Lebensende

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
JaY
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Di 6. Jul 2004, 01:18 - Beitrag #1

Lebensende

OffTopic-Mode ON

Mein erster Tread im Philosophie-Forum und gleich fängt er mit einem OT an *g*

OffTopic-Mode OFF

Da in letzter Zeit immer wieder Treads auftauchen die sich damit beschäftige was wir in den letzten Stunden, Minuten oder sogar Sekunden unseres Lebens tun würden. Ist es wohl nun an der Zeit dies nun einmal von der Philosophischen Seite zu betrachten.

Wir haben 2 oder 3 Kernaussagen unabhängig von der Zeit die uns noch verbleibt. Es ist auch egal was mit uns nach unserem Ableben passiert (Wiedergeburt oder sonst irgendwas) sondern es geht nur darum wie wir unser Leben Gestalten wollen und weshalb.

Der Spruch: Lebe jeden Tag, als wäre er dein letzter! Ist allgemein bekannt. Doch gibt es auch hier die ein oder andere Abwandlung.
Wie z.B. Lebe jeden Tag, als würdest du ewig leben

Es stellt sich für mich nun die Frage Welcher von beiden als Maxime wohl besser wäre.

Lebe jeden Tag, als wäre er dein letzter! ist für mich der Spruch der am meisten zählt denn wenn ich sterben würde so hätte ich das gefühl das ich noch einiges zu erledigen hätte so in der Art wie bei "Rendevous mit Joe Black" ich würde mit meinem letzten Atemzug gewiss sein das es in meinem Leben noch allerhand zu regeln gab. Von daher sollte man doch wohl nach dem oben genannten Sprichwort leben.
Es heißt ja nicht das man Verschwenderisch odder so etwas in der Art, frei nach dem Motto "Nach mir die Sintflut" leben sollte sondern nur das man mit sich im "reinen" sein sollte denn jeder Tag könnte dein letzter sein.

p.s. Ich hoffe ich habe bei meinem ersten Philosophie-Tread nicht schon beim Eröffnungspost versagt.

kido
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Di 6. Jul 2004, 10:03 - Beitrag #2

wäre es nicht passender, jeden Tag deines Lebens mit dir im Reinen zu sein?
Damit wäre die Notwendigkeit einer Reflektion über diese beiden Aussagen für Dich hinfällig.

Traitor
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Di 6. Jul 2004, 15:49 - Beitrag #3

Auch wenn es Nightmare wohl nicht gefallen wird, auch "niedere Lebensphilosophie" darf hier ruhig mal besprochen werden ;)

Auch wenn der Schwerpunkt des "Lebe jeden Tag, als wäre er dein letzter!" eben nicht auf dem "Nach mir die Sintflut" liegen soll, so schwingt das dabei meiner Meinung nach doch unvermeidlich mit, weshalb ich diesen Spruch nicht sehr gerne mag. Für mich ist das Denken an die Zukunft mindestens so wichtig wie das Leben im Heute, und wer nur noch darauf hinarbeitet, heute ein möglichst erfülltes Leben zu haben (auch wenn es über egoistisches Spaßhaben hinausgehen mag) nimmt sich damit eine der größten Fähigkeiten, die ihn zum Menschen macht: Planen und Hoffen. Denn nur langfristig verfolgte Dinge können einem die höchsten Qualitätsstufen von Glück und Erfülltheit bringen.

kido
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Di 6. Jul 2004, 16:07 - Beitrag #4

Traitor:
Zukunft ist morgen schon. Und damit bleib Dir auch nichts anderes übrig, als an die Zukunft zu denken. Denn, kaum etwas, das der Durchschnittsmensch tut, täte er ohne daran zu glauben, dass es ein Morgen gibt.
Notwendigkeiten eben.

Die Zeit des Hoffens und des Planens ist durchaus nicht so erfüllt wie die der Erfüllung des Erhofften.
und warum sollte die Erfüllung im nächsten Jahr von höherer Qualität sein, als die im Hier und Heute?

Der Zustand des Erfülltseins nach langem Hoffen und Bangen muss nicht grundsätzlich von höherer Qualität sein, als der ohne.

"Delay of gratification" it notwendig damit unser System funktioniert,ist aber grundsätzlich für mich allein verzichtbar.

Traitor
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Di 6. Jul 2004, 16:16 - Beitrag #5

Der Spruch besagt aber eben, dass man weitestmöglich alles schon heute erreichen soll und nur auf Morgen ausweichen, wenn es nicht anders geht.

Mit der Qualitätsstufe meine ich nicht das Warten auf die Erfüllung, sondern den Zeitpunkt, wenn der Plan erfüllt wird. Denn manches lässt sich eben nur langfristig erledigen: du wirst mir sicher zustimmen, dass es erfüllender ist, nach einem Jahr das eigene Einfamilienhaus fertiggestellt zu sehen, als heute eine kleine Sandburg zu bauen.

kido
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Di 6. Jul 2004, 16:34 - Beitrag #6

Das ist Deine Interpretation.

Ein Einfamilienhaus ist imho kein gutes Beispiel für Erfüllung.

Mein Hirn einzuschalten und dabei an meine Grenzen zu stossen erfüllt mich.
Materielles hat damit wenig zu tun.

Kacktus
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Di 6. Jul 2004, 16:37 - Beitrag #7

Ich würde dem Spruch "Lebe jeden Tag, als wäre er dein letzter!" lieber andere, wie "Lebe für den Moment" oder "Lebe im Jetzt" vorziehen.
Der Spruch besagt aber eben, dass man weitestmöglich alles schon heute erreichen soll und nur auf Morgen ausweichen, wenn es nicht anders geht.

Demgegenüber würde z.b. "Lebe im Jetzt", so wie ich es verstehe, aussagen, dass man sich niemals voll und ganz seinem Wunsch/Traum/Ziel hingeben soll, nicht jede Handlung nach der Zukunft ausrichten soll. Wenn ein Menschsein Leben nur auf eine (noch ungewisse) Zukunft fixiert kann er den Augenblick nicht genießen, der als enziger 'gerade jetzt' stattfindet. Bricht die Planung aus unvorhergesehenen Gründen zusammen, ginge bei diesem Mensch der Halt im Leben verloren. Betrachtet man aber jede Zukunftsplanung (die ja notwendig ist) dem Jetzt untergeordnet kann man ein Scheitern viel einfacher verschmerzen.

Traitor
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Di 6. Jul 2004, 16:54 - Beitrag #8

@Kido: Klar, es ist meine Interpretation. Aber ist bei anderer Interpretation die Umsetzung des Satzes nicht etwas inkonsequent, wenn man sich sehr langfristige Ziele setzt?
Ein Einfamilienhaus ist eben nicht nur etwas Materielles, deswegen habe ich es gewählt. Es ist Symbol für Selbstverwirklichung, Unabhängigkeit, Geborgenheit usw. Aber meinetwegen, etwas rein Geistliches: nach einigen Jahren der Übung einen schwierigen mathematischen Beweis vollbringen oder eine umfangreiche eigene philosophische Theorie zu entwickeln ist doch sicher befriedigender als eine kleine Rechenaufgabe oder eine zwar tiefgreifende, aber kaum systematische und damit letztendlich nicht zum Ziel führende Betrachtung.

@Kacktus: Sehr richtige Ansicht. Wie in den meisten Bereichen des Lebens gilt auch hier: Der gesunde Mittelweg ist das Ideal. Man sollte nicht auf langfristige Ziele verzichten, aber sich auch nicht so in sie verrennen, dass man den Moment nicht genießen kann und das jetztige, reale Ich gegenüber dem idealisierten in seinen Träumereien als minderwertig empfindet.

the hui
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Di 6. Jul 2004, 20:29 - Beitrag #9

Aber wenn jemand zum Beispiel wirklich ein Einfamilienhaus an einem Tag bauen will dann schafft er das auch!
Die meisten leben aber halt nur für das Morgen und nicht für das heute, denn wer glaubt schon morgen sei alles vorbei?Warum soll gerade mir das passieren, denken sie doch, also wird durch den tag gehetzt damit morgen früh das gleiche auf dem Programm steht wie heute, arbeiten-für familie sorgen-zusehen das man seinen chef nicht verärgert-geld verdienen damit die kinder später studieren können, etc. pp.
Es ist schon klar das man in die zukunft schauen muss, doch wieso sind alle so engstirnig?denn wenn sie tod sind , stellen sie meistens fest das sie für sich, im grunde genommen nichts getan haben (es sind nicht alle so, dennoch gibt es viele)- und das ist nur ne Meinung, keine Feststellung
Lebe im jetzt und hier (mit Rücksicht darauf morgen vielleicht wieder aufzuwachen)

aleanjre
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Di 6. Jul 2004, 20:39 - Beitrag #10

Pläne, Sehnsüchte, Hoffnungen... Was gibt es schöneres? Ich plane viele Dinge, die sich erst in mehreren Jahren, vielleicht auch niemals erfüllen werden. Alles Dinge, die eine lange Entwicklungszeit erfordern. Und ich freue mich auf diese Entwicklung genauso wie auf die mögliche Erfüllung an sich!
Das Problem des Zeitgeistes ist ja nicht das langfristige Planen, sondern die ständige Hetze, das ununterbrochene Beschäftigtsein mit 5 Dingen gleichzeitig, während des Kaffeetrinkens schon geistig im nächsten Meeting, im Meeting schon mit dem Kopf im Auto zum nächsten Termin, im Auto geistige Planung eines wichtigen Gespräches... und so weiter. Nur dadurch entsteht ein Stress - Gefühl, das jeden zerbricht. Zu lernen, den Moment anzunehmen, das, was man tut, auch wirklich zu tun.
Wenn ich sitze, sitz ich.
Wenn ich stehe, stehe ich.
Wenn ich gehe, gehe ich.
Und nichts anderes... Bis es schließlich heißt: wenn ich sterbe, dann sterbe ich...

Asian-Philo
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Do 4. Nov 2004, 23:03 - Beitrag #11

Lebenweg

Lebe jeden Tag denn morgen könnte schon dein letzter sein:dieser spruch ist weit verbreitet doch wenige kennen den Ursprung.Ich stimme zu dass man leben soll mit dem Gewissen dass morgen dein letzter Tag sein könnte.Mit sich im Reinen kann man aber nur sein wenn man den weg geht den man gehen will.Ursprünglicherweise kommt dieser Spruch nicht aus Japan.Er ist bestandteil des Bushido-Ehrenkodex der Samurai.Er hiess nicht immer so.Die Menschen unserer Zeit haben es verharmlost.Es hiess früher immer:Lebe ein gutes Leben und wähle einen guten Tod denn wie man lebt so stirbt man. Ich vertrete die überzeugung dass man nur intensiv lebt wenn man frei ist von hass,neid furcht . Für mich ist auch noch ehre wichttig für ein erfülltes leben.

JaY
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Fr 5. Nov 2004, 16:44 - Beitrag #12

@ Asian-Philo:

Es ist schön zu wissen das es noch andere Menschen gibt für die die gleichen Werte zählen wie für m ich und einige meiner besten Freunde.

Lebe ein gutes Leben und wähle einen guten Tod denn wie man lebt so stirbt man. Dieser Spruch ist glaube ich in der heutigen Kultur und Zeit nicht mehr so ganz realisierbar. Aber dennoch regt er zum Nachdenken an.

Ich denke das Furcht zum Leben gehört wie die Luft zum Atmen, denn wer behauptet er habe geine Angst der lügt. Ängste sind keine schwäche sondern eher eine Art warnmechanismus.

keles
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Sa 6. Nov 2004, 10:44 - Beitrag #13

Mit dem Spruch alleine kann ich nicht fiel anfangen.>> Lebe jeden Tag, als wäre er dein letzter<< es ist schon so ein Leitspruch für meine Lebens art, aber es beantworte nicht wieso ich das so denke.
Meine Meinung ist, jeder muss sterben sogar ich. Und bevor ich sterbe, will ich mein Leben Genesen. Ich möchte, das nach meinem tot gesagt wird, er hat sein leben gelebt.
Der tot ist für mich, nur das ende des kostbarem aber unwichtigen Lebens - einer Person von Milliarden.

Dieser teil des Lides: 10 kleine Jägermeister trift eindeutig bei mir zu.

Einer für alle, alle für einen,
>>wenn einer fort ist, wer wird denn gleich weinen?<<
Einmal trifft's jeden, ärger dich nicht,
so geht's im Leben, >>du oder ich.<<

Einmal muss jeder gehen
und wenn dein Herz zerbricht,
davon wird die Welt nicht untergehe -
Mensch ärger dich nicht!

J.C.
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Mo 8. Nov 2004, 00:10 - Beitrag #14

Hm,
für mich selbst kommt die Aussage "Lebe wie das Leben kommt" ziemlich nah an das heran, was ich lebe.
Klar, planen sollte irgendwo mit drin sein - zumindest auf lange Sicht - aber ist doch nicht wirklich sinnvoll sich über alles den Kopf zu zerbrechen, was man in den nächsten Stunden, Tage alles macht.
Drüber nachdenken - ok. Aber sich hineinsteigern is nicht so der Hit.

Ich sprech natürlich nur für mein Leben.

So far

C.G.B. Spender
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Mo 8. Nov 2004, 02:10 - Beitrag #15

Sich ins Nachdenken über die Zukunft zu sehr hineinzusteigern ist wirklich nicht so der Hit, denn selten lassen sich Pläne perfekt durchführen. Der Zufall, das Chaos, stellt einem meistens ein Bein, also kann ich dem nur zustimmen, was oben gesagt wurde: Man sollte auch versuchen, ein Stück weit für die Gegenwart zu leben, weil man sonst schnell vergißt, das Leben zu genießen. Man kann sogar schlimmstensfalls vergessen, wie man das Leben genießen soll.

Umgekehrt ist es sicher nicht immer gut, nur für den Moment zu leben, selbst wenn man innerlich genau spürt, dass es die eigene Berufung ist, dies zu tun. Ich kann mir z.B. nichts schöneres vorstellen, als einen vollkommen erfüllenden Moment in einem Bild einzufangen; diesen Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft, der eigentlich nicht existiert, da die Zeit immer weiter fortschreitet. Ich bin halt ein Sinnenmensch.

Wahrscheinlich ist die Gegenwart immer sinnlicher als die Zukunft, da sie unsere einzige erfahrbare und greifbare Wirklichkeit darstellt. Die Zukunft wartet sozusagen und muß noch werden, während die Vergangenheit in unserer Erinnerung lebt.


Die Abwandlung "Lebe jeden Tag, als würdest du ewig leben" finde ich hochinteressant. Wer daran glaubt, ewig zu leben, der muß IMO entweder stark religiös sein oder über eine unglaubliche Einbildungkraft verfügen. Das geht z.T. auch Hand in Hand. ;)

Ich bin doch eher für ein gewisses Gleichgewicht zwischen den beiden Einstellungen zum Leben.

Ayane
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Do 25. Nov 2004, 19:54 - Beitrag #16

Also, ich hab ne freundin, und die hat jetzt schon 3x versucht sich umzubringen! ich kann das nicht verstehen! sie hat doch alles was sie will! ich habe total angst, dass sie es nochmal versucht!!
ich mach mir so große sorgen!!.... :sad:
ich kann sie einfach nicht verstehen, uns sie verkriecht sich immer mehr!
könnt ihr mir sagen wie ich ihr evtl. helfen kann? ich bin am verzweifeln....

:sad: :(

Maurice
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Fr 26. Nov 2004, 13:52 - Beitrag #17

*Klugscheißer-Modus an*
Falsche Sektion...
*Klugscheißer-Modus aus*

PS: Wenn ein Mod den Post verschoben hat, kann er meinen Post gerne löschen.


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