Original geschrieben von Padreic
Im Englischen ist da aber durchaus auch eine Variation möglich: "He kills the Roman."/"The Roman he kills." Letzteres ist zwar heute nicht mehr üblich bis falsch, aber durchaus möglich und früher auch eher gebräuchlich (Tolkien benutzt auch Vergleichbares).
Du gibst ja selbst zu, dass es sich um eine veraltete Form handelt. Im alten Englisch wurde auch etwas mehr flektiert als im Heutigen. Wenn Tolkien solch unübliche Satzstellungen benutzte, so wollte er entweder altertümlich klingen oder mit dem Metrum ins Reine kommen. In der Dichtung kann man gut und gerne von der Standardsprache abweichen und keinen kümmert's. Genausogut kann ich auch mit "frug" und "buck" darauf verweisen, dass im Deutschen die starken Verben dominieren. ;-)
Da ich mich selbst nun seit kurzer Zeit mit Sprachwissenschaft beschäftige, muss ich sagen, dass Sprachen im Prinzip doch gleich auf gebaut sind. Es gibt eine grundlegende Regel, je weniger Flektion, desto mehr Artikel, Präpostionen... und desto strenger der Satzbau.
Englisch, Deutsch und Latein sind sich ja alle indogermanische Teilsprachen recht ähnlich, Baskisch ist anders aber nicht ganz anders. Ob man zwei oder acht Fälle hat, ist gar nicht der Punkt. Wenn man zum Bespiel eine ordentliche Genitiv-Personalendung hat, kann man auf die Prposition verzichten: Das Ding von Peters / Peters Ding
Im Türkischen gibt es dann auch gleich gar keine Präpositionen. Aber es gibt ebenfalls funktionelle Einheiten, die die gleiche Funktion wie präpositionen haben, jedoch direkt ähnlich wie eine Personalendung an die Wörter angehängt werden.
Sprich wir finden in allen Sprachen unterschieldliche Gerätschaften mit den gleichen Funktion!
Die zahl der Fälle sowie die Existenz von Artikeln und Co variiert, doch letztlich bleibt die Funktionalität.
Der strenge Satzbau des englischen mag die Variantenzahl stark einschränkten, aber die Zahl der Bedeutungen bleibt. In Latein kann man die Wörter benahe überall hin stellen, wo man möchte. Im Deutschen ist das etwas anders. Aber das Gros der Lateinschüler mag wohl die Varibilität des Latein und die Allgegenwart des Hyperbaton nicht gerade vorteilhaft finden.
MfG maglor