Einen Grund zu leben...

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
LordSephiroth
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Di 27. Jan 2004, 21:04 - Beitrag #81

Wenn jemand anders nicht mehr lebt ist das doch noch lange kein Grund auch nicht mehr zu leben. Nur weil dein Leben mit dem anderen verbunden war. Klar kann ich verstehen,dass es einem dann schwer fällt, sich umzustellen und sich von dem anderen zu lösen. Aber wenn man sich dann das Leben nimmt, tut man anderen dasselbe an , was man gerade durchmacht und wenn es jeder machen würde wären ziemlich bald alle tot.

Wanderer
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Di 24. Feb 2004, 15:35 - Beitrag #82

@Feuerkopf
Ich habe nachgedacht, über das, was du geschrieben hast. Das heisst, das ist nicht ganz richtig. Erst habe ich nicht darüber nachgedacht. Ich Egozentriker? Niemals... Allein der Gedanke, dass jemand zu mir so etwas sagt, hat mich irgendwie...wütend gemacht. Weil es wohl stimmt. Ich habe mir meine eigene kleine Welt gebaut, in der ich allein bin. Eine Welt, in der nur Schmerz existiert, und Freude zugleich auch wieder Schmerz bedeutet. Meine kleine, eigene Welt, die mich langsam aber sicher kaputt macht... Wahrscheinlich habe ich mich selber darin gefangen genommen... Sinnlos, denn was geschehen ist, ist doch geschehen, und wird nicht zwangsläufig wieder geschehen, oder? Es ist...angst...angst davor zu leben. Und stattdessen vegetier ich hier vor mich rum, und sag mir selber, wenn du aufgibst, was hast du dann noch zu verlieren? Warum versuchst du es dann nicht wenigstens, dein Leben zu packen, wieder hinaus zu gehen, zu den Menschen, denn diese Welt ist...schön...lebenswert.
Das Problem mit etwas wollen, ist immer die Angst es zu verlieren. Und ich glaube das nennt man dann eine sich selbst erfüllende Prophezeihung...
Wahrscheinlich denke ich auch einfach zuviel nach...

siebenschön
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Do 26. Feb 2004, 19:23 - Beitrag #83

Um mal den weisen Dalai Lama zu zitieren: "Ich glaube der Sinn des Lebens besteht darin, glücklich zu sein".

Das klingt doch optimistisch,nich?

Feuerkopf
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Do 26. Feb 2004, 22:33 - Beitrag #84

Wanderer,
Du weißt, dass ich Dir nicht an den Karren fahren wollte, nicht wahr?
Wenn Dir jetzt schmerzhaft bewusst wird, wie eng Dein inneres Universum ist, um so besser!
Versuch es doch mal mit Neugier, Neugier auf andere Menschen, auf andere Lebensumstände, auf all das, was vor Dir liegt.

Natürlich liegt in jeder neuen Begegnung auch die Möglichkeit des Scheiterns. Das ist immer so. Garantien gibt es halt keine.
Aber es ist Dein Spiel, der einzige, einmalige Versuch.
Genieße es!

Wanderer
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Mo 8. Mär 2004, 23:34 - Beitrag #85

Natürlich weiss ich, dass du mir nicht an den Karren fahren wolltest, Feuerkopf. Im Gegenteil, ich wollte dir danken. Weil du mir wirklich etwas gezeigt hast, woran ich arbeiten kann, etwas, dass ich in meinem Leben ändern kann. Es ist wohl noch nicht so einfach, wie es gerade geklungen hat, aber es ist ein erster Schritt, den ich nehmen kann. Die alte Angst, die Angst "vor" Menschen ist immer noch da, und es ist schwer, sich selber einen Stoss durch die Türe zu geben. Aber naja....versuchen, oder?

Feuerkopf
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Di 9. Mär 2004, 12:18 - Beitrag #86

Danke, Wanderer. Freut mich, wenn meine Anmerkungen Dir weiter geholfen haben. :)

Angst ist zunächst mal nichts Schlimmes. Sie bewahrt uns vor Unvorsichtigkeit und überstürztem Handeln.
Sie hilft, Risiken abzuwägen. Zum Überleben ist sie absolut notwendig. Deshalb ist Angst auch nicht der Feind, sondern ein Freund.

Schlimm wird es, wenn Angst sich verselbständigt und diffuse Ängstlichkeit sich breit macht, die dann behindert.
Da bleibt Dir wirklich nur eines:
Mal Dir aus, was schlimmstenfalls passieren kann.
(Erfahrungsgemäß ist es gar nicht SO fürchterlich.)

Dann kommt der Schritt heraus aus der Ängstlichkeit: Du musst der - vermeintlichen - Gefahr ins Auge sehen und Dich damit konfrontieren.
So wird man übrigens auch Phobien erfolgreich los.
Das klappt nicht immer sofort und es kann auch Rückschläge geben, aber die realistische Betrachtung einer gefahrvollen Situation macht diese wesentlich weniger schlimm.

Ganz wichtig: Jeder Mensch ist anders.
Eine Binsenwahrheit, ich weiß. Aber wir neigen dazu, individuelle Erfahrungen zu generalisieren, d. h. habe ich einmal ein schlechtes Erlebnis gehabt, vermute ich, dass ich es mit anderen Menschen auch haben werde. Das kann im ungünstigsten Fall zur selbsterfüllenden Prophezeihung werden.
Also: Jeder Mensch hat eine neue Chance verdient. Ohne Einschränkung.

Das heißt natürlich nicht, dass Du blauäugig irgendwelchen Dummbeuteln auf den Leim gehen sollst. ;)

Gruß
vom Feuerkopf

supastah84
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Fr 2. Apr 2004, 23:54 - Beitrag #87

Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Doch auch, wenn es aussichtslos scheint und der Schmerz dich auffrißt, so gibt es doch immer ein Licht am Horizont. So fern und unerreichlich es auch scheinen mag, so ist es doch da und eines Tages wirst auch du es erreichen. Und schon allein dafür lohnt es sich doch zu kämpfen. Denn "leben" heißt nun mal Kämpfen - Ruhe wirst du im Grab finden.

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Mi 7. Apr 2004, 21:15 - Beitrag #88

Erstmal sorry, dass ich mir so selten melde. Ist ne lange Geschichte und auch ein wenig kompliziert...aber in nächster Zeit sollte ich öfters die Gelegenheit haben, hoffentlich

@Feuerkopf
Du meinst, ich soll mir ausmalen, was schlimmstensfalls passieren kann. Ich denke, am Ende, tief in mir drinnen, habe ich Angst, dass man mich allein lässt. Alleine zu sein... und andererseits, eine Freundin hat mal zu mir gesagt, dass ich doch niemand näher an mich heranlasse. Also, rein innerlich gesehen, ich nie etwas von mir erzähle...

@supastah84
Es ist komisch, aber manchmal sehne ich mich genau nach dieser Ruhe. Leben heisst kämpfen...aber wenn die Kraft fehlt. Wenn ich mich frage, wofür ich überhaupt noch kämpfe. Es ist komisch, aber früher konnte ich morgens aufstehen und habe mich über irgendetwas einfach nur kaputt gelacht, egal was, und wenn es nicht einmal wirklich witzig war, aber ich habe gelacht, weils Spass gemacht hat. Und nun...ich habe das Gefühl, dass ich nur noch vor mich hin vegetiere, das Leben als Einheitsbrei, erfüllt von einem Gefühl der Leere.

Feuerkopf
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Mi 7. Apr 2004, 23:44 - Beitrag #89

Wanderer,
weißt Du, was mir richtig gut gefällt an Dir? Du nimmst unsere Ratschläge ernst, so wie wir Dich ernst nehmen.

Was hat Dir Deine Fröhlichkeit genommen, warum ist jedes Aufstehen inzwischen eine Überwindung?
Was verstellt Dir den Blick auf die schönen Seiten des Lebens, auf die liebenswerten Kleinigkeiten?

Du sagst, Du hast tief in Dir Angst vor dem Alleinsein. Letztlich ist jeder Mensch allein, aber das ist doch nicht schlimm. Du kannst allein, selbständig, autonom sein, ohne zu vereinsamen!

Die Angst, von anderen enttäuscht zu werden - was können sie Dir denn tun, wenn Du sie an Dich heranlässt? In ganz vielen Fällen reagieren Menschen auf Vertrauen wieder mit Vertrauen.
Sei nicht so scheu!

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Di 20. Apr 2004, 20:10 - Beitrag #90

Feuerkopf,
irgendwie bringst du mich immer zum Nachdenken. Wo ist die Fröhlichkeit hin? Ich habe lange über diese Frage nachgedacht und ich weiss es nicht.
So gesehen ist nicht viel anders als früher. Vielleicht...es ist nicht einfach zum erklären, aber früher ist es mir einfach gefallen zu träumen. Geschichten in meinem Kopf zum Leben zu bringen, mich an Träume zu halten, in der Hoffnung, sie irgendwann fassen zu können.
Natürlich sehe ich mich auch als autonomes Wesen und ich kann auch allein sein. Nur eine innere Einsamkeit, davor habe ich Angst, auch nicht andauernd. Nur wenn sich wieder einmal alles in mir aufgebaut hat, es ist ein Gefühl als würde ich fallen, innerlich. Und wahrscheinlich wünsche ich mir jemand, der mich fängt...

Feuerkopf
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Di 20. Apr 2004, 22:38 - Beitrag #91

Ach, Wanderer,
da habe ich Dich wieder ans Grübeln gebracht. Ich wünschte, ich könnte Dich mal zum Lachen bringen.

Du bist immer noch zu sehr in Dir drin. Da ist es nicht wirklich aufregend, deshalb wirst Du auch trübsinnig, weil die Anregung von außen fehlt.
Glaub mir, es gibt einen Grund, dass Dir das Lachen vergangen ist. Finde ihn, erinnere Dich an die Zeit, die voller Lachen war und wie gut das Gefühl ist, fröhlich zu sein, einfach so, ohne tieferen Sinn. Einfach, weil das Wetter gut ist, oder ein Essen schmeckt oder die neue CD von Was-weiß-ich-wem super klingt.

Wenn Du aus Dir heraus willst, dann höre anderen Menschen zu. Du musst gar nicht viel sagen, aber hin und wieder gut fragen. Du wirst so viel erfahren, so viel Interessantes. Und dann kannst Du auch mal von Dir sprechen, den anderen was zurück geben.
Versuche, mitzufühlen, Dich auf die Welt anderer einzulassen.
Besuche andere auf ihrer Insel.
Dann besuchen sie auch Dich.

Feuerkopf
heute sehr bildhaft :)

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