Fremdgehen

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
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Sa 10. Jul 2004, 15:42 - Beitrag #1

Fremdgehen

Wo fängt für Euch das sogenannte "Fremdgehen" an?
Ist man fremdgegangen, wenn man eine Frau nur geküsst hast und keine Nummer mit ihr geschoben hat, oder fängt fremdgehen erst bei Sex an und was ist, wenn man mit einer anderen Frau Hand in Hand über die Strasse geht?????

;)

Krauti
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Sa 10. Jul 2004, 15:56 - Beitrag #2

Fremdgehen ist zu aller erst gesagt ziemlich scheisse.
Also ich finde fremdgehen fängt schon beim Küssen an weiteres folgt ja meist so oder so noch, zum GLück ist mir sowas noch nicht passiert aber ich würde trotzdem wenn ich meine Freundin irgendwo mit jemandem rumlecken sehen würde oder hand in hand gehen sehen würde sie zuerst mal zur Rede stellen ... Wenn dann kein glaubhafte Aussrede kommt wäre es bei mir sofort aus !!!!

Krauti :s11:

JaY
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Sa 10. Jul 2004, 16:15 - Beitrag #3

Fremdgehen fängt bei mir beim Küssen an. Ein Kuss ist wohl die beste Möglichkeit jemanden zu sagen wie sehr oder ds man jemanden liebt und schon aus diesem Grund alleine ist es der Anfang vom Ende.

Wenn ich sie erwischen würde wie sie einen anderen Kerl küsst (Kein Begrüßuings Kuss oder der gleichen sondern ein Zungenkuss) kann sie sich alle Ausreden Sparen und gleich gehen. Da der Vertrauensbruch viel zu Groß wäre. Ich bin vielleicht einer der wenigen Männer aber Treue ist für mich das wichtigste in einer Beziehung sowohl von meiner Seite als auch von ihrer.

vaghn
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Sa 10. Jul 2004, 16:53 - Beitrag #4

Fremdgehen ist bei mir auch eine Art küssen!
Der Kuss auf den Mund ist etwas Intimes und sollte bei liebenden vollzogen werden!
Wenn irgentein Typ meine Freundinn ranziehen würde und sie einfach küssen würde und meinen
Freundinn lachen würde fände ich das auch lustig würde aber nicht auf meine Freundinn sauer sein.

Meine Freunde sehen das ähnlich und so fragte
ich die Freundinn eines Freundes ob sie mir
nicht einen Knutschfleck verpassen wolle? Das
tat sie auch! Ihr Freund lag am Boden vor
lachen

:s16:

Greetz

Wombat
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Sa 10. Jul 2004, 17:01 - Beitrag #5

Fremdgehen beginnt im Kopf. Allein wenn man schon daran denkt wie es wäre mit dem oder mit der in die Kiste zu steigen.

Aber weil man da nicht reinschauen kann, würde ich sagen beim ersten intensiven Berühren. Es muss nicht ein Kuss sein, es kann auch schon beim Streicheln (und damit meine ich nicht ein über-den-Kopf-tätscheln sondern ein richtig zärtliches) passieren.

DaumA
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Sa 10. Jul 2004, 17:18 - Beitrag #6

Fremdgehen fängt bei mir auch beim Küssen an. Also ein Begrüßungskuss ist nicht schlimm oder ein Kuss, den man sich gibt, wenn man auf Freundschaft trinkt oder so. Aber wenn es dann heftiger wird, ist das für mich fremdgehen.
Wenn mein Freund aber einer Bekannten von ihm einen Begrüßungskuss geben würde und ich mag diese Frau überhaupt nicht, wäre ich ziemlich sauer.
Genauso "doof" finde ich es, wenn eine andere bei ihm aufm Schoß sitzt.
Na ja, wenn er einer anderen auf der Straße mal hinterher schaut (die muss dann aber wirklich gut aussehen) krieg ich manchmal so Komplexe und denke, ich wäre nicht gut genug für ihn (vom Aussehen her) aber ich denke, dass haben alle Frauen. Ich schaue ja auch...

Wenn ich meinen Freund mit einer anderen erwischen würde... Woha, ich würde wegrennen und es wäre aus. Vielleicht geht es mir danach dreckig, aber besser, als wenn ich mir die ganze Zeit Gedanken machen muss, wenn er mal alleine auf einer Party ist oder so. Das Vertrauen bekomme ich nicht so schnell wieder.

Achja, eins habe ich vergessen:
Wenn mein Freund mit einer anderen Hand in Hand über die Straße laufen würde, fände ich das ziemlich komisch. Wäre vermutlich auch sauer... Also, wenn ich nicht grade dabei wäre. Trotzdem, sowas muss doch nicht, òder?

Trin
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Sa 10. Jul 2004, 18:10 - Beitrag #7

Fremdgehen fängt für mich auch beim Küssen an (auch ich meine keinen Begrüßungskuss o.ä. :) ). Wenn ich meinen Freund beim Zungenkuss mit einer Anderen erwischen würde, könnte er sich jede Erklärung sparen. Dann wäre es aus.
Wenn er mit einer Anderen Händchen halten würde (vor allem wenn ich nicht dabei bin), würde mich das misstrauisch machen und ich würde ihn auf jeden Fall darauf ansprechen.

aleanjre
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Sa 10. Jul 2004, 18:18 - Beitrag #8

Fremdgehen ist für mich alles das, was das Vertrauen des Partners bricht. Es gibt offene Beziehungen, in denen die Partner sich einig sind, dass Flirten und küssen mit einem Fremden kein Problem ist. Bei anderen Beziehungen kann es schon zu viel sein, bewunderende Blicke zu riskieren. Solange beide Beteiligten damit zufrieden sind...
Wobei ich persönlich sehr "irritiert" wäre, wenn mein Mann mit irgendeiner anderen Frau Zungenküsse tauschen würde.

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Sa 10. Jul 2004, 21:23 - Beitrag #9

Ich sehe das genau so, obwohl hier mehr das männliche Geschlecht drauf antwortet was sie mit ihrer Freundin dann machen ,als das weibliche Geschlecht!
Es gehen definitv immer mehr Männer fremd als Frauen.
Das ist fakt.

Okay, gehen wir noch einen Schritt weiter. Hier sind ja alle alt genug und ich hoffe ich bekomme keinen Ärger mit den Moderatoren.

Ist Oralverkehr Sex oder nicht?

:shy:

aleanjre
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Sa 10. Jul 2004, 23:43 - Beitrag #10

Ich bin kein Moderator. Aber hier sind eine Menge User unter 16.

Feuerkopf
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So 11. Jul 2004, 06:33 - Beitrag #11

Es ist übrigens ein Märchen, dass mehr Männer als Frauen fremd gehen. :s126:
Frauen sind normalerweise nur wesentlich diskreter...
Ihr würdet euch wundern, wie viele Frauen mal "nebenbei" genascht haben und das elegant verbergen konnten und können.

Sollte mein Mann mal eine andere reizvoll finden, so kann ich damit leben, wenn
- es bei wenigen Malen bleibt
- ich es NICHT erfahre, weil er diskret ist

Das Letzte ist, fremdzugehen und dann seinem Partner die Ohren vollzuhängen, weil man ein schlechtes Gewissen hat.
Probleme hätte ich auch, wenn er sich eine feste Nebenbei-Beziehung zulegen würde.

Achso, "Fremdgehen" ist für mich gleich Sex. Mal Rumknutschen oder ein bisschen Fummeln zählt nicht.
Oralsex ist für mich Sex, auch wenn Bill Clinton das bis heute nicht wahrhaben will. ;)

trop
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So 11. Jul 2004, 11:48 - Beitrag #12

Auch für mich fängt Fremdgehen beim Küssen an. Doch wenn ich zB mit meiner Freundin auf einer Party bin und sie würde ständig irgendwelchen (oder auch nur einem Typ) hinterherschauen, mit ihm 'rumflirten' wäre das auch schon eine Form von Fremdgehen, da Fremdgehen für mich kein Handeln (Küssen, Sex etc), sondern ein Gefühl ist.
Also eine ähnliche AUffassung wie TTT.

mfg.trop

SexyHexy
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So 11. Jul 2004, 14:52 - Beitrag #13

Also ich muss ich auch anschließen. Fremdgehen beginnt auch schon beim küssen. Und für mich ist mit so etwas eine Beziehung auch beendet. Klingt vielleicht hart, aber ich kann zu so einer Person kein Vertrauen mehr aufbauen. Außerdem finde ich den Gedanken dass er mir nicht treu war sondern lieber ne andere als mich geküsst hat schon unerträglich.

Punkerlady
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So 11. Jul 2004, 19:07 - Beitrag #14

Hi
von meinen Ex Freunden sind von 4 2Fremdgegangen...
einer nur geküsst und der andere lag mit mir nicht nur einmal im Bett - Fremdgehen ist für mich jemanden anderes Küssen - ich bin dadrin ganz empflich..
Bis dann
Punkerlady

asw22
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So 11. Jul 2004, 19:41 - Beitrag #15

Also richtig Fremdgehen fängt für mich bei körperlichkeiten an.. küssen, zärtliche Berührungen, Hand in Hand gehen..
Alles davor, Flirten, intensives hinterherschauen, ist noch kein Fremdgehen, aber wenn das gehäuft vorkommt, doch auch ein gutes Zeichen, das wohl was nicht mehr stimmt in der Beziehung :s4:

loenne666
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Mo 12. Jul 2004, 13:51 - Beitrag #16

Für mich ist Fremdgehen alles das, was das Vertrauen des Partners bricht. Es gibt offene Beziehungen, in denen die Partner sich einig sind, dass Flirten und oder küssen mit einem Fremden oder Bekannten kein Problem ist.
Das kommt für mich und meine Freundin nicht in frage.Bei anderen Beziehungen kann es schon zu viel sein.Wenn meine Partnerin einen sehr guten Bekannten in den Arm nimmt und vielleicht auf die Wange Küsst,dann tolleriere ich das.Was ich dann auch von ihr erwarte! ;)

Weroansqua
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Di 13. Jul 2004, 14:51 - Beitrag #17

Also, Fremdgehen fängt bei mir keinesfalls beim Küssen an. Obwohl das - zugegebener Maßen - auch eine Versuchung ist, die zum Fremdgehen führen könnte.

Fremdgehen fängt für mich nicht einmal beim Sex an. Im Gegenteil betrachte ich verfängliche Situationen als Prüfstand: Hält die Beziehung sie aus - ist sie wohl noch tragfähig. Wenn nicht, wird es Zeit, dass mir das jemand vor Augen führt.

Wirkliches "Fremdgehen" geht für mich mit Folgendem einher:
Das "Zweigleisig-Fahren" in Beziehungen, die in seinen Augen gleichwertig sind, oder
das Investieren von Zeit, Emotionen oder Geld über das Maß hinaus, das ihm die Beziehung zu mir noch wert ist...
Das Lügen nach beiden Seiten: "Ich bin ja nur noch aus Mitleid bei ihr... wir haben uns schon lange nichts mehr zu sagen... im Grunde genommen liebe ich nur dich...", bzw. "Schatz, das war doch nur Sex... das hat doch mit Liebe nichts zu tun... du weißt, eigentlich liebe ich nur dich..."
Deine Feinde, die sich über dich das Maul zerreißen, deine Freunde, die sich in falschem Mitleid winden; das Wissen, dass der andere dich nicht mehr ernst nimmt, dass er die Achtung vor dir verloren hat, dass es ihm egal geworden ist, ob es dir gut oder schlecht geht, dass er dich nur noch als seine Bequemlichkeit dienendes Alltagswerkzeug sieht, die angenehmen Dinge jedoch lieber mit jemand anderen teilt, dass du ihm vielleicht nicht mal mehr den Stress und Ärger einer Trennung wert bis - DAS ist für mich "fremdgehen".

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Ob mein Mann schon mal mit einer anderen geschlafen hat... keine Ahnung. Ich denke, eher nicht. Habe allerdings auch nie danach gefragt. Wäre je etwas wie zuvor beschrieben im Busch gewesen, hätte ich das sicher gemerkt. Und der Rest interessiert mich ehrlich gesagt einfach nicht, weil es weder mich, noch unsere Beziehung weiter tangiert.

So - und jetzt steinigt mich.

Wombat
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Di 13. Jul 2004, 17:54 - Beitrag #18

@Weroansqua

Das heißt Dein Mann könnte im Grunde alles mit einer anderen Frau machen, hauptsache er ist für Dich noch da und du weißt von nichts?

Wie würdest Du reagieren, wenn er Dir jetzt plötzlich gestehen würde, dass er eine lange Zeit eine Affäre hatte. Würdest du ihm sofort verzeihen, weil er ja die ganze Zeit für Dich und die Familie da war?

Was ist, wenn er aus einem One-Night-Stand (es war ja nur Sex) irgendeine Krankheit anschleppt?

Was ist, wenn er nur noch mit Dir schläft um "seine Pflicht" zu erfüllen, er aber viel lieber mit einer anderen treiben würde?

Also ... nee ... ich versteh Deine Einstellung nicht!

Chennyboy
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Di 13. Jul 2004, 18:36 - Beitrag #19

Genau, Menschenrecht und Freiheit hin- und her, das darf doch nicht so weit gehen, dass man nicht mal die grundsätzlichsten Regeln einhalten kann?

Es gibt noch die Art, sich zu scheiden.

Sogar das sollte man nur tun, wenn man nicht mehr mit dem eigenen Partner zurechtkommen kann. Und nicht, weil man einen neuen gefunden hat, der besser aussieht oder mehr Geld hat.

Außerdem, man hat ja genügend Zeit, sich zu entscheiden.

Ich habe gehört, in der christlichen Religion ist der Heirat was heiliges. (steckt schon im Wort irgendwie mit drin) Da soll man erst recht nicht so leicht damit umgehen.

Und auch sonst sollen die Nicht-Christen auch mal überlegen, wie scheiße es ist, vor der Beziehung davon zu reden, dass die andere die Tollste sei und dann die eigene Meinung um 180° dreht.

Weroansqua
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Mi 14. Jul 2004, 09:16 - Beitrag #20

Auf sie mit Gebrüll...

Huii - da habe ich mich wohl ordentlich in die Nesseln gesetzt. Dabei wollte ich eigentlich nur ausdrücken, dass für mich nicht der körperliche Akt des Fremdgehens das eigentlich Destruktive ist, sondern die Verlogenheit, die Respektlosigkeit und der Vertrauensmissbrauch, der eintritt, wenn es nicht bei einem rein körperlichen Ausrutscher bleibt.

Auch, dass ich nicht bereit wäre, die Beziehung zu beenden, nur weil mein Partner sich anderweitig orientiert hat. Auf den ersten Blick scheint die Schuldzuweisung klar: Der, der fremdgegangen ist, hat Schuld am Bruch der Beziehung. Aber, wie gesagt, nur auf den ersten Blick.

Ich sehe die Dinge eigentlich eher realistisch.

Was Kirche und Gesellschaft postulieren, ist ein Superlativ, ein Idealzustand. Ideale haben es aber so an sich, dass 99,9% der Menschheit ihnen nicht entsprechen können. Sie sind abstrakt.

Dass man Gefühlen nicht befehlen kann, stellt wohl niemand in Abrede. Dass es ab und an geschehen kann, dass man mehrere Menschen gleichzeitig liebt, jeden auf eine andere Art und Weise, ist Fakt (dazu gibt es hier, wie ich gesehen habe, ja auch einen anderen Thread). Das liegt daran, dass es die "idealisierte" Einheitsliebe als solche nicht gibt. Vielmehr existiert sie in x verschiedenen Abstufungen, von der sexuellen Anziehung bis zur tiefempfundenen Zuneigung, und kann in verschiedenen Ausprägungen auch auf verschiedene Objekte projiziert werden - auch parallel, d.h. zur gleichen Zeit.

Zuvörderst Männer (aber auch zunehmend Frauen) können Sex durchaus genießen, ohne damit automatisch eine weiter gehende emotionale Bindung anzustreben. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie für diesen Spaß, den sie wie Trinken oder Rauchen praktizieren, eine langjährige Bindung aufgeben möchten, die zwar vom rein Sexuellen her nicht mehr alle Bedürfnisse befriedigt, dafür aber auf einer anderen, festen Basis steht.

Der Fehler ist, dass wir alles, was der andere tut, auf uns selbst beziehen - so, als sei der Andere nicht mehr als eine Verlängerung der eigenen Person und täte rein gar nichts um seiner selbst willen. Das Alles-In-Beziehung-Zu-Sich-Selber-Sehen führt aber oft zu Schlüssen, die in der Realtitä gar nicht existieren. Sex mit einem anderen Partner bedeutet in diesem Kontext nicht: "Er/Sie hat etwas Zusätzliches, das mit mir nichts zu tun hat", sondern: "Er/Sie liebt mich nicht mehr, ich reiche ihm/ihr nicht mehr aus, ich bin ihm/ihr nicht mehr gut genug = die Beziehung ist am Ende.

Wenn ich sage: "Ich akzeptiere kein Fremdgehen", so bedeutet das anders ausgedrückt: "Ich akzeptiere meinen Partner nur so lange, wie er im Optimalzustand funktioniert, d.h. meinen Erwartungen an die Beziehung bedient. Der Partner wird hier zur Projektionsfläche der eigenen Wünsche, Zuwiderhandeln gegen diese Erwartungen wird als Versagen/Fehler gewertet.

Irgendwie hat das für mich wenig mit Liebe zu tun, tut mir Leid.

Die menschliche Natur (und auch der Hang, unerreichbaren Idealen eher selten bis nie zu entsprechen) hat sich seit Cromagnon-Zeiten nicht geändert und wird sich auch nicht ändern. Die Ideale, die hochgehalten werden, existieren auch nur in unseren Köpfen und können vor anderem geschichtlichen oder gesellschaftlichen Hintergrund ganz anders aussehen als bei uns (sh. den Umgang der islamischen Kultur mit männlicher oder weiblicher Promiskuität). Sie sind aber Gesellschaftskonstrukte - mehr auch nicht. Sie sind kein genetisch einzementiertes Recht, das man beim Partner einklagen könnte.

Insofern kann Fremdgehen auch die Chance für einen Neuanfang beinhalten, denn: Der andere hat ja außerhalb der Beziehung etwas suchen müssen, was ihm innerhalb vorenthalten wurde. Das kann auch bedeuten, dass auf meiner Seite ein Manko liegt, das ausgeglichen werden kann.

"Fremdgeher" hat es schon zu Zeiten unserer Urgroßmütter gegeben - nur wurde das Thema in gegenseitigem Respekt noch mit mehr Diskretion angegangen: Der sich anderweitig orientierende Partner hat sich so weit wie möglich bemüht, den anderen von seinen Umtrieben zu bewahren und ihn so wenig wie möglich zu verletzen. Der "betrogene" Part hat sich bemüht, so zu tun, als wenn er von nichts wüsste, um den Partner nicht in Verlegenheit zu bringen bzw. ihn in einer emotional unstabilen Lage nicht zu einer voreiligen Entscheidung zu drängen.

Komischerweise hielten in der damaligen Zeit die Ehen wirklich fast "bis dass der Tod sie schied", während wir in unserer Anspruchsgesellschaft relativ schnell bereit sind, die Beziehung zu beenden, wenn irgend etwas eintritt, das dem Bild der optimalen Beziehung nicht mehr entspricht. Sei es, dass "der Kick" verflogen ist, der Partner nicht mehr jung/hübsch genug ist oder auch - dass er seiner Lust mal mit jemand anderem nachgegeben hat.

Machen wir es uns da nicht ziemlich einfach? Ein Ja zur Beziehung nur unter Optimalbedingungen? Wie soll sie sich dann weiter entwickeln, Tragfähigkeit beweisen? Ich gebe aber gern zu, dass ich früher auch mal ähnlich gedacht habe. Nur ist seither eine Menge Wasser den Rhein 'runtergeflossen. Statt mich darüber zu echauffieren, dass das Leben nicht in allen Punkten meinen Vorstellungen entspricht und nicht alles so ist, wie es nach allgemeiner Meinung sein sollte konzentriere ich mich mehr auf das, was ist, und versuche, das Beste daraus zu machen. Alles andere wäre müßige Rede/Theoretisieren.

So - ich hoffe, das war jetzt unmissverständlicher und klarer.
Himmel hilf - die Postings werden auch immer länger.

Wero

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