Ich hab mich neulich ein wenig an Büchner gemacht: Einmal Leonce und Lena und dazu noch der Woyzeck. Beide sind recht kurz und ein wenig merkwürdig

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Ersteres ist wenigstens ein vollendetes Werk und dazu noch ein Lustspiel. Es geht im Grunde darum, dass ein Prinz und eine Prinzessin, die sich noch nie gesehen haben, heiraten sollen, aber fliehen, sich zufällig treffen, sich verlieben und erst später feststellen, dass sie ohnehin heiraten sollten. Das Stück konzentriert sich aber weniger auf Handlung, denn auf die Sprache, denke ich, samt einem sehr ausgeprägten Wortspielhumor, und die seltsamen Charaktere.
Der Wyozeck ist noch seltsamer. Hier geht es um einen Soldaten, der für Geld gleichzeitig noch medizinische Versuche über sich ergehen lässt, um sein uneheliches Kind samt dessen Mutter mit zu versorgen. Die betrügt ihn allerdings und er ersticht sie. Das ganze ist nur Fragment und allein dadurch schon etwas wirr, durch den reichlich seltsamen und verwirrten Charakter des Woyzeck wird das ganze nur noch schlimmer gemacht... ich will nicht wirklich sagen, dass das Drama schlecht oder nicht lesenswert wäre, es ist durchaus stellenweise recht interessant, ein wenig in die expressionistische Richtung gehend (trotz der vergleichsweise frühen Entstehungszeit). Das darin dargestellte Menschenbild hat wirklich fatalistische Züge, aber es ist, denke ich, durchaus noch im Rahmen dessen, was man realistisch heißen könnte. Im Grunde klammerte Woyzecks ganze Existenz an dieser Frau und dem Kind und als der andere Mann ihn auch noch verhöhnt, ist seine Reaktion durchaus verständlich.
Als nächstes werd ich wohl Fahrenheit 451 anfangen.
Padreic