Deutsche Arbeitsmoral lässt zu wünschen übrig

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Wie steht es um eure Arbeitsmoral?

Ich engagiere mich sehr stark in meinem Job
3
17%
So viel wie nötig, so wenig wie möglich
9
50%
Wenn ich nicht müsste, würde ich es lieber sein lassen
2
11%
Sonstiges (bitte im Posting erläutern)
4
22%
 
Abstimmungen insgesamt : 18

DexLirium
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Mo 19. Jan 2004, 09:54 - Beitrag #1

Deutsche Arbeitsmoral lässt zu wünschen übrig

Nur zwölf Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sind engagiert bei der Arbeit und zufrieden mit ihrem Job. Das ist das Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft Gallup. Dagegen machen 70 Prozent nur «Dienst nach Vorschrift». 18 Prozent haben sogar bereits innerlich gekündigt. Durch fehlendes Engagement am Arbeitsplatz entsteht pro Jahr ein gesamtwirtschaftlicher Schaden von rund 250 Milliarden Euro. Das entspricht in etwa der Höhe des jährlichen Bundeshaushalts.

Quelle: news.de


Tja, eine repräsentative Umfrage gibts dazu also schon. Mich würde aber mal interessieren wie es innerhalb der Matrix aussieht.
Und wie seht ihr das mit dem Haushaltsschaden der durch dieses Verhalten entsteht?

Auch die SchülerInnen unter euch sind herzlich eingeladen mit abzustimmen, ich denke die Thematik lässt sich ganz gut auf die Schule übertragen.

Seraphim
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Mo 19. Jan 2004, 17:06 - Beitrag #2

fehlendes Engagement am Arbeitsplatz entsteht pro Jahr ein gesamtwirtschaftlicher Schaden von rund 250 Milliarden Euro


Darf ich diesen Satz Interpretieren?
Kostenlose Zusatzarbeit die nicht erbracht wird ist Verlust an Arbeit die eingeplant wurde.
Kommt das in etwa ran? Wenn ja sollte man darueber nachdenken...

Ich gehe wieder auf die Schule (BOS), nach dem mein Job den Koerper recht schnell kaputt (Gelenke, Ruecken, Krebs) macht und das Arbeitsklima zum Ende hin miserabel wurde, dachte ich mir lieber der faule Sack im Buero sein als der Malocher in der Halle.

Ich kann es schon verstehen dass ein normaler Arbeiter wenig Lust hat mehr zu Arbeiten als fuer das was er Bezahlt bekommt.
Die Konzerne leben zwar vom kleinen Arbeiter aber die wenigsten entlohnen das auch wirklich richtig.
Man streitet sich um z.B. um 3% oder 0% Gehalts Erhoeung in der Metall Branche und der Vorstand von XYZ gibt sich mal eben eine um knapp an die 100%...
Ich denke auch viele Firmen rechnen fasch… weniger Gewinn = Verlust das kann es ja irgendwie nicht sein…
Im uebrigen glaube ich gilt diese Umfrage nur fuer Konzerne, groessere Firmen und nicht fuer Handwerkliche Betriebe.

Zirias
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Mo 19. Jan 2004, 17:11 - Beitrag #3

Nur komisch, dass in kaum einem Land sich ein Arbeitnehmer so wenig mit seiner Firma identifiziert und sich engagiert wie in Deutschland, was?
Das andere Extrem herrscht übrigens soweit ich weiß in Japan vor, allerdings auch mit gewaltigem Druck ...

Greets, Ziri

fanvarion
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Mo 19. Jan 2004, 22:01 - Beitrag #4

Das Problem mit dem geringen Engament betrifft eher der Druck der von oben gemacht wird.
Je besser das miteinander Arbeiten vom Chef gefördert wird um so besser ist die Arbeitsmoral. (dies trifft auf alle Unternehmen zu)

Ich kann es schon verstehen dass ein normaler Arbeiter wenig Lust hat mehr zu Arbeiten als fuer das was er Bezahlt bekommt.

Was heißt hier als sie bezahlt bekommen?

Bei größeren Unternehmen (Aktiengesellschaften) steht der Druck der Aktionäre im Hintergrund; Wie ihr habt NULL Wachstum nur das gleiche Verdient wie letztes Jahr; Warum ist die Ausschüttung dieses Jahr nur 50 Cent letztes ´Jahr war es 1€!

Bei kleinen Unternehmen erlebe ich häufig eher den Effekt einer großen Familie.

Das es bei den Firmeninhabern Arschlöcher gibt, ist bekannt Menschlichkeit ist nicht angeboren.
Aber
Arschlöcher trifft man auch in der Arbeiterschaft/Angestellten und je höher der Posten um so mehr Arschlöcher gibt es!
Weil die Anzahl der Menschen die weiterkommen können werden immer weniger aber es wird auch immer schwieriger hochzukommen.

Zusammenfassend kann ich nur sagen viele Fimen sind ihr Miesere selber Schuld, andererseits sind wir Deutschen ein verwöhntes Volk

Traitor
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Mo 19. Jan 2004, 22:30 - Beitrag #5

@Seraphim: Ausnahmsweise kann ich dir mal zustimmen - ich interpretiere diesen Satz sehr ähnlich. Auch zu den Gehaltserhöhungen Zustimmung :s1:

@Zirias: Ich denke, zB in den USA ist die Identifikation mit dem Arbeitgeber noch niedriger, da man ihn ja alle paar Jahre wechselt. Dafür hängt man sich dann wiederum deutlich mehr rein, da man ja viel stärker für seine eigene Karriere arbeitet und nicht nur für den Boss, wovon man selber nichts merkt. Identifikation und Engagement müssen nicht automatisch einander voraussetzen.

@Fanvarion: Was hat der Druck der Aktionäre damit zu tun, was die Arbeiter/Angestellten für ihr Gehalt leisten? Ich denke, niemand auf den unteren Ebenen wird persönlich Mehrarbeit einlegen, weil die Aktionäre auf mehr Gewinn drängen. Das ist Sache der Chefetage, die Gesamtstrategie des Unternehmens danach auszurichten. Die "Unteren" werden wohl erst aktiv werden, wenn ihre Arbeitsplätze bedroht werden oder man ihnen reelle Verbesserungen ihrer Position (egal ob das mehr Geld, besseres Arbeitsklima oder was auch immer) in Aussicht stellt. Mehr kann man von ihnen auch nicht verlangen, denn sie arbeiten für ihren Chef, nicht für die Aktionäre.

Mr.Hanky
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Di 20. Jan 2004, 11:06 - Beitrag #6

Ich komme zwar aus Österreich, aber ich denke, dass en an den Gehältern liegt.
Ich kenns vom Ferialarbeiten...Wenn man wenig kriegt denkt man sich automatisch "Warum soll ich mich anstrengen? Krieg eh nix dafür."

Zirias
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Di 20. Jan 2004, 11:46 - Beitrag #7

Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten Bezahlung pro Arbeitsstunde. Zusammen mit den steuerlichen Belastungen macht es für international operierende Firmen schon lange keinen Sinn mehr, überhaupt in Deutschland zu produzieren, es ist schlichtweg zu teuer.

In Österreich sieht das etwas anders aus, da werden Unternehmen sehr stark steuerlich entlastet.

Greets, Ziri

Seraphim
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Di 20. Jan 2004, 14:35 - Beitrag #8

... wenn ich mir so ansehe was die Konzerne wie BMW in Muenchen Steuern zahlen dann muss ich lachen... das ist keine Steuerlast das ist Portokasse...

Noriko
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Di 20. Jan 2004, 14:38 - Beitrag #9

Original geschrieben von Zirias
Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten Bezahlung pro Arbeitsstunde. Zusammen mit den steuerlichen Belastungen macht es für international operierende Firmen schon lange keinen Sinn mehr, überhaupt in Deutschland zu produzieren, es ist schlichtweg zu teuer.

In Österreich sieht das etwas anders aus, da werden Unternehmen sehr stark steuerlich entlastet.

Greets, Ziri

das stimmt agrnichtmal so, die arbeitsstunde in Deuschland ist durchschnitlich teuer, USA z.b. ist da wesentlich teurer. Was hier so hoch ist sind die sozial abgaben, und die führen dazu das die arbeit in deutschland am teuersetn ist.

[EaR]Termy
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Di 16. Mär 2004, 22:12 - Beitrag #10

hm, also es wundert mich zum einen überhaupt nich, wemmer keine große motivation mitbringt...deutschland geht den bach runter, des sieht und spürt man an jeder ecke....und in den medien kriegt man nur immer mit, wie die politiker sich selbst behindern und alles nur verschlimmbessern (mit glück) oder verschlimmern (i.d.r.)...
viel hoffnung, aufzusteigen kann sich der durchschnittliche arbeiter auch nich machen, wenn er sich ganz dolle anstrengt und viel viel glück hat wird er vielleicht mal abteilungsleiter oder so (natürlich ohne lohnerhöhung)...
mit solchen aussichten stellt sich leicht ne gewisse lethargie ein....
bei mir isses so nen zwischending...
ich hab zwar absolut kein bock zu arbeiten (bin dagegen absolut allergisch; ein, zwei monate gerne, aber dann brauch ich wieder ne pause...jetzt nach nem halben jahr ausbildung merk ich, wie mein körper schon mehr an arsch geht als bei den ganzen körper-schädigenden jobs vorher [also so sachen wie inner gießerei, packete rumschleppen, getränkekisten schleppen], früher hatte ich nie auch nur ne erkältung, jetzt bahnt sich schon die 2. krankheit innerhalb von n paar monaten an :(), aber wenn ich was arbeite, dann in den allermeisten fällen auch nach bestem wissen und gewissen, schnell und zuverlässig...kostet zwar überwindung, aber grade bei körperlichen arbeiten isses am schluss dann auch ne gewisse befriedigung und es macht nen guten eindruck, bis jetzt waren alle meine arbeitgeber restlos von mir begeistert (mal abgesehn von meiner unpünktlichkeit, des krieg ich einfach net in den griff :/), aber ich brauch einfach abwechslung...nur leider hat mer so noch weniger aussicht auf nen vernünftigen lohn :sad:

fanvarion
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Di 16. Mär 2004, 23:39 - Beitrag #11

Original geschrieben von Traitor

@Fanvarion: Was hat der Druck der Aktionäre damit zu tun, was die Arbeiter/Angestellten für ihr Gehalt leisten? Ich denke, niemand auf den unteren Ebenen wird persönlich Mehrarbeit einlegen, weil die Aktionäre auf mehr Gewinn drängen. Das ist Sache der Chefetage, die Gesamtstrategie des Unternehmens danach auszurichten. Die "Unteren" werden wohl erst aktiv werden, wenn ihre Arbeitsplätze bedroht werden oder man ihnen reelle Verbesserungen ihrer Position (egal ob das mehr Geld, besseres Arbeitsklima oder was auch immer) in Aussicht stellt. Mehr kann man von ihnen auch nicht verlangen, denn sie arbeiten für ihren Chef, nicht für die Aktionäre. [/B]


@ Traitor
Was der Druck der Aktionäre bedeutet erfahre ich in meiner Firma persönlich!

Kosten senken heißt Leute entlassen (Damit Aktionäre die Dividende bekommen)
Ich spreche aus erfahrung, Die Aktionäre sind nicht die einzigen Punkte aber gehören zu den obersten 2.
Der andere ist Kosten senken um den Firmengewinn drastisch zu steigern.

Weniger Leute heißt ich muss mehr Arbeiten.
Früher wurden die schwächeren Kollegen von den Stärkeren gestützt. Jetzt ist keiner mehr da die Schwachen zu unterstützen oder vom Steiger(Vorgesetzten) für die Arbeit eingesetzt wird die er Schaffen kann!
Geht alles nicht mehr.

Streß zerstört ein gesundes Arbeitsklima, und fördert die Ungerechtigkeit!
Damit meine ich wenn in einer Abteilung irgendeiner befördert wird ist es einer der schlechtesten. Denn der oder die besten erledigen die Arbeit gut und schnell dadurch kann die Abteilung glänzen.

Elbereth
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Mi 17. Mär 2004, 20:33 - Beitrag #12

hmm, also am beispiel der schule kann man finde ich deutlich sehen wie wenig arbeitsmoral die deutschen haben, die meisten haben einfac "kein bock" und das wars, das liegt aber auch an dem schulsystem, denn auch wenn man sich für ein fach interessiert kann der lehrer einem alles ordentlich versauen.

Zu der Arbeitsmoral im Allgemeinen, der Arbeitslohn in Deutschland liegt im vergelich zu den anderen Ländern ziemlich hoch, aber scheinbar wachsen mit dem Lebensstandart auch die Erwartungen.
Es ist nun mal kaum möglich, dass jeder seinen Traumjob bekommt, es kann ja nicht jeder Sänger, Schauspieler, Künstler oder sonstwas werden, und ich finde wenn man sich schon für einen bestimmten beruf entscheidet sollte man den auch gewissenhaft ausüben. Ich muss aber dazu sagen, dass ich selber noch keine richtige berufserfahrung habe und das deswegen nicht so gut einschätzen kann


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