Jemanden zum reden...

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Maurice
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So 20. Jun 2004, 20:16 - Beitrag #1

Jemanden zum reden...

Weiß nicht ob dieser Thread mehr hierher oder unter Diskussionen gehört, es geht um Emotionen, deshalb hab ich ihn erstmal hier aufgemacht, man kann ihn ja gegebenfalls immer noch verschieben.

Ich mag ja selbst nicht solche "Heul"-Threads wo jemand rummemmt wie schlecht er sich fühlt, aber habe ich das starke Bedürfnis darüber zu reden, weshalb ich es einfach mal versuche.
Der Wunsch sich mit jemanden über seine Probleme unterhalten zu wollen, obwohl man glaubt zu wissen er könne keine Antworten geben, die einen helfen, ist zwar irrational, aber ich versuche es trotzdem mal...
Wo das Problem ist? Das wüsste ich selbst gerne, es gibt das ein oder anderer, was anders sein könnte, aber das rechtfertigt imo nicht die depressive Stimmung die ich ständig habe. Ich mein was soll der Unsinn, warum bin ich so schlecht drauf? Mir geht es im Grunde doch gut, ich habe ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, ich habe keine tödliche Krankheit und es herrscht hier kein Krieg. Es gibt also keinen ernsthaften Grund zu klagen. Keinen rationalen ernsthaften Grund und hier liegt wohl das Problem. Ich habe sehr oft den Wunsch jemanden nahe sein zu können, auch körperlich (das ist nicht in sexueller Sicht zu sehen). Aber so jemand gibt es für mich nicht und ich will mich auch nicht jemanden öffnen den ich im RL kenne (ich mag diesen Begriff nicht, aber der ist eben Standard), da diese Personen mir nicht helfen könnten, wenn sie mich überhaupt verstehen könnten. Ich will auch nicht, dass sie mich deswegen plötzlich ständig fragen wie es mir ginge oder sonst besonders besorgt wären.
Auf herkömmliche Weise würde man an meiner Stelle versuchen, dass was einem glaubt zu fehlen zu bekommen, also dem Wunsch nachzugehen... bei mir läuft die Sache natürlich wieder anders und mir wäre statt dieser Option noch lieber, wenn der Wunsch ganz verschwinden würde. Aber entweder mache ich was falsch oder dieser Wunsch lässt sich nicht aushungern.
Was ich mit diesem Thread erreichen will? Eigentlich gar nichts, da ich wie gesagt nicht glaube, dass mir hier jemand helfen kann, denn bei meinem Problem kann ich mir letzten Endes nur selber helfen. Warum ich dann den Thread geöffnet habe? Wie gesagt ich gehe einfach mal dem Wunsch nach mich mit jemanden darüber zu unterhalten... vieleicht hilft es ja doch was...
Ich denke es wäre schon einmal ein Fortschritt, wenn ich wieder das Gefühl hätte mir jemanden verbunden zu sein, dem ich alles erzählen kann, der mir zuhört und versucht mich zu verstehen. Das ist so irrational, aber ich werde den Wunsch nicht los :( ...

Shockk
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So 20. Jun 2004, 20:19 - Beitrag #2

Einzige Lösung deines Problems und der Erfüllung deiner Wünsche nach Nähe jedweder Art - du musst dich jemandem Öffnen. Daher meine Frage - warum kannst / willst du das nicht? Eine andere Option gibt es nicht.

Maurice
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So 20. Jun 2004, 20:32 - Beitrag #3

Wie gesagt die Personen aus dem RL wären imo dafür nicht die richtigen. Naja wer wäre da auch schon? Meinen beiden Freunden will ich es nicht erzählen, weil ich denke, dass es meinem Image schaden würde. Nein das sind keine Jugendlichen, bei denen man einen auf cool machen muss, aber ich würde mich trotzdem schämen ihnen davon zu erzählen. Meine Schwester kann ich vergessen, wir unterhalten uns fast nie und wenn dann immer nur sehr kurz und unbedeutend. Manchmal reden wir über Tage gar nicht miteinander oder beschränken uns auf ein "hy". Nein wir haben keinen Streit, aber wir reden eben nicht miteinander, wir haben keinen Grund dazu, wir sind auch ganz anders gepolt. Meine Mutter würde mich wahrscheinlich ständig nerven, wenn ich mit ihr darüber reden würde, weil sie dann wohl ständig mit mir reden wollte und darauf hab ich auch keine Lust... zumindest mit ihr. Und diese Personen hätten könnten mir e nicht helfen, ich weiß zumindest nicht, wie das aussehen sollte.

Ja ich weiß das ist alles total widersprüchlich und unsinnig, aber so ist eben die Lage. Ich sag ja, höcsht irrational mein Verhalten...

Elbereth
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So 20. Jun 2004, 20:33 - Beitrag #4

Ich glaube ich kenne ein ähnliches Gefühl, ich war, besonders noch bis vor ein paar Jahren, sehr verschlossen, eigentlich ging es mir aber trotzdem gut. Aber in den letzen jahren habe ich doch einige Freunde gefunden, und muss sagen, dass es in einigen Situation schon sehr vorteilhaft ist (ich will nicht zynisch klingen). Da ich aber trotzdem noch Schwierigkeiten habe, über meine Gefühle etc mit jemanden zu reden, nutze ich andere Möglichkeiten wie z.B. das Internet, ich kann mich eher im Chat jemanden anvertrauen als im realen Leben, oder wenn ich wütend oder sauer bin schreibe ich alles auf und dann geht es mir besser. Mit meiner Familie rede auch eher nicht über tiefgehende Sachen, die mich bewegen. Eigentlich bin ich (meist) auch ganz glücklich (obwohl einiger meiner Freunde meinen, ich wäre zu verschlossen :shy: )

Shockk
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So 20. Jun 2004, 21:09 - Beitrag #5

Maurice, du bist zu sehr ein Mensch der Theorie, das behauptest du ja, wenn ich recht zwischen den Zeilen lese, auch selber. Du sagst, deine Eltern würden dies tun, deine Schwester das, deine Freunde jenes, das wäre mit deinem Image - aber du probierst es nicht.

Es bedarf keines philosophischen Exkurses, um herauszufinden, was los ist. Du sitzt zu Hause, du bist allein, du redest wenig mit deinem Mitmenschen, aber im Inneren bist du kein Einzelgänger, jedenfalls kein extremer. Vielleicht ein wenig verschlossen, aber kein Soziopath. Das einzige Problem was du hast ist, dass du zu viel zu Hause rumsitzt und nichts anderes tust als nachzudenken. Ändere das.

Du weisst z.B. nicht, was deine Schwester von dir denkt - ihr redet ja nicht miteinander. Also sprich sie einfach mal darauf an, dass du mehr mit ihr reden willst, oder überrumepl sie einfach mit dem Thema. Deine Freunde - was genau sind das für welche, wenn du selbst meinst, ihnen nicht deine Sorgen anvertrauen zu können? Deiner Mutter würde es auf die Nerven gehen? Rede mit ihr. Es ist deine Mutter, und Mütter kümmern sich für gewöhnlich immer um ihre Kinder.

Auf jeden Fal solltest du irgendetwas unternehmen. Du wünschst dir Wärme, Nähe? Dann sprich doch mal jemanden an. Rede mit einem Freund, rede mit einem Mädchen, irgendwas.

Maurice
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So 20. Jun 2004, 21:26 - Beitrag #6

Nein da hast du was falsch verstanden, ich glaube nicht, dass es meine Mutter nerven würde, sondern dass sie mich damit nerven würde, wenn ich mit ihr darüber reden würde. Was meine Schwester angeht, so habe ich eine Weile versucht mit ihr mehr zu reden, aber sie hat kein Interesse gezeigt. Ich würde mit meinem diskutieren nerven sagt sie....
Um Fragen vorzubeugen: Meine Eltern sind geschieden und mit meinem Vater hab ich nix am Hut und will es auch nicht. Damit wäre das geklärt.
Mit einem Mädchen reden? Wie stellst du dir das vor? Soll ich einfach jemanden anlabern von wegen "willst du dich mit mir über meine Probleme unterhalten"? x_X
Was meine beiden Freunde angeht, so will ich das wenn möglich nicht so sehr vertiefen, das wird mir doch zu persöhnlich fürs erste...

Ich bin zu sehr ein Mensch der Theorie? Meinst du damit, dass ich zuviel denke oder dass ich zu rational bin? Naja mir ist der jetztige Grad noch viel zu wenig....
Was das zuhause sitzen angeht, so hab ich mit dem Faktum an sich keine Probleme, ich will ja nicht weggehen, Party machen oder so.

Für das eigentlich Problem halte ich nicht das Unerfülltsein des Wunsches, sondern der Wunsch selbst.

Shockk
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So 20. Jun 2004, 21:34 - Beitrag #7

Der Wunsch als solcher ist kein Problem in dem Sinne, als dass du den Wunsch nach Nähe / Gesprächen verschwinden lasse solltest, und danach geht es dir wieder gut. Ich glaube, das dieses Unwohlsein und die Unzufriedenheit mit der Situation daher rührt, dass du diesen Wunsch nach einer diesbezüglichen Veränderung unwiederruflich verspürst - und dem nachkommen solltest.

Was deine Mutter angeht - warum lässt du es denn nicht mal drauf ankommen? Woher nimmst du dir die Sicherheit, dass sie dich "nervt"? Wieso schliesst du die potentielle Hilfe, die deine Mutter dir da leisten könnte, aus?

Mädchen - nein, so direkt sicherlich nicht :P. Wäre ja sonst lustig ausser in einer Selbsthilfegruppe eine zu finden :). Nein ... eher mal eine kennenlernen, irgendwie (das wäre eine andere Sache :) ). Aber wie es die Natur des Mannes nun ist, so ist er ohne eine Frau an seiner Seite unvollkommen ...

Maurice
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So 20. Jun 2004, 23:50 - Beitrag #8

Aber wie es die Natur des Mannes nun ist, so ist er ohne eine Frau an seiner Seite unvollkommen ...

Die bedauernswerten Schwulen, was? :shy:

@meine Mutter: Ich wüsste nicht wie sie mir helfen könnte. Wir haben schon ein paar Mal indirekt darüber geredet. Sie hat eine ganze Zeit lang mir immer wieder gesagt ich solle doch mehr unternehmen und ich immer darauf, dass mich nicht die Interessen der Leute in meinem Alter habe und ich mich nur mit ihnen langweilen würde (was auch immer der Fall ist). Mittlerweile hat sies aufgegeben, sie findet es zwar schade, dass ich nicht weggehe (außer mit besagten Freunden mal ins Theater oder in die Oper), aber vertröstet sich mit der Hoffnung, dass das alles bei mir noch kommen werden... werden wirs sehn...
Ich will mich ja auch mit jemanden unterhalten, wo ich mich dabei wohlfühlen würde und das ist bei meiner Mutter nicht der Fall. Wir verstehen uns zwar nicht schlecht, sind uns im Grunde aber sehr fremd und haben nciht viel miteinander zu tun. Das was uns am meisten verbindet ist wohl, dass wir im selben Haus leben. Aber ich will euch nicht mit meinen Familiengeschichten langweilen.

Dieses gewünschte Gefühl mit jemanden über alles reden zu können hatte ich, glaube ich erst einmal.... aber das ist eine andere Geschichte, die ich jetzt nicht aufschreibe, weil ich ins Bett muss. Morgen vielleicht....

Josch31
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Mo 21. Jun 2004, 00:13 - Beitrag #9

Also das kenn ich nur gut genug.Ich hab Jahrelang,eigentlich schon seit dem Ende meiner Schulzeit und dem Beginn meiner Lehrzeit Depressionen gehabt.Ja und ich bin ein Einzelgänger,damit bin ich sehr lange nicht klargekommen.Dann lernte ich 1995 ein Mädchen kennen und bin mit ihr "zusammengekommen".Ging eigentlich alles von ihr damals aus aber das is eine andere Geschichte.Wir waren 6 Jahre zusammen,gemeinsame Wohnung und all das was so dazugehört (ausser Kinder und Heirat).Anfangs waren die Depressionen und das "Unwohlsein" wie weggeblasen.Kam aber nach so 3 Jahren wieder und schliesslich trennte sich meine damalige Freundin nach den besagten 6 Jahren von mir.Heute weiss ich das es damals mein Fehler war,aber ich weiss auch das ich den gleichen Fehler höchstwahrscheinlich wiedermachen würde.Dann kam wieder die Zeit der Depressionen,Trennungsschmerz kam auch noch dazu.

Nun heute gehts mir gut - sogar sehr gut.und warum ? Weil das ganze ,bei mir jedenfalls, daher kam das ich einfach eine zu hohe Erwartungshaltung von meinem Leben hatte.Wenn wunderts ? Heutzutage wird einem überall vorgesetzt (Medien etc) wie mann auszusehen hätte,wie mann leben sollte und so weiter.Wenn mann nun nur ein bischen von der Norm abweicht die einem die Gesellschaft vorschreibt kann es schon passieren das man selbst unglücklich ist da mann immer wieder versucht diese Norm zu erreichen auch wenn es einem einfach nicht gegeben ist.

Heute sitzt ich vor meinem PC und bin mit meinem kleinen einfachen Leben glücklich.Bin zwar allein,hab nur eine Handvoll Freunde die ich aber eher selten sehe,aber ich mache nur mehr das was mir gefällt und lass mich nicht zu etwas zwingen.Der einzige Zwang den es noch gibt is die Arbeit - aber da muss wohl ein jeder durch :P .

Was will ich sagen ? Denke über deine Ziele nach - und sei zufrieden mit den Sachen die du hast.Nimm dir mal einen Sonntag oder einen anderen freien Tag und versuche den Alltag einmal zu vergessen und konzentriere dich auf dich selbst.Versuch dich selbst zu verstehen mehr kann ich Dir nicht raten.

Gute Nacht
Josch

Feuerkopf
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Mo 21. Jun 2004, 09:45 - Beitrag #10

Schmerzen beim Erwachsenwerden

Maurice,
sei versichert, Deine Gefühle sind weder geschlechtstypisch noch besonders ungewöhnlich!

Das sind Schwellenängste und -sorgen, die wohl jeder, der ein bisschen sein Hirn nutzt, so um die 20 entwickelt.
Noch hat mann/frau die Familie in der Hinterhand, doch eigentlich ist man der längst entwachsen. Das Miteinander funktioniert leidlich, doch ein wirkliches Verständnis fehlt. Das ist wohl auch nötig, sonst würde nie irgend jemand von zuhause ausziehen. ;)

Josch hat diesen Entwicklungsschritt sehr anschaulich beschrieben. Die großen Pläne, die mann/frau als Teenager hat, müssen sich an der Realität reiben und, leider, die meisten verpuffen dort. Das ist zutiefst frustrierend. Da wird uns vorgegaukelt, mann/frau könne alles erreichen, wenn man nur wolle, und dann das! Der Alltag ist erstaunlich grau und einförmig und man fragt sich, ob das schon alles gewesen ist.

Und dann die diffuse Gefühlslage! Gerade sind die pubertären Hormonwallungen abgeebbt, hat sich der frontale Kortex neu verdrahtet.
Es ist eine ernüchternde Feststellung, finde ich, dass man letztlich immer allein ist. Allerdings kann man sich dieses Alleinsein durch ein Netzwerk guter Kontakte erträglich machen. Dazu gehört sehr wohl wieder die Familie - aber wahrscheinlich erst, wenn man eine eigene Wohnung hat. Dazu gehören ein paar gute Freunde und Freundinnen.
Frauen scheinen es hier ein bisschen leichter zu haben, denn sie sind von Kindesbeinen an gewohnt, über ihre Befindlichkeiten zu reden, ohne sich ausgeliefert zu fühlen.
Ich empfehle übrigens jedem Mann, sich ein oder zwei richtig gute Freundinnen - im Sinne von Kumpelinen - zu suchen. Frauen sind erstaunlich gute Männerversteher!

Maurice,
sich im INet "Gesprächs"partner zu suchen, ist gar keine falsche Idee. Wenn ich so zurückblicke, dann habe ich auf diese Weise schon sehr gute "Gespräche" geführt und eine kleine Handvoll Leute zähle ich zu meinen virtuellen Freunden, ohne sie je im RL getroffen zu haben.

Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, Deine persönlichen Ziele zu überprüfen und ggfs. neu zu formulieren. Das ist nicht ehrenrührig.

Ich bin jetzt Mitte 40 und stehe vor derselben Herausforderung.
Offenbar müssen wir uns im Laufe des Lebens ein paarmal neu erfinden...

Bowu
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Mo 21. Jun 2004, 10:47 - Beitrag #11

Du studierst... ich wette du bist umgeben von Leuten die auch Probleme haben... Dein Problem das du dich niemandem mitteilen magst, wird wie weggeblasen sein, wenn du eine ausgewogene Beziehung findest . Wenn du das Gefühl hast das du nicht nur deine Sorgen ablädst, sondern gleichzeitig deinem gegenüber beim tragen seiner (ihrer) Sorgen hilfst.
Aber davor liegt halt der Schritt jemanden kennenzulernen, und ich glaube man kommt kaum über den Zwischenschritt des "Small-talk" drüberweg. Sei einfach vorsichtig aber bewege dich, denn wenn du nur mit bereits bekannten weggehst lernst du kaum jemand neues kennen... wenn du niemanden langsam kennenlernst wäre jede Offenbarung deiner Gefühle wie das Beladen eines Papierschiffs mit einem Container voller Bleigewichte... .
Sieh dich doch einfach mal in deinen Vorlesungen/Pausen um... schreib dich in einen Sport oder Kulturellen Kurs an deiner Uni/Hochschule ein irgendwas was dir Spass macht.

Padreic
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Mo 21. Jun 2004, 15:18 - Beitrag #12

@Maurice
Du kannst dir letztendlich nur alleine helfen; doch nur allein wirst du dir nicht helfen können. Es löst leicht Druck, wenn man Leuten von Problemen erzählt, und vieles wird einem klarer. Niemand wird gänzlich verzweifeln, wenn er auch nur einen hat, mit dem er wirklich reden kann, denn reden holt auch immer auf den Boden der Realität zurück.
Den Wunsch abzutöten, hieße in eine Art von Askese zu gehen und damit auch einen Teil deiner Selbst zu töten. Lebendig zu sein, ist schwer genug, da muss man dem nicht noch entgegenwirken, außer man sagt sich in der Tat von allen "weltlichen" Hoffnungen los.
Es mag helfen, wenn du den Wunsch anerkennst, denn er gehört zu dir. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass er erfüllt wird. Wenn ich dazu einen Rat wüsste, ginge es mir selbst sicherlich besser ;).

Wenn ich dich recht verstehe, genügt dir die Welt, wie du sie vorfindest und wie sie so vielen anderen im Wesentlichen zu genügen scheint, nicht. Es ist, denke ich, durchaus nicht rationaler, wenn sie einem genügt; meiner Ratio sind vielmehr die Momente, wo einem die Welt gefällt, viel mehr ein Rätsel ;). Dafür sind die wenigen Momente, in dem einen die Welt genügt, man Fülle statt Mangel sieht, schön, schön und nochmal schön, sowohl, wenn man gerade in diesem Moment lebt (und auch nur dann lebt man im vollen Sinne!) als auch im Nachhinein, weil man ohne diese keine echte Hoffnung in dieser Welt hätte.
Ich würde dieses grundlegende Gefühl nicht als Problem bezichnen. Dafür sitzt es zu tief in einem verwurzelt und ist gar nicht mal in jeglicher Hinsicht schlecht. Erstens weil es auch Wahrsicht ist, denn die Welt ist voller Mängel, und zweitens, weil die Welt erst wirklich schön ist, wenn man das Gefühl auch überwindet und in Wahrsicht die Fülle, die das Leben bietet, sieht. Wenn sie denn wirklich existiert, worin meine Hoffnungen immer noch liegen.

Ich glaube, jetzt habe ich eher mich projeziert auf dich analysiert ;). Vermutlich wird es dir nicht wirklich helfen, schon allein die Forenform ist, um jemanden wirklich zu helfen, inadequat; aber ich hoffe, du findest dich wenigstens in manchem wieder. Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute. In jeglicher Hinsicht. Und ich würde dir auch Gottes Segen wünschen, wüsste ich, dass es dir etwas bedeutet.

Gruß,
Padreic

Maurice
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Mo 21. Jun 2004, 17:54 - Beitrag #13

Erstmal danke, dass hier so ein reges Feedback herrscht. Ich hatte weniger erwartet, entschuldigt also meine Fehleinschätzung. ^^*

Original geschrieben von Josch31
Was will ich sagen ? Denke über deine Ziele nach - und sei zufrieden mit den Sachen die du hast.Nimm dir mal einen Sonntag oder einen anderen freien Tag und versuche den Alltag einmal zu vergessen und konzentriere dich auf dich selbst.Versuch dich selbst zu verstehen mehr kann ich Dir nicht raten.

Ich soll über mich nachdenken? Amüsant, mir wird meistens gesagt ich solle gerade nicht so viel über mich nachdenken. ^^*
Ich denke angeblich immer viel zu viel nach, aber imo kann man nie genug denken. :D
Wie gesagt rein rational betrachtet sollte ich mit meiner Situation zufrieden sein und abgesehen davon, dass ich, wie die meisten Menschen auch, nicht dagegen hätten noch mehr zu besitzten, als sie tun, habe ich aus materieller Sicht nichts groß auszusetzen.
Über meine Ziele denke ich auch nach, doch bin ich momentan durch meine, wie ich sie nenne, sehr rationalen, atheistischen und materiellen Überlegungen zu dem Schluss gekommen, der momentan in meiner Sig zum Ausdruck kommt:
omnia aeque est
Wem sein Leben lieb ist, sollte nicht den Weg einschlagen, auf dem ich wandle.
Man kann dem Sinnlosen zwar keinen Sinn entlocken, doch muss man versuchen ihm einen zu geben.

Es ist egal wie und auch ob man lebt. Ja das wie und ob generell ist im Grunde egal. Das dies nicht gerade einen motivierenden Effekt hat ist klar. Aber ich will hier ja auch nicht über das alte leidige Thema diskutieren.

geschrieben von Feuerkopf
Das sind Schwellenängste und -sorgen, die wohl jeder, der ein bisschen sein Hirn nutzt, so um die 20 entwickelt.
Noch hat mann/frau die Familie in der Hinterhand

Um die 20 entwickelt? Ich weiß ja nicht bei wem das alles so ist, aber ich bin im grunde so schon seit Jahren drauf.
Familie in der Hinterhand? Versteh nicht ganz was du damit meinst. :confused:
Die großen Pläne, die mann/frau als Teenager hat

Welche großen Pläne?
Gerade sind die pubertären Hormonwallungen abgeebbt

Ich will hier ja nicht irgendwie angeben, aber wenn ich mich mit mich mit anderen vergleiche sind die "Hormonwallungen" nach eigenen Einschätzungen deutlich geringer ausgefallen.

geschrieben von Bowu
Sei einfach vorsichtig aber bewege dich, denn wenn du nur mit bereits bekannten weggehst lernst du kaum jemand neues kennen

Außer mit den beiden besagten Freunden gehe ich nicht weg. Bei mir läuft generell nichts mit Disco, Party usw. interessiert mich alles nicht.

geschrieben von Padreic
Den Wunsch abzutöten, hieße in eine Art von Askese zu gehen und damit auch einen Teil deiner Selbst zu töten.

Ich wünsche ich könnte diese Emotionen aus mir herausschneiden wie ein krankes Stück Fleisch. Ja als solches empfinde ich sie....

Bowu
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Mo 21. Jun 2004, 18:53 - Beitrag #14

Ich sagte ja auch weiter unten das du im Rahmen deiner Uni /Hochschule sicher was findest was dir Spass macht, und wenns ein Debattierclub Schwimmen oder Musik ist...

Einen Satz verstehe ichallerdings nicht ganz: "Wie gesagt rein rational betrachtet sollte ich mit meiner Situation zufrieden sein"

Wie kannst du rein rational zu einem Gefühl wie Zufriedenheit kommen?
Ich meine entweder nimmst du es wahr, das du zufrieden bist, oder eben nicht. Dein Verstand kann dann höchstens das interpretieren...
Wäre sicher schön ,wenn man sich stets so fühlen würde, wie man nach eigener Herleitung sich fühlen sollte.

Ich für meinen Teil gleiche Einsamkeit durch Phantasie aus, das is zwar evt. nicht das was richtig oder "gut" ist, macht aber sehr genügsam...

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Mo 21. Jun 2004, 19:23 - Beitrag #15

Maurice,
Du bist so verkopft, dass Du eine Abspaltung von Körper und Geist vornimmst. Du verachtest den Wunsch nach Gesellschaft, nach Mehrsamkeit, weil Du ihn nicht rational in eine Deiner Schubladen einsortieren kannst.

Es ist ein großer Trugschluss, dem meiner Erfahrung nach gerade nachdenkliche junge Männer gern aufsitzen, dass nur Geist wirklich zählt.
Dabei hast Du auch bestimmt alle einschlägigen Publikationen gelesen und ich muss Dir auch nichts von der Einheit von Körper und Geist erzählen. ;)

Nun scheinst Du mir zur hyperkontrollierten Sorte zu gehören, denn warum sonst sind Dir die jugendlichen Eskapaden so fremd?

Du verstehst nicht, was ich mit "große Pläne" meine? Hast Du nie geträumt, was Du "mal werden" willst? Hast Du keine idealistischen Vorstellungen von einer besseren Welt gehegt? Keine Pläne, was Du nach der Schule, nach dem Studium mal tun willst? Was Du zu erreichen gedenkst? Kann ich mir echt nicht vorstellen.

Solltest Du tatsächlich keine Pläne haben, so wird es verdammt Zeit, dass Du Dir mal welche erarbeitest!

Und dass Deine Hormone nicht hin und wieder Deinem klugen Kopf im Weg waren, das kannst Du Deiner Oma erzählen, aber nicht einer Mutter von zwei Teenagern. :s126:

Ganz im Ernst: Es scheint mir an der Zeit, dass Du Dich als Einheit begreifst und anfängst, Dich selbst ein bisschen gern zu haben.
Sei mal nett zu Dir, Du hast es verdient.

Maurice
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Mo 21. Jun 2004, 20:11 - Beitrag #16

Original geschrieben von Feuerkopf
Du bist so verkopft, dass Du eine Abspaltung von Körper und Geist vornimmst.

Wie kommst du darauf? Ich vertrete sogar den Standpunkt, dass der "Geist" nichts weiter als eine Funktion des Körpers ist. Das sehe ich als Anmerkung als keine Abwertung. Den Begriff "Geist" benutzt ich weniger gern, weil in dem Begriff eine Trennung vom Körper mitschwingt. Geist ist ja auch ein anderes Wort für Gespenst. Manche benutzten auch die Begriffe Geist und Seele gleich, was wiederrum ein Argument für mich ist, stattdessen von "Psyche" zu sprechen. Das ist jetzt aber Philosophie, wollte dennoch was kurz dazu gesagt haben. ;)
Aber eine Trennung nehme ich dennoch vor und das imo berechtigt, nämlich die zwischen Verstand und Emotionen.

Dabei hast Du auch bestimmt alle einschlägigen Publikationen gelesen und ich muss Dir auch nichts von der Einheit von Körper und Geist erzählen.

Welche einschlägigen Publikationen? Hab ein bisschen was über Neurobiologie gelesen, wenn du das meinst, aber richtig Ahnung hab ich davon nicht. Dieser Wissenschaftszweig steckt außerdem noch selsbt in den Kinderschuhen.

Nun scheinst Du mir zur hyperkontrollierten Sorte zu gehören

Leider habe ich mich selbst nicht in dem Maße unter Kontrolle, welches mir lieb wäre.

Du verstehst nicht, was ich mit "große Pläne" meine? Hast Du nie geträumt, was Du "mal werden" willst? Hast Du keine idealistischen Vorstellungen von einer besseren Welt gehegt? Keine Pläne, was Du nach der Schule, nach dem Studium mal tun willst? Was Du zu erreichen gedenkst? Kann ich mir echt nicht vorstellen.

Was heißt große Pläne? Natürlich habe ich im moment eine Ahnung, was ich später mal machen will, sonst würde ich ja auch nicht studieren. ;) Wenn du mit großen Plänen auch so Idee meinst, wie reich und berühmt zu werden oder die Welt verbessern, wie es einige Jugendliche haben, so muss ich sagen nein. Natürlich habe ich auch schon solche Phantasien gehabt und stelle mir das auch noch manchmal vor, aber ich bin mir stets bewusst, dass das reine Phantasien sind und keine gesteckten Ziele auf die ich hinarbeite. Was die Vorstellung einer besseren Welt angeht, so sehe ich in mir nicht die Anlagen um eventuelle Vorstellungen in die Tat umzusetzen. Darüber hinaus wurde mein bisheriges Modell durch die anhaltende "Sinnkriese" (Wort ist übertrieben, aber mir fällt keine bessere Umschreibung ein) ebenfalls in Frage gestellt. Dennoch habe ich meine Ideen nicht zu Grabe getragen, sondern versuche ihnen treu zu bleiben in der Hoffnung einen Ausweg zu finden. Das was ich mir unter einer besseren Welt vorstelle, wäre für die meisten hier wohl eine Dystopie. :D Aber auch das ist wieder Philosophie und soll nicht weiter ausgebreitet werden. Die Vorstellungen sind e noch nicht ausreichend genug ausgearbeitet.

Und dass Deine Hormone nicht hin und wieder Deinem klugen Kopf im Weg waren, das kannst Du Deiner Oma erzählen

Ich habe nicht behauptet, dass meine Hormone meinem Verstand nie im Weg waren sondern Zitat "wenn ich mich mit mich mit anderen vergleiche sind die "Hormonwallungen" nach eigenen Einschätzungen deutlich geringer ausgefallen".

Es scheint mir an der Zeit, dass Du Dich als Einheit begreifst

Aus meiner obigen Aussage über das Verhältnis von Körper und Psyche bin ich meiner Auffassung nach selbstverständlich eine Einheit. Warum sollte dies aber etwas daran ändern, dass ich meine Emotionen als schädlich bewerte? Nur weil Etwas zu einer Sache gehört, heißt das doch nicht, dass man dieses Etwas auch als positiv bewerten muss.

Sei mal nett zu Dir, Du hast es verdient.

Nett zu mir sein? Soll ich mich selbst loben oder in den Arm nehmen? Außerdem warum habe ich es verdient?


geschrieben von Bowu:
Einen Satz verstehe ichallerdings nicht ganz: "Wie gesagt rein rational betrachtet sollte ich mit meiner Situation zufrieden sein"
Wie kannst du rein rational zu einem Gefühl wie Zufriedenheit kommen?

Ok das Wort "zufrieden" war hier etwas unpassend. Ich meine eine positive Wertung und "Zufriedenheit" drückt dies ja aus. Für eine Bewertung brauche ich ja keine Emotionen.

Feuerkopf
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Di 22. Jun 2004, 10:15 - Beitrag #17

Kommunikation

Maurice,
über Mangel an Kommunikation kannst Du hier wahrhaft nicht klagen. ;)

Allerdings lässt die Qualität noch zu wünschen übrig. Ich meine nicht den Inhalt, sondern das gegenseitige Verständnis. Deine Fragen zu meinem Beitrag sind ein gutes Beispiel dafür. Du bist nämlich ein sogenannter "Sezierer". Du miss-verstehst andere so, dass es in Deinen Erwartungskontext passt, scheinz.

Aber eine Trennung nehme ich dennoch vor und das imo berechtigt, nämlich die zwischen Verstand und Emotionen


Aha. Wo ist denn da jetzt der Unterschied zu dem, was ich geschrieben habe? Verstand ist Kopf - Emotionen sind Körper, zum großen Teil jedenfalls. Und Du denkst, Dein Verstand sei unabhängig von Deinen Gefühlen und Wahrnehmungen? Nee, nich?
Und vor allem: Was sollte daran erstrebenswert sein? Erkläre mir bitte, welchen Vorteil es hat, diese beiden Bestandteile der Persönlichkeit NICHT zu integrieren!

Leider habe ich mich selbst nicht in dem Maße unter Kontrolle, welches mir lieb wäre.


Was ist so problematisch am Kontrollverlust, bzw. WAS möchtest Du unter Kontrolle halten? Deine Körpersprache? Deine Mimik? Die Ausdrucksfähigheit Deiner Stimme?

Glaube bitte einem alten Kontrollfreak, dass dieses Bestreben der Anfang zu einer höchst selbstverursachten Form des Unglücklichseins ist. Möchtest Du Kontrolle über das, was an Dir lebendig bzw. spontan ist? Sei vorsichtig, mit dem dem, was Du Dir da wünscht!

Dennoch habe ich meine Ideen nicht zu Grabe getragen, sondern versuche ihnen treu zu bleiben in der Hoffnung einen Ausweg zu finden.


Wie realisierbar sind Deine Pläne? Wieviel Einfluss hast Du selbst auf sie? Wie formulierst Du sie? Machst Du Dir "Etappenziele", oder hoffst Du auf den großen Wurf?

Was ist eigentlich so falsch daran, sich Erfolg oder Berühmtheit zu wünschen? Wenn man sich in kleinen Arbeitsschritten, mit überschaubaren Zwischenzielen darauf hin bewegt, kommt man ganz nett voran.

Aus meiner obigen Aussage über das Verhältnis von Körper und Psyche bin ich meiner Auffassung nach selbstverständlich eine Einheit. Warum sollte dies aber etwas daran ändern, dass ich meine Emotionen als schädlich bewerte? Nur weil Etwas zu einer Sache gehört, heißt das doch nicht, dass man dieses Etwas auch als positiv bewerten muss


Mit dieser letzten Aussage stellst Du Dich in Gänze in Frage. Du sagst selbst, Deine Emotionen seien Teil Deiner Persönlichkeit. Wenn Du sie aber verneinst, verneinst Du einen großen Teil Deines Selbst. Sie sind Dir gegeben, sie sind ein integraler Bestandteil von Dir. Warum begreifst Du sie als Feind und nicht als Freund?

Nett zu mir sein? Soll ich mich selbst loben oder in den Arm nehmen? Außerdem warum habe ich es verdient?


Natürlich sollst Du Dich loben, aber nicht, indem Du Dich überschätzt, sondern indem Du Dich WERTschätzt.

Schau auf Deine Fähigkeiten, Deine Talente, auf das, was Du gelernt hast, auf das, was Du geleistet hast. Auf die Freundschaften, die Du pflegst, auf die Ressourcen, die Du hast, um Dein Leben zu meistern. Ja, das hat was mit "in den Arm nehmen" zu tun.

Wenn Du Dich nicht gern hast, wie willst Du dann andere gern haben? Du kannst doch nur ein authentisches Gefühl vermitteln, wenn Du es kennst.
Was hindert Dich daran, Dich gern zu haben? Deine zu hoch gesteckten Ansprüche? Schamgefühl?
Oh ja. Du hast es verdient, endlich nett zu Dir zu sein.

gothlove
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Di 22. Jun 2004, 17:42 - Beitrag #18

Im Grunde genommen hast du dir die Antwort im „Eingangsmonolog“ schon selbst gegeben. (Und damit dir auch potenzielle „Gesprächspartner“ gesucht. ;) )

Du sehnst dich ganz einfach nach einem Menschen, welcher dich in den Arm nimmt, wenn es dir schlecht geht. Nach einem Menschen, bei dem du DU selbst sein kannst! Nach einem Menschen, der immer für dich da ist, wenn du traurig bist, aber auch einen, mit dem du dein Glücklichsein teilen kannst. Nach einem Menschen, der dich ohne große Worte versteht.
Und wer wünscht sich so etwas nicht...
Derjenige muss keine „Liebe“ im romantischen Sinne sein, sondern irgendwie eine Art „Seelenverwandter“ oder einfach nur ein guter Zuhörer, der wahre (freundschaftliche) Gefühle für dich hegt.

Warum hast du Angst um dein Image, wenn du dich deinen beiden Freunden anvertrauen würdest? Es ist keine Schande, Schwächen, Gefühle und Emotionen zu zeigen, auch nicht als Mann!
Aber ich selbst weis auch, das es verdammt schwer sein kann, und das als Frau.

Im Chat mit unbekannten Leuten Probleme zu bequatschen (wie der Vorschlag kam) ist schon ganz okay, aber sie können einem nicht wirklich verstehen bzw. helfen, da sie dich auch nicht wirklich kennen. Das ist dann einfach nur zu oberflächlich und allgemein.
Ich wünsche ich könnte diese Emotionen aus mir herausschneiden wie ein krankes Stück Fleisch. Ja als solches empfinde ich sie....

Ohne diese Emotionen, wärst du nicht Maurice, nicht der, welcher asiatische Frauen mag, nicht der, welcher keine Geburtstage feiern will, nicht der, welcher gerne in die Oper und ins Theater geht (wieso kenne ich solche Männer nicht)...etc...

Natürlich sollst Du Dich loben, aber nicht, indem Du Dich überschätzt, sondern indem Du Dich WERTschätzt.

Da hat Feuerkopf vollkommen recht!
Und es werden noch einige (es müssen gar nicht viele sein, nur die Richtigen!) Menschen, deinen Lebensweg kreuzen, die dich schätzen und lieben werden, weil du DU bist! :s1:

Rosalie
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Di 22. Jun 2004, 21:49 - Beitrag #19

Ein paar Gedanken


Man kann dem Sinnlosen zwar keinen Sinn entlocken, doch muss man versuchen ihm einen zu geben.



Hallo Maurice,

wenn ich diesen Satz lese und dann oder vorher Deinen Beitrag, so paßt dies irgendwie zusammen. Du schreibst, Dir geht es eigentlich gut, aber trotzdem bist Du oft depressiv. Kann diese Verstimmung nicht damit zusammenhängen, dass du in allem keinen tieferen Sinn zu erkennen vermagst? Du bist ein Mensch, der sehr viel denkt, der sich selbst gerne perfekt unter Kontrolle hätte - aber da sind diese Emotionen, die manchmal unberechenbar sind und Dir deshalb Angst machen.

Aus Deinen verschiedenen Posts entnehme ich (ich kann mich natürlich irren), dass Du noch nie richtig einen Menschen (jetzt nicht unbedingt eine Freundin, sondern generell) geliebt hast. Kann es sein, dass Du auch noch nie Dir bewußt, geliebt wurdest? Sicher wird Dich Deine Mutter lieben, aber nicht alle Mütter sind in der Lage, es ihre Kinder auch spüren zu lassen.

Deine innere Sehnsucht nach Verstandenwerden ... sehe ich auch (Du weißt ja, dass uns da Welten trennen) als einen Hilferuf Deiner Seele , sie endlich auch einmal zu beachten und nicht zu ignorien. In einem Thread - ich glaube es ging um das Thema, wie wir uns Gott vorstellen - schrieb Dir Pad mal, dass ein Christ, dies nicht hätte besser formulieren können.

Maurice, ich kenne Dich natürlich nur hier über dieses Forum, aber Du warst einer der ersten der mir wegen seiner tiefsinnigen Gedanken auffiel. Du bist auf der Suche nach der Wahrheit (auch wenn Du noch nicht an das Vorhandensein einer solche glauben kannst) .. alle Antworten(auf Deine Sinnsuche), die Du bisher erhalten hast, befriedigen Dich in keinster Weise. Rein materialistisches Denken erfüllt nicht auf Dauer - der Mensch ist zu "höherem" bestimmt. Und zu diesem gehören auch Emotionen, wie Liebe (und damit untrennbar verbunden auch das Leid), Freude, Sehnsüchte, Hoffnungen ... mit diesen umzugehen gehört zur Reifung eines Menschen dazu. Sie machen das Leben vielleicht komplizierter, aber auch vielfältiger und erfüllter.

Sie sind - wie viele hier schon schrieben - ein Teil von Dir. Sie gehören genauso zu Deiner Persönlichkeit wie Dein Verstand und sollten sich im Idealfall ergänzen.

Enttäuschungen werden natürlich nicht ausbleiben - oder hast Du schon solche hinter Dir, da Du Dich so gegen Emotionen sträubst? Aber auch darin in eine Chance zu sehen zur Weiterentwicklung.

Deshalb - nochmals war ich Dir zu Deinem Geburtstag gepostet habe - wünsche ich Dir von ganzem Herzen, dass Du voranschreitest auf Deinem Wege zu dem Ziel, dass Du eigentlich (vielleicht noch tief in Dir verborgen) suchst.


Rosalie

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Maurice
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Di 22. Jun 2004, 21:57 - Beitrag #20

Re: Kommunikation

Ich habe euch missverstanden? Hmm ich kann natürlich dagegen nicht argumentieren, dass ich glaube euch sehr wohl verstanden zu haben, aber wenn ich nach dir falsch liege ist diese Wertung von mir ja falsch. ^^*
Ich habe das Thema schon ein paar mal an verschiedenen Stellen diskutiert, das Highlight war wohl in meinem alten Forum, wo ich gegen den Rest des Forums diskutiert habe. Kann mich auch nicht entsinnen, dass irgendjemand mir in diesem Punkt bisher zugestimmt hat und das wird hier wohl auch kaum anders sein, aber das macht ja nix. ^^
Das Wort "Sezierer" find ich aber gar nicht so übel klingt so nach Extrem-Analytiker. :D


Original geschrieben von Feuerkopf
Verstand ist Kopf - Emotionen sind Körper, zum großen Teil jedenfalls. Und Du denkst, Dein Verstand sei unabhängig von Deinen Gefühlen und Wahrnehmungen? Nee, nich?
Und vor allem: Was sollte daran erstrebenswert sein? Erkläre mir bitte, welchen Vorteil es hat, diese beiden Bestandteile der Persönlichkeit NICHT zu integrieren!

Ich sehe du hast allen Anschein nach meine Aussage diesbezüglich nicht verstanden. Um es nochmal zu wiederholen, vielleicht hast du dich auch einfach nur etwas verlesen: Für mich ist die Psyche "nur" eine Funktion des Körpers und kein Ding neben dem Körper. Psyche umfasst alle meinen Verstand, meine Emotionen und mein Bewusstsein. Demnach ist sowohl Emotionen als auch Verstand Körper und haben jediglich ihren Urspruch in meinem Gehirn. Ist jetzt klar, was ich meine?
Nun zum Verhältnis von Verstand und Emotionen: Nein mein Verstand ist natürlich nicht unabhängig von meinen Emotionen und das ist ja das Leidliche an der Geschichte. Die Emotioenen vergiften den Verstand, sodass er schläfrig oder gar gelähmt wird. Von integrieren kann wohl keine Rede sein, weil sie ja Teil von mir sind, sie waren schon immer integriert. Wenn die Emotionen die von mir genannten negativen Eigenschaften haben, so liegt es auf der Hand, warum ich sie gerne los wäre.

Was ist so problematisch am Kontrollverlust, bzw. WAS möchtest Du unter Kontrolle halten? Deine Körpersprache? Deine Mimik? Die Ausdrucksfähigheit Deiner Stimme?

Was ich bei mir unter Kontrolle haben will? Theoretisch am liebsten alles.

Möchtest Du Kontrolle über das, was an Dir lebendig bzw. spontan ist? Sei vorsichtig, mit dem dem, was Du Dir da wünscht!

Ich werde wohl bedauerlicherweise kaum die Möglichkeit dazu haben den Wunsch wahr werden zu lassen, warum also vorsichtig sein? Oder rechnest du mir Erfolgchancen zu? Wenn ja, dann wäre das für mcih erst recht ein Grund um damit fortzufahren.
Mir wurde bei dem Thema schon mehrmals gesagt, dass ich ohne Emotionen kein Mensch mehr sei, sondern nur noch ein Roboter. Wenn sie meinen, dass ich ohne Emotionen kein Mensch, sondern ein Roboter sein würde, so wäre ich gerne ein Roboter.

Wie realisierbar sind Deine Pläne? Wieviel Einfluss hast Du selbst auf sie? Wie formulierst Du sie? Machst Du Dir "Etappenziele", oder hoffst Du auf den großen Wurf?

Tut mir leid hier habe ich mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich unterschied zwischen Ideen und Pläne. Pläne sind konkrete Ziele für mich, Ideen sind bei mir für gewöhnlich philosophische Gedanken. Momentan habe ich als konkretes Ziel nur das Studium zu schaffen.

Was ist eigentlich so falsch daran, sich Erfolg oder Berühmtheit zu wünschen?

Ach wieviele wollen reich und berühmt werden und nur die Allerwenigsten schaffen es. Man muss entweder viel Talent oder Erfolg haben. Große Talente sehe ich bei mir keine und auf irgendwelche möglichen Zufälle baue ich nicht.

Du sagst selbst, Deine Emotionen seien Teil Deiner Persönlichkeit. Wenn Du sie aber verneinst, verneinst Du einen großen Teil Deines Selbst. Sie sind Dir gegeben, sie sind ein integraler Bestandteil von Dir. Warum begreifst Du sie als Feind und nicht als Freund?

Ich bezeichne doch niemanden als Freund, der mir mehr schadet als hilft.


Schau auf Deine Fähigkeiten, Deine Talente, auf das, was Du gelernt hast, auf das, was Du geleistet hast.

Schaue ich auf das was du sagst, dann habe ich keinen Grund mich deswegen zu loben.

Wenn Du Dich nicht gern hast, wie willst Du dann andere gern haben? Was hindert Dich daran, Dich gern zu haben? Deine zu hoch gesteckten Ansprüche? Schamgefühl?
Oh ja. Du hast es verdient, endlich nett zu Dir zu sein.

Ich verstehe nicht, wie die Menschen zu dem Fehlschluss kommen, dass man jemanden nur mögen kann, wenn man sich selbst mag. Ich mag z.B. meine Katze... willst du das etwa bestreiten? :D
Ja es sind meine Ansprüche an mir selbst, die ich nicht erfülle. Warum sollte ich dann nett zu mir sein? Naja wie sollte ich auch böse zu mir sein, ich mach ja kein SVV. Ich spiel zwar oft mit dme Gedanken, machs aber nicht.


geschrieben von gothlove:
Du sehnst dich ganz einfach nach einem Menschen, welcher dich in den Arm nimmt, wenn es dir schlecht geht. Nach einem Menschen, bei dem du DU selbst sein kannst!

Wie ich ich selbst sein? Ich bin ich, wer sonst?

Ohne diese Emotionen, wärst du nicht Maurice

Und ich wäre garantiert nicht unglücklich darüber.

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