Steuermodelle

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Traitor
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Mi 21. Jan 2004, 19:41 - Beitrag #1

Steuermodelle

Ich möchte hier nicht in die Tiefe der einzelnen Vorschläge gehen, von denen es derzeit ja mehr als genug gibt. Denn dazu fehlt mir, ehrlich zugegeben, das Wissen, alle von ihnen in ihren Details zu beurteilen. Aber vielleicht schaut Krauti ja mal vorbei und erleuchtet uns...
Vielmehr geht es mir um die Frage, wie ein neues Steuermodell grundsätzlich aussehen sollte. Konkurrierend sind derzeit im Prinzip zwei Methoden: ein (pseudo-)progressives Modell oder ein Stufenmodell. Ersteres, wie wir es auch derzeit bereits haben, bestimmt den Steuersatz relativ stufenlos (relativ und pseudo-, da es eben doch Stufen gibt) anhand des Einkommens. Letzteres würde die Einkommen in drei, vier oder eine ähnlich kleine Zahl von Stufen teilen, die dann einen festen Steuersatz bekommen.

Ich kann nachwievor absolut nicht verstehen, wie man ernsthaft ein Stufenmodell einführen möchte. Man kann sich leicht ausrechnen, dass das dazu führen würde, dass man mit einem Mehreinkommen von 100€ deutlich weniger Geld in der Tasche hätte, weil man um mehrere Prozente in der Steuer hochrutscht. Schon jetzt haben wir dieses Problem in einigen Fällen, mit lediglich drei Stufen wäre es aber an der Tagesordnung. So würde der Steuerbetrug sicher ins Maßlose steigen.
Dazu kommt, dass die Grenzen für den Höchststeuersatz meist viel zu niedrig liegen - es kann nicht sein, dass ein niedriger Beamter bereits auf der höchsten Stufe steht und auch ein Vorstandschef mit 10 Mio € Jahreseinkommen keinen höheren Satz mehr zahlt.

Maglor
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Do 22. Jan 2004, 15:38 - Beitrag #2

Viel wichtiger als das Einkommen halte ich für meinen Teil die Relation aus Einkommen und Belastung zur Bestimmung der Besteurung.
Daher sollte meiner Meinung nach verstärkt auf die Zahl der zu stopfenden Mäuler gesehen werden, wie es zur Zeit nicht der Fall.
Auch große Stufen lehne ich eigentlich ab, von mir aus kann sich das locker auf bis zu 90% (in Extremfällen) hochpokern.
MfG Maglor

Fritz
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Fr 23. Jan 2004, 17:12 - Beitrag #3

@Traitor so wie ich das verstanden habe geht das CDU Modell davon aus, das man bis zu einer Stufe einen gewiß Satz bezahlt und nur für jeden Euro drüber den neuen Satz - wie die Provisionen bei eBay.

Traitor
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Sa 24. Jan 2004, 13:15 - Beitrag #4

@Maglor: Vergünstigungen für diverse Dinge, vor allem für Kindererziehung, sind auf jeden Fall ein zentraler Punkt, das stimmt. Allerdings sollte man das System deutlich entschlacken, derzeit gibt es so viele teils unsinnige Vergünstigungen, dass dem BEtrug Tür und Tor geöffnet ist und kaum jemand wirklich durchblickt.

@FREAK: Hmm, das könnte eventuell sein und würde den ganz dicken Logikfehler beseitigen... da muss ich mal nachsehen. Ungerecht bleiben harte Stufen aber auch dann noch, wenn auch weniger extrem.


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