Siemens hat unter der Drohung, 5000 Arbeitsplätze abzuschaffen und die entsprechende Produktion nach Osteuropa zu verlegen, der Gewerkschaft einen sensationellen Vertrag abgerungen: die Arbeiter leisten ohne Vergütung 40 statt 35 Stunden, das Weihnachts- und Urlaubsgeld werden komplett gestrichen und durch eine potentielle Leistungsprämie ersetzt.
Es gibt ja eine Menge Stimmen, die diesen Vertrag als schwere Bedrohung für die Tarifverträge ansehen und als endgültiges Zeichen, dass sich die Unternehmer inzwischen alles herausnehmen können.
Prinzipiell kann ich derartige Verträge auch nicht gutheißen, da so wieder der "kleine Mann" für alles aufkommt, während die Firma weiter maximale Gewinne macht. Aber wie man so ein Dilemma besser lösen kann, wüsste ich auch nicht - verbietet der Staat derartige Verträge, wandert die Firma eben doch ins Ausland ab und die Arbeitsplätze sind hin.
Was kann man dagegen tun? EU-weit einheitliche Steuern und Abgaben wären ein großer Schritt. Aber auch das würde das Problem noch nicht wirklich lösen, dann wird halt nach Russland oder China abgewandert. Strafzölle, um das zu verhindern, sind wiederum illegal.
Also muss man wohl dafür sorgen, "den Standort Deutschland wieder attraktiver zu machen", wie es immer so schön heißt. Also die Arbeitskostendifferenz zu anderen Ländern soweit senken, dass sie durch Sicherheit, bessere Verfügbarkeit qualifizierten Personals etc ausgeglichen wird. Es führt wieder darauf hinaus, dass das Steuersystem komplett reformiert werden müsste...