Ok poste ich hier nochmal den Teil, vielleicht beantwortet das einige Fragen von dir schon, ansonsten natürlich einfach weiterfragen.

Wenn die Verwirrung aber dann immer noch so stark anhält werd ich wohl doch besser gleich das ganze Essay posten, weil durch die Schnipsel die Übersicht drunter leiden könnte. ^^*
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Als erstes möchte ich meine Verwendung der Worte "selbe" und "gleiche" erläutern, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Dazu werde ich es an ein paar Beispielen erläutern:
Nehmen wir einen Gegenstand, z.B. ein Blatt Papier und sagen, das ist das Blatt X und legen dies in eine Kiste. Es ist klar, dass dieses Blatt immer als dasselbe gesehen werden kann, weil wir es räumlich abgegrenzt haben, und kein Zweifel daran besteht, dass es sich irgendwie verflüchtigt. Es mag vergilben oder sich wellen, aber das Blatt X ist immer dasselbe Blatt X. Es ist eindeutig, dass es sich immer noch um dasselbe handelt, weil es eben immer noch in der Kiste ist und nicht ausgetauscht wurde. Es mag nicht mehr das gleiche sein, aber immer noch dasselbe. Oder wir nehmen zwei Flaschen von einer Marke, so ist die eine Falsche nicht dieselbe wie die andere, weil sie aber in ihren Äußeren für uns identisch sind, sind sie gleich. Auch eine der Flaschen ist zu sich selbst die gleiche. Wird dann eine stark beschädigt, ist sie zu sich selbst und zu der andern nicht mehr die gleiche.
"Selbe" meint also, dass wir stets von einem Gegenstand reden und nicht von einen anderen, und "gleiche" meint entweder denselben Gegenstand, der sich in seiner Art nicht verändert hat, oder zu einem anderen identisch erscheint. Hier wird aber schon deutlich, dass sie Linien von "selbe" und "gleiche" nicht eindeutig zu ziehen sind, denn es ist Ansichtssache, inwieweit ein Gegenstand zu einem gleichen identisch ist. Das Äußere mag zwar uns identisch erscheinen, aber schon in der Struktur der Atome gibt es Unterschiede, und von daher sind die Gegenstände an sich nicht identisch. Auf der anderen Seite ist die Frage wann ein Gegenstand durch Veränderungen sich noch so sehr ähnelt, dass man ihn als den gleichen bezeichnen kann. Ein Bäumchen z.B. das immer weiter wächst ändert seine Gestalt. Betrachten wir das Bäumchen bei einer Größe X und sehen dem Baum weiter wachsen zu, ab wann müssen wir sagen, dass der Baum nicht mehr der gleiche ist?
In Bezug auf den Menschen kann man sagen, dass ein Mensch nach X Jahren immer noch derselbe, aber bestimmt nicht mehr der gleiche ist, wie früher. Es handelt sicher immer noch um den Menschen wie vor X Jahren, aber sein Wesen hat sich verändert. Dieses ist auch die typische Ansicht unserer Gesellschaft. Wenn z.B. ein Schwerverbrecher sich total ändert, könnte man meinen er sei ein anderer Mensch geworden. Ok er ist anders, aber immer noch derselbe. Nur weil jemand sozialisiert wurde streichen wir ja auch nicht seine Straftaten aus seinem Führungszeugnis.