Solidaritätszuschlag - überhaupt noch nötig?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
PsySt
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Mi 6. Jun 2001, 13:20 - Beitrag #21

jepp da stimme ich dir zu, leider!

FlowerCat
 
Mi 6. Jun 2001, 17:32 - Beitrag #22

Ich weiß noch, als der Soli eingeführt wurde, für angeblich nur einige Jahre, da habe ich gleich gesagt: Den schaffen sie so schnell nicht wieder ab...Und siehe da?!.

Alles platt machen im Osten und wir dürfen die Zeche zahlen! (nicht wahr, Frau Merkel?)

tweetygirl
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Mi 6. Jun 2001, 23:09 - Beitrag #23

Ich finde den Solidaritätszuschlag langsam echt überflüssig. Die Situation in den alten Bundesländern wird immer schlechter und in den neuen immer besser. Besonders wenn ich mir jetzt den Pleitegeier anschaue, der über Berlin kreist! Außerdem finde ich, daß die neuen Bundesländer nach 10 Jahren langsam in der Lage sein sollten sich selbst zu tragen.

8ball
 
Do 7. Jun 2001, 09:32 - Beitrag #24

Tweetygirl : Wovon sollen sie sich selber tragen ? Westdeutsche Politik und Industrie haben schließlich mit Hilfe der Treuhand alles platt gemacht, was noch eine Chance gehabt hätte. Und die Arbeitslosenzahlen in den Neuen Bundesländern sprechen wohl eine deutliche Sprache, oder sollte ich mich da irren ? Arbeitslose Ost 1.394.380 = 19,1 % Bevölkerung rund 17 Millionen, Arbeitslose West 2.473.523 = 8,4 % Bevölkerung rund 65 Millionen.

Wir wollten die Wiedervereinigung, nun müssen wir auch die Zeche bezahlen. Alle Regierungen seit Adenauer haben sich die Wiedervereinigung auf die Fahnen geschrieben, es aber unterlassen für den "Ernstfall" einen Found zu gründen. Das ist bedauerlich, aber nicht mehr zu ändern. Übrigens, Tweetygirl, wir in Berlin provitieren von dem Soli.

tweetygirl
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Do 7. Jun 2001, 20:12 - Beitrag #25

Die neuen Bundesländer sollen halt dafür sorgen, daß die Arbeitskräfte nicht alle in die alten Bundesländer abwandern. Man darf auch nicht vergessen, daß die Arbeitslosenzahlen nicht so realistisch sind, da unheimlich viele aus den alten Bundesländern in die neuen BL gezogen sind und auch dort arbeitslos gemeldet sind.

Frage ist allerdings auch, wer die Wiedervereinigung wollte, ich kenne nicht allzuviele mich eingeschlossen.

Ich merke nichts davon, daß ich vom Soli profitiere. Ich habe nur gemerkt, daß meine Berlinzulage wegfiel und somit wiedermal alles auf dem Rücken der kleinen ausgetragen wird.

Aber was solls ist eh nicht mehr zu ändern.

8ball
 
Do 7. Jun 2001, 20:26 - Beitrag #26

tweetygirl : Bei soviel Egoismus fehlen mir schlicht die Worte. Das Du offizielle Zahlen grunsätzlich anzweifelst, aber Deine Behauptungen nicht untermauern kannst, stört dabei schon ein wenig. So muß ich es leider nur als billige Polemik werten, schade.

[ 07 Juni 2001: Beitrag editiert von: BluesBrother ]

Arschfurunkel
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Do 7. Jun 2001, 21:35 - Beitrag #27

Original erstellt von tweetygirl:
<STRONG>
Frage ist allerdings auch, wer die Wiedervereinigung wollte, ich kenne nicht allzuviele mich eingeschlossen.
</STRONG>


"Meinungen" wie diese, nach über zehn Jahren auch noch sehr sinnvoll, sind es, die mich ein strikter Gegner von Volksbefragungen bleiben lassen!!! Es schaudert mich, wenn solch gehaltvolles Wissen über wichtige Bereiche der Zukunft unseres Landes abstimmen könnte.

Wie, bitteschön, sollen die neuen Bundesländer dafür "sorgen", daß Arbeitskräfte im Land bleiben, wenn in Teilbereichen über 20% arbeitslos sind???

Abgesehen davon, daß schon seit Jahren keine nennenswerte Wanderungsbewegung von Ost nach West mehr existiert und es, im Gegenteil, ein großes Problem ostdeutscher Arbeitsämter ist, trotz Prämienzahlungen arbeitslose Bürger in westliche Gebiete zu lotsen, in denen händeringend Arbeitskräfte gesucht werden, ist es natürlich sinnvoll, seine kleinen Stammtisch-Vorurteile beizubehalten!

Durch den Solidaritätszuschlag profitiert auch nicht jeder einzelne, sondern es wird u.a. der große, marode Teil des Ostens, darunter auch Berlin, allmählich auf Vordermann gebracht.

[ 07 Juni 2001: Beitrag editiert von: Arschfurunkel ]

tweetygirl
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Fr 8. Jun 2001, 14:58 - Beitrag #28

Habe nie behauptet, daß ich grundsätzlich gegen die Wiedervereinigung bin oder war, bin nur der Meinung, daß die ganze Aktion viel zu früh vonstatten gegangen ist, nur weil ein uns allen bekannter Politiker in die Geschichte eingehen wollte. Ich habe auch eine Menge schlechte Erfahrungen nach der Maueröffnung gemacht, die eben noch eine Weile im Kopf dringeblieben sind. Im übrigen wird man als "Wessi" im "Osten" auch noch ganz schön abgekanzelt, nach dem Motto wir haben 40 Jahre gelitten, jetzt sind wir mal dran. Sollen doch einfach alle zusammen mal versuchen konstruktive Vorschläge und Lösungen zu finden.

@Arschfurunkel
Ich denke, daß die hohen Arbeitslosenzahlen auch daran liegen, daß viele ehemalige "DDR-Bürger" einfach nicht die Möglichkeit haben/hatten richtig geschult zu werden. Wir im "Westen" müssen natürlich auch dazu beitragen aber eben nicht nur alleine sondern in Zusammenarbeit mit den neuen Bundesländer. Dafür sollten vielleicht andere Projekt, die nicht sinnvoll sind zurückgestellt werden, wie zum Beispiel Straßenbahnbau oder Kanzler-U-Bahn in Berlin, damit dieses Geld dafür verwendet werden kann.

@Bluesbrother
Das Du nur Meinungen gelten läßt, die mit Zahlen zu belegen sind, weiß ich inzwischen. Genau das ist der Grund warum ich mich selten bei politischen Themen äußere, weil Meinungen, die nicht mit Zahlen belegt werden können (weil sie eben Meinungen sind)zertreten werden.

Arschfurunkel
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Fr 8. Jun 2001, 16:22 - Beitrag #29

Es mag sein, daß die deutsche Einheit zu früh über die Menschen ibs. der DDR hineingebrochen ist, aber die Geschichte hat gezeigt, daß der Zeitpunkt der Wiedervereinigung exakt goldrichtig war, denn ca. ein halbes jahr später begann die Sowjetunion zu zerbröckeln und Gorbatschow hätte schwerlich sein Einverständnis zur deutschen Einheit geben können, da er genügend Probleme im eigenen Land hatte.

Das mit der Schulung von Arbeitskräften in der DDR ist auch so eine Sache. Man hatte dort nicht die freie Auswahl an möglichen Berufen wie bei uns, sondern bekam seinen Beruf quasi zugeteilt. Wenn ein Land wie Mecklenburg Vorpommern hauptsächlich agrarisch ausgerichtet ist oder in Sachsen-Anhalt riesige Industriekombinate standen und diese Betriebe nach der Wende wegfielen, war es schwer, sich anderwertig umzusehen.

Noch ein Wort @tweetygirl: Du solltest Dich durch Blues Brother nicht davon abhalten lassen, Deine Meinung zu äußern. Auch wenn sie nicht immer mit Zahlen belegt werden oder auf Unverständnis stoßen kann, tut eine Meinungsvielfalt jeder Diskussion gut.

Manchmal lernt man durch andere Meinungen auch Vorurteile abbauen, deswegen sollte man sich durch dominante Personen wie Blues Brother auch nicht "unterbuttern" lassen.

@Blues Brother: War natürlich nicht negativ gemeint! Aber daß Du ab und an Schwierigkeiten hast, andere Meinungen zu akzeptieren, weißt Du wohl selbst am besten, geller? <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">

8ball
 
Fr 8. Jun 2001, 20:50 - Beitrag #30

Arschfurunkel : Wie kommst Du denn darauf ? <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0">

Tweetygirl : Fakten sind die Basis einer objektiven Meinungsbildung.

PsySt
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Sa 9. Jun 2001, 11:02 - Beitrag #31

wie war das, "glaube nur der statistik die du selbst gefälscht hast", denk mal darüber nach <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">

tweetygirl
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Sa 9. Jun 2001, 13:25 - Beitrag #32

Meinung hat nichts mit Fakten zu tun. Entweder ich bin für etwas oder gegen etwas. Wenn ich Fakten dazu anführe ist es eine Tatsache und Meinung müssen nicht unbedingt objektiv sein und auf Fakten beruhen.

Außerdem sollte man auch nicht alles glauben, was in Statistiken oder Zeitungsberichten steht sondern sich eben auch seine eigene Meinung bilden.

@Arschfurunkel
Im Endeffekt ist wahrscheinlich jeder Zeitpunkt ungünstig. Ich glaube, daß heute eben auch eine Menge getan werden müßte um Leute zu schulen. In großen Firmen wird dies ja auch getan aber den kleine fehlt eben auch das Geld. Das Problem mit den Arbeitslosenzahlen ist aber auch, daß viele "Wessis" in den neuen Bundesländern bauen, dort hinziehen und dann dort arbeitslos gemeldet sind, da die Entfernung zu alten Job nicht rentiert oder einfach noch nicht das richtige gefunden worden ist, um dort zu arbeiten. (Dazu gehört z.B. auch meine Mutter).

Eigentlich bin ich auch nicht der Typ mich unterbuttern zu lassen. Vielleicht doch die Hormone. <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">

8ball
 
Sa 9. Jun 2001, 14:58 - Beitrag #33

Ok, dann möchte ich gerne wissen wie man eine Meinung bilden kann, wenn man alle Quellen anzweifelt und für unwahr hält. Auf Eure Antwort bin ich gespannt. Und eine lasse ich nicht gelten.
Verschiedene Quellen abarbeiten und daraus seine Schlüsse ziehen. Schließlich könnten ja alle Angaben gefälscht sein, oder ?

Arschfurunkel
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Sa 9. Jun 2001, 15:36 - Beitrag #34

@tweetygirl: Wie willst Du Dir eine Meinung bilden, ohne Fakten zu kennen???
Natürlich kann man auch "nur so" eine Meinung haben, aber das ist dann der Unterschied zwischen einer ernstzunehmenden, fundierten Meinung und einer "Stammtisch-Meinung" derer, die eh alles besser wissen.

Des Weiteren möchte ich mal anzweifeln, daß Heerscharen von arbeistlosen "Wessis" in die neuen Bundesländer einfallen, um dort Häuser zu bauen und dann im Osten Arbeitslosengeld beziehen.

PsySt
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Sa 9. Jun 2001, 16:51 - Beitrag #35

warum gilt diese antwort nicht bb?? genau das wollte ich vorschlagen, wenn man mehrere zur einsicht hat und diese dann miteinander vergleicht ist die statistische möglichkeit das sie korrekt ist auf jedenfall höher !

8ball
 
Sa 9. Jun 2001, 17:47 - Beitrag #36

PsySt : Und wer sagt Dir das die Daten der jeweiligen Quellen richtig sind ? Also wenn z.B. die Zeitung A behauptet es sind 4.3 Millionen ohne Arbeit und die Zeitung B sagt 4.1 Millionen, aber Zeitung C sagt 4.2 Millionen. Was ist dann richtig ? Alle haben nur eine einzige Quelle. Die Statistik. Ich wollte ja nur überspitzt darstellen das Du etwas mehr benötigst, als eingene Erfahrung in Deinem Umfeld. Dies hatte mir erst vor kurzem Arschfurunkel deutlich gemacht, und er hat recht. Du kannst, wenn Du gerne Verschwörungstheorien nachhängst, überall Verrat und Betrug, Manipulation und Spionage vermuten. Aber dann darfst Du niemanden trauen und kannst Dir leider auch keine Meinung von Dingen bilden, mit denen Du direkt in Verbindung stehst....

bigandex
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Sa 9. Jun 2001, 23:53 - Beitrag #37

@bluesbrother

Meinungen kann man sich aber genau so durch seine eigenen beobachtungen und erlebnisse bilden. wenn ich z.b. sehe das in kleinen dörfern klärwerke gebaut werden die für eine kleinstadt reichen würden dann frage ich mich WOZU ???????

Arschfurunkel
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So 10. Jun 2001, 00:30 - Beitrag #38

Oder, um mal ein von mir sehr geschätztes Fußball-Manager-PC-Spiel zu zitieren: Erst neulich habe ich gelesen, daß 43% aller Umfragen Blödsinn sind. <IMG SRC="smilies/4.gif" border="0">

FlowerCat
 
So 10. Jun 2001, 09:30 - Beitrag #39

...Arschfurunkel

Genau, wollte ich auch gerade schreiben! Ich brauche Informationen um mir eine vernünfige Meinung bilden zu können! Sonst artet das in Kindergebrabbel aus...(Das find´ ich doof!- Und warum?- Ach, find ich halt... <IMG SRC="smilies/mad.gif" border="0"> )

Und man sollte auch immer dafür offen sein, seine Meinung zu ändern. Wenn mir jemand eine neue vernünftige Ansicht der Dinge liefern kann, bin ich dazu immer bereit.

Das mußte ich mal los werden... <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">

[ 10 Juni 2001: Beitrag editiert von: FlowerCat ]

8ball
 
So 10. Jun 2001, 10:09 - Beitrag #40

bigandex : Und woher weißt Du das ? Kennst Du die Bedarfsrechnungen der einzelnen Klärwerke ? Wer sagt Dir ob sie stimmen oder nicht ? Welche Daten wurden als Basis für die Berechnung der Kläranlage verwendet ? Wer hat diese Daten erstellt ? usw. Es geht eben nicht ohne Fakten....

Aber wir kommen hier nicht unerheblich vom Thema ab.

Die Frage ob der Soli noch nötig sei, beantwortet sich mit einem einzigen Blick auf die Arbeitslosenzahlen und das Steueraufkommen in den neuen Bundesländern. Ich möchte auch noch einmal betonen das auch die "Ossis" den Soli leisten und somit aktiv den "Aufbau Ost" fördern. Auch haben einige versucht ihren Betrieb zu retten, in dem sie auch Gehälter verzichtet, oder für die Hälfte gearbeitet haben. Man kann nicht behaupten das sie es sich bequem machen und die "Wessis" zahlen lassen. Es wundert mich nur das die Gegner des Solis nicht darauf eingehen das den "Ossis" ersteinmal von den "Wessis" so gut wie alle konkurenzfähigen Betriebe plattgemacht wurden....

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