Play the Game

[Trin]

Luna hielt es nicht mehr im Zimmer aus und ging auf den Flur. Sie versuchte sich zu beruhigen, doch es ging nicht. Meine Mutter hat heute Geburtstag. Ich müsste sie anrufen. Sie wird sich Sorgen machen, wenn ich das nicht tue. Innerlich fluchend rief die Journalistin sich zur Ordnung. Sie hatte weitaus größere Probleme als den verpassten Geburtstag. Und vielleicht haben sie die Nachricht über die Terroristen in Deutschland ausgestrahlt. Wenn ja, dann hatte ihre Mutter jetzt wahrscheinlich auch andere Sorgen was ihre Tochter betraf. Luna fragte sich, was ihre Freunde wohl von diesen Nachrichten halten würden...oder die Freune ihrer Eltern. Die Tochter der Fahrs ist eine Terroristin. Sie konnte den Klatsch förmlich hören.
Aber das war jetzt auch egal. Seufzend wandte Luna sich der Tür zu Ivans und Case Zimmer zu und klopfte.

[Raiden/Yuji]

"Herein." Ivan hatte ihre Schritte schon gehört bevor sie geklopft hatte. Sie trat ins Zimmer und schloss die Tür leisewiederhinter sich. Silvia schien zu schlafen oder irgendetwasanderes zu machen. Wie alle anderen sah Luna müde und abgespannt aus.
Es war schon hart für einen Menschen, der solchen extremen Situationen noch nie ausgesetzt war. Hitomi war das wohl am ehesten gewöhnt und er war relativ anpassungsfähig.
Sein Ruf als Terrorist machte ihm wenig Sorgen. Im Moment war es ihm einfachnur wichtig heilaus allem hier heraus zu kommen.

[Ceyx]

Case kalter Schweiss auf der Stirn vermochte es nicht die schwarzen Nebelschwaden zu vertreiben, die sich langsam auf sein Gehirn legten. Stimmen wisperten in seinem Kopf, sagten seinen Namen, immer und immer und immer wieder. Ein Teil in ihm, ein logisch denkender Teil, betrachtete ihn selber und ordnete dies alles mit einer kalten, gefühlslosen Präzision ein. Entzug. Das war nicht das erste Mal, dass Case dies durchmachte. Er war zwar noch nie in einer Klinik gewesen, doch er hatte öfters sich selber getestet. Wie lange konnte er es aushalten? Früher hatte er noch vier, fünf, sechs, sieben Tage geschafft. Heute kaum zwei. Entzug war vergleichbar mit den Symptonen eines ersten Schusses. Niemand empfand den ersten Schuss für angenehm, nur wenn man zurückblickte, und die Halluzinationen noch einma durch seinen Kopf gehen lies, wurden die Erinnerungen schön und man griff wieder zur Spritze. Case versuchte sich zu konzentrieren, schluckte den schlechten Geschmack auf seiner Zunge runter. Verdammt, das war erst der Anfang. Er brauchte eine Spritze.
In diesem Moment betrat Luna den Raum, sah sich um und versuchte etwas hilflos etwas zu sagen, einen Grund zu nenne, warum sie ins Zimmer gekommen war. Vielleicht wusste sie es selber nicht, denn irgendwann setzte sie sich einfach schweigend auf das Bett neben Case. Er konnte sich gut vorstellen, was sie nun beschäftigte. Wie ging es weiter? Was taten sie überhaupt hier? Welche Hilfe versprach sich Hitomi?

[Trin]

Luna sah aufmerksam die anderen Kandidaten an, nachdem sie sich gesetzt hatte. Vivian stand in einer Ecke des Zimmers und sah gedankenverloren auf die gegenüberliegende Wand. Ivan schien ebnenfalls nachzudenken, nur Case machte einen seltsam benommenen Eindruck. Luna hatte das ab und zu gesehen. Wenn sie über Drogensüchtige hatte berichten müssen. Sie beschloss ihn in Ruhe zu lassen. Helfen konnte sie eh nicht und im Moment hatten sie auch größere Probleme als seine Entzugserscheinungen. Ungeduldig sah die Journalistin auf ihre Armbanduhr. Wo bleibt Hitomi? Und was soll diese Geheimniskrämerei?

[Noriko]

Es war 11:45 als Hitomi aufwachte.
Sie hatte beschlossen sich etwas auszuruhen und da sie viel gewohnt war konnte sie ohne weiteres ruhig schlafen.
Sie stand auf und kämmte sie die Haare, langsam und immer wieder. Es hatte was beruhigendes, es brahcte ihre welt ins Lot, sie fühlte wie sie wieder die kontrolle bekam, zumindest war das ihr Gefühl. SIe kämmte sie imemr die Haare sehr ausgiebig, wenn sie das gefühl bekam die Kontrolle über eine Situation verlor.

Als ihre gründliche Haarpflege beendet war, zog sie sich an und trat aus ihrem Zimmer heraus, denn es war Zeit aufzubrechen und sie wollte ein paar infos die sie bekommen hatte weitergeben.

[Raiden/Yuji]

Obwohl nun fast alle Kandidaten wieder im Zimmer versammelt waren, blieb es still. Jeder war weiterhin mit sich und seinen Problemen beschäftigt. Vielleicht würden sie es ja mal irgendwann schaffen, die unsichtbare Barriere zwischenihnen zu brechen, aber gewiss nicht heute.
Ivan sah auf, als es an der Tür klopfte. Hitomi´trat ein, ohne eine Antwort zu erwarten. Der Russe sah sie angespannt an. Er war gespannt darauf, was sie in Erfahrung gebracht hatte...

[Trin]

Endlich! Luna sah erwartungsvoll zur Tür, als diese sich bewegte und tatsächlich kam Hitomi herein. Die Journalistin unterdrückte den Wunsch ihr zu sagen, was sie von dieser Geheimniskrämerei hielt und sah sie stattdessen nur erwartungsvoll an. Für einen Moment überlegte Luna, ob sie nicht hinübergehen und Sylvia wecken sollte, doch da begann Hitomi schon zu sprechen.

[Noriko]

"Nun," begann sie, "so leid es mir tut, viel konnte ich nicht in Erfahrung bringen, zumindest zunächst. Zum einen haben sich die Zwillinge offensichtlich nicht K2 bedient um sich die Infos zu beschaffen. Ausserdem sind sie anscheinend Erben irgendeines Grossen unternehmens, das in der Überwachungsbranche tätig ist, ihr Vater ist unter höchst merkwürdigen umständen gestorben. Ausserdem wird K2 uns regelmässig Kontaktieren und uns infos geben, und wir sagen ihnen was wir wissen, denn sie mögen es nicht wenn man sie im dunkel stehen gelassen zu werden." Das war alles zunächst, dachte Hitomi und fügte noch hinzu "Ich denke wir können aufbrechen."

[Trin]

Luna seufzte innerlich. Sie wusste nicht was sie von all dem halten sollte und die Zwillinge erschienen ihr rätselhafter denn je. "Ich gehe rüber und wecke Sylvia." teilte sie den Anderen mit und verschwand aus dem Zimmer. Leise öffnete sie die Tür zum Nebenraum und trat ein. Sylvia schlief immernoch unruhig. Die Journalistin ging zu ihr und rüttelte sie wach. Noch etwas verschlafen sah Sylvia sie an. "Was ist denn?" "Wir müssen los." sagte Luna nur. "Den Rest erklär ich dir später."
Viel gab es eh nicht zu sagen. Die Beiden Frauen traten in den Flur, wo die restlichen Kandidaten bereits auf sie warteten.

[Amy]

Vivian stand hinter Case und lehnte sich an die Wand. Hitomi war am Ende des Gangs in einer Tür verschwunden, sie sagte, dass sie ihnen (wer ihnen?!) mitteilen würde, dass sie aufbrechen würden. Die Franzosin fuhr sich durchs Haar und wischte sich den Schweiß an ihrer Bluse ab. Sie klopfte Case auf die Schulter und der Sänger drehte sich blass im Gesicht um. Ihm ging es schlecht, verdammt schlecht. Vivian zog ihn eine Ecke und kramte in ihrer Jackentasche. Sie holte eíne kleine Spritze hervor. Seine Augen glänzten auf. "Woher hast du die?", fragte er mit trockenem Mund.
"Ich brauche sie um mir Medizin zu spritzen, ich bin ziemlich anfällig auf Krankheiten, irgendwann werden sie mir noch mein Grab schaufeln. Jedenfalls brauchst du sie dringender als ich." Sie hielt sie ihm hin und er griff danach. Doch sie ließ noch nicht locker. "Ich sag ihnen, dass du auf die Toilette musstest. Sie werden es sich zwar denken können, wo du bist, aber dennoch.." Sie ließ los und blickte ihn einen Augenblick lang an. Dann kehrte sie ihm schweigend den Rücken.

[Ceyx]

Case sah auf die Spritze in seiner Hand. Sie zitterte leicht, immer fester, je länger Case auf sie hinabstarrte. Schliesslich schloss er die Faust um die Spritze und hasste sich für einen Moment lang, für seine Schwäche. Er stellte sich vor, wie er Vivian einfach die Spritze zurückgab und nicht seiner Sucht nachgab, einfach aufstand und geduldig wartete, bis zu seinem nächsten, persönlich arrangierten Schuss.
Die Spritze flüsterte in seiner Hand, lachte ihn aus. Natürlich konnte er das nicht. Er brauchte seine Drogen. Er brauchte sie, seine Gedanken kreisten darum, stellten sich immer wieder vor, wie die Nadel in seinen Arm stach und sein warmes Blut mit der künstlichen Kälte des Heroins vermischt wurde, das wie eine Symphonie durch seinen Kreislauf pumpte.
Der Hass stieg weiter, als er aufstand und langsam aus dem Raum ging, der sich vor seinen Augen zu drehen began. Er schmeckte Blut unter seiner Zunge. Warmer Schweiss blieb am Türgriff kleben, als Case sie öffnete, nur um sie Sekunden später wieder ins Schloss zu werfen. Der Knall hallte in den Tiefen seines Gehirns wieder, schlug mit harten Echos gegen seine Schädeldecke. Case lehnte gegen die Wand, sank langsam in die Hocke. Es war ihm egal, wenn ihn jemand sah. Verdammt, es wussten doch eh alle, dass er abhängig war.
Mit zittrigen Händen zog er seine Metallschachte hervor, legte sein Fixerbesteck bereit. Keine Minute später hielt er die Spritze gegen das Licht, sah durch die helle Flüssigkeit. Es schien paradox, doch bereits jetzt hatte ihn wieder eine Ruhe egriffen. Langsam legte er die Nadel auf seine Haut, auf eine Ader. Sie durchbrach das Epithel. Ein kurzer Schmerz breitete sich in seinem Arm aus, gefolgt von Taubheit. Langsam drückte er weiter, fühlte eine metallische Schwere, mit jedem Tropfen, der aus der Nadel kam. Ein Kribbeln breitete sich in ihm aus, in seinen Armen, in seinem Brustkorb, in seinem Unterleib, in seinen Füssen, hielt langsam auf seinen Kopf zu. Kurz bevor es soweit war, nahm Case die Nadel von der Ader, lies sich ganz zu Boden sinken. Dann erreichte die Droge sein Gehirn.

[Trin]

Luna sah ungeduldig den Gang hinunter. Sie hatte Sylvia kurz mitgeteilt, was Hitomi ihnen gesagt hatte. Jetzt konnte es losgehen, aber Case fehlte noch. Vivian hatte ihnen gesagt, dass er zur Toilette gegangen war. Warum wusste eh jeder. Die Journalistin konnte nur hoffen, dass ihm seine Sucht während des Spiels nicht noch zum Verhängnis wurde. Oder besser nicht mehr als sonst. Sie begutachtete die Anderen um sich abzulenken. Hitomi lehnte sich an eine der Wände, Ivan stand in ihrer Nähe und wartete ebenfalls. Vivian und Sylvia waren hinter ihr und schwiegen. Endlich hörte man in der Stille eine Tür aufgehen.

[Raiden/Yuji]

Ivan ließ die Arme sinken, die er vor der Brust verschränkt gehabt hatte und sah ausdruckslos den Korridor hinab, aus dem das Geräusch gekommen war. Er hoffte das Case sich beeilen würde, sofern ihm das möglich war. In seinem Zustand würde er eine Gefahr für alle sein. Der Russe wollte geradeetwas sagen, als er noch ein zweites Geräusch hörte, gerade an der Grenze des Wahrnembaren und so leise, dass er es zweifellos überhört hätte, wenn nicht in dem Moment Ruhe gewesen ware. Es waren Tritte, nichts wirklich Bedrohliches und doch sagte sein Instinkt, dass sie hier nicht mehr sicher waren. Er warf Hitomi einen schnellen Blick zu. Es lag zweifellos nicht an ihr, wenn sie nun überrascht wurden, soviel hätte er den Zwillingen auch nicht zugetraut. Ob sie es bemerkt hatte?

[Amy]

Vivian schloss die Augen erschöpft und spürte plötzlich das leichte Vibrieren ihres Handys in der Jackentasche. Sie zog es heraus, ging in eine Ecke und ging dran: "Ja?"

Ivan sah zu Vivian, bemerkte wie sie sich umdrehte. Ihr Gesicht war leichenblass. Ihre rechte Hand, mit der sie das Handy hielt, zitterte. Schweigend hielt sie es ihm hin. "Es ist für dich.", presste sie hinter den Lippen hervor. Er nahm es irritiert mit einem unguten Gefühl in der Magendgegend. Als er das Handy an sein Ohr legte, entfuhr der Person am anderen Ende ein markerschütternder Schrei, voll Schmerzen und Angst. Ivan wusste wer da schrie, sein Verstand sagte es ihm: Es war seine Nichte.
Der Schrei entfernte sich. Einer der Zwillinge sprach: "Denkt ihr wirklich, uns zu hintergehen und Hilfe zu suchen. Wie erbärmlich." Die Schreie seiner Nichte waren im Hintergrund. Man hörte den Zwilling seufzen. Dann legte er auf..

[Trin]

Alle Kandidaten starrten geschockt auf das Handy. Keiner rührte sich. Luna bemerkte, dass sie zitterte. Sie versuchte sich zusammenzureißen, doch es ging nicht. Warum tun sie das? Warum ziehen sie Personen da mit rein, die nichts mit dem Spiel zu tun haben? Ob das Mädchen nur die Erste ist? Ob sie auch unsere Familien oder Freunde angreifen werden? Sie wusste, dass das wahrscheinlich war, doch im Moment mussten sie sich um diesen Anruf kümmern. Luna wusste allerdings nicht, was sie tun sollten. Sie konnten dem Mädchen nicht helfen und sie wusste auch nicht was die Zwillinge mit ihr anstellten. Prüfend sah sie Ivan an. "Was jetzt?"

[Raiden/Yuji]

"Keine Ahnung...verdammt..." Es war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Seine Nichte... Woher nur konnten sie wissen, das sie mit das Wichtigste für ihn war? Verzweifelt ballte er die Faust. Wut machte sich in ihm breit, über ihre Ohnmacht, darüber, dass sie nichts tun konnten. Rein gar nichts.Jedenfalls nicht, wenn er nicht seine Nichte verlieren wollte. Wenn sie noch lebte...
Der Gedanke, dass das lebenslustige, fröhliche Mädchen tot sein könnte, war unerträglich. Ivan reichte Vivian ihr Handy. Seine Miene verriet nichts von seinen Gefühlen, aber in ihm brodelte es.
Langsam nahm ein Anflug eines Planes in seinem Kopf Gestalt an.
"Entschuldigt mich." Er ging um die Ecke und nahm sein Handy.
Die beiden Zwillinge waren schließlich nicht allmächtig.

[Trin]

Luna sah Ivan prüfend nach. Äußerlich schien er gelassen zu sein, doch ihr war klar, dass das nicht stimmte. Hoffentlich tat er nichts Überstürzters, sonst hatten sie bald noch mehr Probleme. Doch im Moment drängte sich Luna noch ein anderer Gedanke auf. Woher hatten die Zwillinge das gewusst? Luna glaubte kaum, dass man ohne Probleme einfach so ins Gebäude spazieren konnte und ein Verfolger war ihr nicht aufgefallen. Und wenn man bedachte wie paranoid sie sich auf dem Weg hier her verhalten hatte.... Nein, sie hätte es bemerkt. Sie biss sich auf die Unterlippe. War einer der Kandidaten nur ein Scheinkandidat, der in Wirklichkeit zu den Zwillingen gehörte? Jetzt wirst du wirklich paranoid, Luna. Nein, die Zwillinge konnten andere Mittel und Wege finden. Unde wer sollte es schon sein?
Ivan kam zurück und beendete damit Lunas Gedanken.

[Ceyx]

Case bekam nicht wirklich viel von dem mit, was um ihn geschah. Das hies, doch, er bekam alles mit. Aber es war ihm egal. Er war glücklich, ein tiefes durchdringendes Glück, das alles andere relativierte.
Er war in einem psychotischen Spiel gefangen? Egal.
Die Sorgen seiner Mitmenschen? Was kümmerte ihn das?
Sein Leben war für den Arsch? Lachhaft. Er war drogenabhänging, und verspürte dieses krankhafte Glücksgefühl nur dank eines Schusses Heroins, welches er brauchte, um das Gefühl loszuwerden, dass er nichts wert war und besser dran, wenn er tot wäre.
Case lachte leise, stand langsam auf. Seine Knie zitterten leicht und ein Schwal von Übelkeit ging durch seine Innereien. Im selben Moment hörte er Schritte, die durch den Gang gingen. Er drehte seinen Kopf, spannte dabei jeden seiner Nackenmuskeln an, die Augen aufgerissen, sein Gesicht zu einer Grimasse verzerrt.
Jemand, den er kannte, ging an ihm vorbei, ohne ihn eines längeren Blickes zu würdigen. Ivan, ja so schien er zu heissen. Die anderen der Gruppe folgten ihm und hätte Case nur für einen Sekunde sein Gehirn benutzt, wäre ihm aufgefallen, das etwas nicht stimmte. Das überhaupt nichts stimmte, nichts so war, wie es sein sollte.
Die Gruppe war schon beinahe an ihm vorbei, als jemand stehen blieb und ihm zu sagen schien, dass sie hier weg mussten. Ach ja, das war doch die kleine Französin. Case grinste blöd, bevor er sich in Bewegung setzte.

[Amy]

Vivian half ihm hoch. War er überhaupt noch ansprechbar?
"Sie haben Ivans Nichte.", sagte sie zu dem Sänger. Ihre Stimme war leise und kaum hörbar. Ein Maulwurf in der Gruppe? Wieso ausgrechnet ihr Handy? Würden sie bald auch auf die Verwandten der anderen greifen? Würde dieses Spiel jemals ein Ende haben? Wenn ja: Wer würde gewinnen? Gab es überhaupt einen Gewinner?
"Ich wünschte, ich wäre tot.", dachte sie sich. "Dann würden die anderen dem Ziel einen Schritt näher kommen.." Hätte sie eine Waffe gehabt, sie hätte sich in all der Angst und dem Kummer erschossen, ohne richtig zu wissen, was sie da tun würde.
"Case." Tränen rannen über ihre Wangen. Sie sah Bilder vor ihren Augen, die es nicht gab oder noch nicht: Sie sah ihren Bruder, tot. Sie sah ihren alten Mieter, tot. Sie sah ihren geliebten Maler, tot. "Reiß dich zusammen." Vivian schluchzte auf und ohne es richtig zu merken, gab sie dem Sänger eine Ohrfeige. Wieso? Gab es einen Grund dafür? Sie wollte das doch gar nicht.. Sie war nur so müde, so fertig, am Ende ihrer Kräfte. Ja, sie wollte tot sein.

[Trin]

Luna zog Vivian vorsichtig von Case weg. Zwar würde sie ihm kaum ernsthaft schaden können, doch sie glaubte kaum, dass Case in seinem Rausch realisierte in was für einer Situation sie waren. Sie wusste nicht, ob Case die Franzosin angreifen würde und sie wollte auf Nummer sicher gehen. Wohin Ivan sie führte, wusste Luna nicht, doch ihr war es auch egal. Wenn das so weiter ging, würde Vivian bald aufgeben und sie würde nicht die Letzte sein. Case grinste die Journalistrin blöd an. Am liebsten hätte Luna es Vivian nachgemacht und ihm eine geknallt, doch sie beherrschte sich und beachtete ihn stattdessen nicht weiter. Mit Vivian, die sie am Arm gepackt hatte, folgte sie der Gruppe und ignorierte das Chaos, das in ihrem Kopf herrschte.