Zufall und Schicksal: Eng miteinander verknüpft.
Nehmen wir an, du lebst in einem Teil von Amerika, wo immer mal wieder Tornados durchfegen. Für gewöhnlich hörst du jeden Morgen die Wetterprognose sowohl im Fernsehen als auch Radio, bevor du das Haus verläßt, um zur Arbeit zu fahren. Vor vier Tagen ist dein Fernseher kaputt gegangen und zur Zeit noch in Reparatur. Weil du im Moment sehr viel zu Hause arbeiten musst, hast du auf ein Ersatzgerät verzichtet. Heute morgen schaltest du wie immer das Radio an, musst aber feststellen, dass die Batterien leer sind. Du wußtest, dass sie schwächeln und hast vergessen, neue zu kaufen. (Schicksal). Also kannst du die Wetternachrichten nicht hören und erfährst auch nicht, dass ein Unwettergebiet sich über deinem Landstrich aufbaut. (Schicksal).
Du siehst natürlich, dass es nicht gerade sonnig draußen ist, und beschließt, etwas früher als gewöhnlich loszufahren. (Schicksal). Dein Nachbar kommt im gleichen Moment aus dem Haus und freut sich, dich zu sehen, er hat noch ein paar Fragen, die er dir sonst nachmittags gestellt hätte. (Zufall). Letztendlich bist du 5 min. später dran als sonst, wenn du losfährst. (Schicksal - hättest den Nachbarn ja auch abwimmeln können). Du fährst auf den Highway. Es beginnt zu hageln. Du hast ein ungutes Gefühl und schaltest das Autoradio ein, aber du kriegst keinen Sender. Du beschließt, einen anderen, kürzeren, aber schlechteren Weg als sonst zur Arbeit zu nehmen. (Schicksal). Vor dir auf der engen, wenig befahrenen Straße gibt ein uralter Laster alles, um dem nahenden Unwetter zu entkommen. Ungeduldig wartest du auf deine Chance und überholst ihn schließlich. Irgendwo unter deinem Auto kracht etwas ganz häßlich, du vermutest, dass ein größerer Stein daruntergeschleudert wurde. (Zufall). Ein paar Meilen später kommt eine Brücke, du hältst darunter an, um nachzusehen, ob auch nichts wichtiges beschädigt wurde. (Schicksal). Es ist nichts zu sehen. Als du wieder aufstehst, siehst du aus der Richtung, aus der du gekommen bist, einen Tornado auf dich zufegen. Er ist schon zu nahe, um noch zu entkommen. Du springst in dein Auto und betest. Du weißt, das du jetzt nirgends mehr sicherer bist als unter der Brücke, also bleibst du, trotz aller FLuchtinstinkte und Panik, dort. (Schicksal). Im Rückspiegel sieht du einen Schatten. (Zufall). Statt dich umzublicken, wirfst du dich reflexhaft nach unten. (Schicksal). Ein Strommast durchschlägt das Heck und schmettert genau dort durch die Frontscheibe, wo weniger als eine Sekunde vorher noch dein Kopf gewesen ist. (Schicksal).
Du überlebst den Tornado völlig unverletzt.
Als du geborgen wirst und wieder Zugang zu den Nachrichten bekommst, erfährst du, dass die Highwaybrücke, die du normalerweise um 8.45 Uhr überquerst, um 8.50 Uhr vom Tornado völlig verwüstet wurde, wärst du dort entlang gefahren, wärst du jetzt tot (> da fünf min. später los als sonst) (Schicksal).
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