Asperger Syndrom

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BS
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Mi 19. Mai 2004, 13:37 - Beitrag #1

Asperger Syndrom

Ist jemand von euch vielleicht das Asperger Syndrom bekannt oder hat jemand vielleicht selbst Erfahrung damit gemacht?


http://www.sghl.de/asperger-syndrom.html

Maurice
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Mi 19. Mai 2004, 21:49 - Beitrag #2

Warum postet du so ein ernstes Thema nicht unter "Diskussionen"? :confused:
Die Internetseite finde ich sehr interessant da werde ich mich intensiver umschauen, aber um auf deine Frage zurück zu kommen:
Das Asperger Syndrom ist eine Form des hochfunktionellen Autismus. Als Hauptmerkmal besteht beim Asperger-Syndrom die soziale Kontaktstörung. Menschen mit dem Asperger Syndrom wirken in ihrem Umfeld vielleicht eigenbrötlerisch, manchmal auch eigenartig, zumeist jedoch normal. Ihr Kontaktbereich ist, wenn überhaupt vorhanden, auf nur sehr wenige Menschen beschränkt.
In der Schule sind die vom Asperger-Syndrom betroffenen meist Einzelgänger, da ihnen die Fähigkeit zum sozialen Miteinander nicht gegeben ist. Sie wirken in ihrem Auftreten und bei sportlicher Betätigung linkisch und unbeholfen

Würde sagen, dass das auf mich zutrifft aber das was danach kommt von wegen ein Ass im Naturwissenschaftsbereich stimmt bei mir leider nicht. ^^*
Unvermögen, einen angemessenen Blickkontakt herzustellen und aufrechtzuerhalten, Mängel in Mimik und Körperhaltungen, Mängel in der Gestik zur Regulierung der sozialen Interaktion; Unvermögen (in einer dem geistigen Alter entsprechenden oder trotz ausreichender Gelegenheiten), Beziehungen zu Gleichaltrigen zu entwickeln, die das Teilen von Interessen, Aktivitäten und Emotionen betreffen; Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit, die sich in einer unzulänglichen oder von der Norm abweichenden Reaktion auf die Emotionen anderer Menschen zeigt; oder der Mangel an Verhalltensmodulation gemäß dem sozialen Kontext; oder eine geringe Integration der sozialen, emotionalen und kommunikativen Verhaltensweisen; fehlender spontaner Wunsch, mit anderen Menschen Vergnügen, Interessen und Errungenschaften zu teilen (z.B. mangelndes Interesse, anderen Menschen Gegenstände, die dem Betroffefen wichtig sind, herzbringen oder darauf hinzuweisen

Da trifft imo das meiste auf mich zu...

aleanjre
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Do 20. Mai 2004, 00:49 - Beitrag #3

Vorsicht, Maurice: zwischen einem Eigenbrötler und einem Autisten liegen Welten! Es ist einfach ein Qualitätsunterschied, ob jemand gerne für sich allein ist und ein paar Anpassungsstörungen an seine Umwelt hat oder in einer völlig eigenen Welt lebt.

Es gibt die High funktionell Autisten. Die kennt man aus dem Fernsehen, Menschen, die gar nicht oder sehr merkwürdig sprechen, mit Schautafeln Kontakt aufnehmen, mit dem Oberkörper wippen und manchmal ganz unglaubliche Fähigkeiten entwickeln (wie z.B. bei Rain Man).
Asperger - Autisten sind milder betroffen. Das reicht von schweren Sozialkontaktstörungen bis hin zu Menschen, die tatsächlich nur einige seltsame Marotten zu haben scheinen. Da könnte ich jetzt Romane zu schreiben, bin als Familienangehörige "betroffen".

Maurice
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Do 20. Mai 2004, 10:48 - Beitrag #4

Na dann bin ich mal froh, dass ich nur unter einer deutlichen sozialen Störung leide. ^^*

aleanjre
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Do 20. Mai 2004, 14:57 - Beitrag #5

Hab ich nicht behauptet. :D Nur, dass man anhand eines Artikels keine Selbstdiagnose stellen sollte. Und durch den Monitor sehe ich auch nichts. Vielleicht bist du tatsächlich ein milde betroffener Asperger - Autist. Vielleicht auch nur "merkwürdig". Diese Frage könnte dir ein Psychiater beantworten.

Maurice
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Do 20. Mai 2004, 15:09 - Beitrag #6

Hab auch nicht behauptet, dass du das behauptet hast, das habe allein ich behauptet. :D
Ne find die Vorstllung nicht so prickelnd zu einen Seelen-Klempner zu gehen.... naaj würde den wohl e nicht alles erzählen... sonst verpasst er mir am Ende noch son schickes weißes Jäckchen. ^^*

Noriko
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Do 20. Mai 2004, 15:46 - Beitrag #7

Um es mal kinjukttiv zu verfassen:
nach dem Artickel KÖNNTE ich davon betoffen sein ;)

Ich bin ebenso eigenbrötler notorische einzelgänger und ein Ass in naturwissenschaften ;)
ausserdem ahbe ich sehr sehr seltsame angewohnehiten und verhaltensweisen (habe mir est heute dadruch ein schleudertraume zugezogen ^^") und eine geringe soziale komponente, ich hatte nie viele Freunde, kontne mit gleichaltrigenw enig anfangen, nur mit älteren.
Ich aheb imerm alleine gespielt ect pp

aleanjre
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Do 20. Mai 2004, 22:14 - Beitrag #8

@Noriko:

Ich hab die Smileys bemerkt. ;)

Die Gefahr bei diesen Artikeln ist, dass sie so allgemein geschrieben sind, dass 75 % der Bevölkerung irgendwas von sich selbst darin wiederfindet.

Hast du Wahrnehmungsstörungen? Riechst, schmeckst, fühlst du anders als deine Umwelt? Reagierst anders auf Schmerzen? Ist deine optische Wahrnehmung anders als andere Menschen es beschreiben? Hast du Schwierigkeiten die Mimik deiner Mitmenschen zu deuten? Sprachnuancen wahrzunehmen? Hattest du Sprachentwicklungsstörungen, Probleme in Grob/Feinmotorik? Gab/gibt es auffällige Tics, die über normale schlechte Gewohnheiten hinausgehen (z.B. auf Finger kauen bis sie bluten, ohne dass du den Schmerz fühlst, an hölzernen Gegenständen nagen etc.)? Ordnest du die Welt in zwanghaften Mustern und fühlst Schmerz, wenn diese Ordnung zerstört wird? Bedeutet es für dich starke Überwindung, einen anderen Ort aufzusuchen, selbst wenn du dich eigentlich freust, dahinzukommen, nur weil es so mühsam scheint, sich zu bewegen? Hast du Angst vor Veränderung?

Diese Liste könnte ich noch unendlich fortführen. Wenn du auf alle diese Fragen aus voller Überzeugung JA antworten kannst, beweist dies, dass dein Verhaltensmuster etwas mehr als nur Marotten sind und ich würde dir empfehlen, prof. Hilfe zu suchen. Ein Beweis für Asperger - Autismus wäre es aber noch lange nicht.

@Maurice: Solange du weder für dich selbst noch für andere Menschen eine lebensbedrohliche Gefahr darstellst, kann dich niemand zwangseinweisen. Selbst wenn du z.B. zugibst, selbstverletzende Handlungen auszuführen, könnte man dir vielleicht zu einem stationären Aufenthalt raten, dich aber nicht zwingen.
Solange du nicht bereit wärst, einem Therapeuten zu vertrauen, wäre die Untersuchung umsonst, eine Diagnose nicht zu stellen, keine Therapie einzuleiten.

Die Not scheint also noch nicht groß genug zu sein. :D

BS
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Mo 24. Mai 2004, 10:31 - Beitrag #9

Auf mich ist der Text auch auslegbar. In der Vergangenheit vielleicht etwas mehr als Heute aber man verbesserst sich ja :D

Mit 3 oder 4 soll ich immer Wörter vertauscht haben ... z.B. Ei mit Eis (eigentlich das harmloseste *g*)


Ich bin darauf gestossen, als ich mal wieder nach der Wahrnehmungsverknüpfung gesucht habe ... dadurch bin ich auch hierher gekommen ;)


Aber stimmt schon, dass man solche Sachen ziemlich einfach auf sich beziehen kann.

Da würde ich euch einfach mal ein Buch empfehlen
Lexikon der Psycho-Irrtümer
von Rolf Degen
ISBN: 3-492-24020-8

Ein interessantes kritisches Buch. Der Autor schreibt etwas aggressiv ... aber wie will man die Menschen sonst aufwecken? ;)


Ich find die Seite auch ziemlich interessant. Besonders den Text unter "Schizophrenie" *g*

...
Es bleibt nur darauf hinzuweisen: Schizophrenie ist nicht ansteckend und in den wirklich meisten Fällen genauso unproblematisch, wie der Umgang mit jedem Anderen auch. Im Gegenteil, man lernt durch diese Menschen im Umgang vor allem sich und seine Mitmenschen in vielerlei Facetten neu kennen und schätzen.


Wie beruhigend :D

Noriko
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Mo 24. Mai 2004, 15:54 - Beitrag #10

@aleanjre
Manchmal habe ich leichte halluzinationen(optischer und akustischer natur, sehr kurz immer) Ich habe oft schwierigkeiten Mimik zu deuten, bzw merke erst sehr spät was andere durch mimik ausdrücken wollen (fällt mir imerm wieder auf, ich krigs nciht hin schneller zu reageiren und sage mir hinterher imerm wieder, das ich es früher hätte merken müssen) Ich hatte leichte Sprachstörungen, aber die warn iirc anatomsicher ursache, aber habe Pobleme mitd er Feinmotirik, was sich besodners in der schrif äussert. einziger ungewöhnlicher tick war/istd as ich meinen kopf aus langeweile gegen die wand geschlagen habe (nmeist nciht wirlkich stark, zumindest ahbe ich kaum was gespürt)

das mit den Zanghaften Mustern verstehe ich nciht so ganz, und das mit den Sprachnoauncen auch nicht. ^^"

Alles in allem war ich schon imerm der Überzeugung nciht "ganz richtig" im kopf zu sein, sah das aber imerm als kompliment an, denn ich wollte und will nciht so sein wie die breite masse, und aheb eher angst davor nirmal zu sein, als anders.

aleanjre
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Di 25. Mai 2004, 01:00 - Beitrag #11

Original geschrieben von BS
Da würde ich euch einfach mal ein Buch empfehlen
Lexikon der Psycho-Irrtümer
von Rolf Degen
ISBN: 3-492-24020-8

Ein interessantes kritisches Buch. Der Autor schreibt etwas aggressiv ... aber wie will man die Menschen sonst aufwecken? ;)


Ich find die Seite auch ziemlich interessant. Besonders den Text unter "Schizophrenie" *g*



Wie beruhigend :D


Hmm... so rein vom Titel klingt das Buch ja schon interessant. Aber was du da zitierst, kommt ziemlich abenteuerlich/gefährlich rüber! Natürlich ist Schizophrenie nicht gleichbedeutetend mit "durchgeknallter, gewalttätiger Irrer und Serienkiller". Aber sie als "in den meisten Fällen völlig harmlos" und sogar noch als persönliche Bereicherung darzustellen...
Ich habe einige Zeit in einer Psychiatrie gearbeitet. Schizophrene leiden unter einer Vielzahl von möglichen Symptomen, Veränderungen der Persönlichkeit, oft sehr schweren Halluzinationen. Sofern ihnen ihre Krankheit bewußt ist, empfinden sie das mit Sicherheit nicht als veränderten, bereichernden Blickpunktwechsel auf den Rest der Menschheit. Viele sind kaum fähig, ein selbstständiges Leben zu führen, weil die Hallu's sie stark beeinträchtigen. Wenn alle Sinne einem vorgaukeln, eine schwarze Katze tobt gerade durch das Wohnzimmer, die da einfach nicht hingehört, vergißt man gar zu schnell, dass der Herd in der Küche eingeschaltet ist. Wenn alle Sinne einem glauben machen, dass der rechte Fuß in Flammen steht, dass Gasgeruch in der Luft liegt oder Insekten über den Rücken laufen...
Es kommt nur selten vor, dass ein Kranker Stimmen hört, die ihm befehlen, jeden zu töten der ein weißes Hemd mit roter Krawatte trägt etc. Aber sie sind unberechenbar, können ohne ersichtlichen Grund in Panik geraten, verlieren den Bezug zur Realität.
Mittels schwerer Medikamente können die Symptome oft gut in Schach gehalten werden, aber diese Mittel haben starke Nebenwirkungen, viele Patienten wollen sie nicht nehmen deswegen.

Für einen Arzt oder meinetwegen auch noch das Pflegepersonal mag es vielleicht auf wissenschaftliche Art interessant sein, mit diesen Menschen umzugehen. Und man lernt den Wert der eigenen geistigen Gesundheit umso mehr zu schätzen. Für die Angehörigen, Ehepartner, Kinder, Eltern, Freunde... eines Schizophrenie - Kranken bedeutet es großes, großes Leid, ein Alltag, der einen unentwegt alles abverlangt. Mit dieser Krankheit wird man ja nicht geboren, sie kann in jedem Lebensalter völlig unvermittelt ausbrechen.

aleanjre
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Di 25. Mai 2004, 01:11 - Beitrag #12

Original geschrieben von Noriko
@aleanjre
Manchmal habe ich leichte halluzinationen(optischer und akustischer natur, sehr kurz immer) Ich habe oft schwierigkeiten Mimik zu deuten, bzw merke erst sehr spät was andere durch mimik ausdrücken wollen (fällt mir imerm wieder auf, ich krigs nciht hin schneller zu reageiren und sage mir hinterher imerm wieder, das ich es früher hätte merken müssen) Ich hatte leichte Sprachstörungen, aber die warn iirc anatomsicher ursache, aber habe Pobleme mitd er Feinmotirik, was sich besodners in der schrif äussert. einziger ungewöhnlicher tick war/istd as ich meinen kopf aus langeweile gegen die wand geschlagen habe (nmeist nciht wirlkich stark, zumindest ahbe ich kaum was gespürt)

das mit den Zanghaften Mustern verstehe ich nciht so ganz, und das mit den Sprachnoauncen auch nicht. ^^"

Alles in allem war ich schon imerm der Überzeugung nciht "ganz richtig" im kopf zu sein, sah das aber imerm als kompliment an, denn ich wollte und will nciht so sein wie die breite masse, und aheb eher angst davor nirmal zu sein, als anders.


Zwanghafte Muster: Viele Autisten haben einen Ordnungszwang. Eine Decke darf keine Falten werfen, Möbel dürfen nicht verrückt werden, Bücher müssen in einer bestimmten Reihenfolge im Regal stehen. Jede Änderung dieser Ordnung ist wie eine persönliche Bedrohung.

Sprachnuancen: Änderung in der Betonung, Ironie, höhere/tiefere Stimmlage um einen Effekt zu erzeugen... Autisten können das wegen ihrer Wahrnehmungsstörungen oft nicht heraushören.
Beispiel: Prima gemacht! (nach monatelanger Nachhilfe eine 2 in Mathe).
Prima gemacht! (Ironisch, nachdem eine wertvolle Vase umgestoßen wurde).
Ein Autist hört nur die Worte und versteht in Fall 2 nicht den Sinn, weil er die Regel kennt, das er nichts kaputt machen soll... Dieses Verständnis eignet er sich meist durch viele schmerzhafte Erfahrungen in der Pubertät an und kann als Erwachsener damit umgehen, die Irritation bleibt aber.

Normal sein: Darum geht es eigentlich gar nicht. Du darfst sein, wie du willst, in deinem Inneren. Du darfst denken/fühlen/träumen, was immer du möchtest. Es geht darum, normal in der Gesellschaft zu funktionieren, Regeln und Gesetze einzuhalten. Sich anpassen, gerade soweit, wie es nötig ist. Wenn du das kannst, ohne allzu große Schwierigkeiten, und ein Leben führst, mit dem du zufrieden bist, braucht da kein weiteres Wort drüber verloren werden, dann ist alles prima. Wenn du Schwierigkeiten hast, dich in einer Welt zu bewegen, die nicht für dich gemacht zu sein scheint, wenn du die Regeln und Gesetze weder verstehst noch befolgen kannst, wenn du unglücklich mit dir selbst und allen anderen bist - brauchst du dringend, dringend Hilfe!

Probleme in der Feinmotorik sind behandelbar.


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