dagegenanlaufen. Es ist numal so das alle Punkte die eine Konfontration vermeiden sich eher positiv auf ein langfristige Beziehung auswirken was nicht zwangsläufig zu einer Monotonie wird. Das nicht jeder einen Geistesverwanten sucht ist klar denoch sucht ihn der Überwigende Teil... oder würdest du gerne dein Hobbys immer alein ausüben weil deine Freundin/Frau daran kein Interesse findet?

Da gibt es doch son paar Sprichwörter dazu:

Gegensätze Ziehen sich an

oder der Gegensatz

Gleiches Gesellt sich gern zu gleichem.

Black_Angel
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Mi 30. Jan 2002, 15:02 - Beitrag #13

nunja

Also die These mit der Gleichheit kann ich dann auch mal über den haufen werfen. Wenn auch nich in allen punkten. Und erwartungen haben wir ja meist gar nich direkt, sondern unterbewußt. wir haben doch meist ein bild von dem vor uns, was uns am meisten zusagt, oder?
Vielleicht? Keine ahnung.

Ich kann halt nur sagen, dass meine ansprüche, wenn man sie als diese benennen kann ziemlich tief liegen. das meiste was zählt halten wir ja auch unbewußt fest. das sind halt liebe (sonst wäre man ja kaum zusammen), wärme, und dass man auch mal auf ein offenes ohr stösst. das man halt bekommt und auch einfach mal schweigen kann.
größe, haarfarbe und so nen quatsch is doch unwichtig. wenn es funkt, dann funkt es nunmal. wenn ich mich darauf verkrampfe jemanden mit blonden haaren zu finden, dann hab ich zwar ne riesen auswahl, aber es wird auch genauso viele arschis darunter geben,dass ich anfange auszusortieren. also überlasse ich es doch lieber dem zufall und "nehme" was kommt. was jetzt bitte nicht falsch zu verstehen is.

was man für ansprüche an ne beziehung haben sollte is ja eigentlich wie oben...vielleicht hab ich auch nicht so große. es muß nicht immer alles das exclusivste sein. nein, manches darf gerne auch schlicht und einfach gestrickt sein.
ich hab vielleicht nen kleinen problem-menschen an meiner seite, aber grade dass macht es auch wieder spannend immer neue seiten zu entdecken, weil man verändert sich ja immer und ständig.
und den partner ändern ist so eine sache. ich denke, wenn man drüber redet, was einem nicht passt, dann sollte die andere seite versuchen es zu ändern, von sich aus. man kann zwar jemanden dazu zwingen sich zu ändern, aber das wird wohl hauptsächlich daneben gehen. denn man sollte doch einen menschen lieben, weil er nicht perfekt ist. wer erhebt schon den anspruch auf perfektion??? Ich nicht. ich weiß, dass ich nich einfach bin, aber umgänglich....aber ich werde mich nicht ändern. kann und will es auch nicht. denn wer nich mit mir klar kommt hat eben pech und ich auch. wenn ich mich änder bin ich nicht mehr ich und gleiches gilt doch für einen partner. ich kann eigentlich mit seinen macken gut leben :) und er auch mit meinen und an details wird halt gefeilt.


Daher (und ich bin froh das es bei mir momentan so läuft) bespreche ich mit meiner Freundin 1-2 mal in der Woche was nicht gut war und was genervt hat. Aber auch was schön war und direkt auch was man z.B. nächste Woche vorhat miteinander zu unternehmen


das finde ich persönlich etwas übertrieben. ich tue es dir zwar gleich, indem ich auch ab und an eine "bilanz" ziehe, aber nicht in dem ausmass. Es ist halt auch ab und an sitationsbedingt, warum eine woche mal nicht so läuft wie die andere. und wenn ich 2 mal in der woche reden müsste, dann würde ich wohl auf jede kleinigkeit achten und diese dann im gespräch anbringen, ich glaube, dass ist nicht der sinn einer beziehung. ich muß halt manche dinge einfach mal akzeptieren wie sie sind. kleinigkeiten sollten kleinigkeiten bleiben.!!!


So ich glaub das reicht...lol

Angel

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Mi 13. Mär 2002, 14:38 - Beitrag #14

Ich glaube nicht, dass man Aprüche an den Partner stellen darf - wenn man nicht selbst bereit ist sich etwas "anzupassen".
Das soll nicht heissen das man sich nur untergibt ... aber wenn meinen Schatz etwas stört dann brauch er es auch nurzu sagen.
Gleichermaßen mus er dann aber auch mt Kritik klarkommen können!



Zum Thema Erwartungen. Ich glaube nicht, dass ich viele Dinge von ihm erwarte. Alles worauf ich bestehe ist ein klein bisschen Aufmerksamkeit ab und zu :) Ab und zu ein liebes Wort .... ich glaub das reicht doch auch :)
Achja, das wichtigste allerdings ist meine Erwartung daran, dass er ehrlich ist ... seien Stimme erhebt und nicht alles einfach so "erträgt".Sozusagen muss er schon mit mir REDEN können.

sinner
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Mi 31. Dez 2003, 02:44 - Beitrag #15

Also zuerst einmal zum Thema Erwartungen. - Wer wirklich liebt, der liebt bedingungslos.
Sobald man Erwartungen an jemanden stellt, läuft man Gefahr, durch eine nicht erfüllte Erwartung enttäuscht zu werden, und so beispielsweise von der Partnerin verletzt zu werden.
Somit würde diese Liebe hinfällig und würde zerstört.

Warum man sich verliebt, das weiß im Endeffekt niemand. Vielleicht sogar, weil der Partner alle Erwartungen, die man im Unterbewusstsein empfindet, erfüllt. Das wäre beispielsweise eine Philosohpie, die man niemals belegen könnte(?!).

Aber dennoch hat man nicht einfach eine Beziehung, man lebt in einer Beziehung, und muss sich auf die Partnerin einlassen und ihr das Gefühl geben, sie zu verstehen zu versuchen. Wenn man einander nicht versteht, ist es schwer, eine Beziehung zu führen, weil eine Beziehung wiederum ja nicht "nur" auf Gefühlen beruht, sondern vor allem auch auf Kommunikation. Wer nicht fähig ist miteinander zu kommunizieren, ist auch nicht fähig, miteinander eine Beziehung zu führen. Und zu Kommunikation gehört auch Streit, denn dieser bewirkt ja im Endeffekt etwas positives bzw. bringt etwas in's Rollen. Er ist im weitesten Sinne wohl ein Mechanismus, der eine Beziehung in Takt hält.

Und den Aspekt Ehrlichkeit sollte man auch nicht vernachlässigen, weil Unehrlichkeit, genau wie unerfüllte Erwartungen, zu Enttäuschung und Schmerz führt.

Und ich kann von mir nur sagen.. Ich liebe es, neue Menschen kennen zu lernen. Es macht einfach Spaß. Und wenn ein Mensch genauso ist, wie man ihn haben will, und ihn in- und auswendig kennt, so wird er mit der Zeit langweilig, spätestens, wenn man einen neuen Menschen kennen lernt. Denn gerade dieses Unbekannte fasziniert einen doch an gerade diesem Menschen, nicht wahr?!

By the way.. Wer glaubt, einen Menschen ändern zu können... Viel Erfolg, meine Exfreundin hat's versucht, ging aber nicht. Und sie hat die Erwartung gestellt, es würde funktionieren, und das war wohl der Anfang am Ende. (Naja, ein paar andere Faktoren spielten wohl auch eine Rolle.) Im Endeffekt habe ich es aber immer noch nicht begriffen, und diese Frage "Warum?!" will mich nach knapp einem Jahr immer noch nicht loslassen.

Und wir sahen uns rund 1 1/2 Jahre lang fast ausnahmslos jeden Tag.
Es ist nicht schlimm, einen Menschen, den man liebt, mal ein paar Tage nicht zu sehen. Die Sehnsucht, die man während dieser Zeit empfindet ist Indikator für die Liebe, die man für den anderen in sich trägt. Wenn wir dieses Gefühl "Sehnsucht" längere Zeit nicht spüren, so vergessen wir es, und vergessen wir die Sehnsucht, vergessen wir auch die "Liebe", denn sie ist dann nur noch Alltag und absolut nichts besonderes mehr, da wir auf sie zu keiner Zeit verzichten müssen. Den kleinen "Kick", den wir dadurch vermissen, das Kribbeln und das Verlangen, das versucht man dann evtl. sogar bei jemand anderem zu holen. Schon wieder das Aus einer Beziehung.

So meine Erfahrungen!

Grüße,
Sinner

MaryAngel
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Fr 2. Jan 2004, 23:17 - Beitrag #16

@sinner
Ich muss einfach mal dem zustimmen, dass lieben genauso bedeutet auch bedingungslos zu lieben. Ich mag Menschen nicht, welche Anforderungen an denjenigen stellen von dem sie denken er/sie würde einen glücklich machen. Im Leben ist es nunmal so, dass man einen Menschen erst kennenlernt wenn man länger mit ihm zusammen ist. Und genau deswegen vrstehe ich Menschen nicht die denken ein potenzieller Partner müsste genau ihren Vorstellungen entsprechen. Aber meine Erfahrung erwies mir genauso das man einen Menschen erst kennenlernt wenn man sich von ihm trennt.
Ich kann mir nicht genau vorstellen was ich mir unter dem Stichwort "Erwartungen" denken soll. Ist es eine Erwartung wenn ich von ihm verlange das er mir eine Tür aufhält oder ist es eine Erwartung wenn ich von ihm "verlange" das er sich anpasst etc. ? So ganz ist mir das noch nicht klar, aber ich bin eher für den harmonischen Umgang miteinander. Wenn man etwas von dem Anderem verlangt lässt sich darüber reden - das schönste ist es jedoch keine Erwartungen zu haben, denn dann kannst du nicht enttäuscht werden. Und wenn es dann dem entspricht was deine "Erwartungen" erfüllt ist es nur noch umso schöner ...

Padreic
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Sa 3. Jan 2004, 00:51 - Beitrag #17

Natürlich macht sich jeder Mensch gewisse Erwartungen, wie denn die perfekte Frau (ich schreibe das ganze jetzt mal aus meiner Warte; ich hoffe, es gelingt jedem, jedes Mal, wenn ich 'Frau' oder 'Mädchen' schreibe, ein entsprechendes Wort beim andern Geschlecht zu finden) aussehen sollte und das ist dann seine Traumfrau. Dieser wird er jedoch nie begegnen und das ist auch gut so. Die Traumfrau ist eine Vorstellung, ein Begriff und kein Mensch. Würde ein Mensch so sein, wir würden wohl im ersten Moment von ihm sehr angezogen, wäre aber wohl auch schnell gelangweilt. Die Wirklichkeit ist oftmals sehr viel herrlicher als jede Vorstellung, denn hier begegnet man Echtem. Und auch der Schönheit des Makels und der Endlichkeit.

Eine Bedingung sollte natürlich in einer Beziehung selbstverständlich sein: Die gegenseitig Liebe. Bei einem chronischen Unpünktlichsein würde ich mich schon fragen, ob das Mädchen mich wirklich liebt, ihr scheint es ja dann egal zu sein, dass ich warte (insofern ich denn pünktlich bin). Ehrlichkeit ist eine ähnliche Sache, auch wenn hier der Fall etwas komplizierter ist, da oftmals Lüge geschieht, damit der Andere nicht verletzt wird oder damit man ihn nicht veliert. Aber immer, wenn man jemanden die Wahrheit vorenthält, dann nimmt man ihm auch einen Teil seiner Eigenverantwortlichkeit, man entscheidet für ihn. Sollte denn so etwas in einer gleichberechtigten Partnerschaft geschehen? Und das mit dem 'nicht verlieren' ist auch ein egoistisches Argument. Außerdem wird, wenn durch das Rauskommen der Wahrheit die Beziehung zerstört würde, eh keine echte und feste Beziehung geführt, sie ist vielmehr dann schon Lüge.
Einen Partner wirklich ändern zu wollen, ist, finde ich, eine heikle Sache. Erstens wird es wohl im Normalfall nicht funktionieren, zumindest wenn die entsprechende Person eine gefestigte Persönlichkeit ist. Zweitens wäre es wohl noch viel schlimmer, wenn es funktionieren würde. Man würde versuchen, diesen echten Menschen, den man liebt, seinen Vorstellungen anzupassen. Ich denke, wenn man damit Erfolg hätte, würde es einen nach kurzer langweilen oder gar abstoßen, insbesondere, da ich es für ein hohes Gut halte, dass man unter allen Umständen man selbst bleibt.
Natürlich ist es eine schöne Sache, wenn man eine Kommunikationsbasis hat, wenn man sich beispielsweise für ähnliche Sachen interessiert. Sonst kann eine längerfristige Beziehung sicher schwierig werden, da es schnell zu Langeweile kommen kann. Aber ich denke, wenn man sich wirklich liebt, dann wird man immer einen Weg finden, zu kommunizieren und sich nicht miteinander zu langweilen.

Padreic

sinner
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Sa 3. Jan 2004, 03:11 - Beitrag #18

Ich nehme mal an, dass in der Gesellschaft jeder bestimmte Erwartungen an den Umgang miteinander stellt, um sich das Leben gegenseitig nicht zu erschweren und nach Möglichkeit angenehm zu gestalten.
Also muss man Erwartungen differenzieren, und zwar in alltägliche und in spezielle Erwartungen.
Alltägliche, und somit selbstverständliche Erwartungen sollten sein, dass man einander beispielsweise respektiert etc.
Spezielle Erwartungen sind zb jene, die (manche) Menschen (ich will jetzt nicht alle verallgemeinern) an ihre Partnerin bzw. ihren Partner stellen.
Jedoch kann jeder selbst entscheiden, ob er solche Erwartungen stellt oder nicht - Jedoch ist es erfahrungsgemäß spannender, jemanden kennen zu lernen, ohne spezielle Erwartungen zu haben.
Ich glaube, die Psyche des Menschen fördert dieses Denken über eine Traumfrau (bzw. einen Traummann), um nicht die Orientierung zu verlieren und um nicht das Risiko einzugehen, enttäuscht zu werden. Es ist im entferntesten wohl ein innerer Instinkt zur Kontrolle oder wie auch immer. Zumindest hofft man, beispielsweise die Wahrscheinlichkeit einer langen Lebensdauer einer Beziehung abzuschätzen. Das kann alles glatt gehen, jedoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, von einem Menschen in seiner Vielfältigkeit (auch) Enttäuscht zu werden.

Ich kann nur sagen. Wenn ich eine Frau liebe, dann liebe ich sie so, wie sie ist. Würde sie mir total widerstreben, so hätte ich mich wohl kaum in sie verliebt.

oder? :confused:

Jedoch ändern sich Menschen auch ständig. Einige mehr, andere weniger, die Tatsache bleibt jedoch bestehen.

MaryAngel
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Sa 3. Jan 2004, 17:31 - Beitrag #19

Oh, oh ... Mr. Right ist ja auch so eine Sache. Manchmal tä#uscht man sich gar so sehr in Menschen täuschen oder gar in sich selbst. .. das man den Traummann bzw. die Traumfrau einfach an sich vorübergehen lässt. Und wer in dieser Welt weiss denn schon was für eine Art Individuum zu ihm passt. Ich jedenfalls könnte kein 100 %iges Bild von dem geben was ich mir wünschen würde. Wer das kann bitte mal melden.
Im Laufe meines Lebens habe ich bisher Menschen kennengelernt von denen ich heute weiss, ich würde nie wieder eine solche Beziehung haben wollen. Stichwort Muttersöhnchen und Alleingänger. Ich denke man lernt auch nur in solch groben Zügen. Kennt jemand von euch Mr. Right/Ms. Right? Der richtige ist doch nur ein Traum oder? Sicherlich sollte man einen Partner nie "anpassen" ... aber man kann ja versuchen sich aufeinander zu zu entwickeln ...

SexyHexy
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Mo 12. Jan 2004, 17:40 - Beitrag #20

Hört sich jetzt vielleicht kitschig an, aber bei mir ist es so das ich an meinen Partner keine wirklichen Erwartungen stelle. Das einzige was ich erwarte ist, das er es ernst meint, dass er mich liebt, dass er ehrlich ist und für mich da. Aber ich denke das ist nichts unbedingt weltbewegendes sonder eher selbstverständliches in einer Beziehung. Man sollte auf keinen Fall von dem anderen irgendwelche Dinge erwarten, wie dsa er sich extra nur für einen ändert. Ich denke es ist wichtig das man den anderen so nimmt wie er ist und ihn auch so liebt.


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