Atomenergie

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Traitor
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Do 3. Jun 2004, 12:08 - Beitrag #41

Welcher Vorstandsvorsitzende ist denn bitte in 50 Jahren noch im Amt? Schon in der Politik wirst du fast niemanden finden, der über seine Legislaturperiode hinausdenkt. Siehe Rentenchaos. In der Wirtschaft ist dies mindestens genauso stark der Fall: die Vorstände sind gezwungen, jedes Jahr Gewinne an die Aktionäre zu vermelden. Eine jährliche Milliardeninvestitition, die in 10 oder 20 Jahren Gewinn abzuwerfen verspricht, ist da fast unmöglich zu vertreten.
Hat man aber staatliche Zuschüsse, sieht das gleich ganz anders aus, da sich Wind- oder Sonnenenergie durch die Garantiepreise schon jetzt rechnet und dementsprechend Forschung in bessere Verfahren sofortige Gewinnsteigerung erwarten lässt.

nazgul
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Fr 4. Jun 2004, 14:02 - Beitrag #42

Angenommen, wir denken mal über den Atomausstieg auf lange sicht nach:

1. Regenerative Energien in form von Sonnen/Wind/Wasserkraft können unseren Strombedarf nicht konstant decken, was, wenn es mitten in der nacht windstill ist?
Tags wenn die Solarzellen den Strom produzieren wird er kaum gebraucht....

2. Der Grundbedarf muss von etwas kontrollierbarem Gedeckt werden.

Option 1) Fossile Brennstoffe
Sind natürlich entschieden Sauberer als Kernenergie, schliesslich kann ich hier den Abfall (C02, S02) nicht sehen, und er wird ja in die atmosphäre gepustet wo ihn keiner sehen kann.

Option 2) Kernenergie
An sich tendentiell eher ungefährlich, da die Strahlung weitgehend (es gibt noch den kleinen Abluft-Kamin am KKW...) kontrolliert ist. Das Risiko eines GAUs ist gegen 0 läufig. Der Abfall ist zwar strahlend, aber kontrollierbar. Ich würde meinem Kind lieber sagen "Pass auf den Klotz abgenutztes Uran auf" als "Leider wird unser Land in ein paar jahren vom steigenden Meeresspiegel überschwämmt, weil wir dir nicht zugetraut haben auf einen in Glas eingegossenen klumpen Uran aufzupassen"

Die gefahr, die von gelagertem Atommüll ausgeht ist quasi nicht da, das sind meistens Alpha- und Betastrahler, da ist ne simple 1mm alufolie zur abschirmung ausreichend.

Gammastrahlen sind so kruzwellig, das sie den Körper quasi ohne interaktion mit irgendwas durchdringen.

In dem Punkt seh ich das ähnlich wie TM,
da ist viel Geschwalle seitens Leuten wie den Grünen, Greenpeace etc dabei, die dringend was brauchen, was sie sich auf die Fahnen schreiben können.

Sicherlich jedoch ist ein AKW nicht die Effektievste art der Energiegewinnung:
Der Dampf im AKW hat ca 150-200°C weniger als in einem Kohlekraftwerk => weniger effizienz...
Böse zungen sagen, man müsse hinter ein AKW erstmal ein Kohlekraftwerk hinterschalten, um den Dampf mal auf Temperatur zu bringen.

weder 1) noch 2) sind Optimallösungen, aber zumindest ist 2) die weniger schädliche weil kontrollierbare, ausser man fängt die Abgase beim Kohlekraftwerk auf und lagert sie irgendwo...

Traitor
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Fr 4. Jun 2004, 14:15 - Beitrag #43

Wie üblich suchst du dir die Fakten so aus, dass keine für deine Argumentation störenden dabei sind...
Wie schon dutzendemale erwähnt, sind Wind und Sonne nicht die einzigen regenerativen Energien. Gezeiten-, Wellen- und Geothermiekraftwerke sind wetter- und tageszeitunabhängig. Außerdem gibt es die Möglichkeit der ziemlich sauberen Energiezwischenspeicherung - ebenfalls schon mehrfach erwähnt.
Langfristig sind solche Energieformen also durchaus in der Lage, den Gesamtbedarf zu decken. Von futuristischen Ideen wie Solarkollektoren im Weltraum mal ganz zu schweigen.

Und was den Nuklearabfall angeht, ignorierst du wohlweislich die riesigen Zeitspannen, in denen er gefährlich bleibt. Wie wiederum endlos oft geschrieben, kann dafür niemand Garantien übernehmen. Und auch Unfälle sind alles andere als irrelevant, beschäftige dich mal mit Risikoklassenrechnung.

nazgul
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Fr 4. Jun 2004, 14:27 - Beitrag #44

richtig, niemand kann mir garantieren was mit dem abfall aus nem AKW passiert, aber ich halte mir die Option einer Lösung offen.

Da du nicht von heute auf Morgen auf regenerative Energien umgestiegen werden kann muss die Übergangszeit mit irgendwas anderem bestritten werden.

Das CO2 schädlich ist, ist bekannt und wenn es einmal in der Atmosphäre ist, dann kommt es dort auch nicht schnell genug wieder raus.

Bis die Technologie vor allem für Wellen und Geothemalkraftwerke in nicht vulkanisch aktiven Gebieten wie bei uns ausgereift ist Produziere ich lieber einen Klumpen auf den ich und meine Kinder aufpassen muss, von mir aus auch 20000 jahre, denn die folgen eines sich ausweitenden Treibhauseffektes werden vermutlich noch länger reichen...
btw ist IIRC alphastrahler => selbst in ner pappschachtel nicht mehr gefährlich, das problem bei sachen wie pu ist was passiert wenn man das zeug offen lässt...

um es ganz krass auszudrücken: lieber ein paar km^2 verstrahlt als ein weltweiter treibhauseffekt an dem alle krepieren

Agnitio-Opes
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Fr 4. Jun 2004, 15:51 - Beitrag #45

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/1/0,1367,WIRT-0-2128929,00.html

Ich gestehe, dieser Artikel ist sicher nicht der Beste zu diesem Thema - Kernenergie wird gar nicht erst genannt.
Den Punkt, um den es mir geht, hat nazgul bereits angesprochen.
Die verseuchte Masse, die ein Kernkraftwerk erzeugt ist von uns noch kontrollierbar. Immerhin gibt es die Chance, die radioaktiven Abfaelle einfach ins All zu schiessen. Wenn aber die Entwicklungslaender wie China, die nicht einmal dem Kyoto-Protokoll verpflichtet sind, einfach so weitermachen wie bisher, (viele Alternativen gibt es einfach nicht bzw. sind unrealistisch)dann wird eine Gesamtmenge an CO2 erzeugt, die wir eben nicht (zu Mindest nicht nach dem heutigen Moeglichkeiten) einfach so verringern koennen. Da nutzt ein Vorstoss der Deutschen bzw. indutrialisierten Staaten kaum etwas. Der Spruch:" Aller Anfang ist schwer" oder "Der erste Schritt ist immer der Schwerste", helfen auch nicht darueber hinweg, dass es fuer uns alle wohl das Beste waere, wenn China sich mehrere duzent KKW's baut, um damit gleichzeitig sicherzustellen, dass von Deutschland mehr uebrigbleibt, als aus dem Meer herausragende Windraeder.
Ich weiss, das klangt moeglicherweise populistisch.
Die Welt besteht bekanntermassen nicht nur aus Deutschland, das ganz sicher kaum ein Problem damit hat, die Kernenergie ad acta zu legen, allerdings haben wir dann auch keine Moeglichkeit mehr, Staaten, die Kernenergie nutzen, praktische Hilfe im Falle eines GAU zu bieten.

nazgul
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Fr 4. Jun 2004, 16:14 - Beitrag #46

Die Welt besteht bekanntermassen nicht nur aus Deutschland, das ganz sicher kaum ein Problem damit hat, die Kernenergie ad acta zu legen, allerdings haben wir dann auch keine Moeglichkeit mehr, Staaten, die Kernenergie nutzen, praktische Hilfe im Falle eines GAU zu bieten.

--verbose bitte

Agnitio-Opes
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Sa 5. Jun 2004, 12:06 - Beitrag #47

Was heisst "verbose"?

fanvarion
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So 6. Jun 2004, 10:23 - Beitrag #48

So endlich durch! ächzzz

Es gibt hier wirklich gute Argumente für beide Seiten.


@traitor
Also die Subventionen zu den regenerativen Energien sind inzwischen so hoch das die Steinkohlesubv. entweder gleichhoch oder schon niedriger sind als die der regenerativen.
Die sehr guten Subventionen im Bereich der Windkraft sind so gut das es inzwischen überall Windparks gibt auch dort wo keine hohe Windausbeute zu erreichen ist.
Es gibt sogar Windparks die noch nie gelaufen sind. Aber die Subventionen sind so angelegt das jedes Windrad auf einer Dauer von 10 und mehr Jahren absetzbar ist.
Jede KW Stunde Windenergie muss in das Netz eingespeist wund bezahlt werden (genauer Betrag weiß ich nicht liegt aber irgendwo um die 3 Cent gesetzlich vorgeschrieben).
Um eine KWStunde Windernergie zu refinanzieren muss von den konvetionellen Kraftwerken (Atom- , Stein- und Braunkohle) zwischen 3-6 KWStunden verkauft werden.

----------------------------------------------------------------------------------
Ich arbeite bei der Energiewirtschaft bei uns wird fast jede Form der Energiegewinnung betrieben. Durch den langsam immer älter werdenden Kraftwerken kommen immer modernere und wirkungsvollere Kraftwerkstechnik zum einsatz.

Ich finde den Ausstieg aus der Atomenergie wichtig, obwohl damit am meisten Geld zu machen ist.
Ausserdem kann man damit sehr viel CO2 einsparen würde uns sehr viel bringen um das Kyoto Protokoll umzusetzen.

Eine sehr kostengünstige Variante ist die Stromgewinnung aus Braunkohle da dieser Wirtschaftszweig nicht subventoniert wird sondern durch hohe Einsparrunden immer noch kostengünstiger ist als die Stromgewinnung aus importierter Steinkohle.
Nachteil ein hoher Ausstoß an CO2.
Aber daran wird in diesem Energiezweig gearbeitet es gibt eine neue Kraftwerkstechnik wo der Wirkungsgrad der KW auf über 43% erhöht wurde. Von diesen werden in nächster Zeit immer mehr Blöcke gebaut.

Die Stromgewinnung aus Steinkohle ist sehr gut vor allem hat die Steinkohle einen sehr hohen Brennwert. An der Verbesserung der Wirkungsgrade ist in Arbeit.

Windenergie:
Es dürfen Windräder nur dort gebaut werden wo sie etwas bringen.
Ich persönlich halte von diesen Geräten im Inland nichts sondern nur an hohen Bergen oder an Küstenregionen.
Wenn jemand von euch schon in der Nähe dieser Windkraftanlagen wohnt werdet ihr bestätigen können das sies Dinger nicht nur Umweltverschandelnt sind sondern auch auf einer ungünstigen Frequenz Lärm machen (gleichmäßiges Wuuuusch, Wuuuusch, .....) die Flügel erzeugen Schlagschatten immer in gleichmäßigen Dritteln.
Stört sogar die Bündnisgrünenmitglieder, Nabu und B U N D Mitarbeiter. Selbst diese treten in Bürgerversammlungen ein gegen diese Dinger.

Sonnenenergie:
War bis vor kurzen in Meinen Augen sehr unlogisch.
Denn die Erzeugung einer Solarzelle verbrauchte soviel konvent.Energie das die Solarzelle diesen Energieverbrauch nicht mehr übertreffen konnte.
Vor kurzen aber wurden 2 Dinge entwickelt einmal die 1. Produktionzeiten d.h. auch der Energiekosten wurden gesenkt.
2. Die Energiegewinnung, also die Effiezenz aus einer Solarzelle wurde gesteigert.

Wasserkraft: Gut aber zu wenig Flüsse

Es gibt aber noch eine Energieform die hier noch gar nicht erwähnt wurde.
Sie ist CO2 frei wird aus einen Stoff gewonnen der auf dieser Erde sehr häufig vorhanden ist und kann fast zu 100% wieder hergestellt werden nach der Nutzung.
Wasserstoff
und ich weiß das die großen Energiekonzerne dort sehr intensiv forschen!
Dort gibt es einige Vorteile:
a) Wasserstoff läßt sich leicht herstellen
b) Kraftwerke werden kleiner, weil die Wasserstoffkraftwerke kleiner werden, bzw in jeden Keller passen werden
c) die anderen Kraftwerke können zu 80% zurückgebaut werden

Nachteil:
Explosiv!!

Gruß fanvarion

nazgul
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So 6. Jun 2004, 17:13 - Beitrag #49

--verbose heisst plain-übersetzt wortreich
im kontrext soviel wie "mehr details bitte"

Traitor
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So 6. Jun 2004, 20:12 - Beitrag #50

@nazgul: Ja, man kann nicht sofort 100%ig umsteigen. Aber da sind mir moderne Kohlekraftwerke, wie fanvarion sie beschreibt, noch lieber als AKWs. Sie schaden zwar auch der Umwelt, aber auf kalkulierbare Weise, und man kann sie problemlos aus dem laufenden Betrieb heraus gegen regenerative Kraftwerke austauschen, sobald diese zur Verfügung stehen.

@Agnitio: Zum einen kannst du nicht davon ausgehen, dass die Entwicklungsländer technisch auch nur ansatzweise akzeptabel AKWs bauen würden. Die ziehen Tschernobyl-Typ-Kraftwerke hoch, die allesamt zu tickenden Zeitbomben werden. Da kriegt man es eher hin, ihnen halbwegs saubere konventionelle Kraftwerke bzw so schnell wie möglich regenerative Energien anzubieten.

@fanvarion: Was die Landschaftsverschandelung von Windkraftwerken angeht... ich halte sie für sehr hübsch, haben etwas angenehm futuristisches. In allzu großen Massen machen sie im Inland aber natürlich keinen Sinn, nur einzelne für abgelegene Bauernhöfe, Dörfer etc. Und eben große Parks am Meer.

Wasserstoff ist eher eine Möglichkeit zur Energiespeicherung denn zur Energiegewinnung - man muss ihn ja erstmal unter Energieeinsatz herstellen. Deshalb ja die Idee mit den Tankern, die in Afrika mit Sonnenenergie gewonnenen Wasserstoff (fest gebunden) nach Europa zur Verbrennung bringen.

nazgul
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So 6. Jun 2004, 20:31 - Beitrag #51

@traitor: ein akw schadet der umwelt ebenso in kalkulierbarem maße wie ein kohle-kraftwerk...
blos kannst du den schaden beim AKW begrenzen = atommüll eingiessen und lagern,
verstrahltes gebiet absperren etc...
co2, das einmal in ter atmosphäre ist, entzieht sich jeglicher kalkulation, du weisst weder genau welchen einfluss es auf das klima hat noch was passiert, wenn der anteil mal über 1% gestiegen ist...

jetzt suchst du dir das raus, was dir passt, hauptsache mal kontra...
sicher ist nicht vorhersehbar, ob meiner kinder in der lage sind auf bereits erwähnten uranklumpen aufzupassen, aber es genauso schlecht, wenn nicht schlechter bewußt veratwortung gegen bequemlichkeit zu tauschen
denn die bequemlichkeit keinen atommüll zu haben fürht unweigerlich dazu, CO2-Müll in der atmosphäre zu haben, du treibst hier den Teufel mit dem Belzebub aus, und ob es so gut ist darauf zu hoffen, das eines deiner Kinder einen weg finden wird, die Klimakatastrophe zu stoppen...

wird sich ja dann zeigen

Traitor
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So 6. Jun 2004, 20:54 - Beitrag #52

Wie kann man die Risiken der Atomkraft nur so kleinreden? Du schreibst andauernd etwas von "verstrahltes Gebiet absperren". Wie willst du denn das ganze Gebiet von Tschernobyl bis Deutschland abstrahlen, bzw die ähnlich großen Gebiete, die bei Unfällen in zukünftigen, ebenso unsicheren Reaktoren in China oder Zaire verstrahlt würden? Und bei den Abfällen ist es mit Eingießen eben nicht getan - in tausenden von Jahren können Erdbeben und was weiß ich das locker zunichte machen.

Und es geht ja nicht darum, die Anteile von Kohlenkraftwerken zu erhöhen oder langfristig zu erhalten. Der Atomausstieg soll komplett durch regenerative Energien gedeckt werden, das ist bei Restlaufzeiten von 10-20 Jahren keine Utopie. Ab dann oder schon währenddessen kann dann der Anteil der KKWs kontinuierlich gesenkt werden.

Chennyboy
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Fr 11. Jun 2004, 18:42 - Beitrag #53

Kernenergie ist das Beste!!! Sie sind am meisten produktiv. Nun müsste man ein Gerät erfinden, das die umweltschädlichen Abgase abschafft. Vielleicht geht das nicht. Dann soll man versuchen, die anderen Energiearten produktiver zu machen.

Padreic
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Fr 11. Jun 2004, 19:28 - Beitrag #54

Welche unterschiedlichen Abgase meinst du? Atomkraftwerke haben im wesentlichen keine Abgase (bis auf den Wasserdampf aus den Kühltürmen). Du meinst vielleicht die radioaktiven Abfälle (die allerdings keine Gase, sondern fest sind), die die verbrauchten Brennelemente darstellen. Und wie sollte ein Gerät diese abschaffen? Sich ein wenig über eine Thematik zu informieren, über die man schreibt, würde Not tun....
Und die anderen Energiegewinnungen effizienter zu gestalten, stellt sich eben als nicht so einfach dar, denn sonst wären sie eben schon so effektiv. Im Bereich der auf fossilen Rohstoffen aufbauenden Kraftwerke wird wohl das meiste, was da möglich ist, schon getan worden sein, denn die sind ja bereits recht lange bekannt und verbreitet, weshalb ihnen wohl schon viel Forschung gewidmet wurde. Im Bereich der regenerativen Energien lässt vermutlich aber noch was verbessern, aber das wird auch lange Zeit dauern, bis da bemerkbare Unterschiede vorliegen.

Ich bin der Meinung, dass Atomkraft in mancher Hinsicht nicht ideal ist, aber trotzdem gegenüber den auf fossilen Rohstoffen basierenden Kraftwerken die geringeren Nachteile haben, da ein wesentlich höherer CO-2-Ausstoß als notwendig IMHO nur schwer zu rechtfertigen ist (es bietet sich zusätzlich ja auch die Möglichkeit, dass Elektro-Autos mit dem Strom aus AKWs fahren). IMHO wäre ein Ausstieg als Kohlekraftwerken ein erster Schritt. Man sollte als erstes möglich viele fossile Rohstoffe ersetzen (eben auch Öl in Treibstoff und Heizungen, wenn es geht), bevor man übergeht, die AKWs dichtzumachen.
Das nur als persönliche Meinung, die meisten wichtigen Argumente dürften bereits genannt sein. Und diese Diskussion hab ich schon zu oft geführt ;).

Padreic

nazgul
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Fr 11. Jun 2004, 19:39 - Beitrag #55

@padreic: nicht ganz richtig, in AKWs entstehen gase wie radon etc... deshalb haben die diese langen hohen schornsteine das wird da in geringen mengen in die atmosphäre gepustet.

@traitor: dann hab ich halt ne glasklumpen unter nem haufen beton... den kann ich bergen und in eine andere halle stellen, so ich platz habe diese halle zu bauen, denn schliesslich steigt durch zuviel co2 ja der meeres-spiegel.
ich bin für einen ausstieg aus atom wie auch aus kohle energie... aber erst kohle, dann atom, da der abfall von letzterem kontrollierber ist...

@Chennyboy: STFU, lies deinen kommentar nochmal und denk mal drüber nach: produktiv ist atomkraft nicht, und wird es nicht werden. und was die abgease der akws angeht: du hast 10mal mehr radon in der luft, wenn du in nem alten beton-gebäude bist als asußerhalb ders bereichs eines AKW

Padreic
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Fr 11. Jun 2004, 20:20 - Beitrag #56

Dann muss ich mich in der Tat entschuldigen...aber trotzdem können das nur marginale Mengen sein.

Padreic

janw
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Di 15. Jun 2004, 23:11 - Beitrag #57

Also, um es kurz zum machen, ich bin ein entschiedener Gegner der Kernenergienutzung.
Sie ist nicht CO2-frei, wenn man den sehr hohen Energiebedarf auf dem Weg vom Uranerz zum Brennelement und nachher bei der Entsorgung betrachtet.
Sie eist sozial unverträglich, wenn man die großflächige Landschaftsverseuchung durch den Uranbergbau (strahlende Abraumhalden!) besieht, dazu den erheblichen Eingriff in Grundrechte der menschen in Endlagerregionen (weil die Lager und die Transporte definitiv geschützt werden müssen, was zwangsläufig in Freiheitsrechte iengreift)
Sie bewirkt Risiken auf für uns unabsehbare Zeiträume (Halbwertszeiten von mehreren 10000 Jahren in die Vergangenheit zurück gerechnet bedeuten mindestens eine Eiszeit dazwischen!)

Ganz klar, wir müssen Alternativen zu fossilen Brennstoffen haben.
Für mich ist die Wasserstofftechnologie durchaus eine Alternative, da Wasserstoff meines Wissens in entsprechenden Mischungsverhältnissen mit Luft ähnlich explosiv ist wie Erdgas, das nun täglich über die Weltmeere schippert, die frei werdende Energie ist wohl größer, ok...
Ich könnte mir gut vorstellen, daß z.B. in der Sahara Solarkraftwerke (oder auch Solarthermieanlagen, die haben glaub ich bessere Wirkungsgrade) installiert werden, mit denen aus dem Mittelmeerwasser Wasserstoff gewonnen wird und / oder eben auch direkt Strom.
Dazu kommt die verstärkte Gewinnung von Biogas in Frage, das aus organischen Abfällen gewonnen werden kann - eine dezentrale Energiequelle gerade auch für periphere ländliche Räume und eine Chance für diese Gebiete, die unter dem Rückgang der Landwirtschaft leiden.
Die anderen regenerativen Energienutzungen nicht zu vergessen.

Es läuft insgesamt auf einen Mix verschiedener Nutzungsformen hinaus.

Zum Thema Subventionen: Die Risiken der Kernkraftnutzung sind nur zu einem kleinen Teil durch Versicherungen der Betreiber abgedeckt, den Rest trägt die öffentliche Hand. Ebenso zahlt die öffentliche Hand die Polizeieinsätze zum Schutz der Transporte, die übrigens auch nötig wären wenn es keine Demonstranten gäbe. Wäre doch nett, wenn mal ein Terrorist so einen Brennelementetransport entführen würde...
Es sei auch gesagt, daß die großen Fortschritte bei der Verbesserung der Windanlagen ohne die Einspeisevergütung nicht erreicht worden wären, die Dinger sind übrigens ein Job-Motor in strukturschwachen Gebieten...

Imker
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Fr 18. Jun 2004, 20:46 - Beitrag #58

Also ich bin nicht für die Atomenergie ! Mögen die Anlagen auch sicher sein, aber der Mensch ist nicht Fehlerfrei. Was ist bei einem Flugzeugabsturz ? Und der Atommüll wird immer mehr.
Allerdings bin ich auch gegen die Windenergie, denn die Windanlagen zerstören die Natur und verschandeln die Landschaft. Die Sonne ist die beste Energiequelle. Platz für die Solarzellen ist vorhanden , wenn man allein an die vielen Fabrikdächer denkt. Jede Straßenlaterne könnte mit Solarzellen bestückt sein.

Maurice
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Fr 18. Jun 2004, 20:54 - Beitrag #59

Nur der große Harken an Solarenergie ist, dass die Zellen im Moment noch mehr kosten, als sie reinbringen. (Quelle: FAZ)

Imker
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Sa 19. Jun 2004, 10:05 - Beitrag #60

Warum sind die Solarzellen denn so teuer ? Normalerweise ist da nichts großartig kompliziertes sie herzustellen ! Und wenn sie erst einmal in Massen produziert werden, dann werden sie super billig ! Der Kat war am Anfang seiner Entwicklung auch noch recht teuer, aber heute ist jedes neue Auto, was in der BRD gebaut wird, mit einem Kat ausgestattet. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit mit Erdwärme Energie zu gewinnen. Atomenergie ist einfach gefährlich und wird uns eines Tages alle umbringen ! Aber für die Grünen bin ich auch nicht, denn Windenergie lohnt sich wirklich nicht und an der Küste könnten vielleicht irgendwelche Vögel oder andere Tiere vertrieben werden.

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