CSD/Gaypride...?

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Werdet Ihr zu einem CSD oder Gaypride gehen?

Umfrage endete am Do 17. Jun 2004, 05:00

Ja
4
27%
Nein
11
73%
weiss nicht
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 15

Agnitio-Opes
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Do 3. Jun 2004, 04:58 - Beitrag #1

CSD/Gaypride...?

Dieses Wochende ist es soweit in Hamburg findet der Europride mit erwarteten 600000 Teilnehmern statt.
Ueber den gesamten Sommer wird es in fast jeder grossen deutschen Stadt einen CSD oder Gaypride geben.
Die Gruende dorthin zu gehen sind vielfaeltig. Der eine sieht darin eine Demonstration fuer die Rechte von Homosexuellen, der andere will einfach nur die Sau rauslassen.
Ich habe mir schon ueberlegt zum CSD nach Koeln zu fahren, wo insgesamt 1,7 Millionen BesucherInnen erwartet werden.
Doch sicher bin ich mir nocht nicht.
Was spricht denn dafuer und macht es ueberhaupt Sinn?
Wird sich ein Herr Ratzinger oder Lehmann (beide katholische Kirche) davon beeindrucken lassen?
Und wenn es nur zum Party-Machen angesteuert wird, sind "Homo-Parties" besser als "normale" Veranstaltungen wie die Love-Parade?
Ich bin gespannt auf die Beitraege.

Traitor
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Do 3. Jun 2004, 12:14 - Beitrag #2

Bei diesen Veranstaltungen habe ich immer das Gefühl, dass sie ein übertriebenes Zurschaustellen homosexueller Abgrenzung vom Rest der Gesellschaft darstellen und somit Steilvorlagen für Schwulen-Hasser liefern.
Das Ziel ist doch, dass Homosexuelle als absolut normal und gleichwertig angesehen werden. Aber dafür müssten sie sich auch als normal wahrnehmen und nicht auf einem Sonderstatus beharren.

Padreic
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Do 3. Jun 2004, 22:11 - Beitrag #3

Ich halte nichts davon, wenn sich Menschen primär über ihre sexuellen Vorlieben definieren und auch noch meinen, sie herausposaunen zu müssen. Sexualität ist meiner Meinung nach Privatsache. Das hat wenig mit Homosexualität im Speziellen zu tun. Ich sehe deshalb keinerlei Grund, eine CSD-Veranstaltung zu besuchen, insbesondere, da ich nicht zur fraglichen Bevölkerungsgruppe gehöre (ansonsten könnte sich vielleicht noch ein gewisses Gemeinschaftsgefühl einstellen oder auch Leuten auf Partnersuche mögen sich bei so großen Ansammlungen Chancen bieten). Übrigens halte ich genauso wenig von der Love Parade.

Und die Herren Ratzinger und Lehmann werden sich davon kaum beeindrucken lassen. Ihre Positionen zur Homosexualität sind sicherlich zu gut durchdacht, als dass sie sich durch irgendsoeine Aktion davon abbringen lassen würden.

Padreic

Agnitio-Opes
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Fr 4. Jun 2004, 05:43 - Beitrag #4

Ich glaube, ich habe eine komplett andere Perspektive als Ihr beiden, da es meiner Meinung nach weder um eine uebertriebene Zuschaustellung noch ums Herausposaunen sexueller Vorlieben geht.
Offiziel gelten CSD's und Gayprides als Demonstrationen, dass heisst fuer mich, dass es eben auch einen politischen und rechtlichen Aspekt dieser Veranstaltungen gibt.
Zum anderen frage ich mich ernsthaft, wie Ihr euch die Zusammensetzung der Teilnehmer an Demonstrationen vorstellt.
Heisst das etwa, wenn gegen die Rentenkuerzungen demonstriert wird, dass dies als Abgrenzung der Renter zum Rest der Gesellschaft wahrgenommen wird?
Den "Sonderstatus" haben sich Homosexuelle uebrigens nicht selber ausgesucht. Wer in unserem Wertesystem aufwaechst und dieses auch fuer sich beantsprucht, aber die rote Karte vorgehalten bekommt, wenn er sich als homosexuell ausgibt/ausgeben muss, dem gestehe ich als Selbstschutz zu, manchmal eben aus der Rolle zu fallen. Das sehe ich als eine psychische Reaktion an.
Aber es gibt ja auch noch viele andere Aspekte eines CSD's, wie z.B. Aidsaufklaerung.

Elbereth
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Fr 4. Jun 2004, 09:29 - Beitrag #5

Vielleicht wenn man sich damit auskennt, versteht man den wirklich Sinn dieser Demonstration. Doch für jemanden der, davon kaum etwas weiss (wie für mich ;) ), bedeutet so eine Veranstaltung auch eine übertriebene Zuschaustellung seiner sexuellen Vorlieben, wie es schon von Traitor und Padreic gesagt wurde. Es ist natürlich traurig, dass diese Veranstaltungen so rüberkommen, obwohl sie einen "tieferen" Sinn haben, aber daran tragen auch die Teilnehmer Mitschuld, die so ein Bild bei den anderen entstehen lassen.

Trin
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Fr 4. Jun 2004, 13:32 - Beitrag #6

Ich würde mich bei so einer Veranstaltung absolut unwohl fühlen, da ich auch "Ausenstehende" wäre. Ich habe einmal eine solche Demo im Fernsehen verfolgt (ist allerdings schon eine Weile her) und fand das Verhalten der Demonstranten ziemlich "daneben".
Das mag nur auf einen Ausenstehenden so wirken, aber für mich lag in dieser Veranstaltung kein Sinn. Wie schon oft gesagt, war das nur das "übertriebene zuschaustellen seiner sexuellen Vorlieben".

Traitor
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Fr 4. Jun 2004, 13:34 - Beitrag #7

Du sagst, dass du diese Veranstaltungen als Demonstrationen betrachtest. In diesem Fall ist das Darstellen einer geschlossenen Gruppe natürlich Sinn der Sache.
Nach außen werden die Veranstaltungen aber eher als große Party dargestellt, zumindest kommen sie in den Medien so rüber. Und du hattest sie ja auch mit der Love-Parade verglichen, der man nicht ernsthaft eine demonstrierende Dimension zuschreiben kann.
Und als solche wirken sie dann eben eher negativ - als ob Homosexuellen die normalen Straßenfeste wie Loveparade oder Karneval nicht zusagen, da dort "die anderen" feiern, und sie sich so ihre eigenen Feste schaffen müssen. Obwohl ich keinen Grund sehe, warum Homosexuelle nicht die gleichen Aktivitäten wie Heterosexuelle durchführen sollten, da die Sexualität dafür eigentlich keine große Bewandnis hat.

Was das Verlangen eines Sonderstatus angeht, dies mag eine psychologisch erklärbare Reaktion sein. Unglücklich ist sie dennoch, denn so schaukeln sich die beiden Seiten immer mehr auf. Die Anti-Homo-Strömungen der Gesellschaft können nur dann ruhig gestellt werden, wenn die Homosexuellen sich ihnen als selbstbewusste, aber eben gleichgestellte Mitmenschen präsentieren.

Raiden/Yuji
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Fr 4. Jun 2004, 19:57 - Beitrag #8

Ich würde zu soetwas nicht hingehen, aus den Gründen, wie traitor sie genannt hat und auch´,,weilich mir da fehlam platze vorkäme. Ich findees allgemein nicht gut, wenn Homosex. es ständig so herauskehren müssen,dass sie anders sind. Wenn einige von ihnen sich mehr wie normalen Leute benehmen würden, gäbe es nicht sovile, die sie verachtenund hassen.
lg
Yuji

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Sa 5. Jun 2004, 21:19 - Beitrag #9

Ich selbst war schon auf diversten CSD (3 Stück) und fand es nicht unbedingt als 'zur Schau stellung'. Natürlich ist es etwas, wohin man auf jeden Fall schaut, da auch verschiedene Dinge gesehen werden.
Jedoch denke ich auch eher, dass es als Demonstration angesehen werden sollte, denn man erkennt auf den zweiten Blick genau, was sie damit bezwecken wollen! Wenn man an normalen Tagen hinausgeht und sich als Homosexuelles Pärchen küsst wird es meist als ekelerregend angesehen und dort können sie es tun und kaum einer findet es abstoßend.
Und die Reden davor und danach sind auch einfach nur genial!!!!

Artanis
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Mo 7. Jun 2004, 13:10 - Beitrag #10

Ich finde alle Grundschulen Deutschlands, sowie sämtliche Real- Haupt- Berufs und sonstige Schulen sollten dorthin geschickt werden, ach was am besten die KIndergärten auch. Um sich zwangsweise mit der Modeerscheinung Homosexualität zu beschäftigen, vielleicht haben ja einige Glück und gehören später selbst mal zur sexual-elite. Ach und nicht zu vergessen, ich finde nur Hetero-Steuerzahler sollten für die Müllentsorgung gerade stehen, echt alles Spießbürger und Faschisten. Außderm stelle ich heute noch einen Antrag von schwarz-rot-gold auf pink-plüschneongrüm-fransengelb umzusteigen. Außerdem warte ich immernoch auf die Antwort unseres Kanzlers auf meine Forderung nach der Einführung (nicht in diesem Sinne :D ) eines Homosexualitätsverdienstkreuzes, quasi um alle Nicht-träger als Faschisten zu brandmarken.
Ach ja und letztlich finde ich, dass Homosexuelle steuerbefreit sein sollten, die haben es so schon schwer genug in dieser intoleranten "Demokratie" (demos - "Mehrheitsprinzip" des Volkes griech.).

Agnitio-Opes
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Mi 9. Jun 2004, 03:35 - Beitrag #11

Was fuer ein Beitrag!
Ich wuerde allerdings keine Grundschulkinder und Kindergartenkinder zum CSD gehen lassen, die verstehen den Sinn nicht ausreichend..
Was die Aelteren angeht, Alkohol und Sex verderben bekanntlich unsere Jugend.
Und zur Sexual-Elite: einen groesseren Schwachsinn habe ich lange nicht mehr gehoert.
Danke fuer diesen Brueller! :s13:
Wenigsten etwas Positives hat der Beitag ja....
Der Rest ist so abstrus, dazu aeussere ich mich nicht.
Einen schoenen Tag noch
Agnitio-Opes

Artanis
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Mi 9. Jun 2004, 14:06 - Beitrag #12

Keine Ursache, der Hofnarr wird selten in seiner wahren Bedeutung erkannt...
Welchen Sin hat denn der CSD?
soso, abstrus? Wohl eher nicht, vielleicht nicht deine Meinung, aber abstrus sicher nicht, zumindest wenn man über das geschrieben Wort hinaussieht, aber das wäre wohl zuviel verlangt...

DarkMousy
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Mi 9. Jun 2004, 18:54 - Beitrag #13

Ich will schon zu einem...

... wann ist denn der in Köln genau? Von dem in HH wusste ich nichts... *mist* Ich war zu der Zeit da...

Ich habe aus einer ML schon ein paar Dinge über den CSD gehört. Irgendwie ging daraus hervor, dass er zum größten Teil von Schwulen bevölkert wird, nicht von allgemein-homosexuellen. Frauen sind wohl auch erst später 'gern' gesehen dort.

Auf dem CSD gibt es wohl keinen Dress-Code und jeder kann in dem krassen outfit rumrennen, was er will... Fast. Pet-Player sind nach wie vor nur dann gern gesehen, wenn die Kleidung erotisch und nicht peinlich ist.

Ich will zu dem CSD, weil es mich interessiert.

Mousy Dark

Agnitio-Opes
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Sa 12. Jun 2004, 03:02 - Beitrag #14

@DarkMousy
Die grosse Parade des CSD in Koeln findet am vierten Juli statt.
Vorher gibt es aber auch schon Verantstaltungen.
Schoen, dass du dich interessierst und kein Urteil abgibst, solange du nicht hingegeangen bist.
Ich denke allerdings, dass ein CSD fuer jeden das ist, was er darin sehen will. Wer eben keine Leichbekleideten sehen kann, wird sich daran so aufreiben, dass er/sie nicht sehen kann, dass es auch andere Leute dort gibt.
@Artanis
Solange Homosexuelle diskriminiert werden, sehe ich keinen Grund mich mit den "Opfern" einer homofreundlichen Politik, etc. zu beschaeftigen.
Ueber dein geschriebenes Wort hinauszusehen ist gar nicht noetig; ich lehne dein geschriebenes Wort ab, was soll ich dann mit den Rest?!

Artanis
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Sa 12. Jun 2004, 12:19 - Beitrag #15

@Agnitio-Opes
Du interpretierst den Sinn des CSD aso in der Aufmerksammachung auf die Diskriminierung Homosexueller und folglich der Beseitigung dieses Missstandes? Das kann unmöglich deine Meinung sein, denn das ist offensichtlich unzutreffend. Es ist schlicht unmöglich eine Minderheit zu integrieren und die Vorurteile gegenüber dieser Minderheit zu eliminieren, wenn sie sich größtenteils in eigenen Reihen aufhält und somit eine erfolgreiche Integration unterminiert und ihre Andersartigkeit optisch derart betont. Zur Integration und Akzeptanz gehören immer zwei Seiten, fragt sich ob der CSD da der richtige Weg ist...
Ueber dein geschriebenes Wort hinauszusehen ist gar nicht noetig; ich lehne dein geschriebenes Wort ab, was soll ich dann mit den Rest?!

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Mo 14. Jun 2004, 19:51 - Beitrag #16

Klar macht der CSD auf homosexuelle aufmerksam, aber ich denke nicht, das Schwule heutzutage noch diskriminiert werden.

Als Düsseldorfer ist es aber eine genugtuung, das Köln die Haupstadt der Schwulen ist. :D

Agnitio-Opes
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Di 15. Jun 2004, 08:07 - Beitrag #17

@Syntax Error
Schwule werden in Deutschland nicht mehr diskriminiert?
:s35:
Reden wir vom gleichen Land?
Bis eine solche Aussage korrekt ist, werden noch Jahre vergehen!

Elbereth
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Di 15. Jun 2004, 10:14 - Beitrag #18

Ich kenne auch einige Schwule und ich habe noch nie mitbekommen, dass sie irgendwie diskriminiert wurden. Natürlich gibt es viele, die Schwule nicht mögen, aber das ist deren gutes Recht. Unter Diskriminierung verstehe ich Benachteiligung (z.B. beruflich), und meiner Erfahrung nach gibt es sowas in Deutschland immer weniger.

DarkMousy
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Di 15. Jun 2004, 11:38 - Beitrag #19

Och...

... na ja, nach wie vor, ist das Homosexuell-Sein etwas, was sich ausschließlich im Privaten abspielt. Kommt es ans Offene, reagieren die meisten doch abweisend und dazu gehören auch Personalchefs, denke ich.

Aus Erfahrung weiß ich, dass man doch sehr seltsam angesehen wird und auch schon das ein oder andere Kommentar gedrückt bekommt.

Genauso ist es übrigens mit BDSM'lern, aber das ist ja zum Glück wirklich sexuelles Privatleben und nicht für die Öffentlichkeit gedacht.

Mousy Dark

janw
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Do 17. Jun 2004, 21:50 - Beitrag #20

Also, hingehen würde ich wohl eher nicht, weil ich doch eher anders orientiert bin, obwohl...es könnte auch ganz interessant sein, man wird sehen...

Aber an der Tatsache, daß Homosexualität in Deutschland nach wie vor gesellschaftlich weniger angesehen bis geächtet ist, kommt man nicht vorbei. Sexualität ist solange Privatsache, bis der Chef oder die Mitarbeiter sich erkundigen, wie es denn dem Mann oder der Frau der Mitarbeiterin / des Mitarbeiters geht, und die gleichgeschlechtliche Partnerschaft wohl oder übel offenbart werden muß...

@Artanis: Du sprichst von einer Modeerscheinung, ich von einer natürlichen Möglichkeit nicht nur des Menschen, aber das hatten wir schon wo anders :D
Geh doch mal zum Scheibenwischer, vielleicht wird dort Dein satirisches Talent gewürdigt...

Was heißt ML und BDSM?? :confused:

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