Die Entstehung der Welt...was soll in der Schule unterrichtet werden?

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Frangi
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Mi 16. Jun 2004, 15:37 - Beitrag #1

Die Entstehung der Welt...was soll in der Schule unterrichtet werden?

Nachdem ich jetzt schon des öfteren gehört habe, dass es in unserer Zeit (!) immer mehr Leute gibt,vorallem in den U.S.A., die wollen, dass in der Schule die biblische Schöpfungsgeschichte unterrichtet wird, wollte ich mal eure Meinung dazu hören.
Ich persönlich halte nichts davon in einer Welt, die von Wissenschaft bestimmt wird, den Schülern beizubringen, dass ein Gott die Welt in sieben Tagen aus dem Ärmel geschüttelt hat.
Natürlich kommt meine Meinung auch daher, dass ich nicht an den (christlichen) Gott als solchen glaube, aber es gibt doch genug wissenschaftliche Beweise, die belegen das die Welt wie wir sie heute kennen einer Evolution zu grunde liegt.

Also: Was sagt ihr dazu?

P.S. Ich will nicht eure Meinung zum Thema Evolution hören, da gab es schon Threads, sondern ob ihr es verantwortlich findet Schüler heutzutage mit dem Alten Testament abzuspeißen.

Traitor
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Mi 16. Jun 2004, 15:54 - Beitrag #2

[Schiebung gen Beruf&Bildung]

Für jeden halbwegs klar denkenden Menschen sollte sich die Frage eigentlich gar nicht erst stellen; dass sie das in Amerika dennoch tut, spricht für die geistige Zurückgebliebenheit weiter Bevölkerungsteile dort.
Kein ernstzunehmender Christ behauptet heute mehr, dass sich die Entstehung der Welt wörtlich so wie in der Bibel zugetragen hätte, oder leugnet die Evolution. Sie behaupten lediglich, dass die naturwissenschaftlichen Theorien nicht das ganze Bild darstellen, sondern von Gott gelenkt und/oder ergänzt wurden/werden.
Und diese Ansicht kann durchaus mit der aufgeklärten parallelexistieren - in allen normalen Fächern wird die naturwissenschaftliche Lehre gelehrt, in Religion erfahren die Schüler von der christlichen Ansicht. Idealerweise aber nicht in der derzeitigen, zumindest in den unteren Klassen einseitig als Religionsunterweisung vorherrschenden Form, sondern als neutrale Religionskunde.

Maurice
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Mi 16. Jun 2004, 15:57 - Beitrag #3

Also erstens schlage ich vor den Thread in die Sektion "Schule und Bildung" zu verrücken, aber das ist nur ein Detail. ;)

Als ich in einer Dekomentation auf ARD vor kurzen gehört habe, dass ca. 50% (!!!) der Amerikaner (nach den Angaben in der Sendung) dem Kreationismus anhängen (also Welt in 7 Tagen durch Gott geschaffen) bin ich fast aus allen Wolken gefallen. Ok dass das Amerika religiös etwas anders tickt, als Deutschland war mir schon vorher klar, aber dass das da so krass hat mich geschockt. Amerika ist eine Nation des technischen Fortschritts, aber wenn diese art von Religösität das ein steigender Trend ist wird es imo über kurz oder lang zu starken Spannungen kommen. Aber die Busch-Regierung fördert ja diese Strömung ja aktiv. Von der Trennung von Kirche und Staat ist man in Amerika weit entfernt...
Ich halte es schon für problematisch den Kreationismus im Religion für bare Münze zu nehmen, aber das das scheinbar sogar im Biologie-Unterricht stattfindet, ist für mich verkehrte Welt. Verfällt Amerika eines der fortschrittlichsten Länder der Welt in ein zweites dunkles Zeitalter?

Was die wissenschaftlichen Beweise angeht so stört das die Kraetionisten nicht. Für sie lebten Menschen und Dinosaurier zu beginn zusammen auf dem Planeten und erst die Geschichte mit der Arche Noah lief viele Tierarten aussterben (wenn ich den Part noch richtig in Erinnerung habe). Das zeigt imo mal wieder sehr gut, wie wenig Theisten für rationale Fakten zugänglich sind, wenn sie fundamentalistische Züge zeigen.

Die Gefahr die ich da sehe ist, dass es bei der Evolution anfängt und sich auf andere Forschungsgebiete ausbreiten wird und zu einer generellen Naturwissenschaftsfeindlichkeit ausarten wird.
Fehlt nur noch, dass Amerika noch anfängt die Welt zum Christentum zu bekehren. :s35:

Der Mensch ist so leicht zu beeinflussen :shy: .....

Maglor
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Mi 16. Jun 2004, 16:09 - Beitrag #4

Faktisch werden in Schulen besonders gern Irrlehren, Vereinfachungen und der gleichen gelehrt.
Die kreationistische Lehre ist also nur der Gipfel der Fäulnis.
Längst überholte Theorien haben sich in Schullehrplänen durchgesetzt, da sie erstens leicht verständlich sind und zweitens dem späteren Alltagsleben und dem Allgemeinwissen bereits genüge tun.
Ein Beispiel sei hier in den Quanten genannt, die Schüler (zumindest der Unterstufe) vollständig verborgen bleiben, da das Daltonsche (ich hoffe es war Dalton) ja viel verständlicher ist, wo man es mit Kügelchen und nicht mit Strahlen- und Teilchen gleichzeitig zu tun hat. Dieses Atommodell reicht allerdings für Erlebniswelt der Schüler und der Durchschnittsnichtphysikwissenschaftler aus. Vielmehr kann ja auch nicht beigebracht werden, wenn man sich die Früchte des jetzigen Physikunterrichts betrachtet.
Das Gott die Welt in sieben Tagen erschuf, ist deutlicher überholt, aber immerhin werden an amerikanischen Schule beide Theorien hervorgebracht und man kann wählen, in dieser ach so strittigen wissenschaftlichen Frage.
Ich kann mich übrigens auch daran erinnern, in deutschen Schulen erfahren zu haben, die Welt sei von Gott erschaffen worden, doch den Religionsuntericht der Grundschule sollte man mit anderen Maßstäben betrachten, denn hier wäre vielleicht ein Nebeneinander mehrer Wahrheiten und Theorien die Überreizung des Schülers.
MfG Maglor

Chennyboy
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Sa 19. Jun 2004, 18:29 - Beitrag #5

bitte nicht böse werden.
Warum glauben die Christen am Gott? Niemand hat ihn jemals gesehen. Die beten den ganzen Tag, wofür? Ich sitz in der Kirche und bete, dass 1000 Euro vom Himmel fällt, kriegt man die dann? Das gleiche ist auch bei den Moschees der Islamleute, die an Allah glauben oder bei Chinesen, die an FengShui glauben. Die heutige Wissenschaft reicht doch aus, um zu beweisen, dass solche Sachen nur Hirngespinste sind.

Padreic
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So 20. Jun 2004, 00:34 - Beitrag #6

@Chennyboy
Tut sie nicht. Aber das ist hier auch Off-Topic, da es hier nicht primär um die Wahrheit dieser Anschauungen gehen soll, sondern, ob sie unterrichtet werden sollen. Für eine grundsätzliche Diskussion dieser Themen würde sich eher das Diskussions- oder Philosophie-Forum anbieten.

Ich kann übrigens inhaltlich Maglor im wesentlichen zustimmen.

Padreic

BS
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Fr 25. Jun 2004, 13:24 - Beitrag #7

Meiner Meinung nach sollten alle Theorien zur Entstehung der Welt angeschnitten werden um den Schüler einen Überblick zu geben. Niemand kann sagen, wie die Welt wirklich entstanden ist, solange wir es mit unseren eigenen Augen nicht woanders gesehen haben. Und auch dann ist es trotzdem immernoch möglich, dass ein höheres Wesen ein Teraforming Projekt gestartet hat ;)

Was ich damit sagen möchte ist, dass man sich besonders nicht in der Schule auf irgendetwas festlegen sollte, sondern den Schülern die möglichkeit geben sich selbst eine Meinung zu dem Thema zu bilden. Anschliessend währe natürlich eine Gruppendiskusion sinnvoll.


Pauschal zu sagen, es gibt keinen Gott oder zu behaupten die Erde währe in 7 Tagen geschaffen worden ist beides eine Meinungsmache.

Chennyboy
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Fr 25. Jun 2004, 19:01 - Beitrag #8

Um wieder mal was zum Thema zu sagen: Am besten ist es, den Kindern das wissenschaftlich anerkannte Theorie beizubringen. Das mit Religion können die Kinder ja auch von den Eltern lernen.

Maglor
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Di 29. Jun 2004, 16:25 - Beitrag #9

Original geschrieben von BS
Niemand kann sagen, wie die Welt wirklich entstanden ist, solange wir es mit unseren eigenen Augen nicht woanders gesehen haben. ...Was ich damit sagen möchte ist, dass man sich besonders nicht in der Schule auf irgendetwas festlegen sollte, sondern den Schülern die möglichkeit geben sich selbst eine Meinung zu dem Thema zu bilden.

Naja es gibt ja auch Theorien, dass es karl den Großen nie gegeben hat. Die kann man ja gerne mal gleichwertig neben die ordentliche Geschichtsschreibung in der siebten Klasse vorlegen. Oder am besten gleichen Erich von Dänikien als Quelle benutzen und anschließend kann sich dann jeder entscheiden, ob die Ufos gelandet sind oder nicht. :boah:
MfG Maglor

Chennyboy
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Di 29. Jun 2004, 19:35 - Beitrag #10

Ähh... Ich verstehe den Zusammenhang nicht richtig, bin wohl bissel doof. Wir reden ja von der Entstehung der Welt... Aber damit mein Beitrag länger ist als 2 Zeilen: Die anderen Meinungen können die Kinder doch in der Freizeit erfahren. Schule ist Schule, weil man da Fakten lernt, die auch wissenschaftlich oder theoretisch nachweisbar sind.

judithschl
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Do 15. Jul 2004, 17:19 - Beitrag #11

keine ahnung seit wann das auf usa beschränkt ist
aber wir hier ham auch alle brav die schöpfungsgeschichte durchgenommen :)
seh da auch kein grossartiges problem drin
es is ja nichts weiter als ne geschichte die man hört
:confused:
un n kleinkind zwanzig verschiedene wiss. theorien zu erzähln wie es vielleicht hätte sein können
find ich da wesentlich unvorteilhafter :sad: :s11:

Erdwolf
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Do 15. Jul 2004, 17:54 - Beitrag #12

Der große Unterschied besteht m.M.n. darin, in welchem Kontext derartige Lehren unterichtet werden. Werden sie fächerübergreifend als Faktum deklariert, ist dies sicherlich der falsche Weg, aufgeklärte und weltoffene Schüler hervorzubringen. Wie auch bei jedem anderen Unterrichtsinhalt ist es hier wichtig, sie als Quellen zu einem Thema zu betrachten/behandeln, um nicht den Eindruck zu erwecken, irgendetwas von alledem wäre "Fakt".
Im übrigen ist dies meines Erachtens in viel zu vielen Unterichtsbereichen der Fall, besonders in den unteren Klassen.

Wenn z.B. zuerst das Bohr'sche Atommodell als Fakt proklamiert wird und dies einige Klassenstufen später wieder revidiert wird und ein neues Modell seinen Platz einnimmt, das wiederum "Fakt" ist, verliert der Unterricht definitiv an Glaubwürdigkeit.

Die christliche Schöpfungsgeschichte enthält vieles, das sicherlich lesenswert ist und sollte keinen Mitglied unseres Kulturkreises vorenthalten werden. Nur ist es eben eine Quelle, die der Interpretation bedarf, und nichts, was wortwörtliche Tatsachen beinhaltet.

@Chennyboy: Wenn die Eltern heutzutage ihren Kindern noch wirklich das beibringen könnten, was wichtig ist, dann könnten wir uns die Schule ganz sparen. Das ist aber nunmal nicht der Fall.
Religion hat ihren Stellenwert in kultureller und philosophischer Bildung und sollte somit auch Unterichtsinhalt sein. Nur die Art und Weise zählt.

Chennyboy
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Sa 17. Jul 2004, 11:39 - Beitrag #13

Ich weiß nicht, was an der Religion so viel beizubringen gibt. Und den Zusammenhang zwischen kultureller Bildung und Religion verstehe ich auch nicht ganz. (Ist Gesellschaftslehre nicht kultureller Bildung?)

Aber da ich ja nicht gläubisch bin, sind Kritik erwünscht.

Traitor
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Sa 17. Jul 2004, 13:30 - Beitrag #14

@Chenny: Die christliche Religion - oder besser: Elemente der christlichen Tradition - sind entscheidende Grundlagen unseres modernen humanistischen Weltbilds. Ohne die ethischen Grundideen, die Kinder aus Geschichten von Jesus ziehen, wären viele unserer Gesellschaftsordungen für sie kaum verständlich.
Wie ich andernorts gelegentlich erwähnt habe: eine (begrenzte) christliche Erziehung halte ich für einen guten Grundstock, um aus dieser heraus zu einem aufgeklärten Weltbild zu kommen, anstatt von Anfang an in unreflektiertem Passivem Atheismus zu verbleiben.

ThomasM
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Sa 17. Jul 2004, 13:53 - Beitrag #15

Hallo

Ich bin entschiedener Christ und ich bin dagegen, dass in der Schule eine alttestamentliche, scheinbar biblisch, wörtliche Interpretation als Pseudowissenschaft gelehrt wird.

Ich bin aber auch dagegen, dass solche unsinnige Meinungen wie die von Chennyboy gelehrt werden.

Die Schule soll die Kinder befähigen, mit der Welt zurechtzukommen und dort ihren persönlichen Weg zu finden. Dazu gehört es, den Kindern beizubringen, was eine wissenschaftliche Methode ist, was man damit kann und was man damit nicht kann (Hier hast Du wohl gefehlt, Chennyboy, nicht wahr?)

Dazu gehört es aber auch, die Grundlagen des christlichen Glaubens und die Fragen der Ethik zu lernen. Dazu gehört es auch, die Geschichten des alten Testaments kennen zu lernen. Der richtige Ort dafür ist der Ethikunterricht oder meinetwegen auch der Religionsunterricht. Dort sollten auch die Fragen nach dem Ursprung besprochen werden.

Aber ich befürchte, dass damit die meisten Lehrer überfordert sind. Letztlich würden sie lediglich ihre persönliche Meinung propagieren.

Gruß
Thomas

Chennyboy
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Sa 17. Jul 2004, 15:04 - Beitrag #16

Ich denke, man kann auch zu einer aufgeklärte Weltbild kommen, ohne dass man Religion je gelernt hat. Du würdest doch nicht behaupten, dass ich noch in meine Traumwelt lebe oder dass ich nicht so aufgeklärt bin wie die, die Religion lernen, oder? Du würdest auch nicht behaupten, dass Maurice keine aufgeklärte Weltbild hat, oder?

Außerdem finde ich das unhöflich, wenn andere meine Meinung gegenüber Religion für unsinnig erklären. Es gibt auch Länder, wo Religion nicht als Schulfach auftreten.

ThomasM's Anspielung verstehe ich zwar nicht, aber ich empfinde sie als ein Angriff darauf, dass ich dumm sei oder so. Wenn es so ist, bitte ich ihm, sich zu entschuldigen.

Erdwolf
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Sa 17. Jul 2004, 15:16 - Beitrag #17

@ThomasM: Ich halte es auch nicht für sehr wissenschaftlich, andere Meinungen als grundweg "unsinnig" zu bezeichnen.

@Chennyboy:
Sicherlich gibt es viele Länder, in denen Religion nicht unterichtet wird, aber in unserem Kulturkreis war sie stets ein prägender Faktor und sollte somit als geschichtliches Grundwissen im Unterricht vermittelt werden.

Vieleicht würde es helfen, wenn wir den Begriff "Religion" vermeiden würden, da dieser nicht nur das enthält, was geschichtlich/kulturell relevant ist, sondern auch andere Aspekte, die sicherlich ncihts im Untericht verloren haben. Schließlich sollte die Religionsfreiheit gewährt bleiben und nicht durch den Untericht eingeschränkt werden. Neutralität im Untericht sollte gerade bei solchen Themen immer gewährt bleiben.

An dieser Stelle möchte ich die Frage aufwerfen, ob die derzeitige Methode, seperate Religions-Kurse zu haben, die von stark religiösen Lehrern unterichtet werden, die richtige Lösung ist oder ob es nciht sinnvoll wäre, derartige Inhalte in die anderen Fächer (wohl hauptsächlich Geschichte) zu integrieren.

Traitor
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Sa 17. Jul 2004, 15:41 - Beitrag #18

@Chenny: "Aufklärung" hat nichts mit Traumwelten zu tun. Es geht um den Begriff, wie ihn die klassischen Humanisten verwenden. Und wie die Geschichte (anscheinend) lehrt, entwickelt sich ein gesunder, aufgeklärter Humanismus am besten als Ausgang aus der Religiösität, nicht als Fortführung eines präreligiösen Zustands, da dieser gar kein Änderungspotential in sich birgt.

@Erdwolf: Diese generelle Frage passt vermutlich am besten in den Religionsunterrichts-Thread, der hier irgendwo rumfliegen dürfte.

ThomasM
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So 18. Jul 2004, 12:58 - Beitrag #19

Hallo Chennyboy

Entschuldigung, das ich etwas unhöflich war. Ich meinte mit dem "unsinnig" auch nicht Deine Ansicht über Religion - das ist teilweise Glaubenssache - sondern Deine Ansicht über Wissenschaft. Du zeigst, dass Du mit Wissenschaft wenig zu tun hast und erst recht, dass Du (noch?) keine Ausbildung in Wissenschaft hast.

Original geschrieben von Chennyboy
Die heutige Wissenschaft reicht doch aus, um zu beweisen, dass solche Sachen nur Hirngespinste sind. [/B]


Du solltest Dir klar machen, dass Wissenschaft niemals bewiesen hat, dass Glaubensdinge Hirngespinste sind, und sie kann es auch niemals beweisen - prinzipiell.

Ein Beispiel:
Früher glaubte man, dass Gott Blitze macht und diese wie Speere zur Erde schleudert.

Die Wissenschaft beschreibt die Entstehung von Blitzen als ein Reibungsphänomen, bei dem sich Ladungen so lange trennen, bis die Spannung hoch genug ist, die Isolation der Luft zu überwinden. Der entstehende Ladungsausgleich wird als Blitz wahrgenommen.

Heisst das, dass die Sache mit dem Blitze schleudernden Gott jetzt ein Hirngespinst ist?

Unter der Annahme, dass es Gott gibt - nein. Die Wissenschaft beschreibt lediglich, wie Gott sich seine Blitze herstellt und wie er sich den Weg des Blitzes aussucht, aber das Bild bleibt auch mit der wissenschaftlichen Beschreibung möglich.

Du siehst, es hängt alles an der Grundannahme. Nimmst Du an, es gäbe keinen Gott, dann ist das alles nur ein Hirngespinst - logisch bei der Annahme. Nimmst Du aber an, dass es einen Gott gibt, bleiben alle diese Bilder in modernen Gewändern gültig.

Du machst aber den Fehler, dass Du annimmst, dass es keinen Gott gibt und dann die Wissenschaft instrumentalisierst, um Deine Annahme argumentativ zu untermauern. Ein klassischer Zirkelschluss - und das nenne ich "Unsinn" und werde es auch in Zukunft so nennen.

Man könnte jetzt darüber sprechen, welche Grundannahme (Gott oder nicht) denn nun weiterführender, für Menschen hilfreicher oder gar logischer wäre, aber das wäre ein eigener thread.

Gruß
Thomas

Elbereth
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So 18. Jul 2004, 14:52 - Beitrag #20

@ThomasM: Es kann aber unzählige Annahmen geben die man wissenschaftlich nicht widerlegen kann. Vielleicht wird die Erde doch von 4 Elefanten und einer Schildkröte getragen, unsere Wahrnehmung und Messgeräte werde geschickt getäuscht. Was ich damit sagen will, nicht alles was wissenschaftlich nicht widerlegbar ist, muss auch in der Schule unterrrichtet werden.

Im Allgemeinen finde ich es ok, wenn man in der Schule christliche Werte ect vermittelt bekommt, aber die biblischen geschichten als die Entstehungsgeschichte der Welt den Kindern "aufzutischen", da bin ich absolut dagegen


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