Was wäre wenn.... Deutsch in Amerika Landessprache wäre?!

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Deutsch als Weltsprache, wie würdet ihrs finden?

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Fr 9. Jan 2004, 02:40 - Beitrag #21

Also für uns deutsche sicherlich eine feine Sache, aber Deutsch ist sehr schwer zu lernen. Auch Englisch ist zu schwer. Sie hätten damals Esperanto nehmen sollen ;)

Aber Englisch soll einfacher auszusprechen sein? Es ist weltweit eine der Sprachen mit den unübersichtlichsten Ausspracheregeln, beziehungsweise, es hat quasi keine, da es fast mehr Ausnahmen als Regelfälle gibt. Dagegen ist die deutsche Orthographie, wenn auch nicht so perfekt wie die spanische, ein Segen. Und soetwas wie das th haben wir auch nicht...


English ist einfacher auszusprechen, für uns deutsche vielleicht nicht, aber die meisten Sprachen sprechen ohnehin anders als der Schrieb, weswegen es leichter ist. Dann ist die englsiche Aussprche etwas lockerer als die Deutsche. Hör dir doch mal an, wie die sich einen abbrechen, wenn sie deutsch reden und dann sprich mal auf englisch. Den Unterschied merkt man gehörig. Und so viele Ausnahmen gibt es da nun auch wieder nicht und das 'th' ist zwar für einige bestielisch, aber auch das ist gut meisterbar.

was zu einer weiterer Verbloedung des deutschen Volkes fuehren wuerde ob das gut ist?


Naja, als verblöden tust du bestimmt dadurch. Ich kanna uch wunderbar mit nur einer Fremdsprache leben und man kann den Schwerpunkt auf die Naturwissenschaften legen, oder eben auf Interpretationen etc. Das hat bekämpft die Verblödung sogar noch mehr als da erlernen einer oder zwei zusätzlichen Sprachen.

as Gedankenexperiment ist aber interessant. Ich denke, Deutsch als Weltsprache hätte sich sehr positiv auf die Wissenschaft ausgewirkt, da es für komplexe Sachverhalte einfach besser geeignet ist als Englisch.


Was aber daran leigt, dass früher die meiste Wissenschaft in Deutschland praktiziert wurde. Heute hat sich das auch stark internationalisiert und die englische Sprache ist durchaus für Wissenschaft geeignet. Einige Worte wurden allerdings 1:1 aus dem dt. übernommen, das klingt etwas wirr für uns.

@Anglizismen
Mir ist das recht egal, denn irgendwie muss man ein wort ja nennen. Und warum sich die Mühe machen, eines zu erfinden, wenn es bereits existiert?

Traitor
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Fr 9. Jan 2004, 09:39 - Beitrag #22

Zur Aussprache: dass die englische Aussprache weltweit nicht so genau genommen würde, liegt einfach daran, dass es zur Weltsprache geworden ist. Hätte Deutsch diese Verbreitung, gäbe es auch ein Pidgin-Deutsch, einen texanischen Slang undsoweiter, die seine Aussprache weichgespült hätten. Als Vergleichsgrundlage kann man nur die "reine" Form der Sprache nehmen, also Oxford-Englisch gegen Hochdeutsch.
Ausnahmen gibt es wirklich Unmengen, schau dir mal die verlinkte Seite an.

Zur Wissenschaftssprache: Es geht darum, dass Deutsch einen weit komplexeren Satzbau zulässt als Englisch. Von den größeren modernen Sprachen hat es den bei weitem größten Teil der Vielfalt des Latein erhalten. Und gerade diese Möglichkeiten sind für wissenschaftliche Texte sehr hilfreich, da sie exaktere Ausdrucksweise erlauben. Das wird so auch von vielen Linguisten gesagt, auch englischen (ich müsste mal Beispiele raussuchen).

Maglor
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Mo 12. Jan 2004, 16:51 - Beitrag #23

Deutsch hat noch die ganzen tollen Sachen erhalten, die die Welt wirklich braucht.
Das Deutsche besitzt einen Dativ, das Englische nicht usw.
Dadurch ist Englisch zwar leichter zu "erlernen", aber kann dadurch auch uneindeutiger werden.
Englisch verfügt nur noch über ein Objekt (Akkusativ) und den adjektivischen Genetiv und selbstverfreilich über den Nominativ.
Und insgesamt ist Englisch, naja grausam, wirr und so weiter, was wohl mit der Vielzahl der Urformen Keltisch, Germanisch, Latein zusammenhängt und zu einem wirren Nebeneinander der Begriffe führt.
MfG Maglor

Noir-Feralus
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So 2. Mai 2004, 22:57 - Beitrag #24

Ich weiss ... der tread ist schon ein bisschen angestaubt, hat aber aus meiner sicht nicht an wert verlohren ^^


also ... wenn man damals Deutsch statt englisch genommen hätte dann hätte es viele sachen nicht gegeben ... es gäbe warscheinlich keine Französische rev. dadurch keinen marx und engels, keinen ersten weltkrieg, dann hätte es auch keinen Hitler gegeben (der hatte was gegen marx und engels XD ), dann hätte es auch keinen 2ten weltkrieg gegeben und keine leutchen die sich am ersten mai in berlin versammeln.

Ich vermute auch das es heute keine Atombomben gäbe, allein aus dem grund weil es ja viele atomforscher gab die englisch gesprochen hätte


denn hätte es damals statt englisch, deutsch gegeben, wäre die wirtschaft anderst ausgefallen und die politik wäre warscheinlich auch anders ...


dann hätte es einen stärkerer Handel zwischen amerika und deutschland gegeben (Logisch oder? )


aus meiner sicht ist englisch garnetgut
GRUND: Im englischem geht, so finde ich die Poesie verlohren, denn ich finde zudem das man im englischen alles runter pläärt.

zwar ist die rechtschreibung im deutschen schwierig und genauso die grammatik und so, aber wer hat gesagt das man das Hochdeutsch heute in amerika reden würde ?

man unterscheidet schließlich heute auch das Amerikanische Englisch und das Britische Englisch.


Ich denke die welt wäre heute anders als wir sie uns vorstellen können.

(Wegen der musik ... wenn deutsch weltsprache wäre, würden auch mehr in deutsch singen, denn die meisten singen nur aus einem grund im englsichem, die meisten musiker wollen ihre "Botschaft" an "die Welt" überbringen ...
und wer hat gesagt das deutsche musik schlecht ist ?
es kommt nur drauf an "wie" man es singt :]

Feuerkopf
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So 2. Mai 2004, 23:41 - Beitrag #25

aus meiner sicht ist englisch garnetgut
GRUND: Im englischem geht, so finde ich die Poesie verlohren, denn ich finde zudem das man im englischen alles runter pläärt.



Wer sowas schreibt, hat noch nie ein Sonett von Shakespeare gelesen. Und noch nie Alan Rickman im Original gehört. :s126:

Noir-Feralus
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Mo 3. Mai 2004, 06:49 - Beitrag #26

OK, Im Englischem gibt es schon viel Poeasie, hin und her ...

aber in der aussprache sind diese andersm als das englisch im alltag

und hier im Alltag, so finde ich, gibt es mehr poesie im Deutschen als im Englischem.

janw
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Mo 3. Mai 2004, 14:59 - Beitrag #27

want I me also for everlasten.... :boah:

Also, ich bin schon froh, daß das Deutsche nicht amerikanisiert worden ist..und daß nicht an der Ecke der "Hackbraten-König" steht...

Die Dominanz des Englischen in usa hat IMHO schon historische Berechtigung, bestand doch einer der wesentlichen Gründungsakte dieses Landes in der Loslösung vom britischen Koloniemutterschiff, kulminiert in der Boston Tea Party.

Allerdings, das Deutsche ist wohl besser geeignet zur geisteswissenschaftlichen Auseinandersetzung, erkläre mal einer den Unterschied zwischen Wirklichkeit und Realität auf englisch...die Eignung des Englischen für lyrische Zwecke besteht aber ohne Zweifel, siehe Shakespeare, Burns u.a.
Wobei...was dem Deutschen die Grammatik, ist dem Englischen die Ausspracheregel. Sage mir doch mal einer, wofür "ghoti" steht...
An th-Laute muß man sich indes auch im Spanischen gewöhnen...Bar(c=th)elona, Que ha(c=th)es?, cu(c=th)ina,...

Zum guten Schluß nach gutem Brauch die gute Nachricht der Woche (wer kennt dies Zitat??)

Bzw. ein Gedicht, das zeigt, wie deutsch mal ausgesehen hat, so etwa...

Muget ihr schouwen waz de maien wunders ist beschert
Set an Pfaffen set an Laien wie daz allez werd
Grot is sin gewalt, ine weiz daz er zouber künne
Da er vert in siner wünne, dan ist niemen alt

Wol dir maie wie du scheidest allez ane hast
Wie du walt und ouwe kleidest und die haide baz
Siu hat farve mehr....

Maglor
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Di 4. Mai 2004, 16:06 - Beitrag #28

So spontan sag ich mal Walter von der Vogelweide(geraten, weil unwissend). Der ein wenig verweltliche Text läßt auf schöne Minne schließen.
MfG Maglor

janw
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Di 4. Mai 2004, 18:22 - Beitrag #29

gut maglor, du kennst Dich aus!

Weißt Du auch was ghoti heißt?

Maglor
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So 9. Mai 2004, 21:41 - Beitrag #30

Walter von de der Vogelweide war zwar nur geraten, aber immerhin besuche ich ja dieses Semester das Seminar "Einführung in die mittelhochdeutsche Sprache". Ein ghote ist entweder ein Gote oder ich muss mein Mittelhochdeutschbuch holen ;-)
Vom Englischen müssen allerdings auch ähnliche Urformen existeiren, also Altenglisch. Da das Angelsächsische mehr oder weniger dem Niederdeutschen entstammt, ist damit zu rechnen, dass das die Sprache der alten Engländer über eine ähnlich umfangreiche Flektion wie das Deutsche verfügt hatte, bis der sprachliche Kulturverfall des Englischen begann, dem wir heute die einfache Erlernbarkeit verfanken.
MfG Maglor

janw
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So 9. Mai 2004, 22:28 - Beitrag #31

Whau, Maglor, das hätte ich gern mal gemacht, etwas über Mittelhochdeutsch. Stattdessen habe ich angefangen Blütenblätter zu zählen...

ghoti ist eine ironie auf die englische Linksschreibung, ich glaube von G B Shaw, und bedeutet fish. gh von enough =f-Lautung, o wird in irgendeinem Wort i gesprochen, und ti in irgendeinem Wort sh. Ich weiß nur gerade nicht wo...

EDIT: na sowas nennt man betriebsblind! Da ist man halbenglisch aufgewachsen und einem fällt nicht ein, daß das ti in ghoti von ti in mention kommt...!
Zakari der Held des Tages!

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Mi 12. Mai 2004, 22:29 - Beitrag #32

also das mit dem "ti"="sh" kommt bestimmt von so wörtern wie
"mention", "emotion" oder so...
Das wird ja nicht 'menT-ion' sondern --> mensh'n ausgesprochen.
Für das "o" fällt mir grad nix ein... werds mir durch den Kopf gehn
lassen, aber auch ich kenn das GHOTI, das haben wir mal in der
Schule gemacht (IS JA EWIGKEITEN HER!!!!!!)
bis denn!

Traitor
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Mo 24. Mai 2004, 13:52 - Beitrag #33

Zum Altenglischen: Durch Tolkien habe ich einen minimalen Einblick in diese Sprache, da das ja sein eigentliches Fach war und es immer wieder Wörter mit angelsächsischem Stamm gibt, einige Texte hat er sogar darein übersetzt. Die Sprache ist wirklich noch ziemlich nah am Deutschen. Viele Lautverschiebungen haben noch nicht stattgefunden, das Vokabular stimmt meist überein (inzwischen stammen ja ca 50% des englischen Vokabulars über die Angelsachsen aus dem Germanischen und 50% über die spätere normannisch-französische Invasion aus dem Romanischen/Lateinischen). Allerdings wirkt es auch teilweise sehr, sehr fremdartig - aber das wird ein ähnlich altes Deutsch, also deutlich vor Vogelweide, auch.

Zur Poesie denke ich, wie schon mehrfach erwähnt, Englisch sogar für besser als Deutsch. Hier hat die wirre Aussprache endlich einen Vorteil, da dadurch ein melodischer Klang erreicht werden kann und eine deutlich bessere Verbindung von Inhalt und Klang, während deutsche Gedichte, egal wie gut geschrieben, mir immer sprachlich gestelzt vorkommen.

Zum GHOTI: Manchmal ist es auch absolut genial, wie Amerikaner Deutsch sprechen... ein Austauschschüler hat hier mal nach dem "Seibendschibördschi" gefragt und es hat sehr lagne gedauert, bis jemand merkte, dass er vom Siebengebirge redet.

Trin
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Mo 24. Mai 2004, 16:00 - Beitrag #34

Englisch... unsere Nachbarin war drei Jahre in England und kann besser Englisch als Deutsch (ehe sie mal auf das Wort "Analphabet" gekommen ist :shy: ).

Was die Poesie betrifft: Englisch ist von der Aussprache her eine sehr viel schönere Sprache als Deutsch. Ein Austauschschüler sagte zu Recht mal zu uns, dass unsere Muttersprache für ihn ziemlich abgehackt klingen würde.

Aussprache der Amerikaner/Engländer: :D Unser Austauschschüler hat sich geweigert "sch" richtig zu sprechen. Er hat immer "sh", als "sch" gesprochen und dann ein "k" drangehangen. Dabei kam dann immer sowas wie "Schkule" oder dergleichen raus.
Außerdem hat er das mit den 4 Fällen sowie den Unterschied zwischen "der", "die" und "das" nicht hingekriegt. Frei nach den Motto ein Mädchen ist weiblich, also "die".

Maglor
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Di 25. Mai 2004, 16:54 - Beitrag #35

@Traitor
Erst das Mittelenglische war eine Sprache ohne ordentliche Personalendungen, wie er es heute im Englischen kennen. Das Angelsächsische/Altenglische unterscheidet sich nur wenig vom alten Plattdeutsch, denn dies war ja die Sprache der nicht seetüchtigen Sachsen unter Herzog Widukind.
Sprachwissenschaftler prohezeien der deutschen Flektion ein jehes Ende. Alle Germansichen Sprachen entwickeln sich auf Dauer zu Nichtflektionssprachen wie dem Englischen. Im mündlichen Gebrauch des Deutschen ist bereits ein Objektschwund festzustellen. Allzu gern wird Genitiv durch Dativ, Dativ durch Akkusativ oder gar Akkusativ durch Nominativ ersetzt.
Bsp:
Wegen des Reges --> Wegen dem Regen
Das mache ich dir ---> Das mache ich für dich
Ich spiele den Clown --> Ich spiel der Clown (das ist aber auch weniger häufig, aber auf dem Vormarsch)
MfG Maglor

Traitor
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Di 25. Mai 2004, 16:59 - Beitrag #36

Eine analoge Entwicklung gibt es ja bei starken und schwachen Verben... die Sonderformen sind seit langem immer mehr auf dem Rückzug, unsere Großeltern benutzen da noch deutlich mehr als wir, die sie zwar kennen, aber als altertümelnd empfinden. Oder der Tod des echten Konjunktivs.
Genau die gleichen Entwicklungen hat das englische schon hinter sich - noch im letzten Jahrhundert gab es dort etwa doppelt so viele unregelmäßige Verben und eine Menge unregelmäßige Plurale, von denen ja derzeit gerade mal eine Handvoll noch existiert.

Sagt dir Frederick Bodmer etwas? Habe von ihm ein Linguistik-Buch gelesen, laut dem sich die Flektionsstärke von Sprachen mehr oder weniger zyklisch entwickeln soll, das heißt, dass die Zahl der Unregelmäßigkeiten irgendwann eher wieder zunehmen wird. Allerdings ist das Buch recht alt - ist diese These inzwischen überholt, da sie mir irgendwie etwas unglaubwürdig erscheint, oder vertritt man das noch immer?

Maglor
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Di 25. Mai 2004, 17:08 - Beitrag #37

Ein paar ehemalige starke Verba:
Ich frage, ich frug
Ich back, ich buck
Ich räche, ich roch
Ich sendete, ich sandt (heute dominiert sendete)
Oder auch das Relikt das Dativ-"e"s wie in "Dem deutschen Volke". Und heute hat der Dativ eben keine Personalendung mehr und man kann ihn nur am Artikel erkennen.
Prinzipiel verschwinden gerade die unbetonten Endlaute, die leider Personalendung sind.
MfG Maglor

Traitor
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Di 25. Mai 2004, 17:17 - Beitrag #38

Im Fall von "roch" halte ich den Verlust der starken Form allerdings eher für einen Gewinn... Bei "Ich roch meinen Vater" möchte ich schon den Unterschied erkennen, ob ich gerade mit dem Schwert in der Hand auf Rachefeldzug bin oder ob der gute Herr das Deo vergessen hat ;)

Um die aktuelle fundamental-linguistische Diskussion wieder etwas back to topic zu schubsen... ich denke, im Englischen wurde der Verlust dieser Formen durch seine weltweite Ausbreitung stark forciert, die Sprache wurde "weichgespült", wie weiter oben irgendwo geschrieben. Ähnlich wäre es wohl auch dem Deutschen ergangen.

Padreic
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Di 25. Mai 2004, 20:12 - Beitrag #39

Teilweise sind allerdings auch starke Formen entstanden, wo früher auch schwache üblich waren. So habe ich des Öfteren (d.h. zweimal ;)) in älteren Texten, so um 1800 rum, die Form 'brennte' gefunden, wo auch heute noch meist 'brannte' benutzt wird. Aber der generelle Trend ist schon da, das stimmt. Eine geniale Seite zu dem Thema ist die Gesellschaft zur Stärkung der Verben

@Traitor
Zum Vergleich des Potentials des Deutschen und des Englischen bzgl. der Poesie:
Englisch klingt weicher und ein wenig wohlklingender, das stimmt, aber das gibt ihm nicht automatisch eine höhere Fähigkeit zur Poesie. Einerseits gibt es auch im Deutschen unglaublich wohlklingende Verse (nimm beispielsweise den Anfang des Prologs im Himmel im Faust...himmlisch im wahrsten Sinne des Wortes), andererseits hat das Deutsche gegenüber dem Englischen andere Fähigkeiten, die auch in Poesie eine Rolle spielen, vor allem empfinde ich beim Deutschen meist eine größere Kraft als beim Englischen, bei Bedarf ein größeres heroisches Moment.

Padreic

Chennyboy
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Mo 31. Mai 2004, 11:36 - Beitrag #40

Meine Meinung ist: Die Weltsprache soll Chinesisch sein. Warum? Meine Nachforschungen ergaben, dass chinesische Sätze die kürzesten sind und so am einfachsten zu sprechen ist. Außerdem spricht 1/3 der Weltbevölkerung Chinesisch. Außerdem ist die chinesische Grammatik die Einfachste auf der Welt. Einwand: Die chinesischen Zeichen sind schwer zu merken. Aber: In Deutsch muss man sich die ganzen Artikeln lernen, (zB: der Hund, die Katze etc.) was man nicht logisch ableiten kann. Dies fällt mir persönlich schwerer als das Aussehen der Zeichen zu lernen. Meistens kann man sich die Zeichen auch ableiten, da es ein Bilderschrift ist. Ok, es mögen viele Grammatikfehlern in meinem Text sein. Aber die kommen nur zustande, weil die Zuordnung der Artikeln und Wörter für Ausländer so schwer ist. :s11:

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