Die Jugend: Was geht ab?

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Voronwe
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Sa 28. Feb 2004, 03:14 - Beitrag #21

Ähm ... du verstehst nicht recht.
Unter Brüdern wäre sowas EINIGES anders als sonstwas. Vielleicht hast du ja keinen (älteren) Bruder, aber da ist sowas nicht als Prügelstrafe zu beurteilen.

Wie würdest du denn solch ein Verhalten probieren in den Griff zubekommen.
Therapeut MÖP falsch, kenne genug die hin gegangen sind. Die Konversation sah ähnlich aus: "Erzähl doch mal etwas über dich", "Halt die Fresse Hu**nso**" ...


PS: Du hättest dich echt besser rausgehalten ...

asw22
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Sa 28. Feb 2004, 08:26 - Beitrag #22

mhm, und als selbstsändige indivuden kommt dann sowas raus, wie die kinder von meiner ex-untervermieterin, nie geschimpft bekommen, nie eine gewischt bekommen, wo sich mama ins bad sperren muß, und kurz vorm nervenzusammenbruch ist, weil sie den selbständigen unabhängigen 2 und 4 jährigen individuen nicht mehr herr wird.... klar darf man seine kinder nicht grün und blau schlagen, aber mal etwas grenzen aufzeigen, oder auch mal eine ohrfeige, ich glaub, das hat noch niemand geschadet...jedenfalls weiß man dann, bis hier her und nicht weiter....
mir hats nicht geschadet :s11:

Feuerkopf
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Sa 28. Feb 2004, 11:46 - Beitrag #23

Das ist wirklich lustig!
Jede Generation denkt von sich, sie sei "besser" als die Vorgängergeneration. Niemand hat je rumgeprollt, niemand sich in der Öffentlichkeit schlecht betragen, es gab keine Prügeleien, kein Mobbing.

Wisst ihr was? Das ist erinnerungstechnische Schönfärberei. Nichts anderes.

Ich kann mich sehr wohl an meine Jugend erinnern. Wir waren frech, haben Lehrer zur Weißglut getrieben, waren besoffen in der Öffentlichkeit, haben Sachen kaputtgemacht etc. pp.
Und alle, die nach mir kamen, waren phasenweise genau so.

Es hat immer Keilereien gegeben und Schutzgelderpressungen. Ich brauche nur meine Eltern zu fragen (beide über 70) und meinen Mann, der noch mal fast 10 Jahre älter ist als ich.
Schon vor über 20 Jahren hatten wir hier einen Fall, wo ein Berufsschüler seine Lehrerin mit dem Messer angegriffen hat. Wurde nur nicht so an die große Glocke gehängt.
Die Waffenfunde bei Razzien an der hiesigen Hauptschule sind auch keine Meldung wert, weil die Schule nämlich gut geführt ist und die Lehrer sich gegen Rüpel zur Wehr setzen.

Richtig ist aber, dass viele Eltern sich aus der Erziehungs"arbeit" - und es ist verdammt noch mal viel Arbeit, Kinder großzuziehen - verabschieden, aus welchen Gründen auch immer. Dieses Nicht-Erziehen gibt es in allen sozialen Schichten, mit allen unangenehmen Folgen.

Meiner Meinung liegt es u. a. daran, dass Kindern das Kindsein immer mehr missgönnt und vermiest wird. Kinder sollen möglichst früh in den Produktionsprozess eingegeliedert werden, möglichst schnell zweckdienlich lernen. DAS finde ich zum Kotzen.
Dreizehn-/Vierzehnjährige mögen manchmal aussehen wie Erwachsene und auch solche Attitüden pflegen, aber sie sind Kinder! Kinder, mit all ihren Egoismen, ihren Ängsten, ihren Unsicherheiten und ihren Selbstüberschätzungen.

Nachtrag:
Gebe Zirias unbedingt Recht!
Jede Ohrfeige ist überflüssig. Und sie schadet. Definitiv.

Traitor
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Sa 28. Feb 2004, 13:41 - Beitrag #24

Großenteils gebe ich Feuerkopf recht. Man übertreibt es heutzutage mit dem Beschimpfen der Jugend. Allerdings ist es für mich auch nicht so, dass es heute kein bisschen schlimmer wäre als früher. Der erwähnte Erziehungsnotstand erreicht ganz neue Dimensionen. Früher war das schlechte Benehmen eher eine Trotzreaktion der Jugend gegen die Eltern, heute wissen immer breitere Teile der Jugend es einfach nicht besser.
Deshalb muss man auch mit Erziehung dagegenhalten, nicht mit Prügeln. Und auch Erziehung der Eltern zu mehr Erziehung müsste irgendwie erreicht werden...

JaY
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Sa 28. Feb 2004, 14:25 - Beitrag #25

Feuerkopf hat Recht aber eben nicht überall. Klar war ich nicht unbedingt besser, ich glaube keiner von uns. Aber was soll ich sagen ich wäre nie auf den Gedanken gekommen im Kino zu Rauchen (Obwohl ich in dem Alter auch noch geraucht habe) oder mich in der Öffentlichkeit zu besaufen. Mutwillig habe ich auch nichts kaputt gemacht, da ich eigentlich schon immer das Eigentum anderer Leute zu schätzen weiß, klar wären meine Eltern für den Schaden aufgekommen aber ich wäre dann sicherlich mit Taschengeldkürzung (was mehr als nur Recht und billig gewesen wäre) bestraft worden. Doch im Punkt mit der Ohrfeige vertrete ich wohl eine andere Meinung wie die Meisten.

Ich habe einige Ohrfeigen kassiert aber ehrlich gesagt wollte ich es nicht anders. Ich war ein Bastard. Öfters habe ich auch die Wange für meine kleine Schwester hin halten müssen denn sie würde ja sowas nie machen also war ich der Schuldige. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke bin ich ehrlich gesagt meinen Eltern für jede Watschn dankbar, als Kind war es für mich unverständlich und ungerecht aber jetzt wo ich langsam Erwachsen werde sehe ich das mit ganz anderen Augen. Ich hab in meinem Ganzen Leben eine einzige Ohrfeige bekommen die Ungerechtfertigt war. Von meiner Tante, ich rede bis heute noch nichts mit ihr (es ist ca 10Jahre her) Alle am Tisch bestätigten meine Unschuld doch hat sie nicht die geringste Entschuldigug über ihre Lippen gebracht von daher ihr Pech.

Ich weiß leider nicht wo es noch hinführen soll denn ich empfinde es so als würde die Soziale Kälte immer größer und somit auch der Verdruss der Jugend. Ehrlich gesagt war früher einiges Besser. Wir handelten aus Trotz oder weil wir Rebellieren wollten doch wie schon erwähnt scheint es so als würde die Jugend heute so handeln weil sie es nicht anders kennt. Vielleicht liegt es an der Perspektivlosigkeit der Jugendlichen, ich weiß es nicht. Ich hoffe das es wirklich nur so eine Phase ist die wieder vorbei geht denn sonst sehe ich für die Zukunft mehr als nur Schwarz.

Feuerkopf
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Sa 28. Feb 2004, 15:50 - Beitrag #26

Ich bin immer ein bisschen vorsichtig, wenn es auf die Aussage
"Society is to blame" hinausläuft.

Society, also die Gesellschaft, sind wir alle. Jede/r von uns ist in seinem kleinen Umfeld mitverantwortlich.
Es ist ganz billig, die Verantwortung irgendwohin "nach oben" zu verschieben, wenn "hier unten" die Probleme auftreten.

Die soziale Kälte, die hier ganz richtig erwähnt wird, ist doch keine neue Erfindung. Karrierebolzerei wird schon seit den 80ern ausdrücklich gewollt. Ellenbogen haben mehr Ansehen als freundliche Nachsicht.
Und - um mal kurz den Bogen zum Schnellfahr-Topic zu schlagen - es wird gern vergessen, dass der Schwächere Rücksichtnahme verdient und ohne Rücksicht halt sterben muss. (Bildlich wie tatsächlich)

Wenn in den 80ern und 90ern Millionen von Arbeitnehmern meinen, ohne Gewerkschaften auszukommen, ja, sich geradezu darüber lustig machen, dann dürfen besagte Arbeitnehmer heute nicht jammern, wenn sie keine mächtigen Interessenvertreter mehr haben. Sie haben sie und damit sich selbst geschwächt, weil sie dem Geschwätz der New Economy aufgesessen sind.

Noch ein Beispiel im Kleinen mit großer Langzeitwirkung:

Wenn ihr hier über Lehrer ablästert, dann zeigt das, dass ihr keinen Respekt (im Sinne von Achtung) vor diesem Job habt. Wie aber soll eine Berufsgruppe, die permanent verlacht, verkannt und angefeindet wird, gescheit arbeiten können und die Defizite auffangen, die an ihre Arbeitsplätze herangetragen werden?

Ändern tun wir nur was, wenn wir uns selbst ändern. Das ist nun mal so.
Wenn ihr wollt, dass weniger Gewalt passiert, überprüft euren eigenen Alltag. Auf rüdes Sprechen, auf abfällige Gesten, auf Nickeligkeiten. Auf selbst ausgeübte Gewalt.

Änderung erfordert persönliches Engagement.

Voronwe
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Sa 28. Feb 2004, 15:57 - Beitrag #27

Ich muss Feuerkopf widersprechn, weia was ist passiert? ;)
Ich rede ja eigentlich auch vno meiner JUGENDGENERATION da es ja die heutige ist.
Das Problem, klar Früher hat es auch Erpressungen gegeben ect. aber es nimmt überhand.
Man muss langsam schon mit nem mulmigen Gefühl Abends durch Bonn laufen weil man zu 80% damit rechnen muss dumm angemacht zu werden. Mag auch an unserem hohen Ausländeranteil liegen doch diese gehören nunmal auch zu unserer Jugend.
Ich glaube nicht das mal die eine oder andere Ohrfeige Schaden anrichtet, manchen würde es eher gut tun. Da diese nie Grenzen gezeigt bekommen haben.
Beispiel ein ehemaliger Freund von mir:
Mutter alleinerziehend, 3 Kinder, 2 Hunde, kleine Wohnung.
Ältester Sohn (16) raucht im Zimmer, säuft sich zu wie er will, kifft in seinem Zimmer, brüllt seine Mutter an wenn es ihm passt, beleidigt sie als Hure, Nutte, Schlampe usw.
Der Bruder (ca.10) ähnlich.
Die Schwester (ca.8) frech bis zum geht nicht mehr.
Was soll man zu so einer Situation sagen? Und das ist sicher keine Ausnahme ...

Feuerkopf
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Sa 28. Feb 2004, 16:15 - Beitrag #28

Voronwe,
solche Familien hat es immer gegeben.
Und glaube mir, Prügel nützt da gar nichts, sondern nur eine effektive Familienberatung, in der die Mutter gegenüber ihren Kindern gestärkt wird.

Es hat eine große Entsolidarisierung gegeben. Niemand fühlt sich so recht verantwortlich, weil Verantwortung immer unbequem ist und ggfs. auch Zivilcourage erfordert.

Zivilcourage wäre in einem solchen Fall, wenn Du zu dem 16jährigen sagst, dass er dabei ist, seine Mutter umzubringen.
Oder wenn Du Dir die beiden Jüngeren schnappst und die Mutter mal entlastest, indem Du mit ihnen rausgehst. Dabei kannst Du so ganz nebenbei mit-erzieherisch tätig werden.

Aber nein. Die Frau mit den drei Kindern - wo ist übrigens der Vater? - wird allein gelassen und bestenfalls bedauert.

Voronwe
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Sa 28. Feb 2004, 17:12 - Beitrag #29

DER Vater ... gibts nicht, einmal der Vater von den 2 kleinen und einmal der Vater von dem ältesten.
Klar als er noch mein Freund war hab ich ihn schon gesagt, alter lass mal den Scheiß, deiner Mutter gehts dreckig.
Aber einsicht hat dieser Kerl auchnicht -> deswegen ehemailiger Freund ...

Mag sein das ich echt (noch) nicht die Zivilcourage besitzte. Aber ehrlich gesagt, die Mutter hatte soviel unterstüzung von Großeltern, ich versteh die Frau nicht mehr.

JaY
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Sa 28. Feb 2004, 17:36 - Beitrag #30

Zum Thema Familenberatung, als ich meine erste Oma verloren habe (Brustkrebs) fiel ich in ein tiefes Loch, so empfahlen meine Lehrer meinen Eltern eine Familienberatung, ich fand es irgendwie gut das sich meine Lehrer auch sorgen um mich machten da mir selbst dieser Zustand nicht passte.

So waren wir bei der Frau, die meines erachtens überbezahlt wenn nicht sogar überflüssig war/ist. Sie hatte tatsächlich gesagt das mich meine Eltern misshandeln da ich als 'kleiner' Junge öfters Knochenbrüche von Sportunfällen hatte. Ich war so ein richtioger kleiner Wildfang, wer mich richtig kennt merkt es heute noch. Nach dem ich ihr erklärt habe das sie sich das mal aus dem Kopf schlagen soll weil es nicht so ist hat sie mir unterstellt ich wolle nur Aufmerksamkeit erregen. Zu guter letzt haben wir dann noch ein Spiel gespielt. Da aber gar nicht den Regeln entsprach. Was mir bis heute noch nicht einleuchtet.

Irgendwann ich war wieder mal auf Streifzug im Wald fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das einzige was mich wirklich belastete war das ich zwar gewusst hatte das sie Sterben wird doch war für mich dieser Zeitpunkt noch sehr fern und überraschte mich somit ihr Ableben.

Ich glaube Familienberatungen sind nicht immer sinvoll weil sie weder die Genauen Umstände oder sonst irgendetwas kennen. Für sie ist es nur ein Fall. Außerdem würde ich nicht mit jedem Fremden über meine Probleme Reden.

Im Falle von Voronwe, nicht das ich ihn jetzt heruntersetzten will er ist genauso noch Kind wie ich noch nicht erwachsen bin. IOch bin dabei erwachsen zu werden. Es ist verdammt viel Verantwortung wenn er sich dei beiden Kleinen Schnappt und mit ihnen etwas Unternimmt. Übrigens wer sagt das sie ihm nicht auch auf der Nase herum tanzen würden wenn sie es schon bei de eigenen Mutter machen?

Ich persönlich kenne keine Fälle, bei denen Kinder gegen ihre Eltern gehen. Vielleicht liegt es daran das bei uns auf dem Land die Welt wohl doch noch etwas mehr in Ordnung ist als anderswo in der Stadt.

Voronwe
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Sa 28. Feb 2004, 19:22 - Beitrag #31

Sicherlich bin ich noch ein Kind, das wollte ich auch mit dem obigen in einer Weise ausdrücken. Ich denke nicht das sie mir auf der Nase rumtanzen würden da ich eigentlich sehr gut mit Kindern klar komme aber auch weiß (!ohne Gewalt!) für Ruhe zu sorgen ;)

Ja, da wo die Familie lebt (gutes Deutsch) ist es eh eine eher Sozialschwache gegend. Viele Ausländer, viele SozialWohnungen usw.
Aber allein das soetwas vorliegt finde ich schon irgendwie zukrass.

Feuerkopf
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Sa 28. Feb 2004, 19:51 - Beitrag #32

Leute,
ich will euch nicht persönlich an die Karre fahren, missversteht mich bitte nicht. Ich versuche, vom Besonderen ins Allgemeine zu abstrahieren, da der Fall mit der alleinerziehenden Mutter eben ein Beispiel ist.

Voronwe,
Du hast in Deiner Antwort genau die Hilflosigkeit beschrieben, die ich meine.

Es gibt sogar zwei Väter, die sich nicht kümmern, ergo verantwortungslos handeln.
Es gibt eine Mutter, die offenbar komplett überfordert ist, Hilfe aber nicht so einfordert, wie sie sie benötigt, aus welchem Grund auch immer.
Es gibt einen Sechzehnjährigen, der nicht Kind sein darf und völlig von der Rolle ist. Und es gibt zwei Kleinere, die dadurch ein mieses Rollenvorbild haben.
Schlechte Karten, würde ich sagen.

Jay,
ich wollte auf keinen Fall Voronwe die Verantwortung für diese ganze Sache aufbürden, sondern zeigen, wo man u. U. mal ansetzen kann.
Allerdings kann ich Dein Argument "ja, aber wenn die beiden dann ihm/ihr auf der Nase rumtanzen" nicht ganz nachvollziehen, denn dann dürfte man niemals etwas tun, was schwierig sein kann, verstehst Du?

Deine Erfahrung mit der Frau von der Familienberatung zeigt eines, nämlich, dass wir viel mehr Fachleute in dieser Richtung benötigen. Vielleicht hättest Du auch eher einen Jugendtherapeuten oder einen Pastor als Seelsorger gebraucht. Das weiß man aber vorher nicht.
Verkehrt ist auf jeden Fall, sich gegen Hilfe von außen zu sperren.
"Ich rede nicht mit Fremden über meine Probleme."
Warum eigentlich nicht? Sie sind - wie in diesem Fall - zur Verschwiegenheit verpflichtet, sie sind im Normalfall darauf trainiert, Krisenintervention zu betreiben und vor allem: Sie sind auf Deiner Seite!

Voronwe
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Sa 28. Feb 2004, 23:19 - Beitrag #33

Was ich gemerkt hab was gut geht, wenn ich arge Probleme habe quatsch ich schonmal mit Leuten ausm Inet die ich halt schon ne Weile kenne aber tja, irgendwie gehts da doch einfacher ;)
Aber mit komplett Fremden -> Pastor ect. würde ich auch nicht gerne reden wollen.
Das liegt aber wohl mehr an meiner Persöhnlichkeit.

Maurice
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So 29. Feb 2004, 11:31 - Beitrag #34

Original geschrieben von Zirias
Von einem Extrem (Desinteresse) ins andere ("Zucht und Ordnung" einprügeln), das haben wir mal wieder gern. Wozu sollte man seine Kinder auch zu selbständigen und unabhängigen Individuen erziehen?

Je nachdem was besser für die Gesellscahft ist... wenn kriminelle und randalierende "Individuen" der Gesellschaft schaden, wäre es für diese wohl vernünftig friedliche "Massenware" zu produzieren.


Original geschrieben von JaY-82
Klar war ich nicht unbedingt besser, ich glaube keiner von uns.

Doch, ich behaupte das von mir. :s11: Deshalb galt ich aber auch als ziehmlich "uncool". ^^ Ich habe nicht geraucht, nicht gesoffen, nicht rumgevögelt, nicht rumrandaliert oder rumgeprügelt... Asche über mein Haupt, dass ich meine Jugend so einfach "weggeworfen" habe. :D


@Topic: Da ich selbst noch jung bin und ich in dem Alter über das hier diskutiert wird nicht viel freiwillig mit Gleichaltrigen zu tun hatte werde ich mich mit einer persöhnlichen Sicht der Dinge die auf meinen Erfahrungen beruhen vernunftsmäßig zurückhalten.
Man hört auf der einen Seite, dass die heutige Jugend so verdorben sei und früher alles besser sei, auf der anderen aber, dass die Jugend früher auch mehr als genug Mist gebaut hat. Meinem subjektives Empfinden nach ist die heutige Jugend krasser drauf als "zu meiner Zeit". Wie gesagt mein subjektives Empfinden, das soll keinerlei objektive Gültigkeit beanspruchen.
Einige hier sagen ja auch von sich, dass sie vor gar nicht all zu langer Zeit selbst ein Verhalten an den Tag gelegt haben, das sie heute missbilligen. Die Wurzel des Übels ist wohl mit die Pubertät an sich... ergo müsste man diese abschaffen. :D ;)
Ich bin kein Fachmann in Erziehung und ist die Antwort auf die Frage nach der richtigen Erziehung wohl kaum so mir nichts dir nichts aus dem Ärmel zu schütteln, aber ich glaube das was heute praktiziert wird, dieses entweder fast an völliger Zügellosigkeit grenzenden Erziehung oder die Angst die Kinder höchstens mit Samthandschuhen anzufassen, wird wohl kaum der richtige Weg sein.

Voronwe
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So 29. Feb 2004, 14:38 - Beitrag #35

Jo, meine Eltern haben mich erzogen / erziehen mich noch immer mit etwas strengerer Art.
z.B. bin 15 und darf "nur" bis 23uhr in die Stadt ect.
Einerseits stört es mich da viele Freunde (auch jüngere) schon bis teilweise 2uhr weg bleiben dürfen. Doch wenn ich mir die Frage stelle, wie würdest du es machen wenn du Kinder hättest ... ich würd meine Kinder auch nicht länger als 24uhr weglassen wenn ich mir angucke was so alles rumläuft.

Aber noch ein Beispiel von einem Freund von mir. Alleinerziehnder Vater, mein Freund darf bis teilweise 2uhr raus (im November 15 geworden) darf zuhause trinken (auch höherprozentiges) rauchen usw. ich find das auch zu krass, und man merkt es langsam wie negativ es sich auswirkt.
Er denkt auch langsam er kann sich alles erlauben.

Die heutige Erziehung ist wohl in manchen Fällen einfach viel zu locker betrachtet.

Zirias
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So 29. Feb 2004, 14:40 - Beitrag #36

Original geschrieben von Voronwe
[bla bla bla]
PS: Du hättest dich echt besser rausgehalten ...

Mit Verlaub, du bist ein Idiot.

Original geschrieben von Maurice
Je nachdem was besser für die Gesellscahft ist... wenn kriminelle und randalierende "Individuen" der Gesellschaft schaden, wäre es für diese wohl vernünftig friedliche "Massenware" zu produzieren.

Das hat nicht wirklich etwas miteinander zu tun. Wer sich bereits kriminell verhält, bei dem ist schon viel früher etwas schiefgegangen. Und das liegt garantiert nicht daran, dass die Eltern auf Prügel verzichtet hätten (manchmal sogar im Gegenteil), sondern meistens haben die Eltern einfach viel zu wenig Interesse am Kind gezeigt und es immer einfach machen lassen, sieht man häufig.
Wenn es also bereits schiefgegangen ist, dann noch "draufhauen"? Kann man sicher drüber streiten, ich bin eher skeptisch, dass das irgendeinen positiven Effekt haben könnte.

Original geschrieben von Maurice
Original geschrieben von Zirias
Klar war ich nicht unbedingt besser, ich glaube keiner von uns.

Ich möchte sehr bitten, doch richtig zu zitieren. Das habe ich sicher nie geschrieben. Ich war besser und kenne viele, die auch keinen solchen Scheiß gebaut haben.

Greets, Ziri

Maurice
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So 29. Feb 2004, 15:04 - Beitrag #37

Oh tut mir leid da hab ich echt Mist gebaut, das ist natürlich nicht von dir, sondern von Jay gewesen, hab da eindeutig was beim posten verpeilt, werd ich sofort richten. Sorry nochmal. ^^*

@Topic: Ich bin auch nicht dafür, seine Kinder mit Gewalt zu erziehen, aber ich halte eben genauso wenig von dieser super-liberalen und super-toleranten Erziehung. Wenn ein Kind Scheiße baut, dann soll es auch bestraft werden und es nicht einfach dulden oder gar nicht erst hinsehen. Gewalt beseitigt die Probleme wohl in den allerwenigsten Fällen, sie schafft wohl für gewöhnlich nur neue.

Zirias
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So 29. Feb 2004, 15:11 - Beitrag #38

Da stimme ich voll und ganz mit dir überein. Man beobachtet eben, dass häufig die Leute, die sich nunmal nicht um ihr Kind kümmern und es alles tun lassen, dann mal zuschlagen, wenn bei ihnen sozusagen das Fass überläuft.
Kinder sollten eben streng aber gewalt- und angstfrei erzogen werden; sie sollen sowohl moralische Werte, Integration in die Gesellschaft (die viel zitierte Sozialkompetenz) als auch freies eigenständiges Denken und Handeln lernen.

Greets, Ziri

Padreic
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So 29. Feb 2004, 17:06 - Beitrag #39

Meine ehemalige Klassenlehrerin hat uns mal erzählt, sie hätte ihre Kinder das erste Mal geschlagen, als diese sie geschlagen hätten. Seinen Kindern keine Ohrfeigen zu geben, ist sicher ein nobles Ziel, und mag im Idealfall auch funktionieren, aber was soll man in der Praxis als Elternteil tun, wenn man von seinen Kindern angegriffen wird, ob jetzt körperlich oder verbal? IMHO kann da eine Ohrfeige helfen, damit das Kind wieder zur Besinnung kommt. Das ist, denke ich, auch keine Gewalt, egal wie sehr Ohrfeigen auch schmerzen mögen, sie tun nicht wirklich weh, jedenfalls nicht sie direkt, sondern vielmehr der Vorwurf, der daraus spricht, aber da kann man verbal viel schlimmeres anrichten.

Aus persönlichen Erfahrungen kann ich die Verschlimmerung der Jugend nicht ganz nachvollziehen, was aber daran liegen mag, dass ich in keinem sozialen Brennpunkt wohne und unsere Schule auch ganz ordentlich ist. Das heißt natürlich nicht, dass die kleineren den größeren stets Respekt zollen, man wird halt schonmal halb umgerannt oder Leute, die eine Patenklasse übernommen hatten, hatten auch schonmal mehr Pech, indem sie ziemlich übel von ihren Patenkindern genervt wurden, aber eigentlich "rumprollen" gegenüber Älteren ist mir noch nicht untergekommen.

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So 29. Feb 2004, 17:50 - Beitrag #40

Original geschrieben von Voronwe


Aber noch ein Beispiel von einem Freund von mir. Alleinerziehnder [B]Vater
, mein Freund darf bis teilweise 2uhr raus (im November 15 geworden) darf zuhause trinken (auch höherprozentiges) rauchen usw. ich find das auch zu krass, und man merkt es langsam wie negativ es sich auswirkt.
Er denkt auch langsam er kann sich alles erlauben.
[/B]


Hm, ich bin im August 15 geworden. Ich darf rauchen, doch habe ich vor einem Monat ungefähr damit aufgehört (hoho, meine Eltern waren stolz wie sonst was auf mich). Sie wissen auch, dass ich auf Feten Schnaps trinke, zu hause trinke ich auch öfters ein Bier mit meinen Geschwistern und Eltern zusammen. Auch wenn Freunde am Abend hier sind, trinken wir ziemlich oft Bier.
Raus darf ich auch länger, am WE bin ich meistens gegen 3 zu Hause. Vielleicht kommt das daher, dass hier in Dissen usw. keine strenge Kontrolle gemacht wird. Das heißt, ich habe keine Probleme damit in eine Disse hinein zu kommen. Naja, liegt vielleicht auch daran, dass ich nicht wie 15 aussehe (auch wenns nun eingebildet klingen magist das so)
Ich meine auch, dass meine Eltern mich nicht verzogen haben.
Sie lassen mir sehr sehr viele Freiheiten aber wenn sie merken, dass z.B. die Schule darunter leidet wirds halt strenger angezogen. Wenn sie mir den kleinen Finger geben und sagen "bleib so lange du willst" nehm ich nicht die ganze Hand, sondern komm dann nicht später wie 4 nach Hause. Das ist aber auch nur meistens der Fall, wenn hier im Dorf irgendwelche Feten sind.
Naja, eine Ohrfeige habe ich schon oft genug bekommen, einmal auch ohne Grund, dafür hat mein Vater sich auch oft genug entschuldigt. Im Großen und Ganzen hat es mir nicht geschadet, denn nun weiß ich wie weit ich gehen darf. Das ich eine Ohrfeige bekommen habe ist aber nun auch schon über ein Jahr her und seitdem habe ich echt sehr selten Stress mit meinen Eltern. Ich komme ziemlich gut mit ihnen klar.

Also ich bin der Meinung, dass man ihren Kindern viel erlauben kann, auch ohne das sie "verzogen" werden und zur kriminalität übergehen.

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