Nach Jung ist es bei der Liebe so, dass man in den anderen die Liebe zu sich selbst hineinprojiziert. Das heisst, die Persönlichkeit des anderen ist eigentlich egal. Er dient nur als Leinwand, worauf die eigenen Wunschbilder und Sehnsüchte projiziert werden.
Hiroki Endo - Short Stories ("Vielleicht, weil sie ein süßes Mädchen ist")
Schon bevor ich in dem Manga über diese Theorie von Jung gelesen hatte, war mir der Gedanke gekommen, dass "Liebe" in manchen Fällen, vor allem wenn sie nur Schwärmerei ist, bloß die Projektion von Wünschen auf eine Person sein kann. Mir selbst ist es imo schon mehrmals passiert. Ich denke deshalb, dass an Jungs Theorie auf jeden Fall etwas dran ist. Ich kenne den Autor aber nicht näher, deshalb weiß ich nicht, ob er der Ansicht ist, dass Liebe generell nur Projektion von Wünschen ist, oder nur in bestimmten Fällen. Dem zweiten jedenfalls möchte ich nicht zustimmen.
Was mich aber nun interessiert ist, wann man sich sicher sein kann, dass die Gefühle für jemanden nicht nur die Projektion der eigenen Wünsche ist, sondern man die Person ihrer selbst wegen mag.