Vor kurzem habe ich 'Hunger' von Knut Hamsun gelesen, eine kurzer und höchst subjektiver Roman über einen freien Schriftsteller, der in äußerster Armut und mit viel Hunger lebt. Seine Verrücktheiten, seine Lügen, seine Halluszinationen, alles ist darin eingefügt, doch sentimental wird die Erzählung eigentlich nie. Die Handlung ist nicht die Hauptsache, auch wenn zeitweise, beispielsweise durch eine kurze "Affäre" mit einer Frau, Spannung aufgebaut wird.
Insgesamt ist es ein recht düsterer und freudloser Roman; selbst wenn der Protagonist Freude empfindet, kann man sie nur selten mitempfinden (was vielleicht auch daran liegen mag, dass er mir nie recht sympathisch wurde). Voll empfehlen kann ich dieses Werk nicht, aber es ist auf jeden Fall mal etwas anderes. Und obendrein ist das Werk literaturgeschichtlich auch recht bedeutsam, weil es zu den Wegbereitern des Subjektivismus gehörte.
Momentan versuche ich mich an Nietzsches 'Genealogie der Moral' (die ich bisher recht interessant finde) und werde als etwas leichtere Lektüre bald mit 'Der elektrische Mönch' von Douglas Adams, das ich zum Geburtstag bekommen habe, anfangen, das, wenn es ähnlich gut ist wie sein Nachfolger 'Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele', wohl sehr lohnenswert sein wird; aber dazu sicherlich bald mehr

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Padreic