Schiedsrichter bei der EM

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Traitor
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Sa 19. Jun 2004, 21:50 - Beitrag #1

Schiedsrichter bei der EM

Was derzeit abläuft, finde ich katastrophal. Nicht, dass die Schiedsrichter schlecht wären in dem Sinne, dass sie regelmäßig einzelne Mannschaften bevorzugen, wie es bei der WM der Fall war. Aber sie sind einfach viel zu feige. Wie der Kommentator es bei Deutschland-Lettland formulierte: "Er scheint Angst zu haben, das Spiel per Elfemter zu entscheiden".
Aber was da erlaubt wird, ist einfach zu viel des Guten. Gerade wurde bei Holland-Tschechien wieder ein Stürmer im Strafraum mit beiden Armen umklammert und so vom Schuss abgehalten. Diese Ringereien dürfen einfach nicht sein. Bisher zähle ich bereits mindestens 5 Elfemter im Lauf der EM, die definitiv hätten gegeben werden müssen.
Die Schiedsrichter sollten dringend darauf achten, dass Klammern und Treten nicht zum legitimen Abwehrmittel wird und technisch versierte Stürmer so keine Chance gegen brutale Abwehrschränke haben.

Henker
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So 20. Jun 2004, 12:19 - Beitrag #2

ich sehe das mit den Schiedsrichtern nicht so. Ausser halt Deutschland gegen Lettland. Sonst haben sie immer konsequent ihre Linie gehalten und alles kann man auch nicht sehen.

@Traitor: Meintest du die Szene mit van Nistelrooy und Ujfalusi?
Warst du schon mal Schiedsrichter?

Traitor
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So 20. Jun 2004, 13:00 - Beitrag #3

Ja, sie haben konsequent ihre Linie gehalten. Und dein Einwurf "warst du schonmal Schiedsrichter" erledigt sich damit, dass ich ja sagte, dass ich ihre Leistungen nicht als schlecht im Sinne von unaufmerksam oder voreingenommen betrachte. Die Linie, die sie gut durchhalten, ist nur eben eine sehr fragwürdige.
Die meisten solchen Entscheidungen scheinen bewusst gefällt worden zu sein - eben, wie im Eröffnungspost ausgeführt, im Bestreben, das Spiel nicht zu "zerpfeifen" oder, wie bei der WM oft geschehen, durch Schiedsrichterenscheidungen zu entscheiden.
Aber ist ein Spiel, in dem Fouls ein legitimes Abwehrmittel sind, die bessere Alternative? Eine Zeit lang wirklich hart durchgreifen, um die Spieler wieder in geregelte Bahnen zu zwingen, halte ich für die einzige Möglichkeit, die Verrugbyung des Fußballs aufzuhalten.

Henker
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Di 22. Jun 2004, 12:53 - Beitrag #4

Ich denke nicht das sich die Frage mit dem Schiedsrichter aufgehoben hat.

die Verrugbyung des Fußballs aufzuhalten.



Man den Sport nennt man Fussball und nicht Halma oder Schach und bisher war doch alles fair ausser die Spuck Attacken.

Traitor
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Di 22. Jun 2004, 12:57 - Beitrag #5

Alles war fair? Wenn ich während eines Spieles mitzähle, dann werden ungefähr genausoviele Angriffe durch Rempeleien, Halten oder Getrete abgefangen wie durch faire Tacklings und Stellungsspiel.
Sicher, das ist keine neue Entwicklung während der EM, den Trend gibt es seit Jahren. Als großes Ereignis, bei dem sich alle wichtigen Fußballer treffen, fällt es nur besonders ins Auge.
In Spielen von vor zehn Jahren oder ähnlichem findest du diesen Grad der Härte nicht. Man spricht oft vom Triumph der Defensivtaktiken, die den heutigen Fußball offensiv so unattraktiv machen. Aber einen gehörigen Anteil daran hat nicht nur die verbesserte Taktik, sondern eben auch die erhöhte Härte, die den Abwehrspielern durchgehen gelassen wird.
Das große Problem ist nicht, dass das Verletzungsrisiko zu groß würde. Davon sind wir zum Glück noch recht weit entfernt. Das Problem ist, dass diese Härte einfach das Spiel unattraktiver macht. Und ein attraktives Spiel sollte doch das Ziel der Offiziellen sein.

Henker
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Di 22. Jun 2004, 15:18 - Beitrag #6

In welchem Spiel gab es denn diese übertriebene Härte, also ich habe sie nicht gesehen. Und wenn irgendwo die Härte herkommt, dann kommt sie vom Geld, den es geht ja nur noch darum. Und früher gab es genauso harte Fouls, siehe Ewald Lienen. Der Schiedsrichter sollte ja auch nicht gleich bei jeder kleinen Berührung abpfeiffen.

Angriffe durch Rempeleien, Halten oder Getrete abgefangen



Also bei den Sachen wird schon sehr viel abgepfiffen und die Spieler haben sich meiner Meinung nach noch nicht beschwert, das sie ungerecht behandelt werden. Und alle Situation kann der Schiedsrichter auch nicht sehen.

Traitor
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Di 22. Jun 2004, 15:29 - Beitrag #7

Anscheinend ist es zu viel verlangt, ein wenig Zwischen-den-Zeilen-lesen zu verlangen... :shy:
Also nochmal im Klartext: Es geht nicht darum, dass einzelne Spiele der EM viel brutaler als alles andere wären. Es geht darum, dass sie Beispiele für den Trend der gesamten letzten Jahre sind.
Es geht nicht um einzelne, besonders üble Fouls, die es schon immer gab. Es geht um die allgemeine Härte des gesamten "modernen" Spiels.

Dass Härte aus Geld resultieren soll, kann ich nicht nachvollziehen. Dass Spieler so teuer geworden sind, sollte eher dafür sorgen, dass die Trainer ihnen Vorsicht einschärfen, um keine Verletzungen zu riskieren.

Es ist eher so, dass die Trainer für ihre Defensivtruppen so viel Härte wie möglich einsetzen lassen, was natürlich aus ihrer Perspektive verständlich ist. Je mehr die Schiedsrichter dann zulassen, desto mehr wird das auch ausgenutzt.

Henker
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Di 22. Jun 2004, 16:18 - Beitrag #8

Also ich sehe die Härte im Fussball nicht so schlimm, denn Fussball ist kein Halma oder Schach. Es gibt einige Fouls, die sind echt hart, aber die gab es genau in der gleichen Anzahl wie früher. Ich sehe keine negativen Trend bei der Härte im Fussball. Man sollte sich eher ein Kopf um die ganze komerzialisierung im Fussball machen.

Traitor
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Di 22. Jun 2004, 16:19 - Beitrag #9

Ok, ich gebe es auf - du scheinst dich konsequent zu weigern, meine Beiträge zu lesen. Dann diskutieren wir halt nicht darüber. :s143:

Henker
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Di 22. Jun 2004, 16:27 - Beitrag #10

Ick weiss nicht was du für ein Problem hast, du sagst die Spiele werden immer brutaler und ich sage halt, das ich diesen Trend nicht so sehe. Also wo ist das Problem?

Traitor
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Di 22. Jun 2004, 16:36 - Beitrag #11

Das Problem liegt darin, dass du immer wieder auf Einzelfouls, über die ich gar nicht rede, zu sprechen kommst und dass du die Problematik als "Fußball ist kein Halma" abtust, also ausformuliert "Weicheier, die keinen Körperkontakt vertragen können, sollen sich raushalten", während es mir gar nicht um die körperliche Unversehrtheit unserer lieben Millionäre geht, sondern um den Spielfluss.
Das sollte ich eigentlich inzwischen mehrfach klar genug ausgedrückt haben.

Aldair
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Di 22. Jun 2004, 16:43 - Beitrag #12

Moin!
Vielleicht habe ich ja ein etwas besseres Verständnis... :D

So wie ich das verstanden habe, geht es Traitor in erster Linie eher um die Zunahme von "kleinen" Fouls, wie z.B. Klammern/Festhalten.
Im Vergleich zu ganz früher (also so vor 30 Jahren und mehr) hat das sicherlich enorm zugenommen. Das dürfte in erster Linie daran liegen, dass das Spiel schneller geworden ist, und es auch viel mehr Zweikämpfe gibt. In den letzten vier/fünf Jahren sehe ich die Veränderungen eher gering.

Das Hauptproblem für mich ist, das die Schiedsrichter im Strafraum im Grunde nur die Möglichkeit haben Elfmeter oder gar nichts zu pfeiffen. Und für ein "leichtes Zupfen" kommt einem ein Elfmeter als Strafe zumeist als zu hart vor, da dieser ja im Normalfall ein sicheres Tor nach sich zieht.
Daher wäre für mich ein gute Lösung, dass man, wenn keine ganz klare Torchance verhindert wurde, auch im Strafraum nur indirekten Freistoss gibt. Dann würden sicherlich auch kleinere Rangeleien im Strafraum viel häufiger bestraft werden. Und da ein indirekter Freistoss im Strafraum ja auch sehr gefährlich ist, würden diese "Ringervergehen" sicherlich dann auch stark nachlassen.

*** Edit: Ich hatte Traitors letzten Post zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht gelesen***

Henker
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Di 22. Jun 2004, 16:46 - Beitrag #13

Dann schreibe es doch ordentlich und nicht über drei Ecken und den Spielfluss haste auch bloß einmal genannt.

Aber was sollen die Spieler oder Schiedsrichter, denn deiner Meinung nach tun, damit der Spielfluss nicht unterbrochen. Entweder den Spieler durchlassen, damit er vielleicht ein Tor macht.

Traitor
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Di 22. Jun 2004, 16:48 - Beitrag #14

Jep, Aldair, du hast verstanden, worauf ich hinauswill. Ich rede auch nicht von 4 oder 5 Jahren, ab 10 oder so kann man davon reden.

Die Idee mit der Alternative zu Elfmetern gefällt mir ziemlich gut. Damit wäre den Schiedsrichtern ihre "Entscheidungsangst" weitgehend genommen.
Auch außerhalb sollten diese indirekten Freistöße für kleinere Aktionen dann aber her, da sonst ja teilweise Aktionen innerhalb des Strafraums mit weniger geahndet würden als außerhalb und auch dort eine Alternative zwischen weiterlaufenlassen und ebenfalls möglicherweise entscheidendem 20m-Freistoß existiert.


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