@Artanis:
Ich neige dazu mich Nietzsches Ansicht in "Der Antichrist" bedingt anzuschließen
Nur mal eine kleine kurze Frage am Rande: Ich hoffe du teilst Nietzsches Ansichten was seine dritte Schaffensperiode betrifft nur in ganz ganz kleinen Teilen, oder denkst du ernsthaft dass die von Ihm ab "Also sprach Zarathustra" vertretenen Werte tatsächlich "gut" sind?
Ich schätze Nietzsche in seiner Frühphase, aber was er dann in scheinbar fortschreitender geistigen Umnächtung schrieb kann man nur noch als Hirngespinste bezeichnen (die natürlich bei {Neo}Nazis sehr willkommen sind
*edit*
@ Padreic:
I. Ok, wir haben unterschiedliche Definitionen von Metaphysik.
Wenn ich von Metaphysik rede gehe ich immer von dieser hier aus:
Metaphysik ist die Lehre von dem sinnlich nicht mehr Erfahrbaren, von den hinter unseren Wahrnehmungen verborgenen (
oder vermuteten) Tatbeständen. Es ist der Bereich der Spekulation.
So wie dir meine Trennlinie schwammig erscheint geht oder mir mit deiner genauso. Um es nochmal klar zu machen: Für mich beginnt Metaphysik da, wo Erfahrbares aufhört - ich denke der Begriff "Wirklichlichkeit" war in diesem zusammenhang leider der Wackelfaktor :/, aber ich hoffe das wäre nun geklärt.
II. Wir haben eine unterschiedliche (
wahrscheinlich nicht wirklich rational begründbare) Hierarchie was Metaphysik + (
nenn es wie du willst ^^) betrifft.
In erster Linie interessiert mich Philosophie, weil ich durch sie Rückschlüsse auf mein Leben ziehen kann. Ethik sagt mir was ich tun sollte, Antropologie wer ich bin, usw.
Physik erklärt mir die Welt um mich herum so gut es geht.
Natürlich ist es von großem Interesse was hinter dem allen steht, aber wir werden es im Leben nie erfahren (
und diese Tatsache ist natürlich schrecklich ). Dass ich nicht religiös erzogen worden bin spielt wohl auch eine große Rolle für meine absolute Ablehnung gegenüber dem Versuch, solche Fragen zu beantworten, denn ich würde jedes Ergebnis als Vorschrift und Einschränkung für mein Leben sehen.
Wenn ich tief in mir fühle, dass etwas wahr ist, dann kann ich es auch als wahr annehmen, einen besseren Grund gibt es vielleicht nicht.
Deswegen könnte ich mich so einer Meinung auch niemals anschließen. Allerdings schaffen Leute wie du manchmal gigantische Sprünge in Wissenschaft oder Philosophie, weil sie an etwas glauben bzw etwas fühlen und den Grund dafür suchen (
siehe Einstein "die Zusammenhänge der Relativitätstheorie waren mir eigentlich schon mit 14 Jahren intuitiv klar" ).