Jade seufzte innerlich. Irgendwie musste sie dafür sorgen, dass Zayed das letzte Stück mit den Anderen ritt. Vielleicht würden sie alle bald von ihrer wahren Herkunft erfahren, doch vielleicht versagte ihre Tante auch die Hilfe und dann hätte sie zumindest ihr Geheimniss noch gehütet. Jades Herz klopfte bei dem Gedanken zurück nach Lothlorien zu kehren. Vor ihren Augen tauchte der Wald wieder auf, in dem sie gelebt hatte, bevor ihre Tante sie zur Flucht zwang.
Sie war drei Jahre alt. Der Wald blühte in voller Pracht. Sie spielte mit ein paar Elbenkindern. Zusammen rannten sie durch den Wald, am Fluss entlang, zurück zur Stadt. Jade war glücklich gewesen an diesem Ort. Ihre Mutter und deren zwei Schwestern gehörten Galadriels Geschlecht an. Ihre Mutter war es, die die Elben ihre Königin nannten. Sehr zum Verdruss ihrer Schwester Fariel, die den Rang ihrer Schwester wollte. Doch sie hatte keine Chance, denn auch die dritte Schwester, Loriel, hiel zu Jades Mutter. Doch dann kam eine Gruppe Menschen und ihre Mutter verliebte sich . Jade wurde geboren. Nun hatte Fariel den perfekten Grund den Thron zu übernehmen, denn einst schworen die Elben von Lodrien sich nie wieder mit Menschen, Zwergen und anderen Völkern einzulassen und gerieten so in Vergessenheit. Doch nun hatte es die Königin gewagt sich mit einem Menschen einzulassen. Glarial, Jades Mutter, gab die Unsterblichkeit auf und verließ den Wald, aber Jade ließ sie da. Loriel sollte sich um sie kümmern. Doch Fariel macht ihr das Leben schwer. So auch an diesem Tag. Jade war fünf. Von iher Tante wiedereinmal gepeinigt, rannte sie davon, bis zum Nimrodel. Dort ließ sie sich ins Gras fallen und weinte. Sie konnte nichts tun. Fariel war Königin und auch Loriel konnte sie nicht schützen. Leichtes Hufgetrappel schreckte Jade auf. Am gegenüberliegenden Ufer stand ein Fohlen auf wackligen Beinen. Es war braun mit einer Blässe auf der Stirn. "Ist alles in Ordnung, kleines Fohlen? Wo ist deine Mutter?" Das Fohlen lief davon. Jade folgte ihm und es führte sie zu einer kleinen Mulde, nahe am Fluss. In ihr lag eine tote Stute und daneben ein zweites Fohlen. "Dein Geschwisterchen?" Jade untersuchte beide Pferde, ihnen ging es gut. Beide Pferde sahen fast gleich aus, nur dass das zweite Fohlen eine kleinere Blässe hatte. Jade war lange bei den Fohlen. Der Mond ging bereits auf. Vollmond. "Seht mal ihr Beiden! Ich muss nach Hause, es ist schon spät." Die Fohlen traten beide ins Licht und Jade hatte Mühe einen Aufschrei zu unterdrücken. Die Stute, die sie am Fluss zum ersten Mal gesehen hatte, färbte sich im Mondlicht silbern. Ihr Fell glänzte wunderschön und nichts wies auf die ursprünliche Farbe hin, die braun war. Auch der Hengst hatte unter dem Einfluss des Mondes seine Farbe verändert. Er war nun pechschwarz und im Dunkeln kaum noch zu sehen." Normale Pferde seit ihr beiden nicht. Ihr solltet meiner Tante lieber nicht in die Hände fallen, aber dafür sorge ich schon. Wie nenne ich euch jetzt? Wie wäre es mit Moonlight und Shadow?" Jade versorgte die Pferde drei Jahre lang. Sie waren schön und groß geworden. Immernoch wusste niemand außer ihr von ihnen. Beide Pferde konnten unglaublich schnell reiten. Jade hatte nicht einmal in den Geschichtsbüchern etwas über ein Pferd gefunden, dass eine ähnliche Schnelligkeit aufwies. Eines Abends, als sie nach Hause kam, erwartete Loriel sie schon ungeduldig."Du musst fliehen Jade. Schnell! Faliel will dich in Gefangenschaft nehmen." Jade sah ihre Tante verblüfft an."Ich habe nichts getan!" Milde sah Loriel sie an"Du bist eine Halbelbin. sie hat dem Volk eingeredet, dass von einem Menschen Böses ausgeht. Ich weiß nicht warum, aber plötzlich hören alle auf sie." Die alte Elbin reichte Jade ein kleines Päckchen."Solltest du je in Not sein, öffne es. Und jetzt klau dir ein Pferd und flieh." Während Jade durch den Wald rannte, hörte sie die Elbenwachen kommen, doch sie kamen zu spät. Jade lief zu der Stelle, an der Moonlight und Shadow normalerweise zu finden waren."Moonlight, Shadow!" Die Beiden kamen. Jade bestieg Moonlight und ließ die Pferde reiten ohne das sie wusste wohin. Sie ritten einige Zeit, Jade wusste nicht mehr wie lange. Eines Morgens sah Jade in den ersten Sonnenstrahlen die Türme von Minas Tirith glitzern...
Jade schüttelte leicht den Kopf. Das Päckchen lag ungeöffnet in ihrem Schrank. Jetzt war nicht die Zeit dafür...In diesem Moment hörte sie auf dem Flur Geräusche und ein leises Gefühl von Gefahr beschlich sie. Jade ging zur Tür und hielt dabei ihr Schwert in der Hand...
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