Ein etwas ausführlicherer Bericht:
Anfang des Jahres hat Nintendo endlich erste Informationen zu ihrer neuen Wundermaschine herausgerückt. Die Spannung war groß, schließlich versprach man eine völlig neue Spielerfahrung. Diese ersten Brocken lösten eine große Diskussion aus, ob Nintendo nun endgültig frei dreht oder einfach nur genial ist. Eigentlich wollte man die Spannung auch bis zur E3 anhalten. Heute jedoch sind weitere Details bekannt geworden, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.
Wie wir bereits berichteten, besitzt der NDS (Nintendo Double Screen) zwei Prozessoren. Ein davon ist praktisch wie der des GBAs, allerdings doppelt so hoch getaktet. Weiterhin werden vier Layer im Hintergrund (kann der GBA auch, kämpft aber) und 128 Objekte gleichzeitig auf dem Screen geboten. Mit Hilfe Ähnlichen, aber dennoch besseren Technik sollte es also problemlos möglich sein GBA Spiele zu emulieren, sprich eine Abwärtskompatibilität ist nicht ausgeschlossen.
Dank des zweiten leistungsfähigeren Prozessor kann man trotzdem Grafiken auf N64-Niveau erwarten. Die Polygon-Rate ist unter PS one Niveau, jedoch sollte er über einen ARM9-Coprozessor oder eine T&L-Unit etwas bessere Effekte als das N64 erzielen können. Es ist also wie beim N64: Nicht ganz so hohe Polygonzahl, dafür kann man aber mehr Effekte und besseres Lightning erleben. Auch die Fillrate ist mit 30 Mio. Pixel pro Sekunde ordentlich, was gerade auf den kleinen Bildschirmen durchaus fein aussehen sollte. Auch die 120.000 Polygonen (aktiviertes flat-shading/gouraud-shading ist anzunehmen) werden beeindrucken. Zwar bot das N64 160.000 Polygonen bei allen aktivierten Features, aber auch hier wird das kleinere Display über den Makel hinwegtäuschen.
Der RAM, der für die GPU zur Verfügung steht, ist mit 4 MB (das N64 hatte 4,5 MB) zwar nicht sehr groß bemessen, das neue, schnellere Speichermedium wird dieses Problem aber ausgleichen können. Bei einem Discmedium alá PSP wäre dies problematischer.
Der NDS ist zwar fast genauso breit wie der GBA, aber die Displays sind je leicht höher (vom breiten Format 3:2 zum von TVs und Monitoren bekannten Format 4:3). Die Auflösung ist aber höher, weshalb man wohl ein schärferes Bild erwarten kann.
Besonderes heftig in der Diskussion war (neben dem Feature mit den zwei Bildschirmen natürlich), die Steuerung. Jetzt wissen wir, dass er wie der GBA über ein Steuerkreuz, A, B, Start und Select als Buttons verfügen wird und über einen X und Y Button noch nachgedacht wird. Gerade für komplexere Spiele wäre dies von Vorteil. Das ein Analog-Stick scheinbar nicht vorgesehen ist, enttäuscht.
Aber schließlich verfügt der NDS über die Möglichkeit, die Eingabe via Touch Screen vorzunehmen bzw. über einen Mikrophon-Eingang. Wie diese beiden Mittel in Spielen Verwendung finden werden, lassen mal wieder Raum für weitere Spekulationen. Schließlich wird man gerade die Idee mit den berührungsempfindlichen Display nicht nur für Menüs verbraten. Denkbar wären völlig neue Gameplay-Ideen, wovon natürlich diverse Wario Ware Minispiele nur einen Bruchteil des Machbaren erfassen. Aber auch hier fehlen wieder die nötigen Informationen welcher Bildschirm über das Feature verfügen wird oder ob gar beide damit ausgestattet werden.
Soundmäßig kann man mit 16 Kanälen aufwarten, was einer deutlichen Steigerung gegenüber Nintendos bisherigen Handheld Nummer Eins entspricht, aber immer noch nicht an die Qualitäten des SNES heran kommt. Für unterwegs sollte es aber allemal reichen. Mit Wireless Lan hat nun auch endlich die Möglichkeit kabellos Multiplayerspaß zu erleben. Vielleicht wird dann auch die Zahl der möglichen Mitspieler weiter erhöht, immerhin spricht IGN davon dass theoretisch 16 Geräte machbar wären.
Auf dem Bild links lässt sich noch einmal gut der Unterschied der beiden Bildformate erkennen.
Die Hoffnung, dass ein Zelda tatsächlich auf dem NDS erscheinen wird, ist natürlich groß. Bisher hat Miyamoto die Spieleserie gern für frische Ideen benutzt.
Wer auf Grund der Hardware nun wieder Angst vor Portierungen hat, kann zunächst beruhigt werden. Zwar ist die Leistungsstärke nahe dem N64 angesiedelt, die Systemarchitektur jedoch zu verschieden. Allerdings können Entwickler sicher von ihren bisherigen Erfahrungen profitieren. Im Endeffekt werden Touchscreen und zwei Bildschirme aber ohnehin eine Neuentwicklung vorraussetzen.
Der DS ist also mehr oder weniger ein "2 GBA & 1 N64" in einem Gerät. Die Bildschirme besitzen eine leicht höhere Auflösung (und neu 4:3 statt 3:2 wie bisher) und es ist eine wirklich solide Hardware, die Fehler alter Systeme ausradiert und sich zu einem guten Preis herstellen lässt. Auch Akkulaufdauer dürfte wieder ein grosses Anliegen gewesen sein, wie man an den ausgesuchten CPUs sieht.
Wir fiebern jedenfalls weiter ersten Produktabbildungen, Spielekonzeptionen, sowie Ingame-Grafiken entgegen. Nintendo scheint sich schon ein paar Gedanken gemacht zu haben, wir können nur hoffen sie schon bald mit ihnen teilen zu können.
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