@DaumA
Entschuldigung sollte nicht persönlich sein
Ich habe hier mal eine kurze Zusammenfassung wie Alkohol wirkt
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Ich nenne es Mal
Zusammenfassung des Alkohols und seine Wirkungen:
Vom Alkoholkonsum zur Alkoholkrankheit
In unserer Gesellschaft ist Alkohol ein Alltagsgetränk. Er ist allzeit verfügbar und oft billiger als alkoholfreie Getränke. Viele Menschen gewöhnen sich an regelmäßigen Alkoholkonsum. Sie trinken, obwohl sie sich körperlich, seelisch, sozial und wirtschaftlich schädigen (Alkoholmissbrauch). Sie können nicht mehr aufhören: Sie sind abhängig geworden. Die Abhängigkeit vom Alkohol (= Alkoholismus oder auch Alkoholkrankheit) ist sowohl körperlicher als auch psychischer Natur. Dies zeigt sich beispielsweise durch Toleranzentwicklung, Auftreten von Entzugserscheinungen bei Abstinenz, Unfähigkeit zur längerfristigen Abstinenz, Konzentration des Denkens und Strebens auf Alkohol. Negative Folgen werden verdrängt, der Gebrauch des Suchtmittels wird fortgesetzt, auch wenn bereits negative Folgeerscheinungen aufgetreten sind. Dieser Kontrollverlust kommt nicht plötzlich, sondern entsteht allmählich im Lauf von Jahren.
Nicht alle, die regelmäßig trinken, werden abhängig. Das Gefährliche ist, dass der Übergang von normalem zu süchtigem Verhalten fließend ist. Es gibt keine allgemeingültige Menge, ab der man sagen kann: Hier beginnt die Sucht. Alle, die öfter und mehr trinken als sie wollen, sind gefährdet, in die Abhängigkeit zu geraten.
Es dauert sehr lange, bis Betroffene sich das eingestehen. Sie wollen ihr Problem nicht wahrhaben und verleugnen es beharrlich. Genau an dieser Stelle benötigen sie Hilfe.
Abhängigkeitserkrankungen entstehen nicht plötzlich. Sie entwickeln sich mehr oder minder schnell. Die Abhängigkeit von Drogen und Psychopharmaka kann sehr schnell eintreten, während sich die Abhängigkeit von schmerzstillenden Medikamenten langsam entwickelt und sich auch jahrelang auf einer niedrigen Dosis - z.B. jeden Tag regelmäßig 1 Kopfschmerztablette - stabilisiert.
Welches Suchtmittel auch genommen wird, immer verlaufen Abhängigkeitserkrankungen in Phasen.
Der Weg in die Sucht umfasst vier Phasen: den Einstieg, die Erleichterung, die Gewöhnung und schließlich die Abhängigkeit.
Der Weg aus der Sucht umfasst ebenfalls vier Phasen: den Ausstieg oder die Motivationsphase, den Entzug, die Entwöhnung und die Nachsorge.
a) Einstieg
Bei der Alkoholabhängigkeit ist der Einstieg legal. Alkohol ist ein Konsummittel, das jederzeit zur Verfügung steht und auch jederzeit getrunken wird. Dadurch wird der Einstieg in die Abhängigkeit erleichtert.
b) Erleichterung
Die späteren Abhängigen machen beim ersten Kontakt mit dem Alkohol die Erfahrung, dass der Suchtstoff ihnen psychische Spannungen nimmt und eine seelische Erleichterung verschafft.
Aus diesen angenehmen Erfahrungen heraus entwickelt sich eine seelische Abhängigkeit. Immer dann, wenn das Suchtmittel zur Verminderung von psychischen Spannungen und Ängsten benutzt wird, ist die Gefahr einer Abhängigkeit gegeben.
c) Gewöhnung
Da der Alkohol im Anfangsstadium subjektive Erleichterung bewirkt, erfolgt recht schnell die Gewöhnung an den Suchtstoff. Es kommt zu regelmäßigem Konsum mit Tendenz zum Missbrauch. Die in diesem Stadium als gefährdet zu bezeichnenden Menschen müssen schrittweise die Alkoholmenge verstärken, um den gleichen gelösten Zustand der Erleichterungsphase zu erreichen. Allmählich beherrscht das Verlangen nach dem Suchtstoff sämtliche Gedanken. Die Fähigkeit, ohne Alkohol auszukommen, nimmt ab, insbesondere in belastenden Situationen. Es kommt zu ersten körperlichen Ausfallerscheinungen.
d) Abhängigkeit
Zur seelischen Abhängigkeit kommt nun auch die körperliche Abhängigkeit. Der Körper braucht den "Stoff". Die Abhängigen haben die Kontrolle über den Alkoholgebrauch verloren. Wird dem Körper das Suchtmittel vorenthalten, kommt es zu Entzugserscheinungen, die in unterschiedlichen Formen auftreten. Üblich sind Angstzustände, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Schweißausbrüche, Schüttelfrost und Fieber, Glieder- und Muskelschmerzen sowie delirante Zustände, die mit Halluzinationen einhergehen.
Der allmähliche geistige, seelische, körperliche und soziale Verfall ist für alle Beteiligten (Betroffene, Freunde, Familie, Kollegen, Vorgesetzte) früher oder später sichtbar. Die Bemühungen, Abhängige für eine Behandlung zu motivieren, müssen frühzeitig einsetzen, um diese Entwicklung zu stoppen.
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Ursachen des Alkoholismus
Alkoholkranke gibt es in allen sozialen Schichten. Die Ursachen des Alkoholismus sind vielfältig:
• Alkohol besitzt ein sogenanntes "Suchtpotential".
• Alkohol ist ein gesellschaftlich akzeptiertes Genussmittel, sozusagen die Kulturdroge Nr.1.
• Viele haben nicht gelernt, Schwierigkeiten und Konflikte anders zu bewältigen als durch Schlucken, Verdrängen und Betäuben.
• Gesellschaftliche Zwänge verleiten viele gegen ihren Willen zum Trinken. Bei Betriebsfeiern und im Bekanntenkreis fällt es oft schwer, dem Druck zum Mittrinken zu widerstehen.
Die Werbung verspricht Spaß, Wohlbefinden und Abbau von Stress durch Alkohol.
Wir erleben von Kindheit an trinkende "Vorbilder".
• Viele sind über die tatsächlichen Folgen von Alkoholmissbrauch nicht oder falsch informiert.
Die Ursachen für die Alkoholkrankheit liegen also keinesfalls etwa nur im "schwachen Willen" des Einzelnen. Deshalb haben das Bundessozialgericht (1968) und das Bundesarbeitsgericht (1983) den Alkoholismus als Krankheit anerkannt, die nicht einfach selbstverschuldet ist.
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Alkoholismus ist zu einem großen Teil genetisch bedingt.
Die Menschen sind besonders gefährdet, die akut nur wenig Auswirkungen des Alkohols verspüren. Offenbar ruft Alkoholkonsum bei diesen Menschen kaum unangenehme Wirkungen hervor, sodass ein natürliches Warnsignal fehlt, das den Betroffenen anzeigt, wie gefährlich exzessiver Alkoholkonsum für sie ist. Es wird vermutet, das erhöhte Alkoholtoleranz Folge einer Unterfunktion wichtiger Abbaumechanismen ist. Diese Funktionsstörung kann genetisch bedingt sein oder als Folge früher sozialer Stressbedingungen auftreten. Sie vermindert offenbar die Reaktion auf negative Wirkungen des Alkohols. Ähnliches gilt für die schützende Wirkung eines genetisch bedingten verlangsamten Abbaus. Bei Menschen mit einer genetisch bedingten Verlangsamung des Alkoholabbaus steigt das giftige Stoffwechselprodukt Acetaldehyd an und verursacht höchst unangenehme Wirkungen, die die Betroffenen meist vor einem exzessiven Alkoholkonsum und der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit bewahren – schon das trinken geringer Mengen Alkohols wirkt sich unangenehm aus.
Es wird von den Betroffenen meist nicht als Gefahr, sondern eher als vermeintliche Stärke erlebt („ich kann andere unter den Tisch trinken“), wenn sie viel vertragen.
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Folgen von Alkoholmissbrauch
• Wer alle paar Wochen - oder noch öfter - "kräftig über den Durst trinkt",
• wer keine Gelegenheit zu einem "kleinen Schluck" auslässt,
• wer jeden Tag reichlich Alkohol konsumiert,
muss nach einiger Zeit mit einer oder mehreren der folgenden Auswirkungen rechnen:
Körperliche Folgen
• Entzündung der Magenschleimhaut, der Bauchspeicheldrüse oder anderer Verdauungsorgane
• Leberentzündung (Hepatitis), Fettleber und schließlich Leberzirrhose
• Bluthochdruck
• häufiges Schwitzen, Kreislaufstörungen, Herzmuskelerkrankungen
• Hautveränderungen
• Schädigung des Nervensystems (z.B. Zittern, schmerzhafte Nervenentzündungen, Taubheitsgefühl)
• erhöhtes Krebsrisiko
Alkohol wird im Blut aufgenommen und gelangt mit ihm in alle Organe des Körpers. Geringe Mengen werden relativ problemlos abgebaut. Werden dem Körper regelmäßig größere Mengen Alkohol zugeführt, so kommt das einer chronischen Vergiftung gleich, die auf Dauer schwere irreparable Organschäden verursacht. Die Schädigung erfolgt sowohl durch den Alkohol selbst als auch durch die Folgeprodukte, die bei seinem Abbau entstehen. Viele Krebserkrankungen hängen letzten Endes hiermit zusammen.
• Reaktionsvermögen
Reaktion ist ein vielschichtiger Prozess, der in folgender Reihenfolge abläuft: Wahrnehmung einer Situation, deren geistige Verarbeitung, Umsetzung in eine Handlung und schließlich Ausführung dieser Handlung. Dieser komplexe Ablauf ist sehr leicht störbar und verlangsamt sich unter Alkoholeinwirkung erheblich. Bei 1,0 Promille (das entspricht 1 ½ l Bier oder 1 l Wein) ist die Reaktionsfähigkeit um 40% bis 50 % vermindert.
• Aufmerksamkeit
Unter Alkohol lässt die Aufmerksamkeit massiv nach.
• Gleichgewicht
Das Körpergleichgewicht ist eine hochkomplizierte koordinative Leistung, die vom Gleichgewichtsorgan im Ohr und dem Gleichgewichtssinn im Gehirn gesteuert und von der sogenannten Feinmotorik ausgeführt wird. Schon geringe Mengen Alkohol können diese Koordination empfindlich stören und im Extremfall bis zum völligen Kontrollverlust der Bewegungsabläufe führen.
• Sehvermögen
Ein anderer Vorgang, für den das Gleichgewichtsorgan im Ohr verantwortlich ist, ist die Fähigkeit des Auges, einen Punkt auch dann noch zu fixieren, wenn Körper oder Kopf bewegt werden. Dieser Nachführmechanismus läuft bei alkoholisierten Menschen stark verzögert ab. Das hat zur Folge, dass das fixierte Objekt für den Betrachter kurzzeitig an einer Stelle erscheint, an der es gar nicht ist. Fehlreaktionen sind die Folge.
Eine andere Variante des Fehlsehens durch Alkohol entsteht durch die Erschlaffung der Augenmuskulatur. Resultat ist das bekannte Doppelsehen und damit die Einbuße der räumlichen Wahrnehmung.
Die Abstandserkennung ist schon ab 0,3 Promille (das entspricht ½ l Bier) erheblich ein-geschränkt.
Durch Alkoholeinfluss tritt weiterhin eine starke Einschränkung von Gesichts- und Blickfeld ein, die zu dem sogenannten Tunnelblick führt, d.h. man sieht auf einen Blick nur noch einen Bruchteil dessen, was man nüchtern sehen würde.
Stark herabgesetzt wird auch die Fähigkeit zur Anpassung an Dunkelheit und Dämmerung. Ein alkoholisierter Fahrer sieht nachts etwa so gut wie ein nüchterner bei gleichen Lichtverhältnissen mit einer starken Sonnenbrille.
Psychische Folgen
• Stimmungsschwankungen, Unausgeglichenheit, Depression
• Minderwertigkeitsgefühle oder Selbstüberschätzung
• Gereiztheit
• Antriebsarmut
• Vergesslichkeit, Konzentrationsschwäche
• Geistiger Abbau
Alkohol hat nicht nur Auswirkungen auf die Körperfunktionen, sondern auch auf die psychische Verfassung. Eine der gravierendsten Folgen ist der Verlust der Selbstkontrolle, der sich in zunehmender Enthemmung, falscher Selbsteinschätzung und erhöhter Risikobereitschaft äußert. Diese Bereitschaft, Gefahren zu ignorieren, ist schon ab 0,5 Promille deutlich erhöht und führt im Zusammenwirken mit herabgesetzter Kritikfähigkeit und mangelndem Konzentrationsvermögen zu einem unangemessenen und "nicht situationsgerechten Verhalten". Dieses Fehlverhalten wird dann noch dadurch in seiner Gefährlichkeit gesteigert, dass auch die Körperfunktionen empfindlich gestört sind.
• Schlaf
Ein anderer wichtiger Punkt, den man nicht unterschätzen sollte, ist die Auswirkung des Alkohols auf den Schlaf, der für die körperliche und seelische Regenerierung gleichermaßen wichtig ist. Alkohol versetzt den Schläfer in einen narkoseähnlichen Zustand (einer Ohnmacht vergleichbar), in dem keine Erholung mehr möglich ist. Die Folge sind schwere Erschöpfungs- und Ermüdungserscheinungen auch nach mehrstündigem Schlaf, die zusammen mit dem Restalkohol die Verkehrs- und Arbeitssicherheit erheblich vermindern.
• Gesamtschädigung
Alkohol hat immer eine Beeinträchtigung aller körperlichen Funktionen zur Folge. Einzelne Ausfallerscheinungen, etwa vermindertes Sehvermögen, können nicht durch andere Fähigkeiten, z.B. erhöhte Aufmerksamkeit, ausgeglichen werden.
Soziale Folgen
• Verlust von Ansehen und Anerkennung
• Kontaktverlust, Außenseitertum, Einsamkeit
• Partnerprobleme
• Probleme am Arbeitsplatz bis hin zum Verlust der Arbeit
• Finanzielle Sorgen
Betriebliche Folgen
• Arbeitssicherheit
Besonders gravierend sind die Auswirkungen des Alkoholgenusses auf die Sicherheit am Arbeitsplatz. Schon geringe Alkoholmengen haben starke körperliche und seelische Beeinträchtigungen zur Folge, die es den Beschäftigten nicht mehr erlauben, ihre Tätigkeit korrekt und sicher auszuführen. Dies gilt für alle Bereiche, ob es sich um einen Werkstattmitarbeiter, eine Sekretärin oder einen Professor handelt.
• Betriebsablauf
Alkohol stellt die Betriebe vor beträchtliche Probleme, was den geregelten Arbeitsablauf angeht. Dies verdeutlichen folgende Zahlen:
Alkoholabhängige haben im Vergleich zu nicht abhängigen Beschäftigten
o 16 mal häufigere Fehlzeiten,
o sind 2,5 mal so oft krank geschrieben,
o sind 3,5 mal häufiger in Betriebsunfälle verwickelt,
o fehlen 1,4 mal länger nach Unfällen
und verursachen
o Verspätungen und Unzuverlässigkeiten,
o Mehrarbeit und Überstunden für andere Beschäftigte,
o zusätzliche Belastung der Vorgesetzten,
o Fehlentscheidungen auf Führungsebene.
Der betriebswirtschaftliche Schaden für eine Einrichtung unserer Größenordnung beträgt jährlich circa 600 000 - 800 000 €!
Generell gilt: Jeder, der vor oder während der Arbeitszeit Alkohol trinkt und dadurch seine Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, schädigt das Arbeitsergebnis.
• Unfallrisiko
Bei einem Blutalkohol-
spiegel von Ist die Wahrscheinlichkeit,
einen Unfall zu verursachen
0,6 Promille 2 x so groß
0,8 Promille 4 x so groß
1,0 Promille 6 x so groß
1,3 Promille 12 x so groß
1,5 Promille 25 x so groß
• Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
• Betriebsklima
Trinkende Kollegen und Kolleginnen werden erfahrungsgemäß lange Zeit durch ihre Arbeitsgruppe gedeckt. Diese falsch verstandene Solidarität hat jedoch ihre Grenzen, wenn Abhängige zur dauerhaften Belastung werden. Der anfänglichen Unterstützung folgt im Laufe der Zeit Verärgerung über die entstandene Mehrbelastung. Erste Vorwürfe gegen Betroffene werden laut, diese versprechen Besserung, können dies aber nicht einhalten. Das soziale Umfeld reagiert zunehmend gereizt.
Das Absinken der Arbeitsleistung wird von der Arbeitsgruppe irgendwann nicht mehr hingenommen. Es erfolgen Schuldzuweisungen, man distanziert sich von den Kranken, fordert auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung deren Versetzung oder gar Kündigung.
In diesem Stadium ist das Arbeitsklima auf ein Niveau gesunken, das keine effektive Zusammenarbeit mehr zulässt und zulasten aller Beteiligten geht.
• Betriebsimage
Bei den betrieblichen Folgen des Alkoholmissbrauchs wird ein Punkt häufig übersehen: das negative Image, das ein für hohen Alkoholkonsum bekannter Bereich oder eine Abteilung nach außen hin hat. Es lässt sich leicht vorstellen, welchen Eindruck beispielsweise alkoholisierte Führungskräfte machen.