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Scipio
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Do 27. Mai 2004, 22:23 - Beitrag #1

In eine Gemeinschaft finden...

Hallo!
Ich habe leider das Problem, dass ich nicht von mir sagen, Freunde zu besitzen und wollte mal ein paar Statements zu meiner Lage hören.
Ich bin 17 Jahre, bin jetzt in der Oberstufe und gehe in die 11. Klasse...
Ich hatte leider in der Grundschule und unterstufe Verhaltensprobleme und war immer recht agressiv und frech...
Ich hatte die Erziehung meiner Eltern nicht so ganz verkraftet und falsch aufgenommen...
Dadurch hatte ich dann in der Grundschule eigentlich nur Freunde, die ich heute als assozial denunzieren würde...
Meine Eltern schickten mich in ein andres Bundesland zur schule von der 5 bis 8. Klasse....Ich hatte an für sich immer eine gefestigte Klassenposition in der Unterstufe und gehörte zu den populäreren Leuten ( auch wenn ich eigentlich nie richtige freunde dort hatte).....Während der 8 Klasse wechselte ich auf ein Hessisches Gymnasium ( einerseits um meine Eltern zu beleidigen, andererseits, weil sie näher war....von der 5. bis zur 10. an hatte ich immer das problem, dass ich irgendwie "fertigen" Cliquen ( richtig geschrieben?) gegenüberstand und nie so nen richtigen Einstieg fand.
Mag sein, dass es daran lag, dass ich unsymphatisch war oder dass sie alle so ewig weit weg wohnten ( und meine Eltern mich nicht fuhren)...
Aber immer das selbe, immer war ich der Fremde, immer war ich der, der nicht mitreden konnte, wenn über irgendwelche Aktionen/ Personen gesprochen wurde....
Zudem kam ich mit meiner klasse, die ich von der 8. bis zur 10. hatte überhaupt nicht klar...
Irgendwie waren die Leute anders drauf und ich empfand sie nur als "falsch" und ohne individualität....
Nun habe ich wieder schule gewechselt und an für sich hab ich ne klasse, mit der ich sehr gut auskomme...
trotzdem find ich einfach keinen einstieg, mit Leuten in Kontakt zu treten.
Psychich gehts mir eigentlich ziemlich gut, aber es ist schon frustrierend, jeden samstag abend vorm rechner zu sitzen...
Und frauen lerne ich auch keine kennen...
ich weiß auch einfach nicht, woran es liegt...
ich habe mich stark verändert, behaupte ich von mir...
und ich bin jedem menschen offen gegenüber.
Und der Neid kratzt mir fast zum hals heraus, wenn ich totale MItläufer sehe, die kein bischen schlagefertigkeit oder irgendwas besondres besitzen und sich vor freunden nicht retten können oder auch schlechter aussehen als ich ( für mich ist es kein kriterium, aber für viele andre...)
Ich nutze jede Gelegenheit freunde kennenzulernen, aber irgendwie klappt es nicht...
In Vereinen ( Badminton, schach) lernte ich auch keine passenden Leute kennen.
Ich würde mich nicht als Außenseiter ansehen, da eigentlich mein Humor gut ankommt und ich auch auf die meisten Leute positiv in letzter zeit wirke...
aber freundschaften/Beziehungen entwickeln sich einfach nie......
Ich muss noch irgendwie 2 Jahre totschlagen, bis ich ausziehen und studieren kann...
danach willl ich einen neuanfang machen....

Was würdet ihr tun....

aleanjre
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Do 27. Mai 2004, 23:37 - Beitrag #2

Tja, was erwartest du von einer Freundschaft?
Du sagst, du bist durchaus gesellig, dein Umfeld reagiert positiv auf dich, dein Humor kommt an. Aber du willst mehr. Warum fragst du nicht einmal einen deiner Badminton - Partner, ob ihr nach dem Spiel noch was trinken geht? Gibt es niemanden in deiner Klasse, den du zum BIllard/Kino einladen könntest? Vielleicht mal in die Runde lamentieren, dass du gerne Film XY sehen wolltest, aber du bist versetzt worden... Vielleicht schließen sich dann ein paar Leute an? Du bist der Neue in der Runde. Alle anderen brauchen dich nicht, du musst aktiv werden.

Scipio
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Fr 28. Mai 2004, 00:00 - Beitrag #3

Ich erwarte von ner Freundschaft eignetlich recht viel. Naja, so die üblichen Dinge, Vertrauen, Offenheit, Verbundenheit,... und dass man mit demjenigen etwas unternehmen kann. Beim Badminton hatte ich niemanden kennengelernt der in meinem Alter war und beim Schach...ja, das ist für mich nicht nur ein hobby....da gibt es 2 Leute in der Gegend, die beide 3-5 Jahre älter sind...der eine ist praktisch so die Person, an der ich meine Entwicklung in den letzten Jahren zu verdanken habe.
Der andere....ja, irgendwie sind die älter und Leben auf so nem andrem maßstab, es wäre irgendwie komisch, mit denen wegzugehen...vielleicht liegts daran, dass ich zuviel respekt vor dem einem habe und der andere schon jede Menge Freunde hat....ka....
ich schäme mich irgendwie auch für meine lage und würde ungern zugeben, versetzt worden zu sein...

Es ergeben sich aber nie Gelegenheiten mit Leuten etwas zu machen, ich seh die praktisch nur in der schule und hab nichtmal jemanden der da mitkommt...
und mobil bin ich leider auch nicht...
thx für die tips

janw
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Fr 28. Mai 2004, 00:15 - Beitrag #4

Ein bißchen ging es mir damals ähnlich, ich hatte auch immer Streß mit einigen in der Klasse und sonst wenig Anschluss.

Irgendwann hab ich dann meine eigenen Ziele verfolgt, etwas kopflastig, und dann an der Uni irgendwann Freunde gewonnen.

Überhaupt war die Uni für mich ein ziemlicher Neuanfang, weil die Leute die ich da getroffen habe, zum ersten Mal nicht da sein mußten, sondern wollten, was die Atmosphäre deutlich verbessert hat. Und es war natürlich ein neues Umfeld, frei von alten Geschichten.

Insofern, such Dir ein Hobby, etwas was Dir wirklich Spaß macht und was Dich auch etwas interessant macht vielleicht, und geh mit Deinen Freunden aus, ohne Minderwertigkeitsgefühle.
Um anziehend zu sein, muß man meist ein Stück Selbstzufriedenheit ausstrahlen, weil Unsicherheit und so vielfach Ängste auslöst.
Ich weiß, das mag etwas neunmalklug klingen, aber meine eigenen Erfahrungen sind auch danach.

Viel Glück!

BS
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Fr 28. Mai 2004, 10:51 - Beitrag #5

Ich bin während der Schulzeit auch mehrmals umgezogen. Von Natur aus bin ich eher der ruhige Einzelgänger. Trotzdem haben mich Clique(n) nach einiger Zeit immer aufgenommen.

Eine Clique braucht auch seine Zeit, bis sie jemand aufnimmt. Normalerweise nimmst du mit einem Clique Mitglied zufällig Kontakt auf und er/sie nimmt dich dann irgendwann zu den anderen mit. Wenn du dem Rest auch gefällst, kommen sie mal zu dir oder ihr unternehmt was anderes zusammen.

Es kann aber auch sein, dass du für die Menschen arrogant oder unantastbar wirkst daher solltest du einfach mal probieren dich in die Menge zu schmeissen.

Wenn du dir eine Person ausgesucht hast, die du ansprechen möchtest und die einer Clique angehört, frag ihn einfach mal, was man hier so machen kann bzw. wo er so hingeht, wenn er was unternehmen will. Auch wenn sich das blöd anhört, klappt das meist. Und wenn ihr ein lockeres Gespräch gehabt habt, währe es bestimmt möglich, dass du was mit seiner Clique unternehmen kannst.


Wenn du Computer interessiert bist, kannst du auch mal den CCC Erfa in deiner Umgebung aufsuchen. Die freuen sich immer, wenn sie ein neues Gesicht sehen.

http://www.metarheinmain.de/

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Fr 28. Mai 2004, 13:10 - Beitrag #6

Ich kann eigentlich nur zustimmen, dass es verdammt schwer sein kann, in eine Clique zu finden. Freunde hatte ich eigentlich schon immer und habe mich auch mit Leuten getroffen, aber irgendwie saß ich am Wochenende meist alleine zu Hause (bis 15).
Irgendwie habe ich es dann in eine Clique geschafft, aber ohne dort richtig Fuss zu fassen. Mit einigen leuten bin ich gut ausgekommen, aber der "Vorstand" mochte mich nicht so recht.
Glücklicherweise hat mich mein damals bester Freund dann irgendwann mal in "seine" Clique mitgenommen und dort habe ich dann Anschluss gefunden und mich bis zum, sagen wir, "Vorstand" hochgearbeitet.

Was ich damit sagen will? Gib die Hoffnung nicht auf und versuche mit Leuten in Kontakt zu treten.

JaY
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Fr 28. Mai 2004, 15:14 - Beitrag #7

Ich hatte in meinem Leben schon viele Freunde, Freunde die ich besser nicht gehabt hätte und Freunde die ich zum Glück gehabt habe. Doch eines wird mir erst in letzter Zeit immer mehr bewusst. Eas gibt Unterschied zwischen Freunden und Freunden. Nicht jeder der Vorgibt einer zu sein ist auch einer. Ich hatte viele Freunde auf die ich gut und gerne verzichtenb hätte können. Mittlerweile sage ich ganz offen und ehlich das ich nur 4 oder 5 Freunde habe, das andere sind nur mehr oder weniger gute Bekannte. Menschen die ich zwar gerne mal sehe, aber niemand den ich z.B. ein ganzes Wochenende um mich haben könnte.

Was ich damit sagen möchte ist das nicht wichtig ist wieviele Freunden man hat sondern eher welche Freunde man hat.

Es wurde schon erwähnt, geh einfach auf die Leute zu und frag sie was sie so an den Wochenenden machen oder wo sie am Abend hin gehen.

Meine Clique hat sich komplett in der Disco kennengelernt bis auf eine Ausnahme. Am Anfang waren wir nur zu zweit und Fanden paar Leute recht interessant, irgendwie sind wir mit ihnen ins Gespräch gekommen. Mit der Zeit sind es immer mehr Leute geworden die zur Clique gehörten. Irgendwann gab es dann mal einen Bruch und so splittete sich der Haufen auf. Es ging sogar soweit das nur noch der "harte" Kern übrigblieb, wobei ich sagen muss das mir das auch ganz recht ist, denn den Leuten mit denen ich jetzt abhänge kann ich vertrauen was ich zuvor nicht von jedem behaupten konnte.

Glaub mir auch du findest Freunde, die zu dir passen. Was ich nur nicht verstehe ist wieso du die Leute die du jetzt als assozial bezeichnest aber früher mit ihnen abgehangen hast nun meidest. Es sind immer nocjh die gleichen Menschen wie früher nur eben mit einer anderen Ansicht.

Scipio
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Fr 28. Mai 2004, 16:53 - Beitrag #8

Assozial war ein schlecht gewählter Begriff....
Ich meinte damit, dass diesen Leuten eigentlich jeder andere Mensch egal ist...
eben die Art Leute, die andere Leute fertig machen, mit Steinen schmeißen und kiffen.......
ist jetzt ein wenig oberflächig, aber ich denke, es gibt ein Bild darüber, wie ich meine damaligen "Freunde" sehe....
Ich mach eigentlich auch laut aussagen anderer nen recht zufriedenen und selbstbewussten Eindruck...
Auf Cliquen mit "Vorstand" habe ich eigentlich auch nicht so viel Lust, außerdem wäre es für sowas sowieso zu spät...
ein einziger Freund reicht mir ja, mit dem man öfters mal weggehen kann oder ein paar Frauen kennenlernen kann....
Ich will nicht erzwingen, dass ich zu den Leuten gehöre, deren Handy ständig klingelt, aber etwas geselligkeit neber der Schule wäre schon super...

Ich versteh das aber nicht ganz, wie ich auf Leute noch mehr zugehen soll...
Die Leute von meiner Schule wohnen ja nicht unbedingt nebenan von mir, sondern eher verteilter und von daher ist es schwer zu sagen "ich komm heut abend mal kurz vorbei"....
In einem halben Jahr hab ich Füherschein und hoffe dann zutiefst, dass sich etwas ändert (auch wenn ich kein eigenes auto haben werde)...
Brachte der eigene führerschein bei euch veränderungen?

So etwas wie dir @Jay-82 kann mir leider nicht passieren, da ich nicht alleine in Diskos gehen will....
Es geht mir eher so um den Schritt davor überhaupt einen Einstieg zu finden, der wohl bei einer einzelnen person liegt...

Ich danke euch vielmals für eure Tips!

BS
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Fr 28. Mai 2004, 20:44 - Beitrag #9

Hey ... nicht alle Kiffer sind asozial :D

Scipio
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Fr 28. Mai 2004, 21:20 - Beitrag #10

ich weiß...

janw
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Fr 28. Mai 2004, 23:11 - Beitrag #11

*Mal ganz energisch wird* ;)
Also, nach meiner bisherigen Erfahrung gehörten die Kiffer, denen ich bislang begegnet bin, eigentlich zu den Menschen, denen andere Menschen am allerwenigsten egal waren...

Scipio
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Fr 28. Mai 2004, 23:50 - Beitrag #12

ich machte da leider andere Erfahrungen.....
die kiffer, die ich kennenlernte waren eher selstzerstörerisch, agressiv und ihre Zukunft war ihnen egal...

thx
( bin ne woche ein schachturnier spielen, cu @all)

Chennyboy
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Mo 31. Mai 2004, 12:03 - Beitrag #13

Ich habe mal eure Mitteilungen gelesen. Ich denke, Freunde zu haben ist auch nicht das wichtigste im Leben. Ich zum Beispiel habe auch keine so feste Freunde, sondern nur welche, die man grüßt, wenn man sie sieht. Aber was ist das Problem? Die sind alle ganz nett. Ok, eine Einwandvorrausnahme: Wenn man zu einer Gruppe gehört, fühlt man sich stark und man wird nicht angemacht und man kann schwächere Leute ärgern. Es haben schon manche Gruppen mich fertig machen wollen. Aber wenn man einen von ihnen vorknüpft und ihm eine Lektion erteilt, denkt ihr, die anderen helfen ihm? Noch ein Punkt: Ich denke, man hat mehr davon, wenn man sich die eigenen Probleme selbst in die Hand nimmt, als immer Hilfe von seinen Kollegen zu erwarten. Denn man weiß nie, was auf sich selbst zukommt. Stellt euch mal vor, ihr müsst plötzlich nach China, weil euer Eltern dort Arbeit gefunden haben. Wollt ihr eure Freunde alle mitnehmen?

janw
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Di 1. Jun 2004, 09:39 - Beitrag #14

Nun, chennyboy, ich habe eine ganze Weile wenig Freunde gehabt und mich damit nicht sehr wohl gefühlt.
Mir geht es mit (meinen) Freunden sehr gut, und ich glaube ich bin nicht die große Ausnahme, denn letztlich sind wir Menschen Gruppentiere.

Die Sache mit China ist eine der neuen Herausforderungen. Wenn plötzlich jeder zu jederzeit irgendwoanders arbeiten und leben können soll, kann so etwas wie Gemenschaft kaum noch entstehen. Was passiert mit einer Gesellschaft, wenn sie plötzlich nur noch zusammengewürfelt ist?
Mir graust ein wenig...


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