Jemanden zum reden...

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Wombat
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Mo 5. Jul 2004, 22:31 - Beitrag #81

*grummel* soviel geschrieben und dann alles futsch :(

Hoffentlich krieg ich das noch mal so hin …

@Familiengeschichten

Bei mir war es ja nicht anders mit meinem Bruder. Wir sind zusammen sogar in einem Zimmer aufgewachsen, ohne dass wir irgendwie miteinander geredet haben (außer vielleicht Mami hat Dich gerufen oder so). Jetzt, wo ich alleine wohne, ruft er sogar manchmal an und will quatschen, ohne aber richtig ein Thema zu finden ... aber auflegen will er dann auch nicht ... Aber hier geht´s ja um Dich! *lach*

@Erste Schwärmerei Kathrin

Die meisten Jungen, die ich kenne hatten ihre erste Schwärmerei in der Grundschule. Was in Deinem "Fall" nur ungewöhnlich ist, dass sich diese Schwärmerei über 8-9 Jahre hingezogen haben. Das ist fast die Hälfte Deines jetzigen Lebens!
Jetzt möchtest Du also eine Erklärung von mir hören … Hmm … ich versuch´s mal:

Also dadurch, dass Du Kathrin nicht richtig abgehakt hast, Du nicht mal nach einem Grund gesucht hast, sie abzuhaken, kam sie natürlich immer wieder in Deinen Gedanken vor …

Warum hast Du es eigentlich nie versucht, sie darauf hinzuweisen … ein paar kleine Andeutungen hätten es vielleicht auch getan … okay, jetzt nicht in der Grundschule, sondern danach …

Einwand?
Ihr habt euch nur sporadisch gesehen? - Umso einfacher …
Und dass es solange her ist, ist doch auch kein Argument, wenn die Geschichte immer wieder aufflammt …

Vielleicht hättest Du es versuchen sollen?
Ja, vielleicht vielleicht … man kann nur spekulieren … aber beim Spekulieren bin ich zum Entschluss gekommen, dass es sich nur positiv auswirken konnte. Warum?

Es gäbe zwei Möglichkeiten:

1. Sie hätte Dir einen Korb gegeben. Na und? Nach einem anfänglichen Geknicktsein wäre die Sache aber dann gegessen … statt dieses hoffnungslose warten …

2. Vielleicht hat sie ja nur auf Deinen ersten Schritt gewartet? Dann hättet ihr eine schöne Zeit zusammen verbracht …

Wenn mich etwas juckt, dann frag ich sofort nach und spekuliere nicht rum und gehe dann vom Übelsten aus …

Und genau da liegt das Problem … um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen … Du grübelst zuviel statt einfach nachzufragen, statt einfach zu sagen, was Sache ist (und damit meine ich jetzt nur was Emotionen angeht darum ging´s hier ja …)

Du hattest Kathrin nicht abgehakt … und das „versaute“ das kommende.

Kathrin war die EINE für Dich … da war nie Platz für eine andere …und da Du nur sie im Kopf hattest
--> kein Interesse an anderen Mädels
--> kein zulassen von Emotionen, nicht mal zu Kathrin
--> 9 Jahre lang durch die Pubertät

emotionslos …

Schlusswort:

Warum ich so auf die Beziehung zwischen zwei Menschen rumstochere?
Genau aus dem Grund, dass man nur dort Gefühle kennenlernt, sie lernt zu akzeptieren und auszuleben, wenn man es vorher in der eigenen Familie nicht getan hat ..

Ja, ich hab mich jetzt nur auf Emotionen bezogen die zwei Menschen betreffen …
Aber ich glaube da lernt man am ehesten (außerhalb der Familie) diese zu akzeptieren und zu leben.


EDIT

@hui

Ja, hier geht es darum herauszufinden, warum der Patient Maurice :D nicht mit seinen Emotionen klar kommt, da mußte ich einfach mal die Familie aufgreifen. Ich glaube schon, dass er eine Bindung zu seiner Familie sucht, bzw gesucht hat, nach seinen zaghaften Versuchen zu urteilen ...

the hui
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Mo 5. Jul 2004, 22:39 - Beitrag #82

ich hasse vermutungen, aber vielleicht gings ihm gar nicht um das zusammen sein , also auf der basis von nem liebespaar, er wollt vielleicht nur , na eben nur schwärmen (einen "sorgentrödter", ne person für ne andere "welt"), aber ich will nix falsches sagen

Wombat
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Mo 5. Jul 2004, 22:50 - Beitrag #83

Es geht nicht darum, zusammen zu sein oder das zu wollen, sondern um Emotionen auszudrücken!

the hui
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Mo 5. Jul 2004, 23:10 - Beitrag #84

@ttt-taboo:schuldige, hab ich falsch vertanden, wegen dem er hätte ja annäherungsversuche machen können, und mit dem korb geben, entschuldige bitte

Wombat
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Mo 5. Jul 2004, 23:16 - Beitrag #85

Kein Problem! Brauchst Dich doch nicht zu entschuldigen!
Vielleicht hab ich mich nur nicht richtig ausgedrück! Wo wir wieder beim Spekulieren wären! :D

trop
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Mo 5. Jul 2004, 23:21 - Beitrag #86

Maurice ich denke du hast ein ähnliches Problem wie ich vor ca. 2-3 Jahren hatte.
Ich habe mir (auch im nachhinein) viel Gedanken über diesen damaligen Problemzustand gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass es ganz einfach Konkurrenzdenken bzw. der Drang sich ständig mit Anderen vergleichen oder sich vor ihnen rechtfertigen zu müssen.
Deshalb: Ganz knapp, finde deinen Weg. Was willst du? Wer bist du?
- 1: Werde selbstbewusster (so blöd es auch klingt, mir hat ein Fitnessprogramm für einen schöneren Body geholfen)
- 2: Suche Etwas woran du großen Spaß hast und was du kannst (Bei mir war es Webradio zu machen)
- 3: Jemanden zum lieben und der dich liebt (Aus 1 & 2 folgte bei mir 3. Ich war viel besser gelaunt, sah besser aus und hab so meine Freundin gefunden - oder besser gesagt sie mich?!...)


Ich habe lange versucht unsere Gesellschaft und unser Leben in geregelte, rationale Bahnen zu bringen - das geht aber nicht! Das Leben ist so verschieden wie die Individuen die darin leben. Man muss probieren, versuchen, testen und kann sich dabei an Richtlinien halten.


gruß trop

Maurice
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Mo 5. Jul 2004, 23:28 - Beitrag #87

Jugendgeschichten

@Taboo:
Ich muss wohl deutlich anmerken, weil es nicht a priori angenommen zu sein scheint, dass ich in der Grund- und die meiste Zeit der Mittelstufe noch nicht das gleiche Denken hatte wie jetzt. Ich bin nicht mit der Schultüte in die erste Klasse gekommen und habe meine Mitschüler etwas über den Vorteil des rationalen Denkens erzählt. So intelligent war ich bedauerlicherweise nicht. :D
Ich habe zwar schon relativ früh mit der Philosophie angefangen (ich glaube in der 7. Klasse hatte ich mich vergebens an Nietzsche versucht *G*), aber entwickelte sich meine jetzige kritische Ansichten erst mit der Zeit. Gegenüber das was die anderen gemacht haben war ich schon zu beginn der Mittelstufe kritisch, aber nicht in dem selben Maße gegenüber mir selbst, was meine Meinungen angeht. Gegenüber meiner Person war ich natürlich schon früh sehr kritisch, was an dem mangelnden Selbstbewusstsein lag.

Während der Mittelstufenzeit habe ich auch ein paar Mal eine kurze Zeit lang für andere Mädchen geschwärmt, aber das war wie gesagt immer nur kurz. Katrin war für mich damals immer Lückenfüller, wenn ich mich einsam gefühlt habe. Wenn man sich einsam fühlt, wünscht man sich jemanden bei sich, und weil ich nicht für irgendwelche Pop-Stars geschwärmt habe, musste eben eine andere Projektionsfläsche herhalten. Dieses Projektionsverhalten ist imo nicht sehr ungewöhnlich, vor allem, was Teenies und ihre "Liebe" zu Pop-Stars angeht, so sieht man das da sehr eindeutig. Ich rate aber jeden selbst kritisch zu fragen, ob er die Person, in die er zu verliebt zu sein scheint, wirklich verliebt ist, oder sie nur eine Projektionsfläsche ist, weil man sich zu jemanden hingezogen fühlt. Ja mir scheint nichts heilig zu seun, nicht mal die Liebe. :D

Die Schwärmerei von Katrin wurde mit den Jahren immer seltener, kahm aber bis zu dem entgültigen Ende, wie gesagt immer wieder vor. Mir war auch schon nach wenigen Jahren bei dieser Sache klar, dass das keine richtige Liebe sein konnte, sondern dass es eben der elementare Wunsch nach Nähe war, den ich auf eine Person projekzierte. Die Person spielte dabei keine wirkliche Rolle, habe ich Katrin doch nie näher kennen gelernt. Hätt emeine erste Schwärmerei einer anderen gegolten, dann wäre sie die jahrelange Projektionsfläsche gewesen, dem bin ich mir sicher.

Warum ich sie nie gefragt habe? Weil ich mich nicht getraut habe. Sie war so toll und ich nicht. Schon der Wunsch sie bei mir zu haben war im Grunde Frevel. Es gab keinen Grund, warum sie gerade für mich ein Interesse entwickeln könnte.
Ich glaube auch nicht, dass es die Sache schneller beendet hätte, wenn sie mir einen Korb gegeben hätte, denn hätte es ihr in ihrer Rolle als Projektionsfläsche kaum einen Abbruch getan.

Katrin war imo nie die EINE für mich, weil ich ja selbst sage, dass ich sie nie wirklich geliebt habe. Emotionen habe ich zugelassen, bzw. sie waren ja einfach da. Damals war ich noch nich auf dieser krassen Rationalitäts-Welle. Wäre auch mega-ungewöhnlichen einen 14 Jährigen zu treffen, der so eine Meinung hat. Ist ja schon bei einem 20 Jährigen unnormal. :D


@Hui:
Ich kann über diese Zeit was meine Emotionen betritt keine völlig sicheren Antworten geben, weil mir das schon so her erscheint. Ja mit meiner Vergangenheit wollte und will ich am liebsten nicht zu tun haben, was bringt sie mir? Wenn ich hier über mich in der Grund- und Mittelstufe schreibe, dann kommt es mir mehr so vor, als würde ich über jemand anderen schrieben, vielleicht über eine Figur aus einer Geschichte, aber weniger über mich selbst. Selbstdistanzierung könnte man das wohl nennen.
Ich glaube nicht, dass ich mir damals nur jemanden zum reden gewünscht hatte, war es denk ich doch primär die körperliche Nähe, die wohl besonders in der Pubertät einen hohen Stellenwert einnimmt.


Ich weiß nicht ob ich das bezüglich Rea schon gesagt hatte, aber in der Zeit hat mein Verstand wirklich einen Krieg gegen meine Emotionen geführt. Ich wusste, dass es Unsinn war mich in solch starken Weise für jemanden hingezogen zu fühlen, den ich noch nicht einmal persöhnlich getroffen hatte, und bei dem die äußeren Bedingungen deutlich dagegen sprachen. Rational habe ich sie auch schnell, nachdem ich angefangen hatte für sie zu schwärmen, damit angefangen sie bewusst nur als eine Projektionsfläsche zu sehen, aber das hat meine Emotionen leider nicht wie gewünscht verringert.
Während ich vor der Rea-Geschichte schon seit einer gewissen Weile angefangen hatte kleine philosophischen Texte zu schreiben (ich glaub ich war 16 als ich damit anfing), die einen rational betonten Ansatz hatten, verfiel ich als die starken Gefühle zu ihr aufkahmen irrationalem Denkmustern. Es spielten zu der Hochzeit dieser Geschichte, wie ich es aformulieren will, keine Kritiken über Gesellschaft, Moral und Religion eine Rolle, sondern die Auseinandersetzung mit meinen Emotionen. Während ein paar imo eigentlich gant nett zu lesenende kurze Abschnitte über meine emotionale Lage entstanden, haben meine Emotionen mit der Zeit imo wirklich wortwörtlich meinen Verstnad vergiftet, was zu teils absurden E-Mails führte. Wir haben uns zwar weitgehen über ICQ unterhalten, aber uns auch teilweise längere Mails geschickt. Einige der Mails müsste ich sogar noch auf meinem PC haben.
Wenn ihr an besagten Texten oder an eine der E-Mails interessiert seit kann ich hier ja was posten.

So das wars für heute, da habt ihr ja wieder eine Menge Infos von mir bekommen. :D
Irgendwie komisch, obwohl das alleinige depatieren über die Thematik nichts bringt, finde ich es dennoch schön, dass ihr mir so zuhört und euch so eine Mühe gebt. Vielen Dank. :s11:

Wombat
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Di 6. Jul 2004, 17:05 - Beitrag #88

Ich werd wohl nie eine richtige Psychologin ... *lach*

Aber, was mir an Deinen Geschichten auffällt:

Es gibt eine Steigerung:

Von Kathrin zu Rea
Von Schwärmerei zu Vielleicht-mehr-als-schwärmerei
Von Emotionen verdrängen zur Auseinandersetzung mit denen
Von nur sehen zu miteinander Reden
Von keinem gemeinsamen Nenner (außer der Schule) zu einigen Parallelen
Von nur Projektionsfläche zur realen Chance

Und wenn Du Deine dritte große Schwärmerei hast, dann bist Du vielleicht "geheilt" :D

Ja, Debatte hin oder her ... manchmal hilft es, wenn man andere Denkanstöße bekommt. Ich geb´s zu, dass wir Dir kaum direkt helfen können, aber vielleicht indirekt?!

Rosalie
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Di 6. Jul 2004, 17:50 - Beitrag #89

Irgendwie komisch, obwohl das alleinige depatieren über die Thematik nichts bringt, finde ich es dennoch schön, dass ihr mir so zuhört und euch so eine Mühe gebt
ich denke schon, Maurice, dass Dir das Reden über Deine Situation etwas bringt: durch das nochmalige Aufarbeiten und "Durchleben" , und die die vielfältigen Antworten der Members hier siehst Du vielleicht manche Dinge klarer.Ist es nicht schon ein Fortschritt, dass Du über all das, was Dich bewegt und Dich bedrückt "frei reden" kannst.? Sicher es ist alles weitgehend anonym - aber auch dazu muß man erst mal in der Lage sein.

Ich kannte jemanden, der hatte sehr große psychische Probleme und hat sich allein dadurch, dass er Tagebuch führte und alles was ihn bewegte, aufschrieb und reflektierte, eigentlich selbst therapiert.

Hier schreibst Du Dir nicht nur Deinen Kummer von der Seele (schon wieder dieses Wort... ich komm einfach nicht ohne dieses aus....sorry) sondern es versuchen viele verschiedene Menschen, mit den unterschiedlichsten Biographien Dir zu helfen ... das tut nicht nur gut - das hilft auch! :)

Rosalie

Maurice
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Di 6. Jul 2004, 21:23 - Beitrag #90

@Taboo: Gar nicht schlecht dein Analyse-Ansatz. Nur bezweifle ich, dass bei Rea wirklich eine Chance bestand. ;)

Bei der nächsten Schwärmerei werde ich geheilt? Meinst du damit die große Liebe? Das ist ja sehr optimistisch, weiß zwar nicht, warum das wirklich so passieren sollte, aber hoffen kann man ja. ^^*

@Rosalie: Ne tagebuch ist nix für mich, dafür ist mein Leben nicht interessant genug, als das sich dafür ein Tagebuch lohnen würde. ^^* Da würden e fast nur philosophische Notizen drin landen, wie ich mich kenne, und die kann ich auch auf einen Collegeblock schreiben und dann auf PC übertragen. Ich schreib ja schon einiges, aber ob mir das hilft bezweifle ich. ^^*
Ja ok es ist primär Philosophie, was ich aufschreibe, aber da fallen mir immer wieder neue Sachen ein, was würde es bringen, wenn ich hundertmal dasselbe schreibe, wenn ich meine Emotionen festhalten würde? Ich schreibe sie nur auf, wenn sie in einem Augenblick eine besonderer Form haben, oder ich glaube sie in einem passenden Text ausdrücken zu können. Die Einfälle kommen wann sie wollen, ich kann nicht schwer auf Befehl kreativ sein. ^^*


@all: Ihr hattet mir alle angeboten, dass ich mich bei euch aussprechen kann, aber mir fällt im Moment nichts mehr ein, was ich schreiben soll, habt ihr noch irgendwelche Fragen, die euch unter den Nägeln brennen? Ist egal was, fregt ruig... ich muss ja nicht antworten. ;)

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Di 6. Jul 2004, 22:04 - Beitrag #91

So ... jetzt muss ich auch mal Haarspalterei betreiben! :D

Also mit der realen Chance meinte ich nicht die Chance zusammenzukommen. Sondern die Chance sich real zu begegnen um sich auszutauschen.

Und Schwärmerei ist nicht gleich Liebe, wie Du schon selber festgestellt hast (ganz zu schweigen, dass ich gar nicht an die große Liebe glaube). Man kann auch mit jemandem zusammenkommen, den man nicht liebt. Geheilt in dem Sinne, dass Du Deine Angst vor Bindungen (egal welcher Art) verlierst.

Was das "Tagebuchschreiben" angeht. Es geht in diesem Buch nicht nur um das, was man am Tag erlebt hat. Ein Mensch kann in dem Sinne total langweilig sein, aber trotzdem ein gutes Tagebuch schreiben. Es geht primär um Gedanken und nicht um das "Heute habe ich dies und das gemacht"

Ich hätte noch eine Frage:

Wie stellst Du Dich in 20 Jahren vor?
Wenn Du die nächste Zeit so weiter machst, wirst Du nie "jemanden zum Reden" finden

Maurice
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Di 6. Jul 2004, 22:57 - Beitrag #92

Ich habe doch hier genug zum reden. :D .... bin ich ja nicht nur aufs reden aus.... nein nicht was ist gleich wieder denkt. :P ;)
Wie ich mich in 20 Jahren vorstelle? Hoffentlich als Lehrer. :D
Wenn du die Frage beziehungstechnisch meinst (von was ich ausgehe ;)), dann kann ich darüber keine sichere Antwort sagen. natürlich hoffe ich vielleicht der großen Liebe über den Weg zu laufen, aber wenn ich ehrlich bin ich da eher pessimistisch und zweifle daran. Und ich weiß auch nicht, wie ich die Chancen erhöhen könnte. Jetzt bitte nicht wieder der Vorschlag von wegen weggehen, denn da wo man die meisten Leute antrifft will ich nicht hin, und die Leute die da sind werden wohl auch kaum auf meiner Wellenlänge sein.

@Tagebuch: Wie gesagt, wenn es darum geht meine Gedanken aufzuschreiben mache ich das lieber auf einem Block... der sieht mit der Zeit dann e immer total chaotisch aus. Da überschneiden sich die Textpassagen, also ich fange mit einem Gedanken an schreibe ein paar Sätze mache dann mit einem anderen Gedanken weiter oder führe wieder einen anderen fort, weil mir da was eingefallen ist, was dann noch wichtiger zu notieren ist, als das was ich gerade noch schrieb usw. Sieht schon interessant aus. Darüber hinaus habe ich den Tick meine Notizhefte von rechts nach links zu beschriften. :D
Was für einen Sinn würde bei mir eine Tagebuch machen, wenn ich meine Gedanken e schon aufschreibe, wenn sie mir kommen?

Du glaubst nicht an die große Liebe? Ok kommt drauf an, was man darunter versteht, ich meine damit eben nicht die Sorte Beziehung, die ein paar Monate hält, sondern viele Jahre.
Ich will den Spieß nicht umdrehen, denn der Thread geht ja über mich, aber hast du schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht, dass du da so kritisch bist?

Bowu
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Di 6. Jul 2004, 23:09 - Beitrag #93

Du bemängelst Small talk, und sagst niemand interessiere sich für die tiefgreifenden Sachen.

Wie auch?

Tiefgreifende Gespräche ohne Vertrauen und eine gewisse Kenntniss des gegenübers sind nur befremdlich... und Vertrauen und Verständniss ist ein Prozess, und der führt halt auch über Themen solcher Ebene wie du sie hier mit uns diskutierst.
Das man sich nach einer Diskussion ob nun Cola oder Pepsi nicht über seinen Weltschmerz austauscht ist verständlich, aber nur weil man sich nicht darüber unterhält ist man nicht näher an einem tiefgreifenden Gespräch.

Gitbs bei euch keinen Debatier-club oder ne Theatergruppe oder was anderes das dir liegt?

Wombat
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Di 6. Jul 2004, 23:18 - Beitrag #94

Wenn Du den Spieß nicht umdrehen willst, dann tu es auch nicht! :D Wer weiß, vielleicht mach ich mal nen Thread auf, wo ich meine Seele strippen lasse! *lach*

@Tagebuch

Das, was Du schreibst ist ne Art Tagebuch! Auch, wenn Du Dich dagegen sträubst es zuzugeben! :P

@Zukunft

Auf jeden Fall muss sich was ändern, wenn Du diesen Wunsch erfüllen willst! Und wie schonmal beschrieben:

Dir würde ich raten, wohin zu gehen, wo man auch miteinander ins Gespräch kommen kann. Es gibt genug Lesungsreihen, wo danach ausgiebig dikutiert wird. Ich denke das wäre genau das Richtige für Dich. Damit verbindest Du Deine Leidenschaft (Diskutieren) mit Leute real kennenlernen! ;) und sogar Leute, die Deine Leidenschaft teilen![/B]

Maurice
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Di 6. Jul 2004, 23:25 - Beitrag #95

Kommunikationsformen

@Bowu:
Sorry aber was du da sagst ist Unsinn. Man muss sich besser kennen um über Tiefgreifendes reden zu können? Kennen wir uns hier im Forum? Nein, wirklich kennen tun sich hier die wenigsten, und zumindest wir kennen uns nicht. Aber dennoch reden wir hier im Moment über etwas Tiefgreifendes. Nach deiner Aussage gerade eben nicht möglich, aber hier in dem Forum wird das Gegenteil bewiesen.
In der Philosophie-Sektion werden (fast) nur tiefgreifende und komplizierte Themen besprochen und persöhnlich kennen tue ich von den Usern mit denen ich dort diskutiere niemanden, aber dennoch schaffen wir es immer wieder interessante Gespräche zu führen. Warum soll das also nicht im RL möglich sein? An mir liegt es nicht, aber die meisten Leute interessieren sich eben nicht für das, was mich interessiert oder haben keine Lust zu diskutieren. Sie wollen sich keine Gedanken über die Dinge der Welt machen, die außerhalb ihres routinierten Alltag liegen. Die Leute zu finden, mit denen man (in dem Fall hier ich) sich gut unterhalten kann ist das Problem, wenn man nicht die gleichen Interessen hat wie die meisten. Wenn ich also offline nicht die entsprechenden Leute finde, aber nicht nur Selbstgespräche führen will, dann ist es doch nur naheliegend, dass ich im Internet mein Glück versuche und in den entsprechenden Foren (wie dieses hier z.B.) finden sich die passenden Leute zusammen. Jeder der in eine Sektion postet hat sozusagen ein Aufkleber auf der Stirn auf dem steht "ich interessiere mich für diese Thematik", allein das ist im RL nicht der Fall und du kannst wohl kaum alle Leute anquatschen und fragen, ob sie sich auch für XY interessieren. Es ist mir auch einfach zu mühsam mich lange auf die erfolglose Suche zu machen, wenn ich es hier doch um soviele leichter habe, wenn es eben nur um das interessante Gespräch geht.
Wenn es hingegen über das reine Austauschen von Informationen hinausgehen soll, also beisammen sitzen zu könne, zusammen wegzugehen oder oder, dann ist das natürlich ein deutliches Problem, wenn man nicht gerade in der Nähe wohnt.


@Taboo: Was Verantstaltungen mit hohem Diskussionsanteil angeht, so habe ich bisher noch keine so erlebt, wie ich mir das wünschen würde und mein Stundenplan ist mit 26 SWS nicht gerade dünn gesäht. Selbst in Philosophie-Seminare, wo der ganze (wenn auch kleine Raum) fast voll besetzt ist, sind es immer nur 4-5 Leute die regelmäßig mitmachen der Rest sitzt rum und wartet scheinbar bis er seinen Schein am Ende des Semesters bekommt.

@"Tagebuch": Definiere Tagebuch. Wenn für dich Tagebuch = Notizblock ist, dann stimmt deine Aussage natürlich, aber für mich ist Tagebuch nicht = Notizblock, von daher hast du aus meiner Sicht unrecht. Ein Tagebuch ist nach Tagen gegliedert und die dort geschriebenen Texte sind strukturiert in dem Sinne, dass nicht kreuz und quer sind und ständig im Thema wechseln ohne teils einfach die Gedanken mittendrin abzubrechen. Zumindest verstehe ich das nicht unter einem Tagebuch, ein Tagebuch unterliegt einer bestimmten offensichtlichen Ordnung und diese fehlt auch in meinem Notizblock. Ich komme recht gut mit zurecht, ist aber auch nicht immer einfach, wenn ich eine Seite über X schreibe und zwischendrin nur durch zwei Striche getrennt einen Gedanken Y vor zwei Seiten weiterführe, mit X dann fortfahre und plötzlich aufhöre um mit Z anzufangen. Ich weiß ja nicht, wie bei dir ein Tagebuch aussieht, aber für mich sieht so keins aus. ^^*

Was den Thread angeht, wo du mal "strippen" würdest, so hätte ich nichts gegen einzuwänden, wäre bestimmt interessant. :D

Bowu
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Di 6. Jul 2004, 23:35 - Beitrag #96

Zum Thema family...
Du sprachst von der Irrationalität von Beziehungen aufgrund von genetischer Abstammung.
Die Bindung wird meines Erachtens nicht durch die genetischen Ähnlichkeiten, sondern durch den Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit hergestellt.
Eine Verbundenheit oder Abstossung von bestimmten Personen die man kennt, ist meines Erachtens kaum durch genetische Sondern durch Gegenseitige Beeinflussung begründet.

Eine Verbundenheit mit (un oder wenig)bekannten Personen ist wohl eher dadurch erklärbar das man eigene Erfahrungen auf sie projiziert (Mitleid...), also das man weniger die Tante beweint, als den eigenen Schmerz an den man durch die Struktur des Erreignisses erinnert wird.

Bowu
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Di 6. Jul 2004, 23:43 - Beitrag #97

mit tiefgreifenden Themen meinte ich vielmehr emotional persönliche als allgemein philosophische, und bezog mich da eher auf das RL, das Empfinden von Befremdlichkeit ,wenn jemand sein Innerstes ohne eine Vertrauens-Basis ausspricht, ist eine subjektive Erfahrung von mir.
Mit dieser wollte ich nur das von dir bemängelte Desinteresse versuchen zu begründen...

Wombat
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Di 6. Jul 2004, 23:45 - Beitrag #98

Mein Tagebuch

Okay, was die Gliederung angeht, hast Du Recht, Deins ist keins. Aber was den Inhalt angeht schon. Gedanken des Tages.

Wie meins aussieht?
Mal habe ich eine richtige Kladde, mal habe ich nur ein paar Blätter und mal sind es nur Notizen auf einem Stück Papier.

Manchmal schreibe ich Romane, manchmal einen Brief, manchmal ein Gedicht, manchmal nur ein paar Notizen oder Wörter manchmal Fotos, manchmal Gegenstände

Ein ziemliches Chaos, das doch irgendwie strukturiert ist.
Es ist also nicht in dem klassischen Sinne ein Tagebuch.

@Strip

Das machen wir dann doch erstmal unter uns ... kriegst ne Privat-Vorstellung! :D

Maurice
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Mi 7. Jul 2004, 00:01 - Beitrag #99

@Strip: Dann will ich auch ein paar Fotos! *lol* ;)
Nicht ernst nehmen. :D

@Notizen: Ich sehe diese nicht mal als "Gedanken des Tages", weil ich kein Datum dazu schreibe und angefangene Tage teils erst nach längerer Zeit fortgesetzt werden. Ein paar Sätze schreibe ich auf, diese können Tage, Wochen oder gar Monate irgendwo einfach stehen und dann mache ich mir erst wieder im speziellen intensiv über das ein odere andere Gedanken und selbst dann kommt es meist zu keinen vorläufig endgültigen Ergebnis, sondern oft nur zu einer Erweiterung der Notizen. Es kommt auch immer wieder vor, dass ich zu dem selben Thema, zu dem gleichen Aspekt inhaltlich eine sehr ähnliche notiz schreibe nur in einem anderen Wortlaut. Allein von der Reihenfolge der Notizen, wie sie in meinem Block stehen lässt sich auch keine Chronologie ableiten, da ich oft hinter einem angefangenen Text etwas Platz lasse um gegenebenfalls weiterzuschreiben, und wenn sich dann aber der Block dem Ende neigt, ich diesen freien Platz für neue Notizen benutze. Das heißt, dass auf Seite X (wenn man die Seiten nummerieren würde) Notizen stehen können die im Verhältnis zu den umliegenden Seiten keinen Sinn in der Zeitabfolge darstellen. Was die Notizen angeht bin ich wie gesagt etwas chaotisch. ^^*


@Bowu: Ok das du mit tiefgreifend jetzt primär emotionale Themen meintest wusste ich nicht, oder habe ich falsch aufgefasst. Aber auch das geht mit Leuten, die man nicht persöhnlich kennt, denn dieser Thread oder die vielen anderen in dieser Sektion sind emotionale Threads, in denen die Leute nicht auch tiefgreifend über ihre Emotionen mit Leuten reden, die sie nicht persöhnlich kenne. Wenn z.B. jemand schreibt, dass sie ein ungewolltes Kind war, dann werte ich das durchaus als emotional tiefgreifend.
Aber generell tendenziell hast du schon recht, du kannst es aber eben nicht völlig verallgemeinern.

@Familie: Ja uns ist der genetische Aspekt ziehmlich egal, aber den meisten Leuten nicht. Da wird der Standpunkt vertreten, dass die Verwandten einen interessieren sollten, weil sie zur Familie gehören und das gehöre sich nun mal so. Wenn ich mich recht entsinne nennt man sowas eine tautologische Argumentation, also das etwas durch sich selbst begründet wird, z.B. ein Baum ist ein Baum, weil er ein Baum ist.

janw
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Mi 7. Jul 2004, 01:28 - Beitrag #100

Wirklich spannend, wie der thread sich entwickelt...!

Die Idee mit dem Tagebuch ist wirklich eine gute, es ist nie verkehrt, sich einmal am Tag oder alle paar Tage über die wesentlichen Dinge klar zu werden, die einen bewegen und die eigenen Standpunkte dazu. Und durch die fortlaufenden Texte kann man hinterher immer mal zurück blicken und sich klar werden, daß man früher wirklich anders war, daß dies nicht nur ein Gefühl ist...
Wobei ich offen gestanden mit meinen Tagebuchansätzen nie sehr weit gekommen bin, irgendetwas kam immer dazwischen. Aber die Passagen, welche ich habe, sind doch recht aufschlußreich.

Was die Frage der Korrelation zwischen Beziehungen und Verwandtschaft betrifft...es ist schon auffällig, wie in sehr vielen Kulturen durch Normierungen verwandtschaftliche Liebesbeziehungen möglichst unterbunden werden.
Für mich erscheint auch denkbar, daß hier unsere Biologie über Gerüche eine Rolle spielen könnte, aber das wäre etwas für das Wissenschaftsforum...

Es scheint übrigens durchaus ein Unterschied zu sein, ob man sich hier virtuell austauscht, oder zusammen am Tisch sitzt, denn allzuleicht geht das Bewußtsein verloren, daß hinter jedem nick ein realer Mensch sich verbirgt.
Andererseits scheint dies ja manche Gespräche zu fördern...

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