[Mod]Drei Beiträge, die nur aus Titeln bestanden, entfernt [/Mod]
So, im Urlaub wurde wie üblich ein ganzer Haufen Bücher verschlungen. Ebenfalls wie üblich Kurzkommentare zu allen:
Andreas Eschbach - Das Jesus-Video: Spannend, deutlich besser als der Film. Aber einige der typischen Eschbach-Schwächen: stellenweise schwacher Stil, zu durchsichtige oder klischeehafte Spannungserzeugungen. Der Held ist etwas zu supermannig, die restlichen Charaktere teils ebenfalls klischeehaft.
H.G. Wells - When The Sleeper Wakes Endlich fertiggelesen. Wie man aus der langen Lesezeit erkennt, recht trocken und langatmig, aber eine faszinierende frühe Dystopie, und ich mag ja bekanntlich Wells.
George Orwell - Animal FarmEine wichtige Bildungslücke beseitigt. Herrliche Satire.
Albert Camus - Der Fremde Padreic (iirc) hat es glaube ich schon mal genauer beschrieben. Gefällt mir ausgesprochen gut und bestätigt mich in der Einschätzung, dass Camus einer meiner Lieblingsautoren werden wird.
Thomas Mann - Diverse Ezählungen "Das Gesetz" gefiel mir gut, eine herrliche Bibelabrechnung. Einige andere nicht so sehr, und mit Manns Stil kann ich mich einfach nicht anfreunden.
Lewis Carroll - Alice's Adventures in Wonderland & Through the Looking-Glass Noch eine Bildungslücken-Beseitigung. Sehr schön zu lesen, auch als Nicht-Kind.
Douglas Adams - The Salmon of Doubt Genial, wie es sich für Adams gehört. Eine posthum veröffentlichte Mischung aus Kurzgeschichten, Zeitungs- und Internetartikeln über Technik und gewöhnliches Leben und den Fragmenten des unveröffentlichten dritten Dirk-Gently-Romans. Adams' Humor und Beobachtungsgabe sind einfach unschlagbar.
Günther Grass - Die BlechtrommelDafür, dass es sehr stark ein Zeitroman ist, hat es mir recht gut gefallen. 90% des Buches sind auch recht gut zu lesen, nur die Passagen, in denen Grass in wirre, satzstrukturlose Assoziationsketten abgleitet, haben mich furchtbar genervt. Und das Ende glitt zu sehr von der Realität ab.
Robert Rankin - Warten auf Oho Es reicht nicht ganz an Adams oder Pratchett heran, ist aber ein definitiv gelungenes Stück absurden Humors. Grobe Handlung: Ein Privatdetektiv untersucht den Mord an Gott..
JRR Tolkien - The Silmarillion Endlich mal auf Englisch gelesen. Natürlich genial, mehr muss man da nicht sagen.
Umberto Eco - Der Name der Rose Und noch eine Bildungslücke. Anfangs sehr zäh, aber Eco weiß mit der herrlichen Kombination aus Spannung, akademischer Bewandertheit und Humor zu faszinieren. Außerdem habe ich selten ein Buch gelesen, in dem einem die Absurdität der Kirche so sicher vor Augen geführt wird.
Robert A. Heinlein - Die Leben des Lazarus Long Hatte es schonmal irgendwann angefangen und als 100% belanglos abgebrochen. Jetzt habe ich mich durchgewühlt, bleibe aber bei 90%. Nicht zu empfehlen.
Isaac Asimov - Die Stahlhöhlen & Die nackte Sonne Ähnlich gut wie die Foundation. Gibt sich als SF-Krimi, zeigt aber eine faszinierende Zukunftsgesellschaft, die mit ihren Vorurteilen und Psychosen extrem glaubwürdig wirkt.
Charles Dickens - A Tale of Two Cities Spannende und brilliant beschreibende Geschichte um die französische Revolution, die die Lebensumstände damals gnadenlos aufdeckt. Dickens' oft beschworener Humor blickt nur gelegentlich durch, aber stilistisch ist es sehr überzeugend.
Gregory Benford - Das Rennen zum Mars Kompromisslose Hard-SF: sehr realistische Beschreibung eines Marsflugs in naher Zukunft. Allerdings stilistisch sehr schwach, trocken und häufig wirre Gedankensprünge in Dialogen. Extreme Amerikafreundlichkeit und Sonstigeländerfeindlichkeit zeigt sich in peinlichen Klischees (Die deutsche Astronautin sieht doch tatsächlich, Originalzitat, aus "wie Heidi von der Alm"). Nur bedingt empfehlenswert, obwohl trotz aller SChwächen spannend.
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