Nehmen wir einmal mal an.....

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
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Di 8. Jun 2004, 21:13 - Beitrag #1

Nehmen wir einmal mal an.....

Nehmen wir einmal an, ich habe eine Liebesbeziehung mit Astrid. Vielleicht seit so ein bis zwei Jahren. Wir wohnen nicht zusammen, weil jede ihren Freiraum und die Rückzugsmöglichkeit schätzt und glaubt, daß das der Beziehung besser tut als zusammenzuwohnen. Jede hat ihren eigenen Freundinnenkreis und wir kletten nur selten symbiotisch aneinander, weil wir glauben, daß selbständige Persönlichkeiten beziehungsfähiger sind.

Nehmen wir zusätzlich an, daß unser beider Freiheitsdrang so ausgeprägt ist, daß wir vielleicht sogar eine "offene" Beziehung vereinbart haben. Allerdings sind wir noch nicht so lange zusammen, daß sich ein ernsthafter Testfall ergeben hätte. Sex haben wir also bislang nur miteinander gehabt; die Beziehung ist eher theoretisch offen als praktisch.

Nehmen wir des weiteren an, daß wir beide ziemlich zufrieden sind mit diesem Arrangement und im großen und ganzen unsere wichtigsten Bedürfnisse in dieser Beziehung erfüllt werden. Wir können uns lieben, wir können uns streiten, wir können uns wiedervertöchtern. Wir können uns einig und uneinig sein, uns zusammen oder getrennt engagieren, sogar zusammen an Projekten arbeiten. Gemeinsame Wege gehen, eigene Wege gehen, in wohltuender Balance.

Alles entwickelt sich sehr vielversprechend bis zum Tag X, an dem der Testfall eintritt. Ich beginne eine Liebesbeziehung mit Birgit. Diesmal nicht nur theoretisch, sondern durch und durch praktisch. Was wird wohl passieren?

Ja, genau! Astrid flippt aus. Aber warum?

"Ist doch logisch," wirst du sagen, "du hast sie betrogen." - "Nein," antworte ich, "habe ich nicht. Ich habe mich genau an unsere Vereinbarung gehalten. Also habe ich sie weder angelogen noch ihr etwas vorgemacht, sondern bin der Basis unserer Beziehung treu geblieben."

"Naja, dann halt nicht betrogen," wirst du einwerfen, "aber sie ist eben eifersüchtig. Ist doch logisch!" - "Wieso?" - "Na, sie dachte halt erst, daß sie das kann, mit offener Beziehung und so, und hat dann gemerkt, daß sie das doch nicht packt. Ist doch verständlich! Ist doch ganz normal!" - So, findest du? Ich verstehs nicht. Und überhaupt, was ist das für eine sonderbare Normalität?"

"Und außerdem," setzt du noch eins drauf, "du hast ja leicht reden! Was hättest duu denn gemacht, wenn Astrid ein Techtelmechtel angefangen hätte, hm?!"

"Mich für sie gefreut."

"Glaube ich nicht!"

Was sind das für eigenartige Spielregeln, nach denen Beziehung, nach denen Eifersucht funktioniert, und denen sich so viele so widerstandslos unterordnen?

SexyHexy
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Di 8. Jun 2004, 21:43 - Beitrag #2

Naja ich denke dass man eine solche Vereinbarung treffen kann und wirklich erst merkt, dass man gar nicht in der Lage ist sie einzuhalten. Solange der andere mit keiner dritten Person schläft ist ja alles ok, aber dass dann doch die Eifersucht eintritt finde ich schon klar. Immerhin ist es zumindest von weiblicher Seite zu erwarten, dass der Mann trotz der Vereinbarung treu bleibt. Sprich sie lässt ihm Spielraum den er aber nich nutzen soll. Ist halt weibliche Logik. Mag zwar Frauen geben die auch mit ner offenen Beziehung leben können aber ich könnte es nicht. Und dass der Mann sagt ich würde mich für sie freuen dauert auch nur so lange an bis die Frau mit dem ersten anderen ins Bett gegangen ist. Männer sind nämlich meistens noch eifersüchtiger als Frauen. Selbst wollen sie auch in Nachbarsgarten Kirschen stehlen aber die Frau soll dass mal schön lassen. Die Vereinbarung wird dann zwr getroffen wegen Gleichberechtigung aber auch er rechnet nicht damit dass sie wirklich eingehalten wird. Also im Prinzip ist das sowieso nur Schwachsinn.

Elbereth
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Di 8. Jun 2004, 23:51 - Beitrag #3

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Wenn du die Eifersucht nicht nachvollziehen kannst, und selber auch kein Problem damit hättest, dass deine Freundin dich betrügt, dann würde ich mich überhaupt fragen ob du sie wirklich liebst :shy: . Aber ist nur meine persönliche Meinung. Ich habe ausserdem noch nie irgendwo gehört, dass sich so eine offene beziehung lange gehalten hat.

Shockk
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Mi 9. Jun 2004, 02:25 - Beitrag #4

Ausser in moralisch oder emotional beeinträchtigen Beziehung (in Ermangelung diesbezüglicher "normaler" Eigenschaften bei den jeweiligen Partnern) sind meines Erachtens offene Beziehungen jeder Art absolut zum Scheitern verurteilt, solche Härtefälle wie der hier hypotethisch beschrieben erst recht.

Otto-Normal Mann und / oder Frau hat wird, wenn er oder sie in Versuchung kommt, ihr entweder wiederstehen - und sich dann a) freuen über die Standhaftigkeit oder b) wundern, ob denn das benutzte System seinen Zweck wirklich erfüllt, oder ihr erliegen, und dann dazu stehen oder es bereuen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass eine solche offene Beziehung (die, wie ich bereits anmerkte, meines Erachtens praktisch nicht durchführbar ist) dann eventuelle Hemmschwellen in Verführunsgfällen zusätzlich senkt, da dann im Hinterkopf immer noch präsent ist "also eigentlich darf ich ja ...." - nur das das dann nach hinten losgeht.

Liebe - und damit im Regelfall nicht trennbar verbunden auch Sex - sind nun mal eine zweisame Sache, die offen in diesem Sinne auszuleben nicht realisierbar ist (ausser beide sind zB Pornodarsteller und haben eh eine gestörte Einstellung dazu).

Trin
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Mi 9. Jun 2004, 16:21 - Beitrag #5

Ich könnte nie in einer offenen Beziehung leben. Und ich glaube auch nicht, dass viele Leute das aushalten. Ich würde mir zum Beispiel wertlos vorkommen, wenn mein Freund das tun würde. Elbereth hat so etwas ja auch schon angesprochen: es kommen Zweifel auf, ob der Partner einen wirklich liebt (und ob man ihm -auch in anderen Lebensbereichen- vertrauen kann).
Vielleicht hat eine Frau an dieser Stelle auch einfach nur Angst ihren Partner an seine "Affäre" zu verlieren. Keine Ahnung, denn bei mir ist das nocht nicht vorgekommen.

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Mi 9. Jun 2004, 17:59 - Beitrag #6

Glücklicherweise betrifft es mich nicht.
Es war ja auch nur ein Beispiel.
Diese Art von "Beziehung" funktioniert absolut nicht, wobei ich denke, das der eine oder andere sowas gut finden würde.
Jeder macht sein eigenes Ding ohne Rücksicht auf seinen "Partner".

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Do 10. Jun 2004, 19:09 - Beitrag #7

wenn zwei eine art seelenverwandschaft haben und das gleiche wollen, dann klappt das auch über jahre hinweg.
auch in dieser beziehung gibt eine vertrauensbasis, deren beide zusagen für einander da zu sein.

Raiden/Yuji
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Do 10. Jun 2004, 19:49 - Beitrag #8

Ich denkeschon, das sowas klappt,daiches selbst schon geführt habe. Dann muss mansich gegenseitig aber sehr viel zugestehen und absolut nicht eifersüchtig sein. Außerdem ist es nicht wirklich was richtig ernstes dann.
lg
Yuji


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