So einen Gesprächsverlauf hätte ich nicht von Dir erwartet...
Und was soll das bedeuten?
@PS: Das Nebensächliche vorneweg: Nein nicht mal die Handlungen an sich sind böse, sie werden nur als solche bewertet und genauso wie man Handlungen bewerten kann, kann man auch Menschen, wenn man will.
Back to Topic: Ich streite nicht ab, dass einem ungeborenen Menschen ein Potential zugrunde liegt, aber es handelt wie gesagt um ein Potenital und ein Potential ist eben ein Potential und noch nicht der Wert, der aus diesem erwachsen könnte. Zumindest stelle ich dies nicht gleich, weil ich es als Unterschied betrachte.
Dass irgendjemand meinen wird, meine Vorstellungen seien menschenverachtend, überrascht mich nicht. Nein ich denke nicht, dass der Wert eines Menschen unendlich ist, denn dann wäre das Geben eines endlichen Wertes unmöglich und das ist imo nicht der Fall. Und selbst wenn man annehmen sollte, der Wert eines Menschen sei im Grunde unendlich, dann ist das wiederum nur eine subjektive Bewertung, weil man aus dem Mensch-Sein nicht die Unendlichkeit seines Wertes ableiten kann. Zumindest imo nicht als Atheist. Mögliche Versuche mit religösen Inahlten zu argumentieren wäre bei mir vertane Mühe, das weißt du ja. Ich werde mir die Aussagen zwar anhören, aber können sie mich keinen Falls überzeugen.
Der Mensch ist sein eigener Richter, er selbst bestimmt seinen eigenen Wert. Es bedarf einer wertgebenden Instanz, die Werte vergibt, wenn man annimmt, dass Werte nicht aus der Art des Seins einer Sache allein abgeleitet werden kann. Im Fall des Menschen bei der Bewertung des Menschens ist natürlich der Mensch die wertgebende Instanz.
Die Befürchtungen, dass nach einem solchen Werterelativismus ein System wie das des NS denkbar sei, will ich auch gar nicht von der Hand weißen, aber ich widerspreche energisch, dass aus dieser Anschauung autoamtisch ein solches System erwachse.
Wenn es zu einer Situation kommen sollte, in dem man zwischen den Wertigkeiten von Menschen abwegen müsste (z.B. mein Bunkerbeispiel) dann wirst du mit deiner Ethik handlungsunfähig sein. Mein Vorgehen bei der Bunkerfrage, einen Menschen zu töten damit die beiden anderen weiterleben, ist keinenfalls eine wünschenswerte Handlung, aber noch die beste in einer solchen Notsituation. Ein Toter und zwei Lebende oder drei Tote? Für mich ist die Sache klar. Würde ich hingegen deinen unendlichen Wert jedes Menschen nehmen, so müsste ich mich zwischen 2 mal unendlich und drei mal unendlich entscheiden. Unendlich ist schon unendlich und kann nicht getoppt werden. Daraus ergibt sich imo eine Handlungsunfähigkeit und gerade das sollten doch ethische Konzepte vermeiden, oder nicht?