Homo-Ehen

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Artanis
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Fr 2. Apr 2004, 13:26 - Beitrag #141

@Feuerkopf

Zum einen stammt diese Definition nicht von mir, zum andern ist normal kein Synonym von richtig und abnorm kein Synonym von falsch, von der wertenden Konnotation von abnorm distanziere ich mich, da meine subjektive erheblich von der allgemeinen differiert. Es wird legilich von der Norm und Außnahmen der Norm gesprochen.

@Jay

Nun du scheinst mich falsch verstanden zu haben, es geht nicht um eine Klassengesellschaft, es geht um normative Konditionierung und abnorme... Diese Erkenntnis wertet die abnorme Konditionierung nicht, sie definiert nur den Unterschied.
Einzig wenn ich die Differenz des Abnormen von der Norm graduell betrachte, dann werte ich. Wenn ich die Abnormität von Nekrophilie mit der, der Homophilie vergleiche, dann werte ich, nur weil ich beiden die Abnormität attestiere nehme ich kein Wertung vor.

Man heiratet, weil man sich liebt? Das wage ich doch stark anzuzweifeln, Liebe bedarf keines lächerlichen Konstrukts wie der Ehe, ihre Reinheit spottet den verfallenen Mauern der Ehe.
Geheiratet wird aus finanziellen und rechtlichen Überlegungen
aber ganz sicher NICHT aus Liebe.

Und nein es ist nicht egal, welches Geschlecht man heiratet, weil gewisse Vorteile von Eheleuten zielgerichtet eingesetzte Mittel sind, die schlicht nicht für homosexuelle Paare bestimmt sind.

@Voronwe

Die Heirat ist Audruck des Zusammenbleibens? In Anbetracht der gegenwärtigen Scheidungsraten fällt mir da nur eines zu ein: Lächerlich.

@janW

Das er problematisch ist, steht außer Frage. Aber nichts desto Trotz kann ich mich der Aktzeptanz einzig ihrer selbst willen nicht anschließen und Achtung im Sinne von KAnt vor einer Gesetzmäßigkeit kann ich hier nicht erkennen. So dass selbstloses Handeln, als Basis der Toleranz ausgeschlossen ist.

Feuerkopf
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Fr 2. Apr 2004, 13:39 - Beitrag #142

Geschickt ausgewichen, Artanis.

Ich beziehe mich aber ausdrücklich auf Deine Vorstellung von Sexualität, die offenbar etwas mit Hetero-Orientierung und Reproduktion zu tun hat.

Butter bei die Fische, Junge:
Wo ordnest Du
kindliche Sexualität, Alterssexualität und Masturbation ein?

Artanis
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Fr 2. Apr 2004, 13:54 - Beitrag #143

@Feuerkopf

Eine schwierige Frage, du räumst mir etwas Bednkzeit ein, so hoffe ich. Ich werde deine Frage beantworten sofern ich meine Gedanken dazu strukturiert habe.

janw
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Fr 2. Apr 2004, 14:40 - Beitrag #144

Artanis schrieb:
Zum einen stammt diese Definition nicht von mir, zum andern ist normal kein Synonym von richtig und abnorm kein Synonym von falsch, von der wertenden Konnotation von abnorm distanziere ich mich, da meine subjektive erheblich von der allgemeinen differiert. Es wird legilich von der Norm und Außnahmen der Norm gesprochen.


Aber indem Du Individuen, die mit einer statistischen Abnormität verbunden sind, bestimmte Rechte absprichst, bekommt die Abnormität doch eine wertende Konnotation.

Mir stellt sich die Frage, ob im Zusammenhang mit dem Menschen als Schöpfer eigener Welten mit nur begrenzter Regelhaftigkeit eine Kantische Achtung vor der Gesetzmäßigkeit überhaupt sinnhaltig ist, ob sich der Mensch nicht dieser Bewertung entzieht. Letztlich wäre diese Bewertung allein schon systemtheoretisch problematisch, da das System damit selbstreferentiell würde.

Zielführend wäre IMHO folgendes: Den Menschen als Subjekt in verschiedene gleichwertige Bewertungsebenen mit individuellen Algorithmen transformieren.

Damit hätten wir z.B. u.a. den Menschen als biologisches Wesen, bei dem Sexualität als der Fortpflanzung dienend definiert ist und sexuelle Handlungen an ihrer diesbezüglichen Förderlichkeit zu messen wären.
Homosexualität wäre hiernach negativ zu bewerten.

Und wir hätten u.a. den Menschen als Produkt einer kulturellen Evolution, bei dem Sexualität als soziokonstitutives Element definiert ist und sexuelle Handlungen an ihrer diesbezüglichen Förderlichkeit zu messen wären.
Homosexualität wäre hiernach gleichberechtigt wie andere sexuelle Praktiken im Rahmen der jeweiligen sozialen Wertkontexte positiv zu bewerten.

Feuerkopf
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Fr 2. Apr 2004, 15:27 - Beitrag #145

Jan,
wenn man den Menschen im biologischen Zusammenhang sieht, dann stellt sich für mich die Frage, welchen biologischen Sinn Homosexualität hat, denn sie kommt vor, sie ist nicht mal selten und sie stirbt offensichtlich nicht aus. Wäre sie für die Spezies Mensch von Nachteil, so hätte die Evolution sie sicherlich nicht zugelassen.
Abgesehen davon gibt es einen großen Prozentsatz von Homosexuellen beiderlei Geschlechts, die Kinder gezeugt bzw. bekommen haben.

Da Homosexualität auch bei anderen Spezies vorkommt, hat sie offenbar einen - vielleicht nicht offensichtlichen - Zweck. Oder sie stört zumindest nicht.

Diese Argumente habe ich aber alle schon mal vorgebracht...

Artanis
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Fr 2. Apr 2004, 15:46 - Beitrag #146

@JanW

Zielführend wäre IMHO folgendes: Den Menschen als Subjekt in verschiedene gleichwertige Bewertungsebenen mit individuellen Algorithmen transformieren.


Ein naheliegender Ansatz, dennoch meine vorzügliche Hochachtung, allerdings stellten sich mir einige Fragen, als ich dieser Überlegung nachging.

1. Mit welcher Legetimation werden evolutionäre und willkürliche - vom Menschen erdachte - Bewertungsebenen gleichgestellt, sollte nicht die evolutionäre gewissermaßen als "primus inter pares" fungieren?

2. Letzlich kann es bei dieser Form der Wertbeimessung kein absolutes Ergebnis geben.

3. Eine Bewertungsebene des Subjekts als Produkt einer Entwicklung als Folge einer "creatio ex nihilo" gewissermaßen einer menschlichen Schöpfung ist auch selbstreferentiell und somit eigentlich unzulässig.
(Wirrer Gedanke, ich weiß, aber ich muss gestehen mir fällt keine verständlichere Verbalisierung ein, aber ich bin zuversichtlich, dass du es verstehst :-) )


Aber indem Du Individuen, die mit einer statistischen Abnormität verbunden sind, bestimmte Rechte absprichst, bekommt die Abnormität doch eine wertende Konnotation.


Ich spreche auch Blinden aufgrund ihrer Abnormität das Recht ab, ein Kraftfahrzeug zu führen, dennoch messe ich dem Subjekt keinen Wert zu, ich spreche ihm lediglich ein Recht ab, welches ihm durch praktische Vernunft diktiert nicht zusteht.


Mir stellt sich die Frage, ob im Zusammenhang mit dem Menschen als Schöpfer eigener Welten mit nur begrenzter Regelhaftigkeit eine Kantische Achtung vor der Gesetzmäßigkeit überhaupt sinnhaltig ist, ob sich der Mensch nicht dieser Bewertung entzieht. Letztlich wäre diese Bewertung allein schon systemtheoretisch problematisch, da das System damit selbstreferentiell würde.


Nun inwieweit KAnts Begriff der Achtung und der Pflich beim Menschen Anwendung erfährt, oder erfahren sollte, ist zweifelsohne strittig. Allerdings empfände ich die Bewertung nach diesem Kriterium faszinierend, da somit gewissermaßen der krasse Gegensatz zur individuellen Bewertungsebene gegeben wäre.

Letztlich wäre diese Bewertung allein schon systemtheoretisch problematisch, da das System damit selbstreferentiell würde.


Wirklich beeindruckend.

Und wir hätten u.a. den Menschen als Produkt einer kulturellen Evolution, bei dem Sexualität als soziokonstitutives Element definiert ist und sexuelle Handlungen an ihrer diesbezüglichen Förderlichkeit zu messen wären.


Die Problematik auf die du pro forma verweist, ist essentiell, sie unterstreicht mein Bedenken, welches ich eingangs erwähnte. Eine Gleichstellung sämtlicher Wertungsebenen entspräche einer Verzerrung der Realität, bei der soziokonstitutiven Kompononente handelte es sich doch um eine der zeitlichen Entwicklung untergeordnete, bei der evolutionären allerdings nicht, somit sehe ich eine paradoxe Zwangsegalisierung.

JaY
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Fr 2. Apr 2004, 16:16 - Beitrag #147

@ Arantis:

Wenn es geht dann schreibe deine Posts bitte so das auch ich sie verstehe! Danke!

Du und ich dürften in etwa gleich alt sein doch muss ich sagen das ich wenn icvh jemals Heirat e das nicht aus Finazieller Hinsicht tue (Steuernsparen) sondern aus liebe. Du magst jetzt denken der spinnt aber ich glaube nicht das ich der einizge bin der noch an die 'große' Liebe glaubt. Für dich mag sie nur ein Wort sein doch für mich ist es mehr als nur das.

Fritz
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Fr 2. Apr 2004, 16:39 - Beitrag #148

Das "Diktat der praktischen Vernunft" ist ein schönes Konstrukt, das sich auf körperliche Behinderungen vielleicht anwenden lässt, bei der Psychologie jedoch an seine Grenzen stößt.
Zumal dein einziges Argument, das der negativen Beeinflussung der demographischen Entwicklung, meiner Meinung nach bereits entkräftet wurde.

janw
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Fr 2. Apr 2004, 16:52 - Beitrag #149

@Feuerkopf: Ganz Deiner Meinung! Ich wollte mit dem post nur 1. darstellen, weshalb aus meiner Sicht die in diesem thread immer wieder angebrachte gedankliche Verbindung
Homosexualität =abnorm=>Homosexuelle abnorm konditioniert=>Homosexuelle nicht gleichzuberechtigen wie der Rest der Menschheit, wenn nicht schlimmer...
schon systemtheoretisch (selbstreferentielles System!) problematisch ist (wenn schon die Achtung vor dem Menschsein nicht mehr greift, muß man diesen Klimmzug wagen...)
und 2. einen systemtheoretisch "saubereren" Weg weisen, in dem ich den Menschen gewissermaßen als mehrdimensional betrachte und auf verschiedene gleichberechtigte Betrachtungsebenen transformiere, auf denen man dann dimensionsbezogen bewerten kann.

In der biologischen Dimension (Mensch als sich sexuell reproduzierendes Lebewesen) könnte man die Homosexualität eben als nicht so förderlich ansehen.
Wobei sie eben auf der anderen genannten (der sozialen) Dimension (Mensch als soziales Wesen und Sexualität in jeder Form soziokonstitutiv) deutlich besser wegkommt.

Ich habe nur diese zwei Dimensionen genannt, wegen der Prägnanz, es sind aber noch zahlreiche weitere denkbar.

Die genannten Dimensionen offenbaren bei genauem Hinschauen auch schon den Pferdefuß meines Ansatzes:
Die Dimensionen taugen zwar als getrennte Bewertungsmatrizen, sie stellen jedoch in Wirklichkeit mit einander wechselwirkende Teile des Systems "Menschliches Wesen" dar, konkret: Homosexualität braucht nur auf einer bestimmten Ebene positiv zu wirken, wenn diese nur mit möglichst viele anderen Ebenen positiv wechselwirkt.
Dadurch wäre es dann zu erklären, daß Homosexualität zumindest unschädlich ist, wie Du ja auch bemerkt hast.

(Hätte ich mir auch nicht träumen lassen, UVP am Menschen^^)

@Artanis: Betr.: Zwangsegalisierung: Wenn Du schon die evolutive Dimension als primus inter pares setzt (erster unter gleichen), dann mußt Du aber zwischen der biologischen und der kulturellen Evolution des Menschen unterscheiden, das sind zwei sehr verschiedene Dinge, wenn auch beim Menschen sehr interaktive.
Eine Hierarchisierung der Dimensionen würde zunächst voraussetzen, sie alle zu kennen und zu nennen wie auch die Intensität ihrer Interaktionen. Erst daraus ließe sich eine halbwegs befriedigende Hierarchie ableiten. Ich habe der Einfachheit halber die Dimensionen als äquivalent angenommen (was auch nach UVPG zwingend erforderlich ist ;) ), wobei ich hoc loco nuncque (hier und jetzt) jedoch der sozialen Dimension aufgrund ihrer sehr starken Interaktivität einen hohen rang einräumen würde. Sie bedingt letztlich über die soziale Bedingtheit der Sexualität immanent die biologische Evolution des Menschen, wie auch seine kulturelle.

Spielt Artanis advocatus dioboli?

@ JaY: Ich geb mit Mühe es verständlich zu halten.

Artanis
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Fr 2. Apr 2004, 17:04 - Beitrag #150

@Jay

Entschuldige, ich werde deinem Wunsch entsprechen, also eine andere Frage. Was unterscheidet die große Liebe mit und ohne Ehegelöbnis?

@Fritz

Nun dann nenne mir doch ein Argument für homosexuelle Ehen.
Davon abgesehen, deine Meinung in allen Ehren, aber...


Deine Ignoranz zur Problematik von Homosexuelle wird hier deutlich. Meinst du etwa das Homosexuelle nur deswegen, das sie keinen gleichgeschlechtlichen Partner heiraten dürfen, zur Heterosexualität wechseln und nun Kinder zeugen? Der familiäre Aspekt wäre bei erzwungener Heterosexualität viel verheerender als bei überzeugter Homosexualität. Oder glaubst du das ein Elternteil glücklich und erfolgreich in der Erziehung ist, wenn es ein Kind nur deswegen zeugt, weil es glaubt, so den Generationenvertrag zu erfüllen?


solltest du davon sprechen, dann verzeih mir ein mitleidiges Lächeln. Ich frage mich warum ich eigentlich den Aspekt der Konditionierung seitenlang auf das Niveau eines Sonderschülers vereinfacht habe, wenn es dennoch nicht verstanden wird...

Ich habe auch nicht die Muße sämtliche Argumente gegen homosexuelle Ehen erneut zu wiederholen...

Fritz
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Fr 2. Apr 2004, 17:34 - Beitrag #151

Das Argument für homosexuelle Ehen ist relativ einfach - und meiner Meinung nach auch für einen Autodidakten deiner Prägung nachvollziehbar. Die Grundzüge reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, in der Virginia Bill of Rights wird dass erste Mal staatsrechtlich damit argumentiert. Auf Grund deiner außergewöhnlichsten Fähigkeiten gehe ich davon aus das du verstehst das ich auf das Recht des "Pursuit of happiness" anspiele. Und manche Leute kokettieren nicht andauernd mit ihrer Bindungsunfähigkeit sondern setzen per Ehe ein Zeichen ihrer Liebe, und das wird auch als Ausdruck persönlicher Freiheit gesehen.
Mal nebenbei - Konditionierung und allen Ehren: Die in dem von mir zitierten Beitrag genannte Thematik behandelt den Gewissenskonflikt eines Homosexuellen.
Die Arbeit, deine Argumente gegen die Homo-Ehe vorzutragen, erledigst du meiner Meinung nach in jedem Beitrag, in dem du keine nennst.

JaY
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Fr 2. Apr 2004, 18:29 - Beitrag #152

Für mich gibt es nur einen Unterschiednämlich das man vor dem Staat als Paar anerkannt ist und somit im Sterbensfall erben darf. Und das man seinen Lebenspartner pflegen darf.

Feuerkopf
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Fr 2. Apr 2004, 18:31 - Beitrag #153

Geheiratet wird aus finanziellen und rechtlichen Überlegungen
aber ganz sicher NICHT aus Liebe.


Das ist ein Zitat von Artanis.

Worüber diskutieren wir dann eigentlich?
Wenn zwei Menschen sich entschlossen haben, ihr Leben zu teilen, aus welchen Gründen auch immer, dann ist nach oben genannter Definition eine Heirat doch sehr sinnvoll.

Abgesehen davon ist die eingetragene Partnerschaft auch gar nichts anderes als eine rechtliche und finanzielle Absicherung.

Artanis,
homosexuell orientierten Menschen das Recht auf Sexualität streitig zu machen hat eine ganz andere Qualität, als Blinde vom Kraftverkehr auszuschließen. Blinde können auf Öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrdienste ausweichen.

Sexualität und ihre Verwirklichung gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen.

Ich habe nicht vergessen, wie ausfallend Du am Anfang des Threads geworden bist. Ich traue Deiner Kreidestimme nicht. Außerdem warte ich noch auf Deine Antwort.

Artanis
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Mo 5. Apr 2004, 01:49 - Beitrag #154

@Fritz

Ich kokettiere? Nett, wirklich nett. Du müsstest mich jetzt schmunzeln sehen, um den wahren Wert deiner Ausführungen zu erkennen... Aber genug davon.

Du argumentierst mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, als Legetimation für homosexuelle Partnerschaften? Musst du nicht selbst lachen? Hast du dir die Bill of Rights mal durchgelesen? Dir ist schon klar, dass die Forderungen größtenteils nicht erfüllt sind, oder? Oder irre ich mich und es gibt doch kein stehendes Heer? Aber ich schweife ab...

Ich fasse dein Argument zusammen:
Law, properly utilized in accordance with the philosophy of freedom, can only guarantee man the liberty to seek happiness, whatever his goals, so long as he does not trample upon the equivalent rights of others.


Nun hier wird klar, dass nach diesem Grundsatz Tötung auf Verlangen kein Verbrechen ist, ebenso wie aktive Sterbehilfe... Dem ist aber nicht so, vielmehr ist es nicht so einfach, das Streben nach eigener Zufriedenheit lediglich durch die gleichwertigen Rechte anderer zu limitieren, es bedarf des weiteren über allen stehender Gesetzmäßigkeiten, die die Unzulänglichkeit des Einzelnen berücksichtigen. Meiner Ansicht nach sollte doch die zwingende Notwendigkeit des Fortbestands der eigenen Rasse so eine Gesetzmäßigkeit sein, oder etwa nicht. Es spielt dabei überhaupt keine Rolle, wie groß der Anteil homosexueller ist, es geht um das Prinzip.


Mal nebenbei - Konditionierung und allen Ehren: Die in dem von mir zitierten Beitrag genannte Thematik behandelt den Gewissenskonflikt eines Homosexuellen.


Und wodurch entsteht dieser Gewissenskonflikt? Woher weißt du, dass Homosexualität kein teilweise soziologisch bedingter Zustand ist? Warum entsteht denn ein sozialer Rollenkonflikt? Ist es einfach eine Laune der Natur?

Soso ich habe keine Argumente, nun da scheine ich dann ja nicht der Einzige zu sein.

@Jay

Das macht für einen Aspekt wahrer Liebe aus? Erbrecht? Unterhaltspflich? Wenn ich eine Frau liebe und wir trennen uns, dann ist es eine Frage der Ehre sie fianziell zu unterstützen, dazu brauche ich keine stattliche Vorschrift. Wahre Liebe braucht keine Ehe, die Ehe ist bei den gegenwärtigen Scheidungsraten längst zur Farce Verkommen, sie ist kein Symbol mehr.
Erben? Das ist ein Unterschied, wahre Liebe braucht kein Erbrecht, schriftliche Richtlinien brauchen nur die, die ohnehin wisen, dass ihre Ehe nur von kurzer Dauer ist... Oder lässt dich der Erbe des Vermögns deiner wahren Liebe verhungern? Nicht wenn er ehrenhaft ist. Und genau das ist das Problem, Ehre ist in diesen Zeiten selten, deshalb bedarf es der Ehe, nicht weil sie sinnvoll wäre, weil der Sittenverfall Sieg um Sieg erringt und es werden ihm immer neue Türen geöffnet.
Homosexuelle Ehe, was kommt als nächstes? Vereinfachung der Adoptionsregulierungen...ein schwuler Bundeskanzler...Dann sind die Schwulen integriert, man braucht eine neue Randgruppe, ach sieh da, die Sodomisten sind doch gar nicht so verkehrt, vielleicht gefällt es ja einigen Tieren...DAS IST SITTENVERFALL und du beteiligst dich daran.

@Feuerkopf

Kreidestimme? Ich hätte mir etwas salbungsvolleres gewünscht, wie "Du stehst alleine Kreuzritter" Aber ok, man muss nehmen was kommt.

Sexualität gehört zu den menschlichen Grundbeürfnissen, Sodomie ist auch Sexualität, Finde ein Tier und erstelle ein Gutachten, dass ihm Verkehr keinen Schaden zufügt und Sodomie ist akzeptabel, siehst du das nicht? Es sind bereits zu viele Grenzen gefallen, wie viele sollen noch fallen, bevor du aufwachst? Es geht um weit mehr, als eine Handvoll Schwule die sich ehelichen wollen, die paar, welche davon Gebrauch machen werden spielen doch gar keine Rolle... es geht einfach um wesentlich mehr...

Feuerkopf
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Mo 5. Apr 2004, 10:22 - Beitrag #155

Artanis,
schwach, sehr schwach!
Dich als Kreuzritter zu bezeichnen, wäre denn doch zu viel der Ehre, von der Du so gern schreibst. Außerdem waren das recht blutrünstige Zeitgenossen...

Du hast keine meiner zweimal gestellten Fragen beantwortet, sondern argumentierst auf einer Ebene, die ich nur höchst polemisch nennen kann. Homosexualität auf eine Ebene mit Sodomie zu stellen, die ich als echte Verirrung betrachte, weil sie artenübergreifend ist und der Partner sich nicht zustimmend äußern kann, ist eine echte Dreistigkeit.

"Sexualität gehört zu den menschlichen Grundbeürfnissen, Sodomie ist auch Sexualität"
Was ist das denn für eine Art zu folgern? Jedes Säugetier hat vier Beine. Ein Tisch hat vier Beine. Also ist ein Tisch ein Säugetier.
:cool:

Liebe, geschätzter Artanis, ist, wie Du vielleicht auch weißt, so belesen wie Du zu sein vorgibst, u. a. eine biochemische Reaktion in Deinem Gehirn, hat also mit verklärender Romantik nicht allzu viel zu tun, sondern mit Deinem Triebleben.
Und da Du sehr lebenserfahren bist, wirst Du auch wissen, dass Liebe durchaus ein schwindendes Gefühl sein kann, das sich gern in Richtung Hass wandelt. Dann ist es nicht mehr weit her mit "Ehre" und "Anstand".
Vertrag kommt von "vertragen", deshalb ist eine bürgerliche Ehe auch sinnvoll, um in Zeiten getrübter Wahrnehmung fundamentale Rechte zu schützen.

Hör endlich auf, Äpfel mit Birnen zu vergleichen und argumentiere mal auf einer diskussionsfähigen Basis.

Feuerkopf
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Mo 5. Apr 2004, 10:26 - Beitrag #156

Original geschrieben von janw

...
Spielt Artanis advocatus dioboli?
...


Jan,
dazu müsste Artanis wissen, wie man spielt. ;)

Fritz
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Mo 5. Apr 2004, 15:13 - Beitrag #157

Eine Kleinigkeit am Rande: Die Virginia Bill of Rights war nicht die Unabhängigkeitserklärung. Und weil viele der damaligen Ideale auf Grund politischer Notwendigkeiten nicht verwirklicht werden konnten, spricht es nicht gegen die Grundsätze. Ich gehe in diesem Fall davon aus, das Homosexualität in einer freien Gesellschaft die demographische Entwicklung nicht nachteilig beeinflusst.
Und das der Fortbestand der Rasse durch eine Homo-Ehe gefährdet wird, das ist und bleibt ein Gerücht. Zudem ist hier schon oft ein andere Einschränkung angeführt worden: was ist mit den heterosexuellen und kinderlosen Ehen?
Den Rollenkonflikt erkläre ich mir mit den Rollenerwartungen an einen Mann/eine Frau: das sie sich fortzupflanzen sollen. Wenn nun Hardliner (Ich spreche hier keinen konkret an) einen Homosexuellen zur Familie zwingen wollen, wird er kein Glück finden.

Artanis
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Mo 5. Apr 2004, 15:27 - Beitrag #158

@Feuerkopf

crimen laesae maiestatis?? Nun ich sehe darüber hinweg...

Allerdings dachte ich bei den Abkömmlingen der Marienburg eher an deren verblendeten Fanatismus, gewissermaßen etwas Selbstirionie, aber seis drum...

"Sexualität gehört zu den menschlichen Grundbeürfnissen, Sodomie ist auch Sexualität"
Was ist das denn für eine Art zu folgern? Jedes Säugetier hat vier Beine. Ein Tisch hat vier Beine. Also ist ein Tisch ein Säugetier.


Herzallerliebst. Und so sachlich...

biochemische Reaktion in Deinem Gehirn, hat also mit verklärender Romantik nicht allzu viel zu tun, sondern mit Deinem Triebleben.
Und da Du sehr lebenserfahren bist, wirst Du auch wissen, dass Liebe durchaus ein schwindendes Gefühl sein kann, das sich gern in Richtung Hass wandelt. Dann ist es nicht mehr weit her mit "Ehre" und "Anstand".
Vertrag kommt von "vertragen", deshalb ist eine bürgerliche Ehe auch sinnvoll, um in Zeiten getrübter Wahrnehmung fundamentale Rechte zu schützen.


Ach tatsächlich, wo ist der Unterschied was deinen Serotonin Spiegel hebt, das Rektum eines Mannes, oder das einer Ziege?
Und das Liebe schwindet ist wohl kaum zutreffend, Verliebtheit schon, Liebe allerdings nicht. Somit ist der Rest deines Posts hinfällig.


Dann ist es nicht mehr weit her mit "Ehre" und "Anstand".
Vertrag kommt von "vertragen", deshalb ist eine bürgerliche Ehe auch sinnvoll, um in Zeiten getrübter Wahrnehmung fundamentale Rechte zu schützen.


Nun du widersprichst mir damit nicht, vielmehr bestätigst du meine Aussage, ich frage mich also weshalb du es explizit erwähnst.

@janW

Des Teufels Advocat kommt näher...von Schwingen reinen Feuers getragen...einzig die Augen verraten ihn... (Wenn alle einer Meinung sind, dann lässt sich schlecht streiten, oder was meint Ihr, werter Freund?)

Was deine Ausführungen angeht, so muss ich mich geschlagen geben, du hast mich überzeugt.

JaY
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Mo 5. Apr 2004, 15:58 - Beitrag #159

@ Arantis:

Wenn du meine Post's richtig lesen würdest hättest du erkannt das ich das Wort darf verwendet habe. Denn wenn ich in einer Ehelosen Lebensgemeinschaft lebe dann liegt es im ermessen des Arztes ob ich z.B. Meinen Schwerkranken Partner auf der Intensievstation besuchen darf.

Verstehst du was ich meine. Wenn ich nicht Verheiratet bin wird mir unter umständen Verboten dem Menschen den Ich liebe zu besuchen und zu pflegen.

Zurück zur Liebe, meine Ex-Freundin z.B. Wir hatten ca. 2,5Jahre lang eine Glückliche harmonische Beziehung und wir wollten mit einander Alt werden. Doch mittlerweile Verstehe ich diesen wunsch meinerseits selbst nicht mehr. Es gab einen Zeitpunkt an dem hätte ich alles für sie getan sogar mein Leben geopfert. Doch mittlerweile würde ich nicht einmal auf ihren Wunsch hin sie besuchen. Wie du siehst kann sich Liebe Wandeln.

Mal eine Frage: Ich habe in meinem Leben 3 Personen denen ich grenzenlos vertraue. Und sie mir. Das Vertrauen ist so groß das wenn ich an einer Schlucht stehen würde und einer von den dreien sagen würde von hier nach hier führt ein Balken, aber er ist Unsichtbar. Du kommst aber rüber. So würde ich ohne mit der Wimper zu zucken los laufen. Für diese 3 Menschen würde ich mein Leben geben da sie mir im Augenblick mehr als alles andere Bedeuten. So nun zum springenden Punkt 2 von diesen Personen sind Männlich Bin ich nun Schwul denn man kann mit ruhigem Gewissen sagen das ich die Beiden liebe.

janw
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Mo 5. Apr 2004, 18:35 - Beitrag #160

Artanis schrieb:
Was deine Ausführungen angeht, so muss ich mich geschlagen geben, du hast mich überzeugt.


Der Schein ist der Spiegel des Seins, mein werter Freund, und Weg und Ziel sind zweierlei.

So ist denn meine Meinung diese:
1. Bevor zur Jagd du schreitest, leg deine Waffen offen dar; und führest Wahnsinn Du im Schilde, so hab er doch Methode und Dein Pfeil sei scharf.

2. Erleg hernach den Bock, den großen, im Schutze dunkler Nacht, dabei, grad weil du frevelst, begeh den Wahnsinn mit Bedacht.

3. Doch hernach geh in dich, ob Wahnsinn deinem Herzen dient; ob nicht vielleicht zum Scheine nur den Frevel wollt´st begehn.

4. Wenn dem so ist, so gib der Welt wohl hiervon frohe Kunde, und mach den Frevel ungeschehn, mit Händen oder Munde.

Nun will ich dies vierte wohl begehn..., verkürzt gesagt, der schlechte Zweck wird nicht durch gute Mittel geheiligt und sollte duch mich nicht werden; auch eine saubere Umweltverträglichkeitsprüfung muß, am Menschen durchgeführt, scheitern, da sie am überwältigenden Gut des Menschlichen Lebens und der individuellen Freiheit nicht vorbeikommt.
Doch war es wahrlich ein Vergnügen, zum Schein Dich rumzukriegen...

Daß wir hinsichtlich des Zwecks noch ein gutes Stück auseinander sind, zeigen Deine posts an Feuerkopf, Fritz und JaY.
Hac dissipatio discursionis gaudet...

Hierzu folgendes:

Artanis an Fritz:
Hast du dir die Bill of Rights mal durchgelesen? Dir ist schon klar, dass die Forderungen größtenteils nicht erfüllt sind, oder?


Wahrlich, ein kluger Einwand, Vollzugsdefizite durch Beseitigung der Grundlage beheben - in Zeiten knapper Kassen wird somit das Strafrecht entbehrlich.

Artanis an Fritz:
dass nach diesem Grundsatz Tötung auf Verlangen kein Verbrechen ist, ebenso wie aktive Sterbehilfe... Dem ist aber nicht so, vielmehr ist es nicht so einfach, das Streben nach eigener Zufriedenheit lediglich durch die gleichwertigen Rechte anderer zu limitieren, es bedarf des weiteren über allen stehender Gesetzmäßigkeiten, die die Unzulänglichkeit des Einzelnen berücksichtigen.


"über allen stehende Gesetzmäßigkeiten"...meinst Du vielleicht das universelle unveräußerliche Recht jedes Menschen auf Leben? Dann wäre Tötung auf Verlangen und aktive Sterbehilfe sehr wohl justiziabel.
Oder meinst Du das hier:

Feuerkopf an janw:
Da Homosexualität auch bei anderen Spezies vorkommt, hat sie offenbar einen - vielleicht nicht offensichtlichen - Zweck.


Wenn Homosexualität eine offensichtlich zumindest unschädliche, biologische und mögliche Eigenschaft des Menschen ist, ist sie dann nicht auch eine "über allen stehende Gesetzmäßigkeit"und damit gesellschaftlich gleichrangig zu bewerten wie die Heterosexualität?

JaY an Artanis:
Wenn du meine Post's richtig lesen würdest hättest du erkannt das ich das Wort darf verwendet habe.


Lieber JaY,
Feuerkopf an janw:
dazu müsste Artanis wissen, wie man spielt.

wer nicht spielen kann, kann der deshalb lesen ? ;)

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