Sonderabgabe auf Alcopops beschlossen

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Student27NRW
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Fr 7. Mai 2004, 17:04 - Beitrag #21

WIe gesagt, in einer Flasche sind 2 kurze Schnaps enthalten, also nicht gerade wenig, wenn man ein paar Flaschen davon trinkt.
Also ich bin auch erst 15 trinke aber die Alcopops nicht. Ich mag die nicht, die sind mir ehrlich zu süß und zu teuer! Auch in meinem Freundeskreis werden die Alcopops wenig getrunken. Eher Bier und Schnaps mit Cola.

:s37:
Es sollte hier den USA angepasst werden. Dort drohen Jugendlichen die Alk trinken und deren Verkäufern empfindliche Haftstrafen. Sorry, bin da sehr konsevativ, besonders wenn ich 15 höre. Ist halt strafbar!

Noriko
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Fr 7. Mai 2004, 17:07 - Beitrag #22

15 is ja eins, aber 15 und Schnaps is was anderes, das ist wirklich nicht gut.
Ich bin ja liberal genug um zu nix gegen 15 und bier/wein(wobei dieser ja schon gut und gerne seine 10-15% hat) zu sagen, aber hochprzentiges ist definitv nicht i.o.
ps: vieleicht sollte man einfach alle brantweinhaltigen getränke ab 18 machen lassen, damit würde man auch ercht präventiev gegen spätere mixgetränke vorgehen die fusel enthalten.

janw
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Fr 7. Mai 2004, 18:34 - Beitrag #23

@Noriko: Ja das mag sein, daß man den Alkohol nicht so wahrnimmt, aber ich meine mich zu erinnern, daß Alkohol und Zucker die Wirkung des Alkohols verstärkt bzw. schneller eintreten läßt.
Bei Wein sind wir uns einig :)

oT:
Hoffentlich kommt jetzt niemand auf die Idee einer Steuer auf Sahnestücke weil die dick machen - ich liebe soetwas und habe grade eine Windbeutel hier stehen

Feuerkopf
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Fr 7. Mai 2004, 19:22 - Beitrag #24

Ich bin dagegen, Alkohol generell zu verdammen. Es ist viel wichtiger, zu lernen, wie man gefahrlos damit umgeht.
Meine Eltern haben nie großes Gewese ums Trinken gemacht. Es ist was Geselliges, aber nicht zum Problemlösen geeignet. So habe ich es gelernt.
Und als ich so mit 14/15 die ersten Male angesäuselt nach Hause kam, gab es auch keinen Stress.
Ich habe mit meinen Kindern über das Zeug geredet, habe meine Älteste alles mal probieren lassen, damit es ihr nicht untergejubelt werden kann.
Ich habe ihnen geraten, nicht bis zur Gesichtslähmung zu saufen und vorsichtig mit Mischgetränken zu sein. Außerdem ist es nicht schlecht, wegen der Dehydrierung zwischendurch Wasser zu trinken.
Alkohol ist eine gesellschaftliche Realität. Der gescheite Umgang damit macht den Unterschied, ob ich jedes Wochenende sinnlos saufe oder lerne, wie man genussvoll guten Wein und "anständiges" Bier erkennt.

Gleiches gilt doch für Süßes. Ich kann billige Chipse in mich reinstopfen oder hochwertige Schokolade schätzen lernen, langweilige Aldi-Kekse mampfen oder selbst tolles Gebäck herstellen.

Noriko
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Fr 7. Mai 2004, 19:31 - Beitrag #25

Ich denke ja nichts anderes Feuerkopf, nur denke ich, Alkohol ab 16 hat seinen Sinn. Ich habe auch mein ersten Glas wein zwar mit 14/15 Getrunken, aber dennoch denke ich so.
Echten schnaps pur habe ich z.b. zum ersten mal dieses Sylvester getrunken (da war ich schon 18)

Für mich sind alkoholische getränke etwas was man bei einem gepflegten Essen (bier) oder zu mehr oder Midenr Besonderen Anlässen (Wein, besonders trockener roter) trinkt und Somit gesellschftlich.

Ich kenne Kater und Vollrausch nur vim Hörensagen.

fanvarion
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So 9. Mai 2004, 12:57 - Beitrag #26

Die augenblicklichen Gesetzgebung finde ich schon fast zu lasch!
Da bei Untersuchungen immer mehr festgestellt wird das ein Jugendlicher der Alkohl und Nikotin konsumiert sehr schnell in ein große Abhängigkeit führen kann. Das geht sehr schnell in Sucht über.

Den ersten Alkohl habe ich persönlich auch mit 15 bekommen auf einer Weinprobe ein kleines Glas.
Besoffen bis fast zur Besinnungslosigkeit war ich mit 20 zum ersten und zum letzten mal. Schuld daran waren auch diese Mixgetränke.

Daher einem Jugendlichen zeigen was und wo überall Alkohl drin ist okay, aber mit 15 eine halbe Flasche Schnaps und nur angesäuselt sein !?
Ich würde mir mal überlegen ob ich Abends überhaupt schon besoffen auf Tour gehen muss? Denn dann fährt man auch mit 18 Besoffen Auto den man ist ja nur angesäuselt!

Padreic
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So 9. Mai 2004, 14:11 - Beitrag #27

Es kommt doch, denke ich, weniger darauf an, was man trinkt, als vielmehr darauf, wieviel und mit welcher Motivation man trinkt, oder? In vielen Lokalen (insbesondere griechischen) bekommt man z. B. nach dem Essen einen Schnaps angeboten. Ein einzelnes Glas bringt selbst einen vierzehn- oder fünfzehnjährigen sicherlich nicht um. Legal trinken dürfte er es aber erst mit 18. Genauso wie er (theoretisch) erst mit 18 in einer Kneipe einen Coctail bestellen könnte. Dagegen dürfte er schon mit 16 beliebig viel Bier kaufen und sich jedes Wochenende zuschütten. Was ist wohl schlimmer, sich ab und an einen Coctail in einer Bar bestellen oder sich jede Woche mit Bier volllaufen zu lassen?
Solche Unterschiede kann man mit Gesetzen allerdings schwer regeln. Man könnte es natürlich für Jugendliche generell unter Strafe stellen, über einem gewissen Maße betrunken zu sein...aber da wäre natürlich allein schon das Problem der Kontrollen, denn die meisten werden sich nicht in öffentlichen Räumen, sondern auf privaten Feten besaufen. Und ich halte es auch nicht direkt für schlimm, sich mal zu betrinken, für schlimm halte ich aber die Leute, die das jedes Wochenende machen müssen. Und für wirklich nicht schlimm halte ich es, sich bei einer Fete ein wenig anzuheitern (aber in dem Rahmen, dass man noch im wesentlichen voll in der Lage ist, sein Verhalten zu kontrollieren). Und im Grunde habe ich auch nichts dagegen, wenn jeder das mit dem Getränk seiner Wahl tut. Wenn jemand kein Bier mag und auch kein Fan von Wein ist, warum soll er das nicht mit einem Alcopop machen? Die Bedingung dafür ist aber natürlich, dass er in der Lage ist, dass kontrolliert zu tun und ich denke, es gibt doch viele 16jährige, die dazu in der Lage sind (wenn natürlich auch viele leider nicht...).
Das ist schon eine schwierige Frage, wie so oft eine Abwägung zwischen persönlicher Freiheit und Schutz durch den Staat.

Padreic

fanvarion
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So 9. Mai 2004, 19:31 - Beitrag #28

Original geschrieben von DaumA
hm...*leichtes lächeln aufe Lippen hat*
Ich muss dazu sagen, ich komme aus dem Emsland, wo ziemlich ziemlich viel getrunken wird. Ich weiß halt wie ich eine halbe Flasche Schnaps trinken kann und nur angesäuselt bin. Ich esse vorher genug und dann mache ich auch keine Hammermischungen und trinke genüßlich...Ich denke das trägt auch viel dazu bei. Wein wird hier auf Feten überhaupt nicht getrunken. Bier wird meistens am Anfang hier getrunken aber sonst auch nicht viel! ch weiß auch wo meine Grenzen sind, wenn ich nicht mehr mag trinke ich nur noch Wasser bzw. Cola. Ich habe gelernt. Auch wenn jetzt kommen mag "du bist doch erst 15" Aber kennen tut ihr mich nicht, oder?
Ich weiß auch wo meine Grenzen sind, wenn ich nicht mehr mag trinke ich nur noch Wasser bzw. Cola. Ich habe gelernt. Auch wenn jetzt kommen mag "du bist doch erst 15" Aber kennen tut ihr mich nicht, oder? Süchtig bin ich nach dem Zeug auch nicht, nur es ist hier einfach so üblich und hier macht das auch fast niemanden was aus, wenn die Jugendlichen mal einen mittrinken.


Also ich betrachte dich nicht als kleinen Jungen!
Grundlegend gilt für mich der kleine Schluck aus dem Glas der Eltern als nicht gut, aber gerade noch akzeptierbar.

Desweiteren ist es mir ziemlich egal ob du aus dem Emsland, Hamburg, Köln oder sonstwo herkommst. Alkohol in Mengen größer einem großen Schluck ab 15 ja sogar ab 16 Jahren ist in meinen Augen schlimm.
Das ist in meinen Augen schlimm genug das der Alkohol, da ja bei uns viel regelmäßig und immer größere Mengen getrunken werden, auch an 15 jährige ausgeschenkt werden. Wahrscheinlich wird es auch noch an jüngere Kinder ausgeschenkt. Dafür gibt es mehrere Untersuchungen, einer unserer Werksärzte ist für Drogen zuständig (dazu zählt auch Alkohl) und der berichtete über diese. Aussage je Jünger und [B]regelmäßiger umso größer ist die Gefahr das man auch im hohen Alter Abhängig wird oder bleibt.

Die Aussage ich habe gelernt damit umzugehen höre ich persönlich sehr häufig da ich mich mit der Thematik Arbeitsschutz beschäftige.
IRONISCH gemeint:
Jeder meint er, er allein ist nicht betroffen, er ist so gut das im nichts passiert, das sein Körper der einzige ist der eine Chemische Fabrik hat aus Stahl ist der mit einer unzerstörbaren Kunststoffschicht bedeckt ist und das allerbeste auch Stürze aus 80 Meter Höhe unbeschadet übersteht. Ausserdem kann man am besten Arbeiten nach dem 3 Bier, 5 Schnaps und dem 1 Joint.

Original geschrieben von DaumA
Eher im Gegenteil, auf Schützenfesten kommen oft die Eltern von Bekannten an, ob wir nicht auch was mittrinken wollen oder so.
Tja, solange man es verträgt ist es in meinen Augen nicht verkehrt.


Das halte ich Persönlich als sehr unbedacht!
Die Aussage solange man es verträgt halte ich ... nein das schreibe ich jetzt nicht da ich es nicht so ausdrücken kann ohne dich dabei persönlich anzugreifen.

Original geschrieben von DaumA
Ähm, abends besoffen auf Tour gehen und besoffen Auto fahren ist in meinen Augen ein großer Unterschied.

Ich nicht habe schon häufig in den Diskos das Gegenteil gesehen.
Nach 1 Bier kann man immer Autofahren also klappt das auch nach dem 2, 3, 4 Bier oder nach dem 1 oder " Alcopop weil da ist ja nur Zucker und Farbstoff drin.

Original geschrieben von DaumA Wenn wir abends auf Tour gehen, und viele von uns haben schon nen Führerschein, dann fahren wir mit dem Taxi oder lassen uns bringen! Und DIE Leute vertragen noch viel mehr als ich. Ich denke, dass ich in deinen Augen eine kleine Rotzgöre bin, die rumhängt, säuft und raucht, wie? Auf jeden Fall kommt das so rüber. Und ich weiß immer noch, was ich tue wenn ich leicht "angesäuselt" bin.


Also ich betrachte dich nicht als kleinen Jungen! Da ich dich nicht persönlich kenne würde ich mir es nicht erlauben das zubewerten.
Ausserdem wenn ihr das immer durchzieht mit dem Taxi ist das doch Klasse. Trotzdem halte ich dich für zu jung für ne halbe Flasche Schnaps bzw. für 1 Glas.

Aber die Aussage bei uns im Emsland wird viel getrunken hmmmm

bei uns arbeiten augenblicklich 3 Firmen aus dem Emsland vielleicht sollten wir dort doch einmal mehr in den Pausen und in den Überstunden auftauchen sowie Samstag und Sonntags.
Bei uns herrscht nämlich striktes Alkohlverbot, bei erwischen kann das zum absolutes Auftragsverbot Deutschlandweit führen.

|Getto| MP Vito
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Mo 10. Mai 2004, 22:12 - Beitrag #29

Das Gesetz für die Alkopops ist Scheiße und das sie auch noch um gerade um die 45 Cent teurer werden, ist nur dafür da, dass die Hersteller mehr verdienen. Das Gesetz bringt auch nichts, weil man an Tankstellen immernoch Schnapps und so bekommt, auch wenn man net 18 ist. Man kann logga als 16 jähriger reingehen und krieg ne Flasche Wodka oder anderes. :o

Maglor
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Di 11. Mai 2004, 16:52 - Beitrag #30

"Das mit den Alcopops ist eine schwierige Sache. Jeder verdient daran, Die Industrie, Der Staat und der Verkäufer. Ich muss sagen unsere Regierung ist auf dem "richtigen" Weg. Denn die einzige Methode dem Alkohol konsum von Jugendlichen parole zu bieten sind Preise die sie nicht zahlen können"
Ja der Staat verdient jetzt noch mehr an den Alcopops. Alcopops waren auch vorher, besonders die nicht von Aldi produzierten, teurer als etwa gewöhnliches. Das Problem das 14-Jährige sich mal betrinken, ist wohl so alt wie das Schützenfest. Bevor es Alcopops gab, hat man noch locker selbst drauf los gemischt Wodka-O und Cola-Cognac, ebenfalls süß und stark-alkoholisch. Das Problem ist nicht Preis, sondern eher die Tatsache, dass Alkohol an Minderjährige verkauft wird! Sprich hier ist nicht eine Steuererhöhung fällig sondern einfach nur die Einhaltung uralter Gesetze, dass Bier und Wein an 16-Jährige und Schnaps erst an Achtzehnjährige verkauft werden kann.
Dass mittlerweile auch schon 12-Jährige feuchtfröhlich feiern, kann erfolgreich nur Kneipen/Disco-Besitzern, Eltern und Verkäufern verhindert werden. Die Steuer hilft gar nichts. Erstens haben die jungens eh genug Geld und zweitens kann man sich auch anders betrinken, etwa Wodka selbst mit Sprudel mischen statt teueres Smirnoff kaufen.
MfG Maglor

Noriko
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Di 11. Mai 2004, 16:56 - Beitrag #31

Wahre Worte Maglor, doch jeder WILL verdienen, und wo es Geld gibt gibt es diejeingen die es ahben wollen, und übersehen gerne mal irgendwelche Gesallschaftlcihen verantwortungen.

JaY
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Di 11. Mai 2004, 16:59 - Beitrag #32

Noriko hat recht es gibt in jeder Altersgruppe und in jeder Bevölkerungsschicht gefährdete Personen.

Ich war früher auf dem besten Weg zur Flasche, bis eines Tages der Groschen gefallen ist und ich fast gänzlich dem Alkohol entsagt habe. Hab bestimmt fast 2Jahre sogut wie keinen Tropfen geschluckt. Seit etwa einem Jahr Trinke ich ab und zu mal wieder was würde jetzt mal so pauschal 6mal im Jahr sagen.

Oft sind es nur Mitläufer die sich zusammen blättern. Ich denke auch obwohl ich von der Jugend von Heute nicht vile halte das es immer noch genügend gibt die mit Alkohol genauso gut um zu gehen wissen wie Erwachsene. Zudem gehört das probieren auch zur Entwicklung.

Wie gesagt die Sache mit den Alkopops ist verzwickt. Ich glaube. wenn sich jeder seine Mischung selbst machen würde, würde weit aus weniger Alkohol von Jugendlichen konsumiert werden da er ihnen nicht schmecken würde. Doch selbst dann würde es jene geben die Denken das man, wenn man Alkohol trinkt "cool" ist. Für mich ist der jenige "cool" der sagt nein Danke, heute nicht. Doch leider Gottes kann man seinen Freunden damit imponieren wenn amn 13 Smirnoff wegschluckt. Ob solche Personen dann gute Freunde sind steht auf einem andern Blatt.

Traitor
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So 23. Mai 2004, 19:04 - Beitrag #33

@Maglor: Dass die Alcopops nichts besonderes darstellen und die Jugendlichen/Kinder sich statt ihnen halt selber gleiche Mengen mixen würden, scheint nicht zu stimmen. Die Statistiken zeigen eine IMHO eindeutige Korrelation des Anstiegs von Jugendalkoholismus seit Markteinführung der Mixgetränke. Anscheinend sind die meisten einfach zu faul für eigene "Kreationen", sondern kaufen einfach etwas, um sich schnell abzufüllen. Auch haben sie den Vorteil der Transportabilität: Inzwischen sieht man zB an Karneval unzählige Alcopop-Trinker, mit Selbstgemixtem lief da nie jemand rum.

Deshalb denke ich durchaus, dass ein Vorgehen des Staates gegen diese Unterart des Alkohols der Jugend hilft. Nicht so viel wie eine konsequente Kampagne gegen alle Arten, aber es ist immerhin ein Teilgebiet, in dem man effektvoll ansetzen kann. Allerdings verfehlt das jetzige Gesetz seinen Zweck - ob die Teile 2€ oder 3€ kosten, wird der Zielgruppe egal sein. Hätte man allerdings 5€ draufgerechnet, wie in Frankreich geschehen, hätte man sicher Erfolg gehabt - wie dort zu beobachten, die Alcopops existieren dort de facto nicht mehr.

Maglor
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So 23. Mai 2004, 23:33 - Beitrag #34

Original geschrieben von Traitor
[BDie Statistiken zeigen eine IMHO eindeutige Korrelation des Anstiegs von Jugendalkoholismus seit Markteinführung der Mixgetränke.[/B]

IMHO steigt der Alkoholkonsum Minderjähriger dadurch, dass sie Zugang zu Alkohol haben. Alkohol existierte ja schon von vorher. Das Problem ist, dass es Leute gibt die ihn verkaufen und welche die die Jungens in die Diksos lassen.
Nach den Gesetzen der Marktwirtschaft existiert ja das Alcopop-Angebot nur, weil sich das Trinkverhalten der Jugend geändert.
MfG Maglor

janw
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So 23. Mai 2004, 23:53 - Beitrag #35

Der Markt machts...

Maglor schrieb:
Nach den Gesetzen der Marktwirtschaft existiert ja das Alcopop-Angebot nur, weil sich das Trinkverhalten der Jugend geändert.

Welche Pille hast Du gefuttert? ;) Daß die Nachfrage das Angebot bestimmt, ist eine beliebte wie meist falsche Aussage der Wirtschaftsfetischisten, zumindest was die Einführung neuer Produkte betrifft. Die These trifft zu, wenn es um dem Preis für in wechselnden Mengen auf den Markt gebrachte und sonst gleichartige Güter geht, wie Getreide, Öl, Metalle usw.

Bei den Alcopops ist es aber definitiv so, daß diese zuerst auf den Markt gebracht und aggressiv als ultimative Feten- und Gute Laune-musts beworben wurden, und dann sich das Konsumverhalten der Jugendlichen auf diese Sachen hingelenkt hat.
ich finde, man muß diese Sachen teuer machen und jeden, der so etwas an Jugendliche verkauft, vom weiteren Handel damit ausschließen.

Traitor
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Mo 24. Mai 2004, 12:59 - Beitrag #36

@Maglor: Wie JanW sagt, gehören Alcopops zu den extrem beworbenen Produkten, so dass sie sich ihre Nachfrage schnell selbst geschaffen haben. Es gibt eine prinzipielle, ziemlich hohe Nachfrage von Jugendlichen nach Alkohol. Aber indem man ihnen eine derart perfekt geeignete Form präsentiert, wird diese nachhaltig gestärkt - eine Einstiegsdroge eben, die aus dem kurzen Probieren schnell eine Gewohnheit werden lässt. Und da scheinen Alcopops besser geeignet zu sein als jede andere (bisher ausprobierte) Drinkform.

Maurice
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Mo 24. Mai 2004, 18:55 - Beitrag #37

Ich will hier aber die berechtigte Frage in den Raum stellen, was noch marktwirtschaftlich an einer solch drastischen Besteuerung eines Produktes sein soll? Ja wir haben offiziell eine soziale Marktwirtschaft, aber für mich grenzt das schon an versuchter inoffizeller Planwirtschaft.

janw
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Di 25. Mai 2004, 00:29 - Beitrag #38

Maurice, der Preis bestimmt bei sonst auf dem Markt eingeführten Produkten in gewissem Grade die Nachfrage. Insofern ist durch eine Änderung des Preises eine Nachfragesteuerung bzw. Lenkung möglich.
Eine Lenkung der Nachfrage in Richtung auf ihre Reduktion ist bei Alcopops sinnvoll, weil sie eben eine gewisse gemeinschädliche Wirkung haben.
Marktwirtschaftlich ist daran eben die Nutzung eines Mechanismus aus der Markttheorie.

Traitor
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Di 25. Mai 2004, 12:11 - Beitrag #39

Maurices Frage ist durchaus berechtigt und wird ja auch oft genug in diesem Zusammenhang gestellt. Allerdings bringt es nichts, sie erst jetzt zu stellen - wenn man so fragt, sind auch Benzinsteuer, Tabaksteuer usw längst über alles marktwirtschaftlich erlaubte hinaus gewachsen. Unser Staat hat sich schon lange entschieden, die "Volksgesundheit", den Umweltschutz und andere Dinge vor die Prinzipien der freien Marktwirtschaft zu stellen, und das finde ich eindeutig gut so. Umgekehrt gedacht müsste ja alles so verkauft werden dürfen, wie die Firmen es wollen, und der Staat dürfte zB auch den Waffenhandel nicht einschränken.
Und solange es beim gezielten Sanktionieren gefährlicher Produktgattungen bleibt, sehe ich auch keine Gefahr für den Wettbewerb. Würde eine Sondersteuer auf Pils beschlossen, während Kölsch weiter frei ist, wäre das ein einseitiger Eingriff, der manche Firmen benachteiligt, andere bevorzugt; wenn aber ein ganzer Markt betroffen ist, bleibt das Gleichgewicht ja erhalten. Man kann argumentieren, dass so die Firmen, die Bacardi und co herstellen, stärker betroffen sind als die, die keine Alcopops im Portfolio haben, was auch sicher stimmt. Aber sie erleiden keinen konkreten Wettbewerbsnachteil in einem Markt, wo dann ein Konkurrent vorbeizöge, sondern einen generellen finanziellen Rückschlag - den alle Firmen immer mal durch Gesetzesänderungen, Steuern, Auflagen usw erleiden.

Maglor
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Di 25. Mai 2004, 16:46 - Beitrag #40

Die meisten Alcopops enthalten hgenauso viel Alkohol wie ein Pils.
Übrigens brachte die Besteuerung von Benzin (Ökosteur und CO) keinen nachhaltigen Einbruch im Fahrverhalten. Im Gegenteil der Prokopfverbrauch steigt.
Nun noch mal so ne Frage:
Fällt eigentlich Radler/Alster auch unter die Alcopos? Das gibt es ja inzwischen auch in Flaschen mit werbetauglichen Logos, die Fruchtgeschmack und Jugend vermitteln.
MfG Maglor

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