CeyxAdvanced Member
Beiträge: 372Registriert: 31.01.2002
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Dreigar stürzte die Treppe herunter. Ein Bild des Grauens bot sich ihm. Blut vermischte sich mit Wasser, wurde zu einer hellroten Flüssigkeit, die die Planken glänzen lies.
Drei Leichen lagen ausgestreckt auf dem Holzboden, grausam gemordet und aufgerissen. Dreigar stürzte weiter. Wo war Ibeth?
Er rannte los, an den Kajüten vorbei, drehte sich schnell um seine eigene Achse, um einen Blick in den Raum zu werfen, drehte sich wieder. Er sah noch, wie etwas auf ihn zuflog, wie eine Kette rasselte, ein Schatten vor seinem Kopf, der ihn hart traf, seinen Kopf in den Nacken warf und Blut spirtzen lies.
Dreigar stolperte ein paar Schritte zurück, doch erhob noch in der gleichen Bewegung sein Schwert und machte einen Ausfallschritt. Keine Sekunde zu früh. Die Kettel rasselte wieder und die massive Kugel, die daran befestigt war, flog an ihm vorbei, flog wieder zurück. Die Kette zog ihre Kreise, gelenkt von einem Arm, der einem Hühnen zu gehören schien.
Dieser begrüsste Dreigar mit einem Grinsen, kurz bevor er seine Kugel wieder gerade fliegen lies. Dreigar fiel auf seine Schulter, rollte ab. Die Kugel brach neben ihm in die Wand, der Hühne zog an der Kettel und lies die Waffe ihm in einem Halbkreis folgen. Dreigar war wieder auf den Füssen, stand bereits an der Wand. Die Kugel traf ihn hart in den Bauch, trieb die Luft aus seinen Lungen. Für einen Moment sah er rote Schlieren vor seinen Augen und Blut füllte seinen Mund. Der Druck verschwand wieder von seinen Rippen, im selben Moment, als sein Schwert klirrend zu Boden fiel. Noch bevor die Waffe ganz zum Stilltstand kam, flog die Kugel wieder auf ihn zu. Dreigar stürzte nach vorne, rollte durch einen Durchgang, der ihn in eine enge Kajüte brachte. Er blieb liegen, als die Kugel durch die Wand brach und scharfkantige Holzsplitter durch den Raum fliegen lies. Die Kugel verschwand wieder, krachte durch den gegenüberliegenden Raum. Dreigar war wieder auf den Füssen, bereit der Kugel auszuweichen. Doch sie wechselte nicht ihre Richtung, sondern flog weiter ihm Kreis um den Hühnen herum, brach durch den nächsten Raum, durch den Gang hinter dem Hühnen, durch den Raum vor Dreigar durch die Wand. Und noch bevor Dreigar die Kugel sah, traf sie ihn mit voller in die Seite. Dreigar verlor den Halt, stürzte hart.
Sein Kopf wurde schwer.
Sein Atem ging schwer.
Blut lief aus seinem Mund.
Ihm war schlecht.
Die Luft schien Feuer.
Etwas flüsterte ihn seinen Gedanken. Schien ihn zu rufen. Schien an den Ketten zu ziehen, mit denen Dreigar es festhielt, es immer wieder zurückdrang.
Sein Herz setzte aus.
Der Hühne trat durch die Türe, lies die Kette fallen. Zog ein kurzes Schwert.
Dreigar rührte sich nicht.
Etwas riss ihn ihm. Bereit, aus der Asche aufzuerstehen. Bereit, Rache zu nehmen. Der Hühne kam näher, leise lachend. Dreigar lag tot da. Das Schwert blitzte auf.
Nun stand er über ihm. Ein Schrei. Ein Schrei voller Hass. Das Kurzschwert flog weg, blieb in der Wand stecken. Dreigar war aufgesprungen, hatte in der selben Bewegung nach oben geschlagen und dem Gegner das Genick gebrochen.
Etwas glühte in seinen Augen. Nahm Form an.
Es waren nicht mehr Dreigar's Augen. Sowenig, wie die Gestalt, die blutüberströmt dastand, noch Dreigar war. Für diesen kurzen Augenblick, als er den Genuss kostete, waren die Ketten gelöst und der Schatten befreit. Befreit, losgelöst, zum Morden und Töten.
Und nichts würde ihn aufhalten, den Hass war sein Element, war sein Trieb.
Dreigar schüttelte den Kopf.
Das durfte nicht sein. Noch nicht.
Die Ketten waren nicht gerissen. Sein Herz machte einen schnellen Sprung, pumpte warmes Blut durch seine Adern. Eine Welle des Schmerzes ging durch seinen Körper, doch er ignorierte ihn.
Er musste Ibeth finden.
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