Eigene Gedichte

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
DarkMousy
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Sa 22. Nov 2003, 21:14 - Beitrag #101

Noch mal

Ich habs mal ein wenig verändert:

Feuer

Von draußen sind sie steif die Glieder
Setzt du dich halb erfroren nieder
Da winkt dir von fern ein lichter Schein
Taucht dich in tiefe Wärme ein

Lebendige Flamme schlägt entgegen dir
Vertreibt die Kälte, die lauert vor der Tür
Prasselnd knistert der Holze Scheit
Die Welt draußen liegt still und verschneit

Emsig tänzelt das heiß-glühende Rot
Die Flamme verschlingt alles, ein gieriger Schlot
Umfängt und erhellt deinen beschaulichen Raum
Doch dir unter Decken, dir schadet sie kaum

Die bebende Hitze mit flammender Glut
Bringt das Leben zurück, tut unsagbar gut
Du streckst deine Glieder weit von dir aus
Du seufzt glücklich, denn es ist Feuer im Haus


Geht das so?

Mousy Dark

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 21:24 - Beitrag #102

Die Korrekturen sind schon mal gut. Aber hast du keine Idee, was man gegen dir/Tür tun kann? vielleicht "vertreibt die Kälte, warm ist's hier" - aber das klingt etwas sehr reim-dich-oder-ich-fress-dich...

DarkMousy
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Sa 22. Nov 2003, 21:43 - Beitrag #103

Und Klappe die dritte:

Feuer

Von draußen sind sie steif die Glieder
Setzt du dich halb erfroren nieder
Da winkt dir von fern ein lichter Schein
Taucht dich in tiefe Wärme ein

Lebendige Flamme umfängt dich leis'
Hält fern von dir die Kälte und des Winters Eis
Prasselnd knistert der Holze Scheit
Die Welt draußen liegt still und verschneit

Emsig tänzelt das heiß-glühende Rot
Die Flamme verschlingt alles, ein gieriger Schlot
Umfängt und erhellt deinen beschaulichen Raum
Doch dir unter Decken, dir schadet sie kaum

Die bebende Hitze mit flammender Glut
Bringt das Leben zurück, tut unsagbar gut
Du streckst deine Glieder weit von dir aus
Du seufzt glücklich, denn es ist Feuer im Haus


Mousy Dark

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 21:44 - Beitrag #104

Jep, wunderbar, so kann man's lassen! Der neue Satz ist richtig schön.
Bau nur noch Satzzeichen ein ;)

DarkMousy
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Sa 22. Nov 2003, 21:49 - Beitrag #105

Juhuuuu...

... ehm, das mit den Satzzeichen ist so ne Sache *hehe* Ich mach irgendwie kaum welche. Fast nie. Könnte nen Stil von mir sein, aber du hast recht, ohne Satzzeichen ist es nicht schön. Ich hab das nächste auch schon. Das für meinen Vater.

Die Tanne

Im Wald da draußen steht ein Baum
Die Nadeln grün und weich, wie Saum
Der weiße Schnee bedeckt sein Haupt
Der Winter hat ihn des Kleides nicht beraubt

Mit Schaufel unterm Arm und energischen Schritt
Knirschen des Vaters Schuhe bei jedem Schritt
Plötzlich verdeckt ihm die Tanne die Sicht
Eine schöne, große, die beim Anfassen nicht sticht

Er schlägt den Spaten in die gefrorene Erde
Auf dass diese Tanne herausgehoben werde
Er wischt sich die Stirn, es tropft bald der Schweiß
Trotz eisiger Kälte, ist dem Vater heiß

Nur langsam gräbt er sich vorwärts nun
Nach einer Stunde hat er noch viel zu tun
Doch nach ein paar Stunden, man glaubt es kaum
Liegt er vor ihm, der Weihnachtsbaum.

Das ist hoffentlich lustig, denn mein Vater kann echt sehr lustig sein.

Mousy Dark

Ellerfru
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Sa 22. Nov 2003, 22:15 - Beitrag #106

@ DarkMousy: Das mit den Satzzeichen verstehe ich! Sie sind der natürliche Feind des Dichters! :) Ich mach auch nie welche, und in den meisten Fällen verzichte ich auch auf Großbuchstaben.

Maglor
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So 23. Nov 2003, 01:33 - Beitrag #107

Naja die Satzzeichen sind meiner Meinung nah nicht der natürliche Feind des Dichters. Gebenfalls kan ein "," pefekt der Gleiderung dienen. Dass man sich hierbei nicht perfekt an die Zeichensetzungsregln halten muß, ist klar.
Ich als alter Form- und Zeichenfanatiker setz euch mal wieder ein Sonett vor:
Der Allmacht Ende

Es reifen, dorren Reben,
es rauscht der wilde Strom,
am Ufer wuchert Rom,
so war und ist das Leben.

Man folgt der Moiren Weben,
man findet Leid und Not,
doch nicht der selben Tod,
bis wir zum Ende schweben.

Alle, die auf Erden gehen,
müssen bald vor Hades flehen,
wie es in Trauerliedern steht.

Das Leben stets zum Ende drängt,
das Denken stets am Ende hängt,
bis auch die Zeit einmal vergeht.

MfG Maglor

Ellerfru
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So 23. Nov 2003, 11:38 - Beitrag #108

So eine strenge Form würde ich nie bis zum Ende durchhalten, nicht mal, wenn ich es mir fest vornehme...

Maglor
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So 23. Nov 2003, 19:19 - Beitrag #109

Um die From beizubehalten, muß sich vorher einfach genau überlegen, was man in welche Strophe packen will. Ich glaube, dass ist fast das einzige Geheimnis.
MfG Maglor

Ellerfru
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So 23. Nov 2003, 22:43 - Beitrag #110

Oje... Da muss man ja darüber nachdenken, was man schreibt...

Monostratos
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Di 25. Nov 2003, 20:41 - Beitrag #111

So, ich poste hier mal mein Gedicht über den "Sauberen Krieg":

Ein neuer Glaubenskrieg entfacht,
durch religiöse Spinner,
Das Motto: "Wissen ist gleich Macht"
Denn Wissen macht Gewinner.

Das Schlachten will kein Ende nehmen,
Noch weniger das Leid,
Was Fernsehkameras aufnehmen,
das scheut Öffentlichkeit.

Heutzutage muss man raten,
Was weltweit mag geschehn,
Denn solchen Art von Daten
Dürfen nur wenigste seh´n.

Das Fernsehn bildet unsre Meinung,
Bilder sagen mehr als Worten,
und das, was kommt, von der Regierung,
kommt sowieso aus der Retorte.

Zivilisten gibt es nicht,
Die verkrüppelt sterben,
Symbolik nimmt Kameras die Sicht,
Um für saubren Krieg zu werben.

Drum bitt´ ich Dich, dem ich dies sag,
Habe einen klaren Blick,
Sei skeptisch und unverzagt,
Denn Lüge beherrscht Politik.

Koumori
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Mi 26. Nov 2003, 16:23 - Beitrag #112

Ich muss dazu sagen, das Gedicht ist schon was älter. und ich steh nicht so auf gedichte die sich reimen, also nicht nach reimschemen suchen :P

Mehr von dir!

Ich darf nicht mehr über dich reden.
Sie wollen es alle nicht.
Sie wollen, dass du Vergangenheit wirst
Und ich nie wieder an dich denken muss.

Nicht über dich reden zu können,
Ist, als sei ich Stumm.
Nichts von dir zu hören,
Ist, als sei ich Taub.
Dich nicht sehen zu können,
Ist, als sei ich Blind.
Isoliert von allem was vorher
Die Welt für mich ausmachte!

Doch Ihr reden macht mir nichts.
Jeden Tag, Wird das Verlangen
Nach mehr von dir immer größer!
Denn meine Gedanken
Können sie nicht kontrollieren.
Sie verleihen mir Flügel
Und lassen mich hoffen,
Dich jemals wiedersehen zu können!

Die Gedanken an dich,
Lassen mich die zeit zurück drehen,
Bis hin zu DER zeit,
Die ich nie vergessen werde und will!!
In meinen Träumen,
können wir zusammen sein.
Jeden Tag!
In meinen Träumen bekomme ich mehr...
Mehr von dir!

Maglor
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Di 9. Dez 2003, 18:03 - Beitrag #113

Heute mal politisch "unkorrekt", aber dafür im echten Alexandriner, also das erste "echte" Sonett:

Wo heute Blumen blühen, hat morgen Koch gemäht,
statt bunter Blumenzier, steht bald ein Stoppelfeld,
der Rasenmäher fährt, er sucht nichts mehr als Geld,
Gebühren setzt er auf die Universität.

Aus Haushaltslöchern kriecht ein neues Sparpaket,
der Rasenmäher nennt es "Sichere Zukunft",
da spart er alles ein, selbst Bildung und Vernunft,
so hat Herr Roland Koch, statt Blumen Zorn gesäht.

Aus Stoppelfeldern fliehn,ziechtausend Studenten,
der Lehrer große Schar, zornige Polenten,
nach Wiesbaden zu Koch, sie wolln um Ähren flehn.

Nicht bunte Blumen nur, hat Koch herumgepflügt,
wenn er mit Pflug und Schwert um Ähr und Korn betrügt.
Auf bald du Lügensaat, sollst nach Wisconsin gehn!

MfG Maglor

Nando
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Sa 3. Jan 2004, 18:19 - Beitrag #114

Hi!
War allerhand zum Lesen und überdenken, weil ich lange nicht hier war. Wünsche allen Dicht(ungs)freunden noch bei der Gelegenheit eine Menge "Kinderchen" in 04 und alles Gute!

Mein letztes Gedankenspiel aus den Weihnachtstagen, damit ich nicht ganz mit leeren Händen komme ;) :

Es wird schon fast zum Laster:
ICH LIEBE ALABASTER!
Bin ganz vernarrt in die Figur,
doch diese "alabastert" nur.
Zwar darf den Arm ich um sie legen,
das bringt mir aber wenig Segen.
Kühl bleibt dieser schöne Leib,
denn Wärme fehlt dem Zeitvertreib.
Deshalb, ihr werdet es verstehn,
kann diese Lust nicht weitergehn.
Tut auch dem Auge manches gut...
Am besten ist doch Fleisch und Blut!

Traitor
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Sa 10. Jan 2004, 13:00 - Beitrag #115

@Nando: Inhaltlich etwas abstrus, aber mit sehr viel Geschick in die Reime gepackt!

Auch von mir mal wieder ein Versuch, allerdings wohl noch deutlich überarbeitungsbedürftig (Versmaß, Wortwahl)

Red Flags

Red flags are marching down
An overcrowded central lane;
And when they reach downtown
Already near seem agony and pain.

This host most fierce and proud
It takes the place and starts the broil
They crie and scream and shout
Made furious by their lives’ eternal toil.

And then they all declare
“Now we, the people, want our right”;
This venture do they dare
And with a salvo starts the bitter fight.

At dusk a flourish yells,
The pavement’s covered by dead men:
At last the story tells
Of gaining power through the loss of men.

Nando
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Di 13. Jan 2004, 09:29 - Beitrag #116

Hallo Traitor!
Leider reicht mein Englisch gerade so aus, um den Inhalt des Gedichts zu "seizen".
Beim Sprechen allerdings fallen mir die kleinen Versmaß-Schwächen auch auf. Ob du das noch hinkriegst? Das Anliegen ist doch okay und es lohnte sich. :s11:

Raiden/Yuji
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Sa 24. Jan 2004, 20:11 - Beitrag #117

Dann möcht ich auch mal was beitragen ;)

Mondlicht

© Schattenfeuer 2003 [Yuji]
Die Verstorben können einen im Mondlicht sehen
Schnell fliege ich auf meinem Pferd durch die Nacht
Schatten begleiten mich
auf meinem einsamen Weg
Ich liebe dich immer noch
Spürst du mein Sehnen?

Die Verstorben können einen im Mondlicht sehen
Deshalb wink ich dir,
sehe zum Himmel auf
und ruf deinen Namen laut
wie jede Nacht
Hörst du mich?

Die Verstorben können einen im Mondlicht sehen
Ich bete für dich
mögest du Frieden finden,
glücklich sein
in diesem unbekannten Reich
Wie ist es dort wohl?

Die Verstorben können einen im Mondlicht sehen
Fahles Mondlicht
Legt seinen silbernen Schein
auf meinen Weg zu dir
Schwarzer Ort der Stille
Spürst du meine Trauer?

Die Verstorben können einen im Mondlicht sehen
Andächtig knie ich nieder vor deinem Grab
Tränen laufen über mein Gesicht
Lege eine rote Rose darauf
Seh dein Gesicht vor mir- zum Greifen nahe
und doch zu weit weg
Fühlst du meine Liebe?


Machts gut
Yuji

eviegrashalm
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Sa 24. Jan 2004, 22:33 - Beitrag #118

ich finde das sehr sehr schön, wirklich!
die letzte strophe finde ich etwas zu gequält, aber der rest ist wirklich gut gelungen!!!

Anadyr
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Sa 24. Jan 2004, 22:38 - Beitrag #119

Meine Blindheit

Wenn die Sonne nicht mehr aufgeht
die Schatten dem Licht nicht mehr weichen
die beissende Kälte die mein Herz umschliest
der Wärme den Weg verweigert

Die Nacht so dunkel, so kalt, so ewig
keine Lichtblicke sind mehr am Himmel
ein schwarzes Tuch liegt über den Sternen
Bin ich es die blind ist,
oder ist wirklich alles so schwarz?

Meine Mauern sind undurchdringlich
gebaut habe ich sie selbst
ein Schutz, der Einsamkeit mit sich bringt
Ist es nur die Kälte die so sticht
oder sind es meine Gedanken?


naja... das war mal ein Versuch von mir...
Wenn ich schriebe sind es halt einfach Gedanken. Von Jamben, Parameter, Versmass habe ich keine Ahnung.

Raiden/Yuji
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Mi 4. Feb 2004, 21:04 - Beitrag #120

thx Evie
lg
Yuji

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