Terroranschläge in Spanien

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Artanis
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Fr 26. Mär 2004, 10:38 - Beitrag #21

@janw

Die Überlegungen über Bomben auf Demonstrationen finde ich gelinde gesagt merkwürdig.
1. handelt es sich bei den Terroristen nicht um blindwütige Krawallmacher, sondern sie verfolgen das Ziel, auf die besch... Lage der Menschen in den arabischen Ländern aufmerksam zumachen und etwas zu ändern.
2. ist es dabei theoretisch möglich, Demonstrationen zu überfallen, um mehr Opfer = mehr Druck zu erzeugen. Aber würden die Terroristen sich damit nicht auch die Menschen vergraulen, die eigentlich für ihre Sache und gegen die herrschende Politik sind? Insofern würde ich mir das als Terrorist mit der Demo gut überlegen...


zu 1. Das ist wohl ein schlechter Witz, oder? Die Hamas hat es sich auf die Standarte geschrieben die Juden auszurotten, das ist eine wahrklich merkwürdige Art auf den Kriegsausgang - und die anschließende Umverteilung des Territoriums - damals hinzuweisen, oder?

zu 2. Noch ein schlechter Witz? Tausende Palästinenser haben auf der Straße gejubelt, als das WTC zu einem Trümmerhaufen wurde. Der Westen kommt schließlich direkt nach Israel, man braucht doch genügend Feindbilder, sonst würde die Nutzlosigkeit der eigenen Existenz allzu offensichtlich.


ich glaube, die Anschläge waren eher der Tropfen, der das fass zum überlaufen gebracht hat,


Das glaube ich weniger, da Wahlprognosen vor den Anschlägen Aznar klar vorne gesehen haben, von einem Tropfen kann da keine Rede sein, was allein schon die wesentlich höhere Wahlbeteiligung zeigt, das war eine Kurzschlußreaktion und die wurde inszeniert.

janw
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Fr 26. Mär 2004, 12:16 - Beitrag #22

hm, aber ohne die besch...Situation in Palästina gäbs den Terror so nicht, jedenfalls sehe ich die Änderung des jetzigen Zustandes schon als primäres Ziel der hamas als Organisation, kann aber durchaus sein, daß einige ihrer Exponenten noch weiteres anstreben. In jedem Falle steckt aber ein Ziel dahinter, nicht bomben "just for fun".

Das mit dem Jubeln nach dem Anschlag auf das WTC stimmt sicher, aber eben weil usa letztlich für die ganze Situation verantwortlich gemacht wird, und da freut manch mensch sich eben über jedes eingestürzte Hochhaus.
Aber Bomben auf anti-Usa/pro-Palästina-Demos, glaub ich nicht so...würd ich jedenfalls nicht machen wenn ich die wäre.


Die Frage der nutzlosen Existenz würde sich IMHO erst stellen, wenn es eine Einigung gäbe und die Hamas-Führer sich dann damit abfinden müssen. Ob sie das dann tun würden, mag man sich sicher fragen.

Und das mit der Wahl...wie meinst Du "inszeniert"? Also der Termin für den Anschlag wurde auf 911 Tage nach WTC gelegt, daß danach Wahl war, war vielleicht nur schmückendes Beiwerk, oder der Grund, in Spanien anzugreifen und nicht in Italien, in dem Falle könnte man es Inszenierung nennen vielleicht.
Oder Herr Aznar wollte bewußt die Wahl verlieren und hat deshalb das Mit der ETA inszeniert.

LordSephiroth
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Fr 26. Mär 2004, 20:28 - Beitrag #23

Original geschrieben von Native

Ganz einfach der Soldat hat sich entschieden in den Kampf zu ziehen und weiss das er getoetet werden kann, der Zivilist hat sich anders entschieden er zieht nicht in den Kampf und toetet auch niemanden, damit er nicht getoetet wird. Es gibt keinen legitimen Grund einen Zivilisten umzubringen.


Auf einen einzelnen gesehen mag es stimmen. Aber wenn man sich die Gesamtsituation ansieht, wird man schnell bemerken, dass man zwischen Zivilisten und Soldaten überhaupt nicht unterscheiden kann, da man schliesslich nich Gedanken lesen kann. Man sieht einem Menschen nun mal nicht an ob er Menschen töten wird oder nicht.

Native
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Sa 27. Mär 2004, 00:49 - Beitrag #24

Tausende Palästinenser haben auf der Straße gejubelt, als das WTC zu einem Trümmerhaufen wurde

Ach ja, ich hab ja total vergessen das sie persoenlich da waren und alles mit eigenen Augen gesehen haben. Ich kann mich auch an die kleinen Kinder erinnern, die USA Flagen verbrant haben, doch auch interssant ist, dass diese ganzen Kameramaenner und Reporter von CNN und NBC etc. waren, und es gab auch Tausende Palästinenser die die Anschlage auf das WTC genauso verurteilt haben wie die restliche Welt, aber die haben die ja nicht im Fernsehn gezeigt, also gibt es die ja net.

janw
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Sa 27. Mär 2004, 16:29 - Beitrag #25

Native schrieb:
doch auch interssant ist, dass diese ganzen Kameramaenner und Reporter von CNN und NBC etc. waren, und es gab auch Tausende Palästinenser die die Anschlage auf das WTC genauso verurteilt haben wie die restliche Welt, aber die haben die ja nicht im Fernsehn gezeigt, also gibt es die ja net.


@ Native: Immerhin hat die Mehrheit der Reporter nur diese Wahrheit wahrgenommen, das kann man dann wohl demokratisch fundierte Berichterstattung nennen...

Native
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Sa 27. Mär 2004, 17:36 - Beitrag #26

Nicht wenn diese Reporter aum groessten Teil aus den USA kommen und vor Patriotismus und Nationalismus fast platzen, das die dann eine faire Berrichterstattung leisten ist zu bezweifeln.
e: Immerhin hat die Mehrheit der Reporter nur diese Wahrheit wahrgenommen

Also muss es ja stimmen, wenn niemand uber was anderes schreibt, gibt es es ja nicht, und das einer der anwesenden Reporter was anders wahrnimmt, gab aus oben genannten Gruenden nicht.

janw
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Sa 27. Mär 2004, 19:27 - Beitrag #27

@ Native: ich hab mit Deiner Antwort in etwa gerechnet, war aber doch interessiert, ob Du den Hauch an Ironie und Sarkasmus erkennst ;) , also in dem Sinne, in meinem letzten post war Ironiemodus AN...

Maglor
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So 28. Mär 2004, 12:33 - Beitrag #28

Original geschrieben von Native

Ganz einfach der Soldat hat sich entschieden in den Kampf zu ziehen und weiss das er getoetet werden kann, der Zivilist hat sich anders entschieden er zieht nicht in den Kampf und toetet auch niemanden, damit er nicht getoetet wird.

Falsch, der Soldat hatte sich früher dafür entschieden sich der Gefahr auszusetzen zu sterben. Heutige Soldaten (der Industrienationen) töten ohne, die Gewißheit des nahen Todes. Die Schlachten früher Tage, der konventionelle hatte noch die Gefahr des Getötetwerdens. Heute bedeutet Krieg mit Flugzeugen Bomben abzuwerfen oder besser noch Raketen von fern her abzufeuern. Da der Feind meist dazu nicht in der Lage ist, ist die Gefahr für europäische und amerikanische Soldaten eher gering. Das was heute im Irak passiert, ist kein konventioneller Krieg. Die US-Soldaten un andere üben polizeilichen Aufgaben aus und sind daher keine Soldaten im klassischen Sinne. Sie sind den selben Gefahren ausgesetzt wie alle Polizisten im Irak, der Terrorgefahr.
Das was du über Zivilisten schreibst stimmt soweit.
Was Terroristen angeht, so kämpfen sie um zu sterben. "Wir lieben den Tod, ihr aber liebt das Leben." Der heutige Terrorist (Selbstmordattentäter) geht mit Gewißheit in Tod. Soldaten früherer Tage mußten fest mit dem Tod rechnen. Soldaten heutiger Tage haben wohl einen gefährlichen Beruf, doch die Todespräsens früherer Kriege ist zumindest für westliche Streitkräfte geschwunden.
MfG Maglor

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