Jemanden zum reden...

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Wombat
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Mi 7. Jul 2004, 01:41 - Beitrag #101

OT ON

@verwandtschaftliche Liebesbeziehungen

Wenn Du DIE Liebesbeziehungen meinst ... das hat wohl nicht nur was mit der Kultur zu tun, sondern auch mit vererbaren Krankheiten. Du hast doch bestimmt schon von Mißbildungen o.ä. gehört, die z.B. entstanden sind, wenn Cousin oder Cousinse ge*piep* haben. Wenn Du einen entsprechenden Thread aufmachst, kann ich dir sogar was über Gerüche erzählen! :)

Nochwas, bevor ich den OT ausschalte:
@Strip Gib mir ein Gerät, dass Seelen fotographieren kann, dann kriegste auch Fotos! Aber Du weißt ja, nackte Seelen sind nichts für kleine Jungs! :P

OT OFF

@Notizen

Dann zeig uns mal ein paar dieser Notizen, am besten diejenigen, die auch mit Thema Emotionen zu tun haben! *neugierigbin*

@Virtuell vs Real

Ich denke schon, dass es einfacher ist, sich virtuell auszuquatschen, da man trotz der persönlichen Informationen, die man preisgibt, immer noch einen bestimmten Abstand hält.

janw
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Mi 7. Jul 2004, 01:54 - Beitrag #102

OT ON:
Verwandtschaft und Liebe: Fragt sich eben, was Huhn und was Ei war bzw. eher da...

OT OFF

Notizen: meintest Du mich oder Maurice?

Virtuell =real, spätestens wenn Leute vorbeisurfen, die einen kennen :s126:

Wombat
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Mi 7. Jul 2004, 09:07 - Beitrag #103

OT ON

Außer Frage! Verwandschaft ist zuerst da, die hat man schon, wenn man auf die Welt kommt! Ist doch logisch!

OT OFF

Mit den Notizen meinte ich Maurice, schließlich geht es in diesem Thread um ihn, nicht wahr?

@Virtuell =real, wenn ...

Das ist richtig, aber es ging nicht darum, wann das Virtuelle zum Realen wird, sondern ob man virtuell offener sein kann als real.
Ganz zu schweigen davon, dass es (bei mir zumindest) bei den meisten virtuellen Bekanntschaften auch "nur" bei virtuell bleibt.

janw
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Mi 7. Jul 2004, 11:24 - Beitrag #104

ttt: ich hatte mich etwas mistverständlich ausgedrückt...Du sprichst das Thema Erbkrankheiten an, da kam mir die Frage, ob das Wissen um derlei Probleme oder bestimmte die Liebesbeziehungsbildung zwischen Verwandten erschwerende Prozesse eher da war. ich würde raten, letzteres war eher.

Was die Ausbreitung innerer Schätze in virtuellen Welten betrifft, ich wollte darauf hinaus, daß hier nicht nur der Adressat davon erfährt, sondern auch etwaige andere, die einen selbst kennen, über die Aktivität im Forum wissen und gelegentlich mal vorbieschauen was denn xy so schreibt...
Es sei denn, man breitet die Schätze in einer PN aus...

Maurice
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Do 8. Jul 2004, 23:00 - Beitrag #105

"Emotionaler Schrott"

Müsst nur sagen, wieviel ihr wollt, ich kann hier schon etwas mehr posten, um meinen "Seelensstrip" am laufen zu halten. ;)
Dann hier mal ein ppar Texte aus der Rea-Zeit:



Denke an dich...

Ich liege im Bett. Sehe an die Decke, sehe durch den Raum.
Denke an dich.
Wärst du bei mir wäre ich nicht alleine.
Würdest du neben mir liegen wäre mir nicht mehr kalt.
Dich in den Arm nehmen.
Dein Haar und dein Gesicht streicheln.
Berührungen wie ein Balsam auf eine Wunde.
Vieleicht nur eine Wunde die ich mir einbilde.
Vieleicht nur ein Wunsch den ich mir einbilde.
Eine Sehnsucht die ich fühle, aber nicht akzeptieren will.
Ein schlechtes Gewissen, ein Ekel vor den eigenen Gedanken.
Soll ich das denken?
Darf ich das denken?
Es ist vieleicht nicht mal Sie die ich bei mir haben will,
sondern wohl nur die Nähe an sich.
Vergessen wollen , das ich dies gedacht habe,
aber genau das wird mir in Erinnerung bleiben.
Wird die Wunde größer umso länger man wartet,
oder heilt sie von alleine nach der Zeit?
Einfach nur warten und diese Gedanken ignorieren?
Und immer noch will ich dich bei mir haben....


Nähe

Wie sie mich anlächelt
Für mich ists ein Engel auf Erden
Die liebevolle Berührung lässt mich alles vergessen
Ihr Blick erfüllt mich mit Wärme
Glaube ihren zarten Atem zu spüren
Ich schließe meine Augen
Doch nichts passiert
Ich öffne sie langsam wieder
Eine Träne fließt über mein Gesicht
Es war alles nur ein Traum


Dunkelheit

Stille. Ich schaue in den dunklen Himmel und sehe Stille. Ich schließe die Augen und sehe Stille. Ich drehe meinen Blick und schaue auf die Wiese doch wieder sehe ich nur Stille.
Wohltuende Stille? Nein, dies wäre Ruhe. Aber in mir herscht keine Ruhe. Ein Verlangen, eine Sehnsucht brennt in mir. Ein Feuer dem es dürstet nach.... nach was eigentlich? Ich weiß es nicht. Die Stille ist keine Ruhe, sie ist eine Leere. Doch mit was soll diese Leere ausgefüllt werden? Ich weiß es nicht. Und woher soll ich wissen ob sich diese Leere überhaupt füllen lässt, denn was ich sehe ist nur Dunkelheit. Ich wage es nicht Licht in die Dunkelheit zu bringen, weil ich Angst davor habe was mich vieleicht erwartet. Angst vor was? Ja es ist die Angst in sich selbst zu sehen. Angst die Tür zu dem Keller zu öffnen in dem das Selbst zu wohnen scheint. Die Tür ist zu, doch ist sie auch verschlossen? Ich wage es nicht den Versuch zu starten sie zu öffnen. Und wer sagt mir ob nicht hinter dieser Tür noch eine weitere liegt? Und dahinter vieleicht wieder eine.... und noch eine.... und noch eine.... und noch eine.... Bin ich der einzige der so einen Keller in sich wohnen hat? Hat vieleicht jeder einen solchen Keller? Und wie gehen die anderen mit ihm um? Ignorieren sie ihn wie ich so lange Zeit? Haben sie es erst gar nicht zugelassen, dass er verkommt und das es nach alter verbrauchter Luft zu riechen scheint wenn man sich ihm nähert? Oder besitzen manche diesen Keller nicht, weil sie keinen Ort brauchen wo sie Dinge verstauen, von denen sie glauben sie brauchen sie nicht? Muss ich überhaupt in diesen Keller hinabsteigen? Soll ich in diesen Keller hinabsteigen? Warum dürstet es mich zu sehen was mich da unten erwarten würde? Ich trete langsam vor die Tür. Ich versuche sie zu öffnen.... sie klemmt zwar ist aber nicht verschlossen. Ich öffne sie einen Spalt und schaue hindurch. Dunkelheit. Ich höre aus der Ferne eine Stimme. Sie spricht in einer Sprache die ich nicht verstehe.... vieleicht nicht mehr verstehe. Die Stimme klingt traurig und ich bekomme Angst. Ich schlage die Tür zu und renne wieder nach oben. Ich schwöre mir nie wieder diese Tür zu öffnen. Ich lege mich wieder draussen auf die Wiese und starre wieder in den Himmel. Stille. Leere. Und ich verspüre wieder den Wunsch in den Keller zu sehen.....



___________________

Die Texte liegen jetzt schon mehrere Jahre zurück und aus der Post-Überschrift ist wohl zu erkennen, dass ich nicht viel von ihnen halte. Dennoch habe ich sie aufgehoben. ^^*

Padreic
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Fr 9. Jul 2004, 16:38 - Beitrag #106

Sind die drei Texte in dieser zeitlichen Reihenfolge entstanden?

Ich glaube, diese drei Texte sagen mehr darüber aus, wer du einmal warst, als es deine Berichte bisher taten, auch mehr über deinen Weg zu dem, der du jetzt bist. Und nur über seinen Weg, den er bisher ging, kann man einen Menschen verstehen.
Ich finde die Texte auf ihre Art sehr schön. Nicht, dass sie große dichterische Meisterwerke wären (aber das dürfte auch nicht ihre Intention sein, oder?), aber sie haben eine große Unmittelbarkeit, sind ein Einblick in eine Seele (enschuldige den Begriff ;)), die wohl reiner und unschuldiger (nicht im moralischen Sinne gemeint) ist, als sie jetzt ist.

Einerseits hast du die Seite von dir, die sich da ausdrückt, versucht zu begraben, andererseits hast du die Texte aufgehoben.
Könntest du sie verbrennen?

Padreic

Maurice
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Fr 9. Jul 2004, 20:21 - Beitrag #107

Weiß nicht mehr in welcher Reihenfolge sie entstanden sind, ich glaube "Nähe" war das letzte. Ich schreibe kein Datum zu meinen Texten.

@Reine Seele: Wie meinst du das, dass meine Seele (keine Bange ich versteh, wie du das hier meinst, ich übersetze es mal für mich in Psyche ;)) damals reiner war als heute?
Ich finde, dass es mir mental heute deutlich besser geht als damals.

@Verbrennen? Wie verbrennen? Du meinst ganz vom Angesicht der Welt bannen, also auf von allen Datenträgern entfernen? Sorry das liegt nicht mehr in meiner Macht, weil zwei dieser drei Texte auch veröffentlich wurden, und ich wohl kaum alle Exemplare des Heftes, in denen sie erschienen sind, auftreiben und vernichten könnte. :D

gothlove
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Fr 9. Jul 2004, 21:05 - Beitrag #108

Oje, hier ist ja ganz schön was geschrieben worden seit ich das letzte Mal hier reingeschaut habe. Siehst du Maurice, du musst schon etwas besonderes (im positiven Sinn ;) ) sein, wenn so viele Leute an deinen Problemen teilhaben wollen.
Leider kann ich jetzt nicht alles aufmerksam lesen und durchdenken, da ich zur Zeit selbst einiges unangenehmes um die Ohren habe. (Ja Maurice, dass hat man davon, wenn man Emotionen und Gefühle zulässt. Man wird zu tiefst enttäuscht. :( )
Aber da ich wohlerzogen bin, möchte ich schnell noch antworten:

Schön, dass alles im grünem Bereich ist. Wir können ja irgendwann mal über das Wort „kompliziert“ diskutieren. ;)

Auf dein Beispiel „blauer Himmel“ zurückzukommen.
Ja, wenn ich rundum zufrieden bin denke ich schon, was für ein perfekter Tag. Das man die Zeit anhalten will und einfach genießen, und am liebsten an nichts denken.
Aber, zum Beispiel, über die Farben habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. (Der Himmel soll eigentlich rot sein. Nur das menschliche Auge sieht es als blau an. Hab ich mal gehört...) Oder, was kommt nach dem Himmel und dem All? Und so weiter... Sicher nicht so komplex wie du, aber wohl ansatzweise. Und wenn man das alles noch mit einer anderen Person teilen kann, können bestimmt die „verrücktesten“ Theorien und Interpretationen entstehen. Wäre bestimmt schön...
Und so nehme ich an, dass es sicher doch mehr als eine Minderheit gibt, die noch weiter denken als ich bis hin zu deinen Gedankengängen und darüber hinaus.
Ist dann dieses Verhalten wirklich noch eine Minderheit?
Übrigens Gespräche im voraus planen, tue ich auch. Leider hab ich dann im Ernstfall meine schön formulierten Sätze wieder vergessen. :(

Wie in meinen bisherigen Aussagen über das Verhältnis von Leben und Sinn zu lesen, spielt es imo im Grunde keine Rolle wie du lebst und wie lange du lebst. Ob arm oder reich, stark oder schwach, geliebt oder gehasst, es macht keinen Unterschied. Das Leben ist nicht zu meistern, im Sinne wie man eine Aufgabe meistern kann, denn im vor dem Tod gibt es keine Gewinner oder Verlierer. Ob ich nun in meinem Leben mit meinen Emotionen klar komme oder nicht ist egal.


Du drehst mir immer wieder einen Strick mit meinen eigenen Worten. Hier hätte ich das Wort „meistern“ nicht benutzen dürfen. :s4: Wenn der ganze Post hier ein kompletter Wirrwarr wird und keinen Sinn ergibt, dann liegt es nur daran, dass mir bald keine Worte mehr einfallen, welche dir mal nicht „missfallen“. ;)
Ich finde es ist nicht egal, ob man mit seinen Emotionen klar kommt oder wie man lebt. Wenn es einen immer schlecht geht, keine Freude erleben kann, nichts zu essen hat, friert und krank ist, etc. und das Ganze auch nicht ändern will, wieso lebt man dann überhaupt?
Angenommen mit dem Tod ist alles vorbei, wieso hat man dann gelebt?
Deshalb sollte man Gefühle und Emotionen zu lassen, auch wenn die negativen fürchterlich schmerzen, denn danach lassen einen die positiven wieder glücklich sein.

Und da ja dein Wunsch, auf Emotionen zu verzichten, aus deiner Situation heraus geäußert wird, wünsche ich dir von ganzem Herzen, dass sie sich bald zum positiven verändern wird. :s29: Aber bitte gib Acht, dass sich wirklich nur die Situation und nicht der Mensch Maurice ändert! Denn dieser ist mir sehr sympathisch geworden.

P.S. Deine Texte finde ich (schaurig)schön und sprechen bestimmt vielen aus der Seele.

Wombat
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Fr 9. Jul 2004, 23:13 - Beitrag #109

@Reine Seele
Ich denke damit ist Deine Offenheit gemeint. Früher warst Du noch neugierig, auf die unbekannten Gefühle. Möchtest sie kennenlernen ... und jetzt ... jetzt versucht Du alles zu "umgehen", nennst es "Emotionalen Schrott".

Warum ist es Schrott für Dich?
Du bestehst doch aus Köper, Psyche und Gefühle ...
Und wenn Du das letzte umbingst, dann bist Du zu 1/3 tot ...

Ich finde die Texte übrigens sehr schön, besonders "Dunkelheit", wo es am Ende heißt
Und ich verspüre wieder den Wunsch in den Keller zu sehen.....


Um wieder auf die Reinheit zu sprechen zu kommen ... dadurch, dass Du immer nur Deine Psyche fütterst und nicht Deine Emotionen, verschiebt sich das Gleichgewicht ... Deine Gedanken werden reiner, Deine Gefühle dagegen unreiner ...

So habe ich das verstanden ...
Korrigier mich, wenn es nicht so sein sollte @Padreic

Padreic
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Fr 9. Jul 2004, 23:22 - Beitrag #110

@Verbrennen
Wo hast du sie denn veröffentlicht? Und sind es die ersten beiden gewesen? Und wann hast du es veröffentlicht? Zumindest die ersten beiden hast du ja auch schonmal hier im Forum gepostet. Das mit dem Verbrennen war ja auch eher symbolisch gemeint. Der Punkt ist doch aber, dass du dich nicht völlig von ihnen lossagen willst, oder?

@Reinheit
Ich hatte gehofft, du würdest es so verstehen...es fällt mir schwer, es in andere Worte zu fassen.
Es geht erstmal weniger darum, ob es einem gut oder schlecht geht. Man kann durchaus Formen von Trauer und Schmerz fühlen, man kann sogar denken, dass die Welt untergeht. Mit einer reinen Seele wird man aber nie wirklich daran verzweifeln oder vielmehr ist die Seele nicht mehr rein, wenn man wirklich verzweifelt ist.
Reinheit/Unschuld könnte man auch als Unmittelbarkeit gegenüber sich selbst sehen. Man kann noch fühlen ohne die Gefühle sofort grübelnd zu zersetzen. Sicher kann man auch viel nachdenken, manchmal sogar grübeln, man kann aber auch mal einfach so Sein ohne darüber gleich zu reflektieren (die Reflektion kann aber nachfolgend geschehen).
Unschuld trägt Züge von Naivität, ist aber nicht mit ihr identisch. Eine reine Seele mag durchaus die Realität sehen, kann sich darin aber noch Träume und Hoffnungen bewahren.

@Reihenfolge
Ich mag mich darin täuschen, aber ich gewahre einen gewissen Prozess der Klärung der Gedanken und ein gleichzeitiges Abschiednehmen von einer bestimmten Art zu fühlen, zu denken, zu leben.

Padreic

P. S. Irgendwie fühle ich mich immer ein wenig unwohl dabei, meine laienhafte Psychologie auf Seelenoffenbarung Anderer anzuwenden. Wär' aber sicherlich eine interessante Selbstanalyse, warum ich es dann trotzdem mache ;). Vouyerismus? Der Wunsch, jemand anders zu verstehen und somit die Menschen und sich selbst besser zu verstehen? Das Faszinosum, seine analytischen Fähigkeiten an einer fremden Psyche zu erproben? Oder vielleicht doch der noble Grund, das Bedürfnis jemanden zu helfen? Fragen über Fragen....wär' vielleicht mal einen eigenen Thread wert.

Maurice
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Sa 10. Jul 2004, 00:07 - Beitrag #111

Also ersteinmal habe ich die Texte schon als "emotionalen Schrott" bezeichnet, als ich sie damals geschrieben hatte. Ich habe ja schon betont, dass ich den Standpunkt, dass der Mensch ohne Emotionen besser dran sei, schon längst hatte, als die Rea-Geschichte war. Wenn hier also irgendwas von wegen "unreiner Seele" gesprochen wird, dann war diese schon "unrein", als ich die Texte geschrieben hatte. :P
Wie jemand solche Texte schreiben kann, wenn er am liebsten keine Emotionen hätte? Ganz einfach: Irrationalität. :D

Original geschrieben von ttt-taboo
Du bestehst doch aus Köper, Psyche und Gefühle ...
Und wenn Du das letzte umbingst, dann bist Du zu 1/3 tot ...

Ich habe iirc in diesem Thread schon mein Bild von Psyche erklärt, und vor allem du solltest eigentlich meine Vorstellung nicht mehr so fehldeuten, nachdem du die beiden Essays gelesen ahst. ^^*
Aber nochmal kurz zusammengefasst: Der "Geist" das Menschen ist aus meiner Sicht eine Funktion des Körpers (also nix mit dem klassischen Körper-Geist-Dualismus). Demnach ist klar, dass ohne Körper auch kein "Geist" ist. Was allgemein als "Geist" bezeichnet wird, nenne ich bevorzugt "Psyche", welche wie gesagt die Funktion des Gehirns ist und somit Verstand, Emotionen, Erinnerungen, Bewusstsein usw. umfasst.
Deine Aussage, dass ich aus Körper, Geist und Gefühlen bestehe ist meiner Ansicht nach falsch, weil ich nur Körper bin. Durch das Wegfallen der Emotionen würde ich nicht weniger leben, als mit ihnen.
@Pad: Keine Sorge , ich habe vor die beiden Essays (und das mögliche darauf folgende dritte) auch hier ins Forum zu posten. die beiden Essays sind zwar schon länger fertig, aber ich wollte mit dem posten noch etwas warten, weil im Moment in der Philo-Sektion ja genug Action ist. ;)

@Pad: Wir haben in der Schule ein Heft herausgebracht, in dem Gedichte und kleine Texte aus verschiedenen Kursen zusammengetragen wurden. Das Heft heißt "Burg kreativ" (weil meine ehemalige Schule in einer Burg war) und wurde zum erstne mal rausgebracht, als ich in der 12 war. Weil das Buch recht erfolgreich war wurde es fortgesetzt und geht nächstes Jahr in die vierte Runde. Ich habe also bei zwei Bänden mitgewirkt. Es wurden zwar in erster Linie Texte die im Unterricht entstanden sind verwendet, aber ich habe meine Tutorin und Deutsch-Lehrerin gefragt, ob man nicht auch freiwillig zusätzlich Texte beisteuern könnte. Sie hielt das für keine schlechte Idee, weshalb ich ihr eine Diskette mit einigen meiner bis dahin entstnadnen Aphorismen und Reflektionen gegeben hatte. Über das meiste davon kann ich bezüglich der schreibweise heute nur noch lächeln, aber inhaltlich ist das meiste im Laufe der Zeit nicht revidiert worden. Nun sie fand meine Texte interessant und ich habe in dem Buch zwei Sonderseiten nur mit meinen kleinen Texten bekommen. Damit hatte ich die meisten Beiträge in dem Buch für mich verbucht. :D
Ein Jahr später hatte ich fast keine neuen philosophsichen Texte vozuweisen, da die Rea-Geschichte mich leider in dem davorliegenden Jahr geistig sehr in Anspruch genommen hatte. Da ich aber wieder zusätzliche Texte beisteuern wollte, habe ich meiner Lehrerin einfach eine Diskette mit ein paar der Texte (darunter "Denke an dich" und "Dunkelheit") gegeben. Sie fragte mich nach der darauf folgenden Stunde, ob ich wolle, dass einige dieser Texte in das Buch kommen. Ich sagte natürlich, dass sie in das Buch kommen sollen, warum hätte ich ihr die Texte sonst gegeben? ^^ Sie hielt sie wohl für sehr privat, die sie ja auch im endeffekt waren, aber was solls? Auch dieses Jahr hatte ich damit auch die meisten Texte im Buch stehen. :D Nicht dass ihr denkt ich hätte das nur zur Provilierung gemacht, nein nein ich wollte damit nicht angeben oder so, aber wie ich schon einmal gesagt habe, schreibe ich nie in der Absicht, dass einer meiner Texte ausschließlich für mich sein soll, deshalb sah ich es als Chance dort ein paar meienr Gedanken kund zu tun.

Ich poste mal ein paar der anderen Texte, die in der zweiten Ausgabe von "Burg kreativ" abgdruckt wurden:


Ein Treppenhaus

,,Was für ein merkwürdiges Treppenhaus ist dies? So viele Treppen, so viele Stufen, alle führen nach oben, doch deren Ende liegt im Nebel.,,
Weil er verunsichert war nahm er einfach die Treppe die gerade vor ihm lag und begann den Aufstieg. Er stieg lange und der Weg fiel ihm immer schwerer. Er blieb schließlich stehen und sah sich zum ersten mal um.
,,Dies scheint die falsche Treppe gewesen zu sein, sie gefällt mir nicht mehr.,,
Doch die Stufen hinter ihm waren ins Nichts gestürzt.
,,Ich will nicht mehr auf dieser Treppe weiterlaufen. Ich sehe in der Ferne noch eine andere, die viel leichter zu sein scheint,, murmelte er und setzte zum Sprung an.


Spiegel

Ich sehe in den Spiegel. Was sehe ich? Dumme Frage, mich natürlich! Was sonst?!
Doch stellt sich die Frage, ob ich mag was ich sehe. Kaum habe ich mir diese Frage gestellt, wende ich mich angewidert ab.
Das dort will ich nicht sein , wollte ich nie sein. Doch was habe ich dagegen getan um nicht zu den zu werden? Nichts. Und was werde ich in Zukunft dagegen tun? Nichts.
Ich werde einfach weiterhin versuchen Spiegel zu vermeiden.
Die letzte Alternative wäre das Bild meiner selbst zu ertragen.
Doch ich werde den alten Weg weiter benutzen, denn ich würde später sowieso wieder diesem verfallen, egal wie gut die Vorsätze sein mögen....



Was das Verbrennen angeht, warum sollte ich sie verbrennen? Was würde es bringen sie von der Festplatte zu löschen?
Was du mit "Reinheit" ausdrücken willst, ist mir immer noch schleicherhaft. :confused:
In den Texten einen Abschied von den Emotionen zu sehen, ist leider nicht der Fall. Schätzt du mich so naiv ein, dass ich glauben würde, die paar Zeilen Text würde mich von meinen Emotionen befreien? Wie schon gesagt, die Avesionen gegen meine Emotionen sind nicht erst während der Entstehung dieser Texte präsent gewesen, sondern schon längst davor.
Nach der Rea-Geschichte hat die Produktion solcher Texte deutlich abgenommen, aber hin und wieder kahm dennoch mal wieder etwas in die Richtung zustande. Mein Schwerpunkt an Textproduktion verlagerte sich nach dieser, wie ich es mal nennen möchte, "emotionalen" Phase, wieder auf die rationalere Philosophie.

Padreic
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Sa 10. Jul 2004, 14:15 - Beitrag #112

@Maurice
Ich würde mich davor hüten, dir Naivität zu unterstellen. Du bist vermutlich weniger naiv als ich.
Was ich meinte, war eher Folgendes: Du hast gesagt, dass du die Gedanken bezüglich Emotionen schon damals hattest. Aber ein Mensch ist ja nie widerspruchsfrei. Ich schätze, dass du auf der anderen Seite Emotionen auch mal bejahst hast. Wenn du ständig nur Ablehnung von Emotionen gedacht hättest, wäre wohl die Rea-Geschichte nicht so abgelaufen, oder? Das Abschiednehmen war so gemeint, dass langsam die Ablehnung Emotionen dir immer mehr zu eigen wurde und du sie entschiedener dir gegenüber vertreten hast.

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gothlove
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Di 13. Jul 2004, 21:03 - Beitrag #113

Wie versprochen kämpfe ich mich jetzt langsam, aber sicher durch die ganzen Feedbacks. Ob meine Gedanken was zum Thema beitragen, musst du entscheiden. :s4:

@Tagtraum:
Glaube zwar nicht, dass du den Text kommentiert haben wolltet, aber konnte nicht anders. ;)
Schau die Welt um dich herum! Nichts davon kannst du einfangen! Du kannst die Zeit nicht festhalten! Versuch es nicht, es wird dir nicht gelingen.

Ich weiß, ich bin grad ein Dünnbrettbohrer, aber man kann die Zeit und die Welt einfangen, und zwar mittels Foto und Kamera.
Und man kann schöne Momente (irgendwie aber doch immer die miesen automatisch) in Kopf und Herz speichern.
Aber ich weiß, dass du es nicht so meinst. ;)
Ja leider kann man die Zeit und Welt (vielleicht ein winziger, wunderschöner Augenblick), in dem man so leben könnte wie man möchte nicht festhalten. Und zurück bleibt die Traurigkeit, die Enttäuschung, das Selbstmitleid, der Schmerz....
Ach warum sehnt es den Menschen nach festen Werten.

Weil der Mensch schwach ist! Er braucht „feste Werte“ um zu überleben, um anderen überlegen zu sein. Deswegen schafft er sich „Werte“, egal ob diese gut oder schlecht sind, egal ob sie fest oder flüssig sind. Er redet sich ein, dass sie gut und fest sind.
Doch was sind feste Werte: Geld, Macht, Liebe, Schönheit, Wissen...??? Oder Glaube an Göttlichkeiten, an das Gute im Menschen, an eine bessere Welt (im oder nach dem Leben)...??? Jeder Mensch hält sich an anderen Werten fest, welche für ihn „lebensnotwendig“ sind, um zu überleben und vielleicht auch zu leben. Und vielleicht bemerkt er es gar nicht...
Wann werde ich endlich von dem Niedrigen befreit, was mich zum Menschen macht. ... Schneidet alles aus mir heraus, was schwach am Menschen ist.

Dann wärst du kein Mensch mehr und wir könnten uns gleich alle in Frankensteins Labor begeben bzw. JA zum Klonen sagen. :s4:

Es handelt sich aber hierbei um unwillkürliche und mehr oder weniger unregulierbare Instinktäußerungen, die nicht die Vielfalt der Gefühlsnuancen und ihre bewußte Verarbeitbarkeit erreichen, die wir Menschen besitzen.

Der Verstand macht unser Denken komplexer, die chemischen Reaktionen die Emotionen zu Grunde liegen werden sich wohl kaum stark im Tierreich unterscheiden.
Vielleicht ist der Makel am Menschen ja grad sein Verstand? :D Nur mit (tierischen) Emotionen und Instinkten aus gestattet, stände einen „sorgloseren“ Leben nichts im Wege.
Die Phantasien sind zwar nützlich, wenn ich sie habe, aber kann ich sie nicht richtig nutzen, weil ich nicht über sie verfügen kann...

Phantasien sind wie Märchen für Erwachsene. Und ohne Märchen, was wäre das für eine Kindheit gewesen. Der Gute gewinnt immer! Wieso sollte man da nicht seine geheimen Wünsche und Träume in der Phantasie zur Wirklichkeit erwachen lassen? Und besonders dann nicht, wenn es einen schlecht geht? Du kannst nicht über sie in der Realität verfügen, aber du kannst dich eine Zeit lang gut fühlen.
Und das ich mich nicht leiden kann, liegt wohl daran, dass wenn dir über Jahre ständig einredet wie scheiße du bist, du irgendwann das auch glaubst, ob du willst oder nicht.

Kein Mensch ist perfekt. Das ist wohl auch so was wie ne ausgleichende Gerechtigkeit auf der Welt, wie der Tod den auch jeden trifft.
Zwar sind „fehlerhafte“ Äußerlichkeiten (z.B. deine Größe!?) allen Anderen zum Spott preisgegeben, sind mir aber lieber als gemeine, schlechte Charaktereigenschaften.
Es ist klar, dass man unter den Spöttern leidet und das kann einen das Selbstwertgefühl echt versauen bzw. erst gar nicht wachsen lassen. Ich weiß wovon ich spreche...
Aber wie ich aus den weiteren Verlauf des Threads lesen kann, arbeitest du dran nicht mehr so hart dir gegenüber zu sein. Richtig so! Du bist nicht Schei.., das reden dir nur die anderen ein, weil sie sich damit besser fühlen. Weil genau diese überhaupt kein Selbstvertrauen haben und deshalb andere in den Dreck ziehen müssen, um sich darzustellen. Du bist solchen Leuten meilenweit voraus, denn du kannst z.B. mit deiner Intelligenz und deinen Fachwissen eine menge Leute Schach matt setzen.
Jaja das ach so beschworene soziale Verhalten der Menschen ist eine einzige große Heuchlerei!

Da muss ich kurz protestieren! Ich glaube nicht, dass du allen egal warst. Sicher hatten einige Mitschüler Mitleid mit dir. Okay, dass hätte dir auch nicht geholfen und war sicher auch nicht das was du wolltest. Aber vielleicht hat es einige (leider auf deine Kosten) für später aufgerüttelt.
Wir hatten da auch einen in der Klasse der ständig geärgert wurden ist, nur für schwierige Hausaufgaben lösen war er meist gut genug. Mir tat es immer im Herzen leid, aber war auch zu feige mich da einzumischen, gerade ich sollte es wagen, schüchtern bis zum geht nicht mehr... Klar redetet ich (auch andere) ab und an mal mit ihm, aber es war halt nicht genug. Nur in der größten Not, geboten meine Freundinnen und ich Einhalt. Leider.
Aber später in der Ausbildung lernte ich damit umzugehen und boxte meine Freundin aus so mancher Situation raus, und auch andere halfen nach und nach. Zum Ende gab es für sie kein Mobbing mehr.
Ich stelle mir zwar immer wieder vor jemanden zu umarmen, aber wenn ich dazu die Gelegenheit hätte, würde ich sie überhaupt annehmen? Welche Bedingungen müssten erfüllt sein, dass ich mich fallen lassen würde, denn genau das bedarf es ja dazu auch. Ich weiß es nicht.

Wenn es die richtige Person ist, dann stellt sich die Frage sicherlich nicht mehr. Du spürst, dass du jetzt in den Arm genommen werden willst und musst es „nur“ noch zu lassen (die Angst überwinden eventl. verletzt zu werden?) und dich fallen lassen. Wenn du dich dann geborgen und behütet oder auch (freundschaftlich) geliebt fühlst, dann besteht kein Zweifel mehr, dass du einen dir wichtigen Menschen gefunden hast und er/sie gut tut.

So bis hierher bin ich heut gekommen. Mehr in den nächsten Tagen, natürlich nur wenn du willst. Sonst diskutiere ich einfach bei den aktuellen Post weiter und lass das gewesene aus. :s11:

Maurice
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Di 13. Jul 2004, 23:11 - Beitrag #114

Original geschrieben von gothlove
Dann wärst du kein Mensch mehr und wir könnten uns gleich alle in Frankensteins Labor begeben bzw. JA zum Klonen sagen. :s4:

Vielleicht ist der Makel am Menschen ja grad sein Verstand? :D Nur mit (tierischen) Emotionen und Instinkten aus gestattet, stände einen „sorgloseren“ Leben nichts im Wege.

Ich denke dazu muss ich nicht mehr viel sagen, habe mich hier ja schon oft genug geäußert. Dennoch nochmal kurz, was aber nicht unbedingt weiter diskutiert werden muss: Was den Menschen von den anderen Tiere unterscheidet und ihn somit über diese stellt, ist sein Verstand. Der Mensch gilt für mich zwar als ein Tier, aber durch seinen Vestand erhebt sich über die anderen Tiere. Die Emotionen sind für mich das tierische, das niedrige für uns. Ein Mensch ohne Emotionen und rein rational wäre kein Mensch? Ja das wäre unmenschlich, weil es übermenschlich wäre. Der Satz "Der Mensch ist ein Seil geknüpft zwischen Tier und Übermensch", hat für mich durch die eben angesprochenen Aspekte einen eigenen persöhnlichen Sinn. Also das Zitat jetzt losgelöst von dem Verfasser, allein auf die Bedeutung, die es für mich, aus mir heraus hat.

Was Klonen mit meinem Übermenschen zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Abgesehen davon bin ich absolut fürs Klonen, aber das gehört jetzt nicht hier her.

Ich will wie gesagt, dies nicht nochmals diskutieren, weil das imo schon ausreichend hier getan wurde, wollte aber dennoch ein kurzes Statement dazu abgeben.

Das wars jetzt auch schon erstmal von meiner Seite, damit du Gothlove dich ganz und gar auf den Rest des Threads konzentrieren kannst und dich nicht mit neuen endlos langen Posts rumschlagen musst. ;)

Wombat
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Mi 21. Jul 2004, 01:23 - Beitrag #115

Aus gegebenen Anlass ...

frage ich Dich, Maurice, warum Du ausgerechnet gerne Tarnfarbe trägst? Hat es vielleicht auch unterbewußt mit dem "Tarnen" von Emotionen zu tun?

Maurice
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Mi 21. Jul 2004, 01:43 - Beitrag #116

LOL ne du, das wäre ein Aspekt, der mir selbst unbekannt wäre. :D
Ich trage es, weil Grün meine Lieblingsfarbe ist und ich die beiden Hosen die ich in dem Muster habe besonders bequem finde. ^^

So jetzt bitte wieder ernsthafte Fragen. ;)

Maurice
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Mi 25. Aug 2004, 01:01 - Beitrag #117

Untote Threads

Weil das hier ja quasi mein persönliches rotes Sofa in diesem Forum ist, will ich mal entstauben und es mir darauf bequem machen.

Interessant finde ich, dass wir hier ja das Thema "Emotionen nützlich oder schädlich", was wir gerade in der Philo-Sektion diskutieren, schon hatten, aber etwas anders geführt hatten. An den Positionen hat sich ja nichts geändert, außer meine zum Teil.
Ist mir nur gerade mal aufgefallen, aber das nur am Rande. ^^

Also mir ist wieder danach mich hier auf sinnfragliche Art zu äußern.
Ich hatte eigentlich gedacht nach der ereignisreichen vorletzten Woche, hätte sich einiges bei mir geändert, aber soviel scheint sich doch nicht geändert zu haben. Über die besagte Woche werde ich hier nicht ins Detail gehen. Ich benenne nur das Schlüsselereignis, was für die meisten wohl an sich erstmal belanglos erscheinen sollte. Als es mir an dem einen Tag in einem Moment nicht besonders gut ging hat sie mich in den Arm genommen. Ja was ist denn schon dabei? Nun ja wie ich hier schon geschrieben hatte, ist mir das für gewöhnlich unangenehm und ich hatte in dem einen Augenblick auch gezögert, als sie mich gefragt hatte, aber dann habe ich einfach zugestimmt und hat richtig gut getan.
Als ich mir später darüber Gedanken gemacht habe, habe ich mich auch gefragt, was denn so schlimmes dran sein soll, dass ich solange niemanden von mir aus umarmt habe und es auch immer als unangenehm empfunden hatte. Ich habe mir überlegt, dass ich doch jetzt eigentlich auch einfach jemanden umarmen könnte, wenn mir danach sei... naja dem ist nun doch nicht ganz so. Als ich die Vorstellung letzte Woche als noch sehr umproblematisch empfand und mir selbst gesagt habe "wenn dir jetzt danach ist und du die Gelgeneheit hast, dann machst du das von nun an einfach", habe ich mit der Zeit gemerkt, dass ich doch wieder in alte Gewohnheiten zurückgerutscht bin. Nach einigen Tagen war mir der Gedanke plötzlich wieder befremdlich. Ich sagte mir zwar immer noch "ja was ist denn dabei?", aber die Blockaden wurden wieder größer. Als ich nun (etwas über zwei Wochen nach dem besagten Montag) nochmal mit meiner Mutter zusammen saß und geredet habe, verspürte ich den Wunsch in den Arm genommen zu werden. Nun habe ich überlegt, ob ich sie einfach mal frage, sie hätte es auf jeden Fall gemacht, aber ich konnte es dann doch nicht äußern. Ja ich hätte sie auch einfach umarmen können und das wäre auch an sich kein Problem gewesen, aber auch das konnte ich nicht. Nicht alle Gewohnheiten scheinen sich so einfach ändern lassen, vor allem nicht wenn sie schon längere Zeit andauern, wie es scheint.

Warum muss es sich der Mensch ständig unnötig schwer machen? :(

Wombat
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Do 26. Aug 2004, 01:35 - Beitrag #118

Hattest Du wirklich geglaubt, dass Deine Einstellung sich nur wegen einer einzigen Umarmung so schnell ändern würde, was Du innerhalb von Jahren aufgebaut hast?
Natürlich geht es nicht von heute auf morgen. Und eine Umarmung von der eigenen Mutter ist doch etwas ganz anderes als eine Umarmung von einer anderen weiblichen Person.
Was wäre wenn sie statt Deiner Mutter bei Dir gesessen hätte, wäre es dann einfach gewesen Dich von ihr in den Arm nehmen zu lassen, oder gar sie in den Arm zu nehmen?

Maurice
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Do 26. Aug 2004, 01:58 - Beitrag #119

Ja da war ich wohl zu blauäugig ... natürlich habe ich nicht geglaubt, dass sich meine Einstellung komplett mit einem Schlag ändern könnte, aber ich habe schon gedacht, dass ich deutlich lockerer hätte geworden sein sollen...

Klar ist es ein Unterschied, ob man von seiner Mutter oder einer anderen Person umarmt wird, aber sollte es nicht auch etwas normales sein, seine Mutter zu umarmen?

Wenn sie da gewesen wäre... ich glaube schon, dass es einfacher wäre, aber ich bin mir nicht mehr sicher. Ich meine, ich hatte auch gedacht, dass das Umarmen jetzt generell kein großes Problem mehr darstellen sollte, was es aber allen Anschein immer noch nicht ist. Wenn ich mich in diesem Punkt getäuscht habe, vielleicht täusche ich mich dann auch darin, wenn ich glaube, dass ich die eine Person ohne Probleme umarmen könnte...

Was ich jetzt aber versuchen muss zu vermeiden ist, dass ich wieder zu stark in die alten Gewohnheiten zurückfalle. Ich sollte versuchen diese Blockaden zu überwinden... aber das ist gar nicht so einfach. :(

Heute war ich nach längerer Pause wieder bei meinen beiden Freunden gewesen. Wie es mir ginge und ob es etwas neues bei mir gäbe. Aufs erste habe ich "ok" geantwortet und bei dem anderen, weil ich mir unsicher war, "jein". ^^*
Natürlich haben sie auch gefragt, was es denn neues gebe, aber ich habe gemeint, dass das ziehmlich kompliziert sei und dass ich erstmal nicht drüber sprechen wollte.
Hier im Forum kann ich über sowas recht offen reden, aber nicht mit meinen besten Freunden... das ist doch sch***. Und dabei liegt es wirklich nur an mir. Aber ich wüsste auch nicht, wie ich mit ihnen über sowas reden sollte, weil ich mit ihnen noch nie über sowas geredet habe. Da spielt die ganze Zeit der Gadanke bei mir im Hintergrund, dass sie dann ein schlechtes Bild von mir hätten, wenn ich ihnen über persönliche Probleme erzählen würde. Natürlich ist das Unsinn, aber ich kann diese Blockade nicht einfach wegzaubern. :(

Wombat
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Do 26. Aug 2004, 03:30 - Beitrag #120

Dann bin ich wohl nicht normal! Ich kann andere Personen leichter umarmen als meine eigene Mutter. Was der Grund dafür ist, spielt hier keine Rolle, wir reden hier schließlich von Dir! ;)

Sind Freunde nicht dazu da, dass man durch dick und dünn mit ihnen geht? Kannst Du die Beiden als Deine Freunde bezeichnen, wenn Du ihnen nicht mal Deine Probleme anvertrauen kannst? Ich denke, wenn mich jemand als einen Freund bezeichnet, nur um mit mir die guten Zeiten zu durchleben, wäre ich sehr geknickt. Nicht, dass ich alles geben würde, um mich mit seinen Problemen zu belasten ... nein, ich würde denken, ob ich nicht vertrauenswürdig genug dafür bin, oder gar ob ich nicht gut genug dafür bin ...

Sorry, aber jemanden etwas nicht anzuvertrauen, nur damit das eigene Bild nicht zerstört wird, hat für mich nichts mit Freundschaft zu tun!

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